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Aushilfen auf Intensiv

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    #16
    AW: Aushilfen auf Intensiv

    Zitat von Elisabeth
    Und eine Intensivfachkraft sollte nie vergessen, wie sie einmal angefangen hat. Nichts ist schlimmer als das Elitedenken mancher Fachkräfte, vergessend, dass sie schon wenige Meter vor ihrer Station in einem völlig fremden Fachgebiet versagen werden am mangelnden Fachwissen.

    Wissen ist heutzutage so umfangreich, dass es nur noch mit Spezialisierung geht. Und lernen kann der Youngster nur wenn man mit ihm spricht und nicht immer nur erwartet, dass er das gleiche Wissen hat wie man selbst.

    Elisabeth
    Unsere Aushilfen kommen von einer externen Leihfirma und da erwarte ich, dass die Leute nach ein paar Tagen Einarbeitung im gewissen Rahmen einsatzfähig und zuverlässig sind und es nicht an einfachstem Basiswissen mangelt. Die Leute können jederzeit sagen, dass sie nicht mehr zu uns wollen, einige haben das getan, andere sind von uns letztendlich gegangen worden weil man es nihct mehr verantworten konnte.

    Wenn ich jemanden von extern erst wochenlang/ monatelang einarbeiten muss, dann macht dieser kurzfirstige Einsatz von Pflegekräften keine Sinn, dann ist es keine Entlastung, was es ja eigentlich darstellen soll, sondern das Gegenteil. Und liebe Elisabeth, es hat wohl kaum was mit Elitedenken zu tun, wenn eine Pflegekraft eine Urinprobe aus dem DK abnehmen soll und fröhlich die Blockerflüssigkeit aspiriert und ins Proberöhrchen spritzt.

    Natürlich weiss ich noch um die Anfänge und ich bin die Geduld in Person bei Youngsters, die bei uns anfangen. Aber auch hier setze ich gewisses Basiswissen (s.o.) voraus, das man nach Abschluss eines Krankenpflegeexamens haben muss, immerhin habe ich auch mal ein Examen gemacht und weiss noch sehr gut, was man da wissen musste und was nicht.

    Und natürlich setzt jedem von uns das eine oder andere Schicksal zu und es fliesst mal ein Tränchen, davon kann sich sicher niemand freisprechen. Aber es sollte in gesundem Rahmen bleiben, der eigenen Sozialhygiene allein schon zuliebe.

    Übrigens bekommen bei uns nicht die Aushilfen eingetrichtert, dass sie ohne Probleme bei uns arbeiten können, sondern wir bekommen immer wieder von der eigenen PDL unter die Nase gerieben, dass unseren Job doch jeder machen kann und die Arbeit mit den Aushilfen doch kein Problem darstellt.
    Zuletzt geändert von Miss Honey; 11.12.2007, 17:05.
    Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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      #17
      AW: Aushilfen auf Intensiv

      Miss Honey, eine Pflegeperson sollte egal wo sie arbeitet, wissen welche Medis wie appliziert werden (oder sich schlau machen - oder die Finger davon lassen), grobe EKG Veränderungen (Flimmern, Flattern, Null usw) erkennen und mit einer Urindrainage umgehen können. Sollte sie keine Erfahrung mit Arterenol haben (oder sonst was), erwarte ich, dass sie sich schlau macht wenn sie nicht weis was da gerade in den Patienten hineinläuft. Selbstverständlich glaube ich Deine Schilderungen, allerdings ist es schlimm das zu lesen. Woran das liegt kann ich nicht beurteilen (Personen selbst, oder vielleicht die Ausbildung?), ich wundere mich, wie die das Examen gepackt haben....dass sie eingestellt wurden....dass die PDL wohl wenige Probleme damit hat....und überhaupt, wundere ich mich immer mehr.

      Ob soziale Kompetenz "mitgebracht" oder erlernt bzw. vertieft werden soll, überlasse ich mal dem Forum - ich denke, nicht alle 17-18 jährige sind da schon top - alleine aus Altersgründen! Vielleicht kommt unter soziale Kompetenz auch die Fähigkeit zu Fragen, wenn man etwas nicht weis oder nicht kann. Ich hätte auch kein Problem damit, es zusätzlich unter "Ethik" abzuheften und insgesamt auch unter Fachwissen. Was nutzt Fachwissen ohne ethische Haltung und soziale Kompetenz? (Dann könnten Maschinene unsere Arbeit übernehmen.)
      Patientenschicksale betreffen mich immer noch - auch sind meine Augen schon mal wässrig....d.h. aber nicht, dass ich depressiv wäre bzw. therapiebedürftig. Wesentlich ist es, Copingstrategien im laufe der Zeit aufzubauen und damit "umgehen" zu können unter Rettung des eigenen "Seelen-Lebens". (Fakt ist, wir sterben alle.....)
      "Intensiv-geeignet" oder nicht geeignet betrifft die anscheinend einfache Frage: Was tut Intensivpflege, Wie tut sie es, mit welchen Ergebnissen? Und wie unterscheidet sie sich von anderen Arten der Pflege? Damit wären wir bei.....? Es darf geraten werden.

      Wombat, nachdenklich, aber noch nicht am Ziel
      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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        #18
        AW: Aushilfen auf Intensiv

        Ich empfehle allen mal ein paar Schritte vor die eigene Tür zu wagen. So ein Einsatz z.B. auf einer Augenstation, einer Hautstation, einer Neurologie kann den Blickwinkel doch sehr verändern.

        Auch die Pflegekraft der Leihfirma ist keine eierlegende Wollmilchsau. Ihre Spezialsierung liegt vielleicht in einem Bereich, den ihr nicht beherscht/ beherschen müsst. Warum sollte man sich Wissen aneigenen für einen Bereich in dem man ungerne gesehen ist und wo man permanent gesagt bekommt: du kannst ja gaber auch gar nichts. Es ist bei dieser Konstellation eher so, dass man wohl hofft die Zeit möge schnell vorbeigehen.

        Was für mich hier deutlich wird: Pflegekräftesind nicht in der Lage adäquat dem Wissensstand des Gegenüber zu delegieren. Dieses Phänomen trifft übrigens in jedem Bereich zu- egal ob Intensiv oder Peripherie.

        Ich oute mich mal: ich kam von einer peripheren Station. Keine Ahnung von Beatmungsgeräten. Erklärung durch die Kollegen- gleich null. Ich habe mich nihct getraut zu fragen- zu überwältigend waren die Eindrücke auf dieser Station. Und dann kam der Tag der "Saalwache". Plötzlich war ich alleine mit der Beatmung. Ich habe kopiert, was ich vorher gesehen habe: die Schlauchteile zusammengesteckt. Das Beatmungsgerät war auf inhalieren eingestellt und dafür die Volumenbegrenzung ausgestellt. Das Glück des Pat. war, dass die Trachealkanüle nicht geblockt war- sonst Barotrauma.

        Das Problem mit dem EKG ist mir ebenfalls nicht fremd. Nach ca. 20 Jahren Überwachung ohne Flimmern und Flattern aber mit vielen Artefakten waren die "Zacken" auf dem Monitor am ersten Tag in der Internen für mich Artefakte. Eine Kollegin bekams gottseidank schnell genug mit.

        Niemand ist perfekt und selbst das, was uns selbstverständlich erscheint muss für den anderen nicht selbstverständlich sein.

        Und auch wenn man es als Intensivler nicht gerne hört- das Vergessen wo man herkommt und das man auch klein angefangen hat ist für mich ein eindeutiges Zeichen für elitäres Denekn und sich erheben über den Rest der Pflege.

        Elisabeth

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          #19
          AW: Aushilfen auf Intensiv

          Nachtrag:

          Infused, not injested (i.v. statt po) Fall mit Kommentare





          Critical Care Nursing Competencies (London)


          oder


          Interesant: National Guck über Einarbeitung
          ICU Nursing Orientation and Postorientation Practices: A National Survey


          Ja Elisabeth, das "Elitäre" ist schon oft beschrieben worden, bes. durch Soziologen (siehe SPRONDEL). Du bist doch für die Registrierung (und Kompetenzen)!?! Miss Honeys Beschreibung sollte uns nachdenklich machen, nicht wie klein wir angefangen haben, sondern WIE kriegen wir es gereiht, Neue MA zu unterstützen, auch mit Hilfe der Institution (ich meine das Krankenhaus) notfalls der Politik, damit Intensivpfelge (was immer das ist ) für die Patienten "sicher" ist. Das hat nichts mit Elitär zu tun. Das hat was mit dem "gesellschaftlichem Auftrag" zu tun.

          WomBat, für Sicherheit, nicht für "Elitäre" Intensivpflege (was auch immer das ist)
          Zuletzt geändert von WomBat; 12.12.2007, 19:19. Grund: Sprondel gemeint!
          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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            #20
            AW: Aushilfen auf Intensiv

            Zitat von WomBat
            Miss Honeys Beschreibung sollte uns nachdenklich machen, nicht wie klein wir angefangen haben, sondern WIE kriegen wir es gereiht, Neue MA zu unterstützen, auch mit Hilfe der Institution (ich meine das Krankenhaus) notfalls der Politik, damit Intensivpfelge (was immer das ist ) für die Patienten "sicher" ist. )
            Da schließe ich mich an. Es muss darum gehen Arbeiten sinnvoll zu verteilen gemäß den fachlichen Fähigkeiten der Leihkollegen. Der Anspruch: die müssen schließlich alles können, wenn sie als Leiharbeiter arbeiten, sollte man dabei weglassen. Und der Anspruch: die sollen sich gefälligst belesen... ich hab bei meinem Anfang in der Intensivtherapie gar nicht gewusst wo ich anfangen soll mit dem Lernen. Es war einfach alles überwältigend für mich.

            Ich denke auch, dass es bei diesen (Kurz-)Einsätzen nicht darum gehen kann die Kollegen für den Intensiveinsatz fit zu machen.
            Sie sollten Arbeiten übertragen bekommen, die sie für den Pat. sicher leisten können. Dazu können kleine Anleitungen gehören wie z.B. die Materialgewinnung bei Urin, die Bedeutung der Halbwertzeit bei Adrenalin. Eine EKG- Auswertungsfähigkeit- wozu? Es reicht, wenn sie Veränderungen melden.
            Dazu gehört dann aber eine völlige Umstellung des bisher üblichen Arbeitsschemas auf den Stationen. Es geht in Richtung Bereichspflege mit Funktionsanteilen.

            Elisabeth

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              #21
              AW: Aushilfen auf Intensiv

              Elizabeth, ich gehe da auch mit. Zauberwort "Delegation". Es ist nicht falsch, Anleiten, Beraten, Informieren zu erlernen, dort geht es hin (nicht nur Patienten und Angehörige, sondern auch neue MA, Schüler, Aushilfen.....Hilfe, davon bekommen wir soooo viel....siehe auch Quali-Mix (skill-mix) Debatten.

              Ansonsten, ein paar alte Stücke, aber gute Stücke und ein paar neuere

              Ich meinte folgendes von Herr W. Sprondel (Artikel ist eher nicht online) Es geht um die berufliche Selbst- und Fremddeutung der Intensivpflege.



              "Emanzipation" und "Professionalisierung" des Krankenpflegeberufs. Soziologische Analyse einer beruflichen Selbstdeutung. In: Krankenpflege in unserer Gesellschaft, hrsg. v. Maria Pindig. Stuttgart; Enke



              Hier werden Aussagen von Sprondel zitiert, z.T erläutert bzw. kritisch begutachtet

              Dissertation von A. Veit, Professionelles Handeln als Mittel zur Bewältigung des Theorie-Praxis-Problems in der Krankenpflege





              Suche nach „Sprondel“ (viele Aussagen, Original Artikel älter – immer noch aktuell? Weil vieles nicht eingelöst?)

              Suche auch nach „11 Aussagen“ (Seite 62 bis 63) zum Thema „Professionelles Handlen“





              Text 2004 mit Hinweis auf Sprondel und so Sachen wie z.B. Berufskompetenz






              WmBt
              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                #22
                AW: Aushilfen auf Intensiv

                Zitat von Elisabeth
                Es muss darum gehen Arbeiten sinnvoll zu verteilen gemäß den fachlichen Fähigkeiten der Leihkollegen. Der Anspruch: die müssen schließlich alles können, wenn sie als Leiharbeiter arbeiten, sollte man dabei weglassen.
                Wenn ich mir allerdings folgende Aussage von MissHoney ansehe...
                dass wir für bis zu 22 Patienten zu sechst sind, davon 4 Kollegen Stamm- und zwei Kollegen Aushilfspersonal.
                ...dann kann das nicht mehr mit "verteilen gemäß fachlichen Fähigkeiten" funktionieren. Diese Aushilfen müssen eine vollwertig einsetzbare Intensivpflegekraft darstellen. Dass die räumlichen Gegebenheiten bei Aushilfen nicht bekannt sind und natürlich auch die stationsinternen Abläufe, sollte dann das einzige sein, was man einer solchen Aushilfe abnehmen bzw. beibringen muss.
                Ansonsten muss eine Aushilfe unter diesen personellen Bedingungen Intensivpflege beherrschen.

                Auf unserer internistischen Intensiv haben wir auch des öfteren (in letzter Zeit quasi regelmässig bis täglich) Leasingkräfte im Einsatz. Das sind aber idR Pflegekräfte mit viel Intensiverfahrung. Diese sind sofort an jedem Bettplatz universell einsetzbar und fragen nach, wenn sie etwas nicht finden. Mit diesen Leuten zusammenzuarbeiten ist oftmals sogar sehr erfrischend, weil sie auch neue Ideen auf die Station bringen und damit oft sogar eine Bereicherung darstellen.
                Daneben haben wir aber auch einen hausinternen Stellenpool, von dem wir immer mal wieder Personal zugewiesen bekommen. Da war dann aber auch des öfteren mal ein Medizinstudent im 3. Semester ohne Pflegeausbildung dabei, ein Philosophiestudent, seltener ausgebildetes Pflegepersonal, und aus dem Stellenpool so gut wie nie Pflegepersonal mit Intensiverfahrung.
                Diese Leute sind meist mehr Last als Hilfe, können teilw. nicht mal mehr zum Lagern mit eingesetzt werden, da sie mit den vielen Strippen nicht klar kommen. Da hilft dann auch keine geduldige Anleitung. Diese Leute sind mit dieser Art Arbeit schlicht überfordert. Ich kann MissHoney sehr gut nachfühlen, wie es ihr dabei geht. Und wenn ich mir vorstelle, ich müsste 22 Patienten mit 4 Intensivpflegekräften und 2 besseren Lagerungshilfen betreuen, da sträuben sich mir die Haare. das ist mehr als gefährlich, das ist in meinen Augen fast schon kriminell. Solche Zustände sind unerträglich. Ich habe solche Zustände auf meiner Station auch schon selbst erlebt, das war allerdings nichts geplantes, sondern ein unglücklicher Umstand gepaart mit Pech (Personal verletzt sich während Dienst, muss nach Hause gehen, eine weitere Kraft hatte sich zuvor schon kurzfristig krank gemeldet und noch ein Kraft fehlte über 3 Stunden auf Station, da sie als Teil des Reateams extern eingesetzt war). Sowas aber als geplantes Arbeiten regelmässig zu erleben, würde mich ganz schnell zum Stellenwechsel animieren.

                @Elisabeth: unter diesen Bedingungen funktioniert auch keine Anleitung mehr, da ist einfach keine Zeit dafür übrig.

                Neue Kollegen werden bei uns übrigens 1 Monat eingearbeitet, in dieser Zeit sind sie immer zusätzlich geplant mit festem Einarbeitungspartner und gutem Einarbeitungskonzept. Am Ende dieses Monats beschliesst dann der Einarbeiter mit dem neuen Kollegen, ob ein "allein" arbeiten möglich ist, oder die Einarbeitungszeit um einen Monat verlängert werden muss. Zu diesem Zeitpunkt fliegt natürlich ein tatsächlich unfähiger neuer Kollege dann raus (kam nur ein mal vor).
                "Allein" steht in Anfürungszeichen, da in unserem Team ein neuer Kollege niemals alleine gelassen wird und jederzeit Ansprechpartner hat.

                Die Zustände haben sich auch bei uns dramatisch verschlechtert (Personalkürzung von 76 auf 56 Planstellen in den letzten 10 Jahren bei gleichbleibender Patientenzahl), allerdings sind sie zum Glück noch weit von denen bei MissHoney entfernt.

                Gruß pflegerli

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                  #23
                  AW: Aushilfen auf Intensiv

                  Es bleiben nur zwei mögliche Wege: Fachkompetentes Personal anfordern. Dürfte eher schwierig sein. Wer geht schon gern in eine Leihfirma?

                  Bleibt für mich nur der andere Weg der Umstrukturierung der Arbeitsaufgaben inklusive "Dressur" der ZeitKollegen.

                  22 Patienten- eine große Zahl... und jeder sieht etwas anderes. Der eine sieht 22 beatmete und sedierte Pat. mit potentieller Lebensbedrohung vor sich. Der andere sieht ein Mix aus Pat. die kontinuierlich überwacht werden müssen. Der nächste sieht eine IMC mit postop. 1 Tagesversorgung. ...
                  22 Patienten sagt gar nichts über den Pflegeaufwand und demzufolge ist die Bewertung ob 4 + 2 überhaupt geht nicht möglich. Man kennt die Raumaufteilung nicht. Welcher zusätzliche Service wird geboten. ...

                  Elisabeth

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Aushilfen auf Intensiv

                    Wenn ich jetzt rein nach BBA oder MBA in der Wirtschaft denken würde...dann muss das natürlich gehen, da interessiert nur die Betriebswirtschaft und leider selten die Volkswirtschaft...
                    aber ich darf nochmal an die Berliner Erklärung erinnern!
                    so long arnold

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                      #25
                      AW: Aushilfen auf Intensiv

                      Und ich erinnere gerne nochmal daran, dass dies offensichtlich nichts bewegt hat. Und stelle die Frage: wie wärs mit einem Engagement für die Errichtung von Pflegekammern.

                      Elisabeth

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                        #26
                        AW: Aushilfen auf Intensiv

                        Zitat von pflegerli
                        Wenn ich mir allerdings folgende Aussage von MissHoney ansehe......dann kann das nicht mehr mit "verteilen gemäß fachlichen Fähigkeiten" funktionieren. Diese Aushilfen müssen eine vollwertig einsetzbare Intensivpflegekraft darstellen. Dass die räumlichen Gegebenheiten bei Aushilfen nicht bekannt sind und natürlich auch die stationsinternen Abläufe, sollte dann das einzige sein, was man einer solchen Aushilfe abnehmen bzw. beibringen muss.
                        Ansonsten muss eine Aushilfe unter diesen personellen Bedingungen Intensivpflege beherrschen.
                        Gruß pflegerli
                        Endlich mal jemand, der des Pudels Kern erkannt hat. Danke :-)

                        Besagte 22 Patienten beinhalten schon mal bis zu 20 Beatmungen mit allem Zipzap und unter solchen Umständen empfinde ich es schon als eine Unverschämtheit uns vorzuwerfen, man wäre nicht in der Lage, jemandem Tätigkeiten den Fähigkeiten entsprechend zu delegieren. Soll man jemandem ohne Vorerfahrungen nach einer Woche beatmete Patienten, invasiv wie nichtinvasiv, anvertrauen immer mit dem Wissen, dass man sich darauf verlassen können muss, dass derjenige da keinen Blödsinn verzapft weil man dann selbst mit 3-4 meist instabilen Schwerstfällen beschäftigt ist und nicht noch dauernd bei den Kollegen nach dem rechten schauen kann?
                        In der Woche Einarbeitung bekommen die Kollegen die Station, den Betriebsablauf, die Kurven, den Tagesablauf und so weiter beigebracht, um Überwachungspatienten bzw. nicht beatmete Patienten betreuen zu können, denn Intensiverfahrung hatte bisher fast keiner und wenn, dann nur aus Schülerzeit. Und natürlich sollen und KÖNNEN sie uns jederzeit fragen und ansprechen und wir helfen und erklären und bringen bei bei Interesse, sie TUN es aber häufig nicht sondern püscheln für sich und vertuschen auch gern mal.

                        Eine examinierte Kraft muss wissen, dass man einen Nitroperfusor (als Aushilfe nach Rücksprache) auch mal ausstellen muss, wenn der Blutdruck des Patienten in den Keller geht aber das muss man auch BEMERKEN. Da wird dann brav ein Druck von 70mmHg systolisch in der Kurve dokumentiert, auch noch in roter Schrift, aber man kommt nichtmal auf die Idee nachzufragen!!! Das ist für mein Verständnis nicht tragbar.

                        So wie pflegerli beschreibt sehe ich das auch, eine externe Leihkraft für den Einsatz auf einer Intenivstation oder für welchen Bereich auch immer soll und muss Erfahrung in dem Bereich mitbringen. Leider haben die Personalleasingfirmen scheinbar selbst kein qualifiziertes Personal zur Verfügung aber schicken dann irgendwen und wir müssen froh sein, überhaupt zwei Hände zusätzlich zu bekommen, denn *ironiean*,umgotteswillen, bloss niemanden einstellen, den man ordentlich einarbeiten könnte, das wäre ja viel zu teuer.*ironieaus*
                        Gut, dass uns allen zwei Füsse gegeben wurden um zu entscheiden, wo und unter welchen Bedingungen man arbeiten möchte, leider ändert das die Situation nicht für die Leute, die dableiben. Aber man soll die Hoffnung nicht aufgeben.
                        Zuletzt geändert von Miss Honey; 13.12.2007, 10:19.
                        Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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                          #27
                          AW: Aushilfen auf Intensiv

                          gibt es in NRW so etwas wie Organisationsverschulden nicht?
                          bei 20 Beatmungen, mit der Besetzung möchte ich kein wissender Vorgesetzter sein...
                          von Patient will ich jetzt erstmal garnicht reden!
                          Aber es ist dann auch Remonstrieren gefordert...!


                          so long arnold

                          PS http://de.wikipedia.org/wiki/Remonstration

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                            #28
                            AW: Aushilfen auf Intensiv

                            Es wird schwierig, wenn die ärztl. Riege sich nicht hinter euch stellt. Es würde im Endeffekt ja auf Bettenreduzierung hinauslaufen. Was fehlt sind festgeschriebene Qualifizierungsprofile. Bis dahin kann jeder auf der Station arbeiten der ein dreijähriges Examen vorweisen kann und zwei gesunde Hände hat.

                            Was bleibt? Für eine Remonstration wird es notwendig sein genaue Angaben machen zu können zur Inkompetenz der Kollegen. Meint: wer hat was wann verkehrt gemacht, welche Folgen uwrden verhindert oder konnten nicht verhindert werden. Den Leihkollegen zuliebe würde ich eine Kodierung statt des Namens verwenden.

                            Alles in allem keine befriedigende Lösung. Und trotzdem haben bei einer Befragung im September 40% der teilnehmenden KKH eine weitere Reduzierung des Pflegepersonals angedacht. Vielleicht muss man sich langsam eingsethen, dass man nicht mehr alles retten kann. Ein grausiger Gedanke.

                            Elisabeth

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                              #29
                              AW: Aushilfen auf Intensiv

                              Hallo,
                              mein Senf:

                              Aus der Ferne sieht die beschriebene Situation für mich schon etwas seltsam aus... Kann es vielleicht sein das da auch Angst vor Leiharbeitern vorherrscht?? Sind ja eine vitale Gefahr für einen Arbeitsplatz, billiger, leichter zu entlassen, weniger Ärger, usw, usf...

                              20 Beatmungen bei 4+2 ist natürlich viel, aber sagt nichts über die wirkliche Belastung aus, also was muss noch gemacht werden, was wird von anderen gemacht, wie sehen die Prozesse aus??? In der Phantasie, bei optimaler Arbeitsteilung und super Prozessen kann sowas klappen ohne das man kurz vorm Burn Out steht...

                              Man kann natürlich auch immer jammern und zetern und sich darüber auslassen wie Sch...e alles und alle sind.

                              Man kann natürlich auch dagegen vorgehen und Überlastungsanzeigen schreiben, die werden dann schön abgeheftet.

                              Habt ihr schon mal daran gedacht als Pflegende zusammenzustehen und dagegen energischer vorzugehen? Die Ärzte machen bestimmt mit, die bekommen eure Überlastung doch bestimmt mit.
                              Was habt ihr denn zu verlieren??? Einen Arbeitsplatz den ihr eh nicht wollt?? Es kann ja nur besser werden...

                              Manchmal frage ich mich wie lange die Pflegenden in den Häusern bzw. generell das noch mitmachen... Ich fürchte aber ein Aufbegehren gegen die herrschenden und kommenden Zustände werde ich nicht mehr erleben


                              So far...

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Aushilfen auf Intensiv

                                Die gibt es heutzutage und zwar mit FWB und genügend Erfahrung. Wie nennt sich das? Freiberufler
                                Woher bekommt man die? Entweder haben diese sich schon einen Namen gemacht und sind bekannt oder man geht ganz klar über Vermittlungsagenturen für Freiberufler.

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