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Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

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    #16
    AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

    Kein leichtes Thema, ich denke, wir brauchen dringend klinische / „praktische“ Intensivpflegeforschung…!!!

    Zitat FKPD
    „und in der Konsequenz über eine Umintubation wegen Materialschwäche nachdenken“
    Das stimmt mich nachdenklich. Sowohl die 100 ml wie die Umintubation. Kann das einem Menschen zugemutet werden, gerade so? Wenn wir nicht genau wissen, welche Konsequenzen der Pat. tragen muss? FKPD, ich gebe Dir darin recht, dass wir etwas tun müssen, die Frage ist nur „Was?“


    Bis ca. Ende der 90iger fanden wir in deutschsprachiger Pflegeliteratur Hinweise auf „Entblocken – Absaugen – Blocken“! ! ! oder „noch mehr Blocken – Spülen- Absaugen – Blockung zurück auf Norm, sagen wir mal ca. 20mmHg plus minus ein Paar mmHg). Bei ca. 30 mmHg wird der Blutfluss in den Kapillargefäßen der zarten Trachealschleimhaut mehr oder weniger gestoppt. (Was passiert in 60 Sekunden bei 100 mmHg mit der Perfusion?)
    Pflege als Rezepte Küche?
    Was ist die beste Methode um die Jammer-Ecke korrekt zu „pflegen“? (ohne spezial Tubus, meine ich). Ich habe bisher noch nichts Eindeutiges gefunden.
    Artikel, die sich mit speziellen Tuben befassen (wie Hi Lo Evac usw.) gibt es viele. Aber nicht jedes Krankenhaus hat diese Tuben! Es gibt auch Gegenstimmen, siehe Artikel ganz unten.

    Viele Arbeiten zum Thema Absaugen oder VAP (vent. assoc. Pneumonia) Prophylaxe sagen aus, dass Sekrete (grundsätzlich) vor Entblocken des Cuffs abgesaugt werden müssen. „CDC recommends that before an endotracheal tube cuff is deflated or an endotracheal tube is repositioned, the area above the cuff should be suctioned.” CDC empfiehlt: bevor der Cuff entblockt wird oder ein ET re-positioniert wird, sollte über dem Cuff abgesaugt werden. Elisabeth, ergo vor dem Entblocken absaugen - oberhalb, ergo oral nach - wo wie halt hinkommen, so blind....

    Vielleicht ist es sinnvoller, wenn das interdiszi Team sich das Ziel setzt, Beatmung (mit allem drum and dran) so kurz wie möglich zu halten, alle Präventionsmöglichkeiten ausschöpft sowie NIV bedarfsgerecht zu nutzen. So lange diese Frage nicht eindeutig geklärt ist, tappe ich (zumindest) noch im dunkeln Bereich herum. (Übrigens, meine Höhle hat Licht, und trotzdem bleibt das Thema für mich eher schleierhaft).

    Artikel und Links:
    z.B. http://nursingspectrum.netstation.us/ce404.pdf
    z.B. Nurses implementation of guidelines for ventilator-associated pneumonia from the centers for disease control and prevention. Broome, Lisa, 2007, AJCC http://www.thefreelibrary.com/_/prin...x?id=157587491
    z.B. A review of the possible role of oral and dental colonization on the occurrence of health care-associated pneumonia: Underappreciated risk and a call for interventions
    American Journal of Infection Control, Volume 33 ,Issue 9 , Pages 527 - 541 R Garcia
    z.B. Changes in care help eliminate ventilator-associated pneumonia at Alamance Regional Medical Center Sandy Keefe, MSN, RN

    z.B. http://www.blackwellpublishing.com/a...D=740&id=48968
    VENTILATOR-ASSOCIATED PNEUMONIA Abstract number: s14, Krger, W.
    z.B. Smulders, K., et al. (2002). A randomized clinical trial of intermittent subglottic secretion drainage in patients receiving mechanical ventilation. Chest, 121(3), 858.
    z.B. Alison Ruffell, Lenka Adamcova (2008) Ventilator-associated pneumonia: prevention is better than cure, Nursing in Critical Care 13 (1) , 44–53 doi:10.1111/j.1478-5153.2007.00248.x

    z.B. http://ajcc.aacnjournals.org/cgi/content/full/11/2/141

    American Journal of Critical Care. 2002;11: 141-149
    Bacterial Growth in Secretions and on Suctioning Equipment of Orally Intubated Patients: A Pilot Study, Mary Lou Sole, RN, PhD, CCRN
    Gegen sublottisches Absaugen spricht:

    z.B. Do not suction above the cuff *. (Editorial)
    Critical Care Medicine. 32(10):2160-2162, October 2004.
    van Saene, H K. F.; Ashworth, M; Petros, A J.; Sanchez, M; de la Cal, M A.

    oder
    http://www.ccmjournal.com/pt/re/ccm/abstract.00003246-200410000-00033.htm;jsessionid=L9ccSxjWpRJqqLSmTnF2LZvKWKQGC v7r6v1S7vbmtgnhJrXJ7hKv!195308708!181195628!8091!-1
    Leider ist dieser Artikel nicht “frei”.

    WomBat, grüßt das Forum! Leider ohne konkrete Antwort auf die brennende Frage

    PS bin mit Arnold, eine Pneumonie ist verdammt teuer (nicht nur in Euro gemessen)
    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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      #17
      AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

      Zitat von WomBat

      Vielleicht ist es sinnvoller, wenn das interdiszi Team sich das Ziel setzt, Beatmung (mit allem drum and dran) so kurz wie möglich zu halten, alle Präventionsmöglichkeiten ausschöpft sowie NIV bedarfsgerecht zu nutzen.
      Arbeite derzeit in einem Bereich, in dem es Heimbeatmungspat. gibt. Ergo: Trachealkanüle verbleibt. Da wird das Thema dann schon interessant- sowohl Jammerecke als auch Hochblocken.

      Ich finde das maximale Hochblocken eher kontraindiziert. Es garantiert keine absolute Sicherheit bezüglich einer Aspiration... eben weil es die Jammerecke unterhalb des Kehlkopfdeckels gibt.

      Elisabeth

      Elisabeth

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        #18
        AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

        Habe noch ein interessante Studie gefunden. Hoffe, diesmal in Deutsch übersetzt, das der Link funktioniert





        OK, die Übersetzung könnte besser sein.....

        Unsere VAP Rate ist leider ziemlich hoch und wir MÜSSEN dagegen etwas tun. Wir haben eine Arbeitsgruppe (Mediziner wie Pflegende) gegründet um gemeinsam die Leitlinien durchzuarbeiten und umzusetzen. Dazu gehört natürlich auch der gesamte Bereich des Absaugens inklusive der hier gestellten Frage.

        Gruß
        Heike
        Wer zuletzt lacht stirbt fröhlich

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          #19
          AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

          Wie wäre es, die Ansammlung von subglottischem Sekret zu reduzieren indem man den Weg des Sekretes beobachtet und dort aktiv wird? Seitl. Lagerung, Vermeidung unnötiger Manipulationen im Mund um die Anregung der Speichelproduktion zu vermeiden, Mundpflege mit keimreduzierenden Substanzen, unnötige Manipulationen im Nasenraum vermeiden um die Keimverschleppung in die Nase zu redzieren, usw..

          Oberhalb des Cuffs kann man nur mit speziellen in die Kanüle integrierten Kathetern absaugen. Alles andere ist rumstochern im Irgendwo.

          Elisabeth

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            #20
            AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

            hier sind ein paar Vorschläge:


            ansonsten sind hier eigentlich unsere Pflegewissenschaftler mal wieder gefordert ;-)))
            so long arnold

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              #21
              AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

              su ound jetz muss ich doch mal die "blöde" frage stellen, was das hochblocken bewirken soll...etwa das während der mundpflege nicht in die lungen gelangt? meines JETZIGEN erachtens macht das nur ( wenn überhaupt ) sinn wenn man danach dieses sekret was nun auf dem cuff sitzt auch entfernen kann. also nur sinnvoll wenn eine subglottische absaugung vorhanden ist.
              und entblocken ums dann bevor es in die lunge wandert "abzufangen und abzusaugen" halte ich persönlich für ne ganz schlecht methode.
              Darmrohr Fanclub

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                #22
                AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                Ich bin immer wieder erstaunt, wie man sich so vorstellt, wiez.B. der nicht abgeschluckte Speichel welcher sich oberhalb des Cuffs- aber unterhalb des Kehlkopfdeckels sammelt, abgesaugt wird per einfachem Absaugschlauch (die wenigsten dürften entsprechende TKs haben). Man saugt den Rachenraum frei. Der Treffer "subglottischer Raum" dürfte wohl mehr als ein Glücksfall sein.

                Und da sich Sekret nun mal net in Luft auflöst, wirst sprätestens beim Kanülenwechsel den "Schmoder" abfangen müssen.

                Elisabeth

                PS Gibts eigentlich Endotrachealtuben mit integrierter subglottischer Absaugung?

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                  #23
                  AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                  ja gibt es.
                  das sich der speichel nich in luft auflöst ist mir schon auch klar, aber man muss ja nich noch zusätlich flüssigkeiten in richtung cuff bringen....
                  meines erachtens ist es per "herkömmlicher" absaugung aber nicht möglich sekret restlos vom cuff wegzusaugen sonst würde es ja auch keine tuben und Tk's mit solcher vorrichtung geben
                  Darmrohr Fanclub

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                    #24
                    AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                    enilein,
                    Du hast vollkommen recht.
                    Die Cuff-Druck-Erhöhung vor der Mundpflege wird als allgemein anerkanntes Verfahren praktiziert und auch gelehrt.
                    Als Beispielsei hier das Buch "Intensivpflege und Anästhesie", Verlag Thieme 2005, Autoren Ullrich, Stolecki und Grünewald, Kapitel 10, Seite 182 genannt. Hier wird als letzter Schritt die Auskultation der Lunge und das Absaugen bei Bedarf empfohlen. Es findet sich aber kein Hinweis zum Absaugen des "Schlabbers" oberhalb des Cuffs.
                    Ob die Cuff-Druck - Erhöhung wirklich sinnvoll ist oder nur eine gefühlte Sicherheit gibt, bleibt im Dunkeln.
                    Ich meine, hier wäre ein sinnvoller Ansatz zur Pflegeforschung gegeben, denn warum sollen wir unsinnige Tätigkeiten, die dem Patienten keinen Benefit bringen und uns Zeit kosten, weiterhin machen?
                    Viele liebe Grüße
                    fridolin
                    immer gelegentlich manchmal
                    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                      #25
                      AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                      Ich denke, man geht davon aus, dass der angesammelte Schmodder verdünnt wird durch die Mundspülflüssigkeit. Dünnere Flüssigkeit kommt besser am Cuff vorbei.

                      *grübel* War das mit dem Cuffdruck net so, dass der so eingestellt ist, dass der Beatmungsdruck abdichtend wirkt. Meint der B-Druck formt den Cuff entsprechend. *grübel* Oder hab ich das falsch behalten?

                      Wenn dem so wäre, dann will ich beim erhöhen des Cuffdrucks für eine kontinuierliche Abdichtung sorgen da das sich dann sammelnde Sekret oberhalb des Cuffs infolge der Verdünnung eine bessere Fließeigenschaft hat.

                      Elisabeth

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                        #26
                        AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                        liebe elisabeth da hast du sicher recht, mit der abdichtung zwecks beatmungsdruck, aber was ich damit meine ist das man es nich doch auch noch "provozieren" muss indem man flüssigkeiten in den mund kippt. oder?
                        Darmrohr Fanclub

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                          #27
                          AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                          Ist die Frage. Mit der Mundspüllösung verdünnst du ja den Schmodder und "spülst" einen Teil in Richtung oberhalb der Glottis. Damit kannst es absaugen. Wobei- Wasser ist eigentlich net geeignet, die Eiweißbestandteile des Speichels aufzulösen. Ist das Zeug schon sehr zäh dürftest wohl kaum Erfolg haben.

                          Wobei: ich persönlich fand den Gedanken immer fruchtbar, da jetzt Spülwasser in den Mund zu kippen. Auch wenn ich den Absauger gleichzeitig in der Mundhöhle hatte. *schäm* Ich hab den Mund immer nur intensiv mit Zahnbürste und Tupfer gereinigt. *grübel* Wahrscheinlich war ich doch net eine richtige Intensivschwester. *fg*

                          Elisabeth

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                            #28
                            AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                            Ich nehm dazu dann meist eine 20ml Spritze und einen Absauger... einfach rein kippen behagt mir auch nicht!
                            www.pflegewiki.de

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                              Zitat von Elisabeth
                              PS Gibts eigentlich Endotrachealtuben mit integrierter subglottischer Absaugung?
                              Ja, von teleflex.



                              Monty
                              Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                                #30
                                AW: Cuffdruck zur Mundpflege erhöhen ?

                                ... und wie geht es weiter?

                                Habe das Gefühl, dass es immer noch keine wissenschaftlichen Erkenntnisse zu der Problematik gibt :-(
                                Tatsache ist einfach, dass in der Klärung was passieren muss. Die Frage ist natürlich auch, wie der "Schmotter" letztlich in seiner "Qualität" beschaffen ist.

                                Nachgewiesen ist: Hauptproblem bei der Entstehung einer BAP ist die Hygiene (Hände des Personals); zweites Hauptproblem: mangelnde Mundpflege.

                                Bin mal gespannt, ob die Klärung des Problems forsiert wird.

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