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Pflegenotstand

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  • fridolin
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    @pflegerli,
    was bzw. wen genau meinst Du mit "resignative Beiträge"?
    Aus meiner Sicht gibt es hier eher sachliche Situationsbeschreibungen.

    Viele liebe Grüße
    fridolin

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  • Pierre70
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Zitat von fridolin
    Ich war schon ver.di - Mitglied, da gab es ver.di noch gar nicht. Will sagen: ÖTV-Mitglied. Und mein Eindruck ist, dass sich die ÖTV viel mehr für die Pflegenden eingesetzt hat.


    Viele liebe Grüße
    der Kammer-Verdianer
    fridolin
    Zumindest in der Stadt, wo ich 1996 gearbeitet hatte, waren die ÖTV-Vertreter gegenüber Pflegenden passiv. Ich war damals Vertrauensperson und kam mit einem Anliegen zu dem ÖTV-Vertreter. Kaum habe ich mein Anliegen vorgetragen, erwiderte er, dass er bei einem Organisationsgrad von 15% der Pflegenden keinen Finger krumm tut.

    Vor kurzem habe ich diesen ÖTV-Hansel (mittlerweile natürlich verdi) bei einer Veranstaltung zur Gründung einer Pflegekammer getroffen. Er war Diskussionsteilnehmer und als er das Wort hatte, sprach er :"Es braucht keine Kammer! Wir (verdi) sind die Interessenvertreter der Krankenpflege."

    Da musste ich dann mal intervenieren, ha ha ha.

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  • Pierre70
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Zitat von Anke F.
    @rettungsmaus,

    Uns wird deutlich gemacht, das wenn wir nicht freiwillig kommen, die Dienstplanwünsche einfach wegfallen. Da macht dann das pflegen doppelt Spass.

    LG Anke F.
    Da bekommt das Wort "freiwillig" eine ganz neue Bedeutung...
    Bin ich froh einen gescheiten Arbeitsplatz zu haben incl. kompetenter Leitung.

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  • pflegerli
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Ja, ihr habt alle Recht: es gibt nicht genug organisierte Mitglieder im Pflegebereich, die sich für ihre Belange einsetzen wollen, also treten wir erst recht nicht in die Gewerkschaft ein. Sonst könnte es ja am Ende doch noch passieren, dass es mal einen Organisationsgrad gibt, mit dem man wirklich etwas bewegen könnte.

    Das sollten wir den Kollegen in der Charité ganz schnell noch mitteilen, nicht dass die am Ende für ihr Haus Bedingungen erkämpfen, die eine echte Verbesserung der Personalbesetzung bedeuten. Am Ende hätte das ja Auswirkungen auf andere Häuser und die würden dann auch mehr Personal einstellen, weil sie ansonsten auf dem engen Personalrekrutierungsmarkt für gute Pflegekräfte leer ausgehen.

    Und wenn es erst mal so weit kommt hätten wir vielleicht alle nicht mehr so viel zu meckern und zu jammern...

    Welch schreckliche Vorstellung.

    Bloß nicht bewegen...

    sich wundernd über solch resignative Beiträge
    pflegerli

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  • fridolin
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Verdi hat bundesweit nicht genug Pflegekräfte als Mitglieder..... Die strukturellen Bedingungen müssen durch eine Kammer verbessert werden. Diese versucht Verdi zu verhindern.
    Sören hat recht. Ver.di hat vielleicht zwischen 8 % und 12 % der Pflegenden als Mitglieder. Dies reicht ver.di nicht, um eine gute Vertretungspolitik zu fahren.
    Warum ver.di gegen Pflegekammern argumentiert, liegt m.E. nach auf der Hand. Ver.di fürchtet den Verlust der letzten Mitglieder aus dem Pflegebereich, immerhin zwischen 8 und 12 %.

    Ich war schon ver.di - Mitglied, da gab es ver.di noch gar nicht. Will sagen: ÖTV-Mitglied. Und mein Eindruck ist, dass sich die ÖTV viel mehr für die Pflegenden eingesetzt hat.

    Ich jedenfalls wäre froh über Pflegekammern (wobei wir jetzt wieder bei einem anderen Thema sind), die mit ver.di gemeinsam Einsatz auch auf politischer Ebene für die Pflegenden zeigen könnten....

    Viele liebe Grüße
    der Kammer-Verdianer
    fridolin

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  • Sören Lösche
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Verdi hat bundesweit nicht genug Pflegekräfte als Mitglieder. Die Begründung hat WomBat ausführlichst dargelegt. Also besteht nicht viel Hoffnung. Dir strukturellen Bedingungen müssen durch eine Kammer verbessert werden. Diese versucht Verdi zu verhindern.

    Sören

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  • Anke F.
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    @rettungsmaus,

    Wie sieht denn bei Euch die Dienstplangestaltung aus? Wünsche, Rücksicht auf Arbeitszeitgesetz, kurze Rhythmen, ND mit frei hinterher, rollierende Schichten oder nach gut dünken. Feiertage nach Wunsch?? Oder wer nicht spurt bekommt alle Wochenfeiertage reingedrückt. Uns wird deutlich gemacht, das wenn wir nicht freiwillig kommen, die Dienstplanwünsche einfach wegfallen. Da macht dann das pflegen doppelt Spass.

    LG Anke F.

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  • rettungsmaus
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Na ja, unser Streik in den Uni Kliniken sah so aus: Personal runtergefahren weil gestreikt, OP Programm trotzdem durchgeführt bzw. elektive Aufnahmen trotzdem aufgenommen und versorgt. Da hat niemand irgend wie Rücksicht genommen geschweige nur darüber nachgedacht, wie wir die Arbeit schaffen sollen.....
    Als Leitung steht man auch nur kopfschüttelt da und versucht die Leute so weit es geht zu unterstützen. Immerhin übernehmen einige noch Verantwortung und versuchen im System so zu planen, dass nicht alle aus der Pflege "fliehen". Es gibt sehr gute Ansätze z.B. in der Dienstplangestaltung. Wir müssen alle flexibler werden (vor allen in den Köpfen) Jeden Tag und jeden Tag ein kleines Stückchen mehr in die richtige Richtung gehen und die Köpfe "umkrempeln". Sehr mühsam aber, wenigstens bei uns, teilweise erfolgreich.
    Es gibt viele Wege und diese müssen vielleicht einfach mal von der Pflege ergründet und gepflastert werden.

    Gruß
    Heike

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  • pflegerli
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Ah, noch eines zu dem immer wieder aufgebrachten Argument "die Patienten leiden darunter":

    An der Charité gab es beim letzten Streik 2011 eine Notdienstvereinbarung. Hier wurde klar geregelt, dass kein Notfall unbehandelt bleibt. Notwendige Operationen wurden durchgeführt. ABER: alle Routine-OPs wurden bestreikt, und die einzelnen Stationen bekamen eine Rückmeldung, wieviele Kollegen in den Streik treten wollen. Entsprechend dieses Personalengpasses wurde ermittelt wieviele Betten der Station nicht mehr belegbar sind, in den Normalstationsbereichen wurden zT ganze Stationen komplett geschlossen, in den Intensivbereichen teilw. bis zu 50% der Betten unbelegt gelassen.

    Bestreikt wurden also nicht die Patienten, sondern vor allem leere Betten.

    Näheres dazu kann man auch hier nachlesen: Pflegestreik

    Gruß vom
    pflegerli

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  • pflegerli
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Nun, dann unterstützt mal alle schön den bevorstehenden Streik an der Charité:
    Urabstimmung an der Charité

    Bin mal gespannt, wie das endet...

    Gruß vom
    pflegerli

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  • fridolin
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    @Anke F.
    Die Erzieher zeigen uns wie es geht, aber dann heulen bei uns nicht die Patienten, sondern die Kollegen, die denken, Patienten leiden darunter.

    Dem ist leider nichts mehr hinzuzufügen.*

    Viele liebe Grüße
    der nicht resignierte
    fridolin

    * Wie kommen wir nur dahin nicht mehr dieses Denken an den Tag zu legen?
    Bitte keine Vorschläge wie "....wir haben eben keine Lobby..."

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  • WomBat
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Weiblicher Beruf, Unterdrückung über ein Jahrhundert und noch ein paar Megabyte, führt dazu, dass sich Berufsangehörige tatsächlich wie Unterdrückte aufführen. Symptome davon sind z.B. unendliche Unsolidarität und toxisches Verhalten gegenüber der eigenen Berufsgruppe. Dazu kommt Obrigkeitshörigkeit, oder voreiliges Gehorsam ohne Androhung von der Obrigkeit (ergo: richtig internalisiertes, sozialisiertes, leider inzwischen akzeptiertes Untertanverhalten). Die allermeisten „Führungen“ passen (leider) auch in dieses Konzept, mit dem Unterschied, dass sie die Macht haben, toxische Bosse zu sein. Und sie tun es. Toxische Mitläufer sind überall gegenwärtig und immer gerne bereit, der toxischen pflegerischen Führung gedankenlos zu folgen. Und sie tun es sogar oft und gerne. Das war Teil 1.
    Teil 2 ist die momentan beschixxene Lage. Klar, Pflege, aber auch Ärzte können klagen, wie übel mit uns gespielt wird. Es ist auch so. Pflegende haben größtenteils den Mund gehalten (toxische vornerum Schweiger, hintenrumMotzer), während Ärzte auch so lange sie alle noch gut abgesahnt hatte ebenfalls Dicht hielten. Dabei gibt es ein kleines Problem. Wir arbeiten an Menschen. Diese Menschen wollen (!!!) zunehmend (unverschämterweise?) wissen, was die Ärzte so mit ihnen und ihren Körpern so tun – hat ja was mit der Gesundheit zu tun. (bisher fragen sie nur wenig danach, was die Pflege mit ihnen tut, das ist aber auch SO unwichtig, gel). DRG hat das bisschen übrige gebliebene menschliche Ethik einen Tritt gegeben – nur der schnöde Mammon zählt. Dabei werden nicht nur die Pflegenden (wie historisch gewachsen und unterwürfig motzend akzeptiert bei gleichzeitiger Ablehnung jeglicher Akademisierung weil wir ja so toll pflegen und genau wissen was wirkt, da brauchen wir keine Dummfug studierte Schwestern die eh nix können aber alles wissen) veräpplet, zunehmende auch die Ärzte. Aber die, müssen, standesgemäß und auch historisch gewachsen (also traditionell und daher unveränderbar) immer GEGEN die Pflege sein. Und Pflege schlägt zurück, gegen diese verfluchten Akademiker.
    Teil 3. Ach ja, ich wollte über Patienten sprechen. Die sollen brav in die Kasse zahlen, und nehmen, was sie kriegen. Basta.
    Irgendwie, sitzen nun alle gemeinsam in der Scheixxe, wissen aber nicht, was tun? Die Ärzte fühlen sich missbraucht (Überstunden, zu viel Verantwortung, wenig Anleitung, wenig Geld, viele Tritte), die Pflegende fühlend sich missbraucht (Überstunden, zu viel Verantwortung, wenig Anleitung, wenig Geld, viele Tritte), die Patienten leiden unter Komplikationen die keiner bemerkt bis sie entweder glück haben und intensivpflichtig werden oder auf Station den Geist aufgeben – weil keiner da ist, der sie überwachen kann. Die eine Schwester die da ist, tut bestimmt das, was allen Pflegenden immer noch vorgeworfen wird, nämlich Kaffee trinken. Während der Patient verblutet, erstickt – der Dxpp, könnte ja auch klingeln bei der Apnoe, ein bisschen mehr Selbstverantwortung sollen die Krankenkassenzahler schon mal zeigen. Eine Hb von 5 ist keine Indikation, nicht zu klingeln…

    Das ist alles SO Pervers. Alle leiden. Die Ärzte, die Pflegende, die Physios und alle anderen. Am meisten aber die uninformierten und ahnungslosen Patienten, den man immer erzählt, die BRD hätte das beste Gesundheitswesen der Welt. Sie leiden nicht nur unter Behandlungsfehler, Hygiene Patzer, Überwachungslücken, und dem „Keiner da für Sie, tut uns so Leid –nehmen sie eine Aspirin und rufen sie nächste Woche nochmal an“. Sie leiden nicht nur, sie werden kränker, sie gehen mit größeren Schäden nach Hause – oder sie gehen gar nicht mehr nach Hause. Obwohl sie es gekonnt hätten, wäre das System nicht so krank (sick).
    Böse Zungen würden sagen, dass ist kriminell. Wie mit der Gesundheit der Menschen umgegangen wird. Im Gesundheitswesen.
    Und BTW (by the way) die Studien aus fremden Ländern, dass mehr Pflegende nötig sind um Patienten zu schützen, das ist alles HIER nicht bewiesen, nicht übertragbar, nicht anwendbar. (trotzdem wird CocaCola getrunken, Hamburger und Chips und Muffins sind Übertragbar, sogar Heidi kann topmodels machen – ohne Englischkenntnisse der Consumers! Managementmodels werden übernommen, wir brainstormen und think-tanken und kicken-off, Wow! Mehr nurses, so ein Quatsch)
    Viele haben vollkommen versagt. Die wissen, wer sie sind. Trauriges Kapitel für ein reiches Land. Die Wissen schon viele, viele Jahre Bescheid und bewegen sich Null. Eine Schwexxnerei. Die akzeptieren, eine Schwester und eine Schülerin im Spätdienst für 30 Patienten, eine Nachtschwester für….und ich sage jetzt nix über Intensiv. Ein Skandal. Nur keiner traut sich das zu sagen. Und wer es sagt, wird nicht ernst genommen. Es wird Zeit, dass Alle, die nicht zuhören, nicht reagieren, sich mal bewegen. Patienten haben ein Recht auf gute Pflege (das Ausreichend können die sich …..an den …..stecken, diese……Ausreichende. )
    Wombat, Geht zu Bett, genug gemotzt. Habe Fertig. Für Heute

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  • Pierre70
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Von wem werdet Ihr schuldig gsprochen, wenn Ihr nicht mehr könnt?

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  • Karmainski Martin
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    So ist es Anke F. Hohe Fluktuation ,noch mehr Intensiv-und Ueberwachungsbetten ,unbesetzte Planstellen. Die Überstunden durch permanentes Einspringen steigen ,die Frustration wächst, die Krankheitsrate steigt.Ein Teufelskreis der von Jahr zu Jahr schlimmer wird.

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  • Anke F.
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Willkommen im Club Fridolin, bei uns nicht besser.
    Wir werden auch noch schuldig gesprochen, wenn wir nicht mehr können,
    burn out ist bei einigen meiner Kollegen schon angekommen, Krankheitsrate steigt.
    Wir brauchen gar nicht streiken, bei uns sollten alle mal nicht ans Telefon gehen, wenn die Klinik anruft. Dann würde bei uns der Laden zusammenbrechen.
    Auf den Normalstationen werden schon 12 Stundenschichten angeboten, Betten schließen wegen Pflegepersonalmangel, wo kommen wir da hin?

    Viele meiner Kollegen haben schon innerlich gekündigt, das was 37 Grad im ZDF letzte Woche gezeigt hat ist scheinbar in jeder deutschen Klinik Realität.

    Die Erzieher zeigen uns wie es geht, aber dann heulen bei uns nicht die Patienten, sondern die Kollegen, die denken, Patienten leiden darunter.

    Ich habe WE frei
    Anke F.

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