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Pflegenotstand

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  • ostfriesland
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Moin,

    ich bin der Meinung, dass Pflegepersonal aus dem Ausland angeworben uns nicht weiterhilft, den Mangel an Pflegekräften zu beheben. Das hat auch in den vergangenen Jahrzehnten nicht geholfen (Korea, ehemaliges Jugoslawien ...). Ich kann mich gut erinnern, als 2013 die MH Hannover Pflegekräfte aus Spanien angeworben hatte; nach 2 Jahren gingen bis auf 2 alle zurück nach Spanien und die beiden die noch blieben, waren ein Jahr später auch wieder in ihrer Heimat. Der Mangel an Pflegekräften wird nicht durch Kollegen aus dem Ausland, Migranten (die, den Job wahrscheinlich gar nicht machen wollen) oder ALG 2-Personen (ist ja auch häufiger 'mal im Gespräch, "Pflege kann ja jeder" - nicht meine Meinung, aber die einiger unserer Politiker) behoben werden.
    Es müssen sich die Strukturen in Deutschland ändern (fridolin hat ja schon einige Vorschläge dazu unterbreitet) und nicht immer nur "schöne Worte" vor den Wahlen gefunden werden und danach ändert sich wieder nichts (https://gutezitate.com/zitate/?q=Man...ahlen+gilt&t=1).
    Als erstes müsste 'mal das Image der Pflege verbessert werden!!!
    Auch müssten unattraktive Arbeitszeiten (Wochenende, Nacht ...) besser honoriert werden - Freizeit/Geld (z.B. werden bei den Tarifverhandlungen 2018 für den TVöD vereinbart, erneut Verhandlungen zwecks Anrechnung der Pause bei Wechselschicht aufzunehmen, wenn das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz in Kraft trifft. Beim Treffen im Juni werden dann nur eine Erhöhung des Samstagszuschlags beschlossen, erneutes Treffen im September zum Verhandeln der Pausenzeiten ...). Verbesserung der Rahmenbedingungen, wie z.B. Kindergartenplätze, deren Öffnungszeiten sich an die Schichtzeiten anlehnen (vor 30 Jahren war es möglich, dass der Betriebskindergarten von 5:45 - 20:30 geöffnet hatte, 15 Jahre später schloss er um 17 Uhr), Hilfsmittel bei der Arbeit (fängt schon mit soetwas banalem wie elektirischen Betten an) ...
    Und natürlich darf das Thema Pflegekammer nicht fehlen - ich bin ja absoluter Gegner dieser Kammer wie ihr wisst. Wenn aber schon eine Pflegekammer, wie in Niedersachsen, entsteht, finde ich es ein Unding, dass man nur Zwangsmitglied mit einer dreijährigen Ausbildung wird. Warum werden nicht alle Pflegekräfte von der Kammer vertreten? Haben es z.B. Pflegekräfte mit einer einjährigen Ausbildung nicht nötig, vertreten zu werden?

    Nun aber genug, werde jetzt den Sonnenschein genießen gehen!

    Liebe Grüße

    P.S. Ich fände es toll, wenn sich doch auch einmal Gäste registrieren würden und mitdiskutieren!!!

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  • fridolin
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Es gibt auch Lösungen, die innerhalb der BRD liegen.
    Gebt den Pflegeleuten mehr Geld,
    faktorisiert eine Stunde Nachtarbeit mit dem Faktor 2 (1 Std. Nachtdienst = 2 Stunden Freizeit),
    sorgt für ein gutes Image der Pflege - hebt den sozialen Status an,
    und stoppt Fehlentwicklungen (ich sage nur Umsetzung der Pflegekammern).

    Dies sind aus meiner Sicht die wichtigsten Beispiele zur langfristigen Verbesserung der Situation. Dann werden schon genug deutsche KollegInnen wieder im Pflegeberuf arbeiten wollen.
    Bitte nicht falsch verstehen: ich habe absolut nichts gegen Migranten und KollegInnen aus anderen Staaten, aber warum in die Ferne schweifen, wenn die Lösung doch so nahe liegt?

    Viele liebe sonntägliche Grüße
    fridolin

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  • ostfriesland
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Moin,

    nun sucht unser Gesundheitsminister nach Pflegepersonal in Mexiko - https://www.aerztezeitung.de/politik...4CAB4EDBA4AYI4
    Interessant finde ich in diesem Artikel, wie Herr Terzenbach (Vorstand bei der Bundesagentur für Arbeit) auf die Kritik der Anwerbungen im Ausland mit den Worten "Wir sind die Guten" zitiert wird.

    Und ob eine Einladung des Berliner Senats zum "Bürgerdialog Pflege 2030" Ergebnisse hervorbringen wird, bezweifle ich doch.


    Gruß

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  • ostfriesland
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Moin,
    und das Jammern wegen der Personaluntergrenzen geht weiter:

    Gruß

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  • ostfriesland
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Moin,
    und wieder haben es die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) nicht geschafft sich auf Personaluntergrenzen für das kommende Jahr zu einigen.

    Gruß

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  • arnold kaltwasser
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    guter Artikel:
    Im Krankenhaus sollte es nicht in erster Linie um Geld gehen. Und doch herrschen an den Hospitälern in Deutschland chronisch Kostendruck und Personalmangel. Die Lukrativität einer Behandlung ist zum Dreh- und Angelpunkt geworden. Woran kranken deutsche Krankenhäuser?


    fasst das wichtigste nochmal gut zusammen!

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  • arnold kaltwasser
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    könnte evtl. interessant sein:


    vg arnold

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  • pflegerli
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Es sind sogar nur 8%,
    sprich: 8% der im Tagdienst beschäftigten Mitarbeiter einer ITS können Stationshilfen sein (der Rest müssen Pflegefachkräfte sein). Es wird aber nicht schichtkonkret gerechnet, sondern nur zw. Tagdienst von 06:00 Uhr bis 22:00 Uhr und Nachtdienst von 22-06 Uhr unterschieden. Da auch die Stationsleitung als anwesende Pflegefachkraft mitgezählt wird und auch andere bettfern eingesetzte, aber als Pflegefachkräfte mitzählende Personen mglw. eingerechnet werden (Atmungstherapeut, Patientenmanagerin, fantasier dich durch...), bleibt man schnell unter den 8%. Es ist also eigentlich nur öfter eine Stationshilfe da, aber eben nicht mehr Pflegepersonal, das am Bett/Patienten arbeitet.

    Gewünschtes Ziel für eine adäquate Besetzung sollte sein, dass geplanterweise für jeweils 2 existierende ITS-Betten eine Pflegekraft vor Ort ist, außerdem soviel zusätzliches Personal darüber hinaus, wie für die notwendigen Positionen (Stationsleitung, Pflegemanagement, MDA, Atmungstherapeut) und Zusatzaufgaben (Reanimationsdienst, Katheteranlagen, Einarbeitung, Studienbetreuung, Schockraumbetreuung...) gebraucht wird.

    Tatsächlich reicht es ja aber der PpUGV, wenn die Kliniken rückblickend und quartalsweise die Quoten für den Tag- und Nachtdienst betrachten und dann nur jene Dienste melden, die der Verordnung widersprechen, soweit sie nicht aus kurzfristigen Ausfällen entstanden sind. Also letzendlich nur diejenigen Tage melden, die schon verordnungswidrig geplant wurden. Das lässt sich mit wenig Aufwand verhindern.

    Ein Rechenbeispiel:
    ITS mit 24 Betten.
    Ziel wäre (und unser Personalbemessungs-Tool gibt das auch her): 12 PK je Schicht plus 1PK als Schichtführung im FD und SD, plus Stationshilfe im FD, plus alle anderen Positionen im FD (Leitung, Pflegemanagerin, MDA, Atmungstherapeut), also 13-13-12 plus Zusatzpersonal
    Damit wäre aber die Tagschicht gemäß PpUGV völlig überbesetzt (FD 17 PK, SD 13 PK), genauso der Nachtdienst (12).
    Laut PpUGV reichen ja 2,5PK/Patient im Tagdienst, macht also bei 24 Betten gerade mal 10PK gesamt, davon noch 8% Stationshilfe, nun kann man natürlich keine Stationshilfe in der Mitte teilen, aber schon wenn man die Leitung dazuzählt, ist sie verordnungskonform.
    Der IST-Zustand bei uns ist momentan bei der Planung meist 12-11-11 bis 11-10-10 (ohne Stationshilfe), erreicht wird meist nur 11-10-10 und gerne auch mal noch darunter.
    Laut PpUGV wäre aber bereits eine Planung von 10-10-8 verordnungskonform, und da ist die Leitung schon mit eingerechnet...

    Am Ende haben wir eben nun keinerlei Verbesserung in der Schichtbesetzung, was das PK/Patienten-Verhältnis angeht, sondern letzendlich sogar eine Verschlechterung...

    Die PpUGV ist eine einzige große Kacke...

    Gruß pflegerli

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  • fridolin
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    @pflegerli,
    die Stationshilfen werden doch nur mit 10% gem. PpuGV angerechnet. Wo ist dann die PpuGV bei Euch dadurch erfüllt?
    Auch wenn diese Stationshilfen eine Entlastung für die Pflegenden von bestimmten Tätigkeiten bringen, so zählen sie doch für die Spahn-VO nicht mit und es drohen Strafzahlungen.

    Die PpuGV istgut gemeint, aber falsch ausgeführt. Der Pat.-Pflegepersonalschlüssel muss sich an real aufgestelleten Betten orientiern, die auf einer ITS auch ständig (zumindest für die BErechnung) mit kritisch kranken Pat. belegt sind.

    Ergo: alle Pat. bekommen einen Schlauch in den Hals - egal ob nötig oder nicht...

    Viele liebe Grüße
    fridolin

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  • pflegerli
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Es wäre hilfreich,wenn Herr Spahn schon jetzt einsehen könnte, dass seine Pflegepersonaluntergrenzenverordnung (PpUGV) gescheitert ist und in ein System umgewandelt werden muss, bei dem der tatsächliche Bedarf an Pflegekräften in allen Bereichen durch Personalbemessungsinstrumente ermittelt wird.

    Auf unserere ITS gibt es seit Jahren das Inpuls-System zur Bedarfsermittlung. In Personalstellen wird das System aber nicht übersetzt, denn die Zahlen, die dort generiert werden, waren stets derart hoch, dass schon etliche Anpassungen des Systems erfolgt sind, immer mit dem Ziel, die Zahlen zu drücken. Trotzdem erreichen wir nach wie vor so hohe Bedarfszahlen, dass wir tagtäglich mit ca 20-25% unter dem ermittelten Bedarf geplant(!) werden. Jeder Personalausfall führt also zwangsläufig zu chaotischen Zuständen bzw., soweit möglich, zu Bettensperrungen.

    Die PpUGV hat nun dazu geführt, dass 3 neue Stationshilfen angestellt wurden. Das bringt zwar tatsächlich eine kleine Entlastung, weil einige Außenarbeiten nun am Tage für das Pflegepersonal wegfallen. Aber die Stationshilfen besetzen volle Planstellen der Pflege, genügen der PpUGV und sorgen so letztendlich dafür, dass das schlechte Pflege-Patienten-Verhältnis zementiert anstatt verbessert wird.

    Offensichtlich sind wir ja eine aussterbende Spezies. Wann werden wir eigentlich unter Artenschutz gestellt?

    fragt sich
    pflegerli

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  • ostfriesland
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Moin,
    einer Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin (DGIIN) und des Marburger Bundes (MB) nach wird es in den nächsten Jahren einen "Schwund an Intensivpflegepersonal" geben.
    Viele Intensivkräfte wollen ihren Beruf in den nächsten fünf Jahren aufgeben oder die Arbeitszeit reduzieren. Das kann fatale Folgen für die deutsche Krankenhauslandschaft haben.


    Gruß

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  • fridolin
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Ich bin mir nicht so sicher, ob die Ideen die Herr Spahn hat nicht von Herrn Westerfellhaus stammen???
    Zumindest ist für die Pflege sind die Personaluntergrenzen eher nicht zielführend.
    Es für zu einer zwangsflexibilisierung der Arbeitszeiten um jederzeit mit geringen Pflegepersonal die Untergrenzen erfüllen zu können und nicht zu deutlich mehr personal. Diest ist nur punktuell bei schlecht besetzten Stationen der Fall, sonst wird das vorhandene Personal mehr belastet. Selbst wenn die Arbeitgeber wollten, es gibt nicht ausreichend Personal...

    Viele liebe Grüße
    fridolin

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  • WomBat
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Schön, Herr Spahn! Now DO Something damit die, die hier sind, bleiben (some call it Retention), und damit andere zurückkommen.

    Mit einem Blumenstrauß ist es nicht getan.

    WomBat, nun, habe schon oft bei der Arbeit über Retention gesprochen. Leider dachten einige, es ging um Nieren und Pipi

    PS https://www.medconweb.de/blog/person...in-der-pflege/
    Zuletzt geändert von WomBat; 14.01.2019, 23:55.

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  • ostfriesland
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Moin,
    Spahn will "seine Pflegekräfte und Ärzte" z.B. aus der Schweiz zurück: https://bazonline.ch/ausland/europa/...story/14986182
    Gruß

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  • ostfriesland
    antwortet
    AW: Pflegenotstand

    Moin,
    die Frankfurter Rotkreuz-Kliniken führen die 35 Std-Woche bei vollem Lohnausgleich ein; das wäre doch auch 'mal eine Idee für alle anderen Arbeitgeber.
    Mit Wirkung zum 01.01.2019 haben die Frankfurter Rotkreuz-Kliniken die 35-Stunden-Woche bei vollem Gehaltsausgleich für MitarbeiterInnen der stationären Pflege in den beiden Kliniken eingeführt. Die Neuerung ist voraussichtlich deutschlandweit bislang einzigartig und zeigt einmal mehr die moderne sowie zukunftsorientierte Ausrichtung der Frankfurter Rotkreuz-Kliniken.

    Gruß

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