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Recherche für OP-Krimi

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    #31
    AW: Recherche für OP-Krimi

    Hallo!

    Ich hab es noch nicht bei einem Verlag eingereicht, weil ich es erst weitgehend fertig haben möchte. U.a., weil ich manchmal mehrere Monate kaum dazu komme, weiterzuschreiben (wg. Lernerei usw.). Und dann den Druck von einem Verlag zu haben, dass es bis zu einem bestimmten Termin fertig sein muss, ist Stress, den ich mir in der Form (zusätzlich zum Lernstress) nicht unbedingt geben möchte.
    Deshalb kann ich auch nicht abschätzen, wann es fertig sein wird.

    Nach dem, was ich so gehört/im Internet gefunden habe, ist das Hauptproblem für einen Anfänger, einen Verlag zu finden. Die meisten Verlage/Lektoren kriegen jeden Tag mehrere unverlangte Manuskripte, und viele werden nicht mal gelesen, sondern sofort zurückgeschickt.
    Wie lange es dauert, wenn man endlich einen Verlag gefunden hat, weiß ich nicht. Ich schätze, ca. sechs Monate.

    Aber wie gesagt...erst mal muss es fertig sein.

    Liebe Grüße............................................. ..Anna
    Zuletzt geändert von Annawake; 04.08.2006, 21:49.
    Ich war jung und brauchte das Geld...

    Kommentar


      #32
      AW: Recherche für OP-Krimi

      Hallo!

      Es geht wieder weiter.

      Okay - viel Spaß beim Lesen (und Kommentieren)!

      Liebe Grüße, Annawake ;0)




      Er konnte nicht mehr. Brach in die Knie. Stimmengewirr draußen auf dem Flur. Blind vor Tränen, bohrte er die Nadel durch die weiche Haut in der Armbeuge. Vena cephalica, Vena basilica, Vena mediana cubiti...die Gefäße hatte ihn damals den Hals gekostet, im Extremitätentestat bei Wahrenberg. Daneben. Warmes Blut rann seinen Arm herunter. Endlich die Vene. Er drückte den Kolben herunter und schloss die Augen. Atmete noch einmal tief durch. Es war vorbei.
      Er merkte nicht mehr, wie Schäfer, Gebhardt und Schultheiß in den Raum rannte. "Der Dreckskerl hat versucht, sich umzubringen. Karl, wir müssen intubieren! Schnell! So einfach kommt der nicht davon!"



      Schäfer: Chefarzt
      Gebhardt: Oberarzt
      Schultheiß: Anästhesiepfleger
      Okay, das "wir müssen intubieren" gefällt mir überhaupt nicht, der Satz klingt so nach "Rettungsflieger" und ähnlichen TV-Serien. Allerdings habe ich von Reanimation u.ä. echt keine Ahnung :0( Allerdings finde ich die Vorstellung ganz witzig, wie diese Herren quasi aufgereiht vor der Tür stehen und nur darauf warten, dass er das Bewusstsein verliert - nicht gerade günstige Umstände für einen Suizidversuch ;0)
      Was könnte der Arzt in so einem Fall eher sagen bzw. welche Vorgehenseweise wäre angebracht?


      Auf Wunsch der Fans stirbt Sailer den Heldentod:

      Schäfer kniete sich neben den Bewusstlosen auf dem Boden. Er überstreckte dessen Kopf, öffnete Sailers Mund. „Laryngoskop!“ die Worte kamen kurz und abgehackt, spiegelten den inneren Aufruhr des Chefarztes wieder. „Tubus!“
      Gebhardt versuchte, einen Zugang zu legen, doch seine Hände zitterten zu stark.
      „Scheiße...die Stimmritze ist zu, alles verkrampft... – Muskelrelaxans! Herrgott noch mal, Martin, ich brauche einen Zugang!“ Schäfer riss Gebhardt die Plastikverpackung aus der Hand und bohrte die Nadel in eine Vene an Sailers Hals. „Succinylcholin! Muss ich alles zweimal sagen? Das hier ist ein Notfall! Schultheiß, hängen Sie ihn doch an den Monitor, er muss doch überwacht werden! - Gott, ich kann ihn nicht intubieren – Maske!“ Er drückte die Beatmungsmaske auf Sailers Gesicht und versuchte, mit dem Beatmungsbeutel den lebenswichtigen Sauerstoff in Sailers Lungen zu pumpen. „Verdammt, der Thorax ist völlig starr, ich kann ihn nicht beatmen! Schultheiß, ziehen Sie einen Opioidantagonisten/Naloxon auf! Bin ich hier nur von Anfängern umgeben? Schnell, der Mann wird langsam hypoxisch!
      - was ist das denn für ein Rhythmus...?“
      Gebhardt ging zu Sanna, die immer noch still und bleich in der Ecke kauerte. Er nahm sie in den Arm und drückte ihr Gesicht an seine Schulter, versuchte, sie vor dem hektischen Gebrüll des Chefarztes abzuschirmen.
      Schäfer fluchte. „Defi!“ schrie er. Frank Baumgärtner brachte das Gerät. Schäfer legte Gelpads auf und presste die Elektroden auf Sailers Brustkorb. „Weg vom Patienten!“ Sailers Muskeln kontrahierten, als 200 Joule durch seinen Körper jagten, dann fiel er mit einem dumpfen Geräusch zurück auf den Boden.
      Gebhardt spürte, wie Sannas Körper sich ebenfalls spannte und wieder erschlaffte. Er wiegte sie leicht hin und her, ihren Kopf immer noch an seiner Schulter. „Ist ja gut, ist ja gut...“ murmelte er sanft.
      Schäfer warf einen Blick auf den Monitor, atmete auf und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „normaler Sinusrythmus“. Er versuchte erneut zu intubieren, diesmal erfolgreich. Als er Sailer ans Beatmungsgerät angeschlossen hatte, sah er ihm ins Gesicht. Die bläulichen Lippen färbten sich langsam, als das Hämoglobin im Blut den Sauerstoff aufnahm, die Gesichtsfarbe normalisierte sich. Das Herz schlug, pumpte Blut durch den Körper und ins Gehirn. Die Augen waren halb offen, Tränenspuren zogen sich vom äußeren Augenwinkel über die Schläfen bis zum Ohrläppchen, mischten sich mit Blut aus einer kleinen Wunde über der Augenbraue.
      Schäfer atmete tief durch. Welche Schäden hatte der Sauerstoffmangel im Gehirn verursacht? Er schob mit den Daumen vorsichtig die Augenlider nach oben und leuchtete Sailer in die Augen. Die Pupillen, trotz des Opioids maximal geweitet und entrundet, zeigten keine Reaktion auf den Lichtstrahl. Markus Sailer war tot.


      Okay, so eine Situation wird in der Realität vermutlich nie vorkommen - wenn ein Arzt sich umbringt, dann wohl eher, wenn er allein ist und niemand ihm helfen kann....Aber haltet Ihr die Vorgehensweise bei der Reanimation für einigermaßen nachvollziehbar? Auch, dass in so einer Situation alles drunter und drüber geht?
      Müssten die ihn zum Defibrillieren eigentlich auf eine Gummimatte oder so legen, damit sie nicht selber einen Schlag abbekommen?
      Ich bin, wie üblich, über jeden Tipp froh!
      Zuletzt geändert von Annawake; 02.10.2006, 19:49.
      Ich war jung und brauchte das Geld...

      Kommentar


        #33
        AW: Recherche für OP-Krimi

        Hallo Annawake!

        Wie gewünscht hier ein paar Anmerkungen

        Zitat von Annawake
        ...bedient sich selbst an seinem Giftschrank...
        Wie meinst du das, "an seinem Giftschrank"? Das hört sich so an als würde jeder Arzt einen eigenen Giftschrank (Verschließbarer Schrank in dem nach dem Gesetz bestimmte Betäubungsmittel-BTM gelagert werden) besitzen auf den er jederzeit nach Lust und Laune zugreifen könnte! So einfach geht das nicht, zumindest nicht im Krankenhaus! Betäubungsmittel müssen über Sonderrezept in der Klinikapotheke bestellt werden, jede Entnahme muß mit Namen und Geburtsdatum (..von dem Patient der das BTM erhält...) dokumentiert werden!

        Zitat von Annawake
        Was könnte der Arzt in so einem Fall eher sagen bzw. welche Vorgehenseweise wäre angebracht?
        Na ja, ich glaube das kannste so schreiben! Hier nochmal eine Grafik zum Ablauf http://www.inm-online.de/pdf/aktuell...ithmus2005.pdf

        Zitat von Annawake
        „Scheiße...die Stimmritze ist zu, alles verkrampft... – Muskelrelaxans
        Ich vermute du meinst hiermit einen Laryngospasmus, die Stimmbänder "verkrampfen" bzw. verschließen sich hierbei! Wie schon von dir beschrieben kann man hier Succinylcholin geben das sich die Stimmbänder wieder öffnen

        Zitat von Annawake
        Er drückte die Beatmungsmaske auf Sailers Gesicht und versuchte, mit dem Beatmungsbeutel den lebenswichtigen Sauerstoff in Sailers Lungen zu pumpen
        Im Falle eines Laryngospasmus versucht man den Patienten NICHT manuell zu beatmen, die Stimmbänder sind zu, durch die manuelle Beatmung verschlimmert sich evtl. der "Krampfzustand" der Stimmbänder noch! Deshalb Succi geben, ist ein schnellwirksames Muskelrelaxans, dann versuchen zu intubieren!

        Zitat von Annawake
        - was ist das denn für ein Rhythmus...?“
        Richtig! Es ist der Rhytmus, der immer mit muß!

        Zitat von Annawake
        Sailers Muskeln kontrahierten, als 200 Joule durch seinen Körper jagten...
        Nach den neuen ERC-Leitlinien kannst du schon mit 360 Joule anfangen zu defibrillieren! Ansonsten, man defibrilliert nicht einfach so drauflos, vorher sollte der Patient an ein EKG angeschlossen sein und Kammerflimmern aufweisen, ansonsten besteht zur Defibrillation keinerlei Indikation!

        Zitat von Annawake
        Markus Sailer war tot.
        Was??? Eben hast du noch geschrieben das er einen Sinusrhytmus hat, jetzt ist er tot! Sinusrhytmus und Tod schließen sich aber aus, es sei denn der Patient hat elektromechanisch entkoppelt ..(Vorhandensein einer elektrischen Pulsaktivität, jedoch ohne Auswurfleistung des Herzens, das heißt es wird kein Blut in der Körperkreislauf gepumpt)

        Zitat von Annawake
        Müssten die ihn zum Defibrillieren eigentlich auf eine Gummimatte oder so legen, damit sie nicht selber einen Schlag abbekommen?
        Nein, das ist mir nicht bekannt! Beim Defibrillieren solltest du darauf achten, das du keinen Kontakt zum Patienten hast, ansonsten wirst du mitgegrillt! Desweiteren sollte es nicht der Fall sein das du und der Patient in einer Wasserlache oder ähnlichen Flüssigkeiten verweilt während du defibrillierst!

        So, ich hoffe ich konnte dir ein wenig weiterhelfen!

        Mfg Obs-Pfleger
        ..."Früher haben wir Obse immer mit doppel p in der Mitte geschrieben - Oppse halt".....

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          #34
          AW: Recherche für OP-Krimi

          Hallo Obs-Pfleger,
          Du sagst mir, was falsch bzw. nicht stimmig ist, damit hilfst Du mir auf jeden Fall!
          Das mit dem Giftschrank war etwas flapsig ausgedrückt. Schon klar, dass er ihn nicht einfach ausräumen kann (hat der Arzt überhaupt einen Schlüssel dafür, oder nur der jeweils verantwortliche Anästhesiepfleger?). Aber wenn jemand unbedingt an solche Medis rankommen will, findet er sicher eine Möglichkeit.

          Laryngospasmus? Ähm, weiß ich net so genau. In meinem Buch stand, dass es bei hohen Dosen von Fentanyl o.ä. zu einem Verschluss der Glottis kommen kann (das ist dann wohl das Gleiche wie ein Laryngospasmus), außerdem zu Thoraxrigidität.

          An was könnte mein Protagonist in so einer Situation (Fentanyl-Überdosierung + langwierige und erschwerte Intubation) realistischerweise sterben? Okay, Hypoxie...Aber eigentlich müsste ein erfahrener Arzt doch auch so eine Situation irgendwann in den Griff bekommen.

          Falls jemand eine Idee hat - bin für Vorschläge jeder Art dankbar ;0)

          Merci bien und liebe Grüße............................................. ...Anna
          Ich war jung und brauchte das Geld...

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            #35
            AW: Recherche für OP-Krimi

            Abend!

            Zitat von Annawake
            Hallo Obs-Pfleger,
            Du sagst mir, was falsch bzw. nicht stimmig ist, damit hilfst Du mir auf jeden Fall!
            :jubel: :jubel: :jubel:

            Zitat von Annawake
            Das mit dem Giftschrank war etwas flapsig ausgedrückt. Schon klar, dass er ihn nicht einfach ausräumen kann (hat der Arzt überhaupt einen Schlüssel dafür, oder nur der jeweils verantwortliche Anästhesiepfleger?).
            Ich habe noch nie erlebt das ein Arzt im Besitz des BTM-Schlüssels ist! Meistens ist es so das der Schlüssel in der jeweiligen Schicht der Pflegenden "unter diesen umher wandert", die Pflegekräfte haben also immer die "Schlüsselgewalt"!

            Zitat von Annawake
            Aber wenn jemand unbedingt an solche Medis rankommen will, findet er sicher eine Möglichkeit.
            Jo! Da stimme ich dir zu!

            Zitat von Annawake
            Laryngospasmus? Ähm, weiß ich net so genau. In meinem Buch stand, dass es bei hohen Dosen von Fentanyl o.ä. zu einem Verschluss der Glottis kommen kann (das ist dann wohl das Gleiche wie ein Laryngospasmus), außerdem zu Thoraxrigidität.
            Hm, ganz ehrlich gesagt, das mit dem Laryngospasmus weiß ich nicht genau! Meine mich aber zu erinnern, das wenn man Analgetika, wie z.b. Fentanyl i.v., zu schnell injiziert das es dann zu der von dir beschriebenen Thoraxrigidität kommen kann!

            Zitat von Annawake
            An was könnte mein Protagonist in so einer Situation (Fentanyl-Überdosierung + langwierige und erschwerte Intubation) realistischerweise sterben?
            Hypoxie ist gar nicht mal so unrealistisch, wenn irgendwann keine Luft mehr in die Lunge und somit irgendwann auch nicht mehr in die Zelle kommt is' schlecht! Führt letztendlich zum Herz-Kreislauf-Stillstand !

            Zitat von Annawake
            Okay, Hypoxie...Aber eigentlich müsste ein erfahrener Arzt doch auch so eine Situation irgendwann in den Griff bekommen.
            Irgendwann, das ist richtig, irgendwann kann für den Patienten dann aber schon zu spät sein!
            Ich frage mich ob du das wirklich alles so detailliert und medizinisch korrekt schreiben musst/willst? Kommt ja immer darauf an welche Zielgruppe dein Buch letzendlich lesen will!

            Mfg Obs-Pfleger - "müde bin ich geh zur Ruh' - schließe meinen Giftschrank zu"!
            ..."Früher haben wir Obse immer mit doppel p in der Mitte geschrieben - Oppse halt".....

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              #36
              AW: Recherche für OP-Krimi

              Zitat von Obs-Pfleger

              Hm, ganz ehrlich gesagt, das mit dem Laryngospasmus weiß ich nicht genau! Meine mich aber zu erinnern, das wenn man Analgetika, wie z.b. Fentanyl i.v., zu schnell injiziert das es dann zu der von dir beschriebenen Thoraxrigidität kommen kann!

              Ich frage mich ob du das wirklich alles so detailliert und medizinisch korrekt schreiben musst/willst? Kommt ja immer darauf an welche Zielgruppe dein Buch letzendlich lesen will.
              Naja, "müssen" wohl nicht, aber ich möchte es.

              Einfach deshalb, weil ich

              a) generell sehr detailversessen bin
              b) den Anspruch an mich habe, das, was ich mache, so gut hinzukriegen wie möglich.
              Außerdem versuche ich, ein Buch zu schreiben, das ich selber gerne lesen würde. Und wenn ich z.B. nach 3 Seiten merke, dass da jemand über etwas schreibt, von dem er eigentlich keine Ahnung hat, dann fliegt das Buch ganz schnell in die Ecke. Und ich frage mich dann, warum derjenige eigentlich über sowas schreiben musste, wenn er keine Lust hatte, ordentlich zu recherchieren.
              Deshalb möchte ich grobe Fehler (z.B. Defi, wenn er nicht nötig wäre), möglichst vermeiden. Und dazu ist halt viel Recherche (und Fragerei) nötig, wenn man selber noch net so viel weiß.
              Außerdem sollten auch Leute "vom Fach" es lesen können und Spaß daran haben. (also net die Art von Spaß , sondern eher )
              - okay, d e r Anspruch ist vielleicht ein bißchen hoch für jemanden in der Vorklinik - deshalb wird es wohl auch noch etwas dauern, bis das Ganze fertig ist.
              c) lerne ich echt viel dabei!

              Dass sich die Stimmritze durch Fenta o.ä. ganz oder teilweise verschließen kann, müsste stimmen (Quelle: Larsen).

              Hat eigentlich schon mal jemand so eine Situation erlebt (wo der Pat. aufgrund von Fenta o.ä. fast bzw. gar nicht zu beatmen war? Ich hab beim Hospitieren einmal miterlebt, dass der Anästhesist während der ganzen Op mit dem Beutel beatmen musste, fragt mich aber net warum. Ich glaube, der Pat. hatte ein Lungenemphysem (?) oder sowas und hat auf das Ultiva dann nochmal zus. reagiert.

              Ansonsten: danke für die Antworten!

              Liebe Grüße.....................................Annawake
              Ich war jung und brauchte das Geld...

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