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Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

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    #31
    AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

    SAPS ist ein Scoring System für die Prognose von Mortalität und Morbidität. TISS misst das Ausmaß der (medizin.) therapeutisch notwendigen Unterstützung einer Organfunktion, gibt daher nur indirekte Indikatoren für die schwere der Erkrankung.

    SAPS misst nicht die Pflegebedürftigkeit, angeblich kann TISS die „nursing workload“ messen. Beide Systeme messen nicht „Was Tun Intensivpflegende?“ (wäre nur Aufwandsmessung im Sinne einer altmodischen Tätigkeitsorientierung).

    Im Sinne einer modernen „patienten-orientierung“ nämlich die Pflegebedürftigkeit (in anderen Worten: Leistung des Pflegeberufs für den Patienten aufgrund einer Erhebung und Analyse der Daten mitsamt Entscheidung) zu messen, kann ich in diesen Bericht nichts finden.

    Wir wissen unter anderem durch W. Fischer schön länger, dass Erkrankungen oder deren medizinische Behandlung nicht geeignet sind, Pflegeaufwände oder –leistungen zu messen.

    Ich glaube, wir müssen von der Aufwandserfassung zur wirklichen Leistungserfassung. Hier lautet die Fragestellung: Was tun Intensivpflegende für Patienten (sinnvolles), was nur diese Berufsgruppe kann und welche positiven Ergebnisse sind bei den Patienten tatsächlich zu „messen“ bzw. festzustellen?


    Habe ich etwas in dem Link verpasst?

    WomBat, Grübelt
    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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      #32
      AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

      Hallo Ihr Lieben,
      So langsam komme ich nicht mehr mit.
      Im letzten Link habe ich bei TISS nachgesehen - was ist den da pflegerisch?
      oder habe ich was übersehen?
      Wir haben ja mal mit Metrix gearbeitet(soweit ich weiß, als einzige ITS in D ), da ging es um die Zeiterfassung, aber fast alle pflegerischen Tätigkeiten waren aufgeführt. Jetzt sollen wir zum Jahresbeginn TISS bekommen und so wie es aussieht, bringt das ja nicht gerade den pflegerischen Aufwand ans Licht.(SAPS läuft schon lange)
      Kann mir jemand das TISS noch mal näher erläutern, meine Vorgesetzten verkaufen das Ding bei uns anscheinend etwas anders
      Vielleicht auch was schicken? Es ist wohl besser, ich weiß was da auf uns zu rollt
      Liebe Grüße

      PICCOlina
      -- Anja`s Kids on Ice --
      www.eistheater.de

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        #33
        AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

        Zitat von PICCOlina
        Hallo Ihr Lieben,
        ... Jetzt sollen wir zum Jahresbeginn TISS bekommen und so wie es aussieht, bringt das ja nicht gerade den pflegerischen Aufwand ans Licht.(SAPS läuft schon lange)
        Kann mir jemand das TISS noch mal näher erläutern, meine Vorgesetzten verkaufen das Ding bei uns anscheinend etwas anders
        Vielleicht auch was schicken? Es ist wohl besser, ich weiß was da auf uns zu rollt PICCOlina
        Ich wollte nicht verwirren

        "Im letzten Link habe ich bei TISS nachgesehen - was ist den da pflegerisch?"

        TISS schwirrt gerne als Score herum aus dem auch die Pflege ableitbar sein soll

        so long arnold

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          #34
          AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

          @ Arnold
          Ja, eben uns wird TISS auch als Pflegescore verkauft.
          Wie ich das sehe ist das doch aber Quatsch, oder?

          Kann das jemand mal genauer erklären?

          Gruß PICCOlina
          -- Anja`s Kids on Ice --
          www.eistheater.de

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            #35
            AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

            Piccolina, ich versuch's mal

            Es gibt verschiedene Arten von Scores, z.B. Severity of Illness Scores (Schweregrad der Erkrankung z.B. APACHE, SAPS gemessen werden i.d.R. physiologische Parameter zwecks prognostiche Aussagen), therapeutische Scores (medizinische Therapien, bekannt als TISS, entstanden aus dem Gedanke: je mehr Zu- und Ableitungen ein Mensch hat, desto kränker ist er und desto höher die Mortalität), und es gibt sog. Pflegeabhängigkeits-Scores. Bei den letzteren werden Kategorien gebildet, Patienten werden einer Kategorie zugeteilt, und danach sagt jemand: So viele Pflegende sind dafür nötig. (hier sind oft Zeitwerte usw. hinterlegt, aber hier liegen mehrere Probleme: z.B. keine Angaben über die die Qualifikation des Pflegepersonals, oder der zeitliche Aufwand. Dazu besteht die Forderung, das ganze mit Einschätzungen und Begründungen in der Doku zu untermauern.)

            Jedes mißt etwas anderes, das Problem liegt darin, dass sie immer wieder benutzt werden, um das Pflegepersonal / Patienten Verhältnis festzulegen, mangels dem Gold-Instrument (oder der Einigkeit unter uns...) und unsere prähistorischen Anhaltszahlen immer wieder auftauchen, obwohl sich vieles verändert hat.
            Alle haben Vor- und Nachteile, keines ist so exakt, dass es alleine für den Einsatz als Personal-Steuerungs -Instrument dienen könnte. In manchen Ländern behilft man sich damit, dass mehr als ein System eingesetzt wird um zu schlüssigen Zahlen (Personal-Anhalts-Zahlen) zu kommen.

            Im Zeitalter der DRG's ist es besonders wichtig, den Pflegeleistungen auch Pflegekosten anzuhängen - also einen Preis. Viele sehen unsere Arbeit durch eine marktwirtschaftliche Brille, dabei rückt so etwas wie Qualität für Patienten eher in den Hintergrund. Wer außer unsere Berufsgruppe wird sich dagegenstellen?

            In England wird von "evidenz-basiertem Management" gesprochen, soll heißen, dass Pflegemanager sich schlau machen sollen auf diesem Gebiet, die besten Instrumente zur Personalsteuerung einsetzen, und nicht zuletzt, das örtliche Wissen (Wissen und Erfahrung der Intensivler, wie viele Pflegende sie für welche Patienten brauchen) nutzen in Verbindung mit den Scores. Bis es ein Instrument entwickelt wird, das uns alle glücklich macht!

            Siehe die bei uns häufig zitierten Systeme LEP-D und INPULS (oder auch NEMS, Euricus-I, CNIS, Time-oriented score system/TOSS und viele andere)

            WomBat,
            Australien hat DRG's, wer weis, was die Pflegende dort nutzen?

            CNIS = comprehensive nursing intervention scale (oder score )

            Australien nutzt unter anderem (habe heute gespickt) Casemix und NIW.
            NIW = nursing intensity weight

            Abkürzungen sind manchmal gar keine...
            Zuletzt geändert von WomBat; 23.11.2004, 18:04.
            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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              #36
              AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

              Interessant auch der Aspekt, nicht nur die tatsächliche Leistung zu erfassen, sondern auch das, was man nicht tun konnte … Insgesamt scheint diese ganze Leistungserfassung also auch Glückssache zu sein, oder zumindest eine Sache, die so formuliert werden muss, damit die Adressaten sie verstehen …
              Viele Grüße
              Peter
              Hallo zusammen:
              1990-92 hat die Expertenkommission der DKG für die Bereiche Intensivstation und Neonatologie, Anästhesie, Dialyse bzw. OP und Endoskopie ein Konzept entwickelt, welche die Leistungen und die Zeiten nichtgetaner notwendiger Leistungen erfasst hat. Zusammen mit einer Gesellschaft für Evaluation und Qualitätssicherung wurde das Konzept in 8 Krankenhäusern ausprobiert. In der Personalbedarfsermittlung kamen notwendige Erhöhungen je nach Fach und Krankenhaus von ca. 8 bis 18 % heraus. Für die Intensivpflegenden wurden nicht die Beatmungspatienten sondern die Personenbindung an einen Patienten als einer der 6 Determinanten ermittelt.
              Nachdem der Vorstand der DKG die Ergebnisse genehmigte und an den BM Seehofer weiterleitete verschwand das 300.000 DM-Werk in einer Schublade. Vielleicht wird sie "in besseren Zeiten" wieder hervorgeholt.
              Persönlich ärgert mich meine Freizeit und viele Stunden nächtens im Zug nach Düsseldorf.

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                #37
                AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                Didi9,

                Hast Du einen Link zur Schublade?

                WomBat


                Nicht ganz junger Artikel...trotzdem wegweisend?





                Nursing-related determinants of 30-day mortality for hospitalized patients.
                Tourangeau AE, Giovannetti P, Tu JV, Wood M.

                Faculty of Nursing, University of Toronto, Institute for Clinical Evaluative Sciences, Toronto, Ontario, Canada.

                The purpose of this study was to further our understanding of the effects of nursing-related hospital variables on 30-day mortality rates for hospitalized patients.

                To develop hospital mortality rates, 46,941 patients discharged from these hospitals who had a most responsible diagnosis of acute myocardial infarction, stroke, pneumonia, or septicemia were included.


                The findings support a relationship between lower 30-day mortality and 3 predictors: a richer registered nurse skill mix, more years of experience on the clinical unit, and reported larger number of shifts missed. These findings can be used to predict the effects of hospital changes in nursing skill mix and years of RN experience on patient mortality.

                MEDLINE
                Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                  #38
                  AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                  Hallo Forumteilnehmer,
                  ich kann für unsere Anästhesieabteilung folgendes sagen:
                  Der jährlich verkündete Stellenabbau betrifft uns nicht weil wir darstellen können
                  -welche Leistungen wir erbringen, Anzahl Narkosen/Narkosestunden
                  -wieviele Arbeitsplätze wir gleichzeitig besetzen
                  -welche Tätigkeiten ausschließlich von uns ausgeführt werden
                  und wir uns sehr gut nach aussen vertreten.

                  Das ganze ist uns gelungen durch
                  - Dokumentation
                  - Fachkompetenz
                  - einer sprachlichen Ebene mit dem ärztlichen Bereich(Anästhesie)
                  und der Unterstützung unserer Bereichsleitung.

                  Wichtig dabei, unsere Stellenbemessung ist sehr gut. Wir haben für jeden Anästhesiearbeitsplatz einen Mitarbeiter/in, ein Mitarbeiter/in ist für täglich für Notfälle frei.Zusätzlich ist eine Abteilungsleitung im Dienst.Die Bereitschaftsdienste gehen nach dem Dienst nach Hause. Es werden keine Überstunden gemacht.
                  Diesen Stellenplan konnten wir halten.

                  Wombat hat es mehrfach erwähnt. Heute geht es um Erhalt und nicht um Stellenplanerweiterung.Das ist sehr schmerzlich für alle Bereiche die ohnehin zu schlecht ausgestattet sind.

                  Rotation ist immer ein billiger Jacob. Wir, die "heilige Kuh" haben es bisher auch abgelehnt als Aushilfen durch andere Bereiche zu gehen.
                  Ausnahme ist hier der OP und Ambulanzbereich, also Teams mit denen wir regelmäßig eng zusammenarbeiten. Es ist eine Selbstverständlichkeit, daß wir dort personell unterstützen wenn es erforderlich ist.

                  Wir brauchen in allen Bereichen ausreichende Stellenbemessung für die anfallende Arbeit.Wenn sich dafür keiner stark macht laufen wir der Entwicklung hinterher.Stellen über Statistiken etc. zu bekommen ist mühsam aber machbar.Leider muß immer erst eine Vorleistung erbracht werden.Bewährt hat sich bei uns ein enger Kontakt mit den Controlern in der Verwaltung. Diese Zahlenmenschen haben keinerlei Bezug zum lebenden Menschen der sich uns anvertraut.Hier sind sie auf unsere einschätzung und Argumentation angewiesen.
                  Es geht noch einiges.

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                    #39
                    AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                    Das ganze ist uns gelungen durch
                    - Dokumentation
                    - Fachkompetenz
                    - einer sprachlichen Ebene mit dem ärztlichen Bereich(Anästhesie) und der Unterstützung unserer Bereichsleitung.
                    Leider muß immer erst eine Vorleistung erbracht werden.Bewährt hat sich bei uns ein enger Kontakt mit den Controlern in der Verwaltung. Diese Zahlenmenschen haben keinerlei Bezug zum lebenden Menschen der sich uns anvertraut.Hier sind sie auf unsere einschätzung und Argumentation angewiesen.
                    Es geht noch einiges.[/QUOTE]


                    Dieses müßte publiziert werden! Noch besser, es müßte sogar dem aller letzten Anästhesiepflegemensch als MUSS-Lektüre incl. Klausur darüber (so 'ne Art Zukunfts-Führerschein) verordnet werden.

                    WomBat, es geht noch einiges

                    PS "Leider" geht nicht. Ein Rückblick in die Geschichte verdeutlicht, dass andere im Gesundheitswesen (Krankheitswesen?) nur so voran gekommen sind.

                    Contoller wollen harte Daten.

                    Keine Daten = Keine Leistung
                    = Keine Flocken, Mäuse, Euros = Stellenproblemchen
                    Zuletzt geändert von Hanno H. Endres; 18.12.2004, 20:12. Grund: Zitatdarstellung korrigiert
                    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                      #40
                      AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                      Werter WomBat,
                      wertes Forum.

                      Zitat von WomBat
                      Dieses müßte publiziert werden!
                      In aller Bescheidenheit dürfen wir daraf hinweisen, dass Andreas Uhls Bestrebungen zumindest hinsichtlich Dokumentation und Leistungserfassung bereits publiziert sind: >>>hier>>>

                      Pflichtlektüre! WomBat fragt Euch alle nächste Woche ab! :p

                      Herzliche Grüße.
                      Zuletzt geändert von Hanno H. Endres; 18.12.2004, 20:11.

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                        #41
                        AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                        Danke Zwai! Danke A. Uhl!

                        Ich dachte nicht nur an den Bericht von A. Uhl (siehe Link), sondern die Erläuterungen der Auswirkungen (steht zwar auch in dem Bericht) ich fand dennoch, es kam "klarer und deutlicher" in dem Posting heraus.
                        So eine Art "Abschlussbericht über den Bericht" bzw. über das "Projekt" war meine Idee als ich das Posting las.

                        WomBat, erstellt gerade den Fragenkatalog
                        Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                          #42
                          AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                          Was der Controller versteht:

                          8 OP Säle werktäglich = 8 Planstellen
                          Administration tgl. = 1 Planstelle
                          Präop.Wartezone tgl. = 1 Planstelle
                          RTH tgl. = 1 Planstelle
                          Freizeitausgleich BD = 2 Planstellen
                          Notfall/Schockr.etc. = 1 Planstelle
                          Sprechstd./Urologie/
                          Diagnostik/etc. = 1 Planstelle
                          Ausfall U/K/FB usw. = 3 Planstellen

                          Summe = 18
                          tägliche Mindestbesetzung = 12

                          So eine Liste lässt sich leicht individuell erstellen.

                          Ist doch ganz einfach, passt nur in keine Rechenschema.
                          Wir berechnen nach Jahresnarkosestunden und Zusatzleistungen. Ergebnis ist gleichfalls 18. Der Controller und wir sind da auf einer Linie.

                          Hilfreich : Leitfaden für die Personalbedarfsermittlung im Bereich Anästhesie und Intensivmedizin von Thomas Kersting aus dem Bibliomed Verlag, 1992.
                          Dieses Buch habe ich unserem Controlling gegeben und es wird bis heute angewandt.

                          Die Jahresnarkosestunden sind sehr leicht aus den Narkoseprotokollen oder der OP-Dokumentation zu entnehmen.
                          Die Zusatzleistungen müssen gesondert dokumentiert und ausgewertet werden.
                          Es empfiehlt sich nur solche Leistungen zu dokumentieren die mit der Pflegedirektion und der Verwaltung erörtert wurden. Ausserdem muß ein von allen Seiten anerkanntes Erfassungsdokument erstellt werden.
                          Unsere Erfahrungen mit Strichlisten oder ähnlichem ist schlecht. So etwas wird trotz berechtigtem Anspruch nicht anerkannt.
                          Es geht. Nur Mut.
                          Zuletzt geändert von zwai; 20.12.2004, 16:39. Grund: Link eingefügt

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                            #43
                            AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                            Hallo Andreas!

                            Mir kommt es vor, daß Ihr personell recht gut besetzt seid.
                            Wenn das der Lohn der Anstrengung einer guten Doku ist so sollten wir uns hier in unserer Abteilung gleich dransetzen.

                            Bei uns sieht das so aus:
                            -durchschnittlich 9-10 Säle täglich
                            -Besetzung AWR Minimum 5 Personen
                            -1 BD, eigentlich sollte auch noch ein Spätdienst da sein
                            -keine Administrationsstelle
                            -keine Stelle für Sprechstunde/Ambulanz usw.
                            -keine Stelle für Wartezone,Notfälle etc.
                            Mindestbesetzung 15 Personen,Stellenplan im Moment 20 Personen (bin ich zusammen mit meiner PDL grade am Basteln...

                            Auf jeden Fall werde ich mir das Buch von T.Kersting zulegen.
                            Kennst Du sonst noch irgendwelche gute Literatur darüber?

                            Viele Grüße aus Schwaben,
                            Rainer.
                            ...not sleeping...but relaxed...

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                              #44
                              AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                              Hallo Rainer,

                              wenn ihr "nur" 10 Säle und den AWR zu besetzen habt sieht das nicht so gut aus.
                              Die Stellenbemessung für die reine Narkosetätigkeit wird über die Jahresnarkosestunden x Rüstzeitfaktor berechnet.
                              Die Berechnung für den AWR sieht meines Wissens eine Stelle auf 3 Betten vor.
                              Zuschläge im Stellenplan sind immer bei Zusatzleistungen möglich oder wenn dezentrale Behandlungseinheiten dazukommen.
                              Wir haben z.B.2 OP-Bereiche, den Ambulanzbreich mit Schockraum und Diagnostik und den Brandverletztenbereich, sofern dort eine Notaufnahme ist oder eine Narkose durchgeführt werden muß, zu besetzen. Dazu kommt die präop Zone.
                              Das sind schonmal 3 feste Arbeitsbereiche plus Ambulanz und Verbrennung.
                              Wichtiges Thema bei uns auch Hausnotfallversorgung. Hierfür muß immer ein Mitarbeiter im Bedardsfall freigestellt werden.Das soll aber nicht zu Lasten der laufenden Arbeitsplätze gehen(gut für uns).
                              Gleiches gilt für CT oder MRT. hier wird erwartet, daß bei Bedarf immer ein Mitarbeiter abkömmlich ist.
                              Zu den Zusatzleistungen gehören auch Tätigkeiten wie Kontrolle von Notfallwagen, Notaufnahmebereichen usw. also bekannte Routinetätigkeiten.
                              Maschinelle Autotransfusion kann ebenso aufgeführt werden wie Laborleistungen die wir selbst erbringen.
                              Für die Polytraumaaufnahme und Versorgung sowie Aufnahme und OP von Schwerverbannten haben wir eine Doppelbesetzung erstritten, die auch akzeptiert wird.
                              Das erscheint zunächst alles klein, in der Summe kommt aber schnell eine Planstelle zusammen.
                              Das ist wie bei den Fallpauschalen. Eine Festpreis für die Grundleistung aber die Zusatzleistungen machen das Konto fett.
                              Wir haben einen Katalog über alle Zusatzleistungen erstellt und jede Einzelleistung mit einem pauschalen Zeitwert versehen.
                              Beispiel Hausnotfall : Durchschnittswert 1 Stunde mal Notfälle = ...Stunden.
                              Beispiel Labor im OP : Durchschnitt 2 Minuten mal Analysen/Jahr =.....Std.
                              Beispiel MAT : Durchschnitt 1,5 Stunden mal MAT/Jahr = .....Std.
                              usw.
                              Also viele Leistungen die als selbstverständlich mal eben so erledigt werden.
                              Wichtig ist alles nachvollziehbar zu dokumentieren.Bei uns hat es bis heute Bestand und ist relativ einfach zu bewältigen.
                              Positiver Nebeneffekt ist,daß ich jederzeit Auskunft darüber geben kann wenn von anderen Seiten die Frage gestellt wird "was leistet das Anästhesiepersonal
                              überhaupt die sitzen doch nur im Saal rum".

                              Um weitere Literatur habe ich mich nicht mehr gekümmert da wir mit den Berechnungen aus dem genannten Buch unser Ziel erreicht haben.

                              Klar muß aber sein, daß nichts endgültig ist. Wir haben in den letzten zehn Jahren auch Stellen verloren, waren jedoch immer auf sehr hohem Niveau, das wir uns eben über Dokumentation erarbeitet hatten(auch Leistungszahlen gehen mal nach unten, ein verschweigen ist dann nicht möglich).

                              Macht was draus!

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                                #45
                                AW: Statistik Personalbedarf / Tätigkeiten

                                Hallo Kollegen.

                                Mein Kollege Michael Wippermann und ein "Mitschüler" von ihm, Jens Selonke, haben im Rahmen der Fachweiterbildung eine Facharbeit über die Personalbedarfsberechnung für Intensivstationen geschrieben, die viele Aspekte beleuchtet. Sie steht im Netz, ist über Google leicht zu finden, oder direkt über diesen Link

                                Facharbeit Personalbedarfsberechnung Bravo

                                Diese Facharbeit hat auf unserer Station sicherlich das Bewußtsein verstärkt, wo unsere Stellen überhaupt herkommen und wo sie zum Teil auch verloren gegangen sind...

                                Die Einstufung der Patienten ist bei uns noch das A und O. Wir unterscheiden zwischen Behandlungs- und Überwachungspatienten, für die es unterschiedlich viele Pflegeminuten gibt. Das brauch man im Grunde nur noch hochrechnen und hat dann den Personalschlüssel...

                                Beste Grüße,

                                André

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