Forum zwai AI Top

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Pflege

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #16
    AW: Pflege

    Hallo Kolleginnen, Kollegen,

    zur Thematik gibt es die ein oder anderen kritischen Zeilen
    z.B. hier: http://www.pflegewiki.de/wiki/Grundpflege

    weiterhin sehe ich das so:

    Grund Pflege
    erster Worteil "Grund": O.K. es gibt einen Grund etwas zu tun!
    zweiter Worteil: "Pflege": O.K. hier muss Pflege mit oder an etwas erbracht werden.

    Nur im Gegensatz zur z.B. Autogrundpflege (bei der jeder den Grund und die Maßnahmen kennt der länger wie zwei Jahre Auto fährt: also Ölwechsel, Dreck abwaschen, wo geht unterstellen, usw.)
    muss bei der Menschengrundpflege erst einmal eine Fachperson vorhanden sein um überhaupt diesen Grund festzustellen, zu Pflegen.
    Bei dieser fachlich hochwertigen Einschätzung spielen nicht nur die Erfahrungen der eigenen Selbstpflege mit hinein (wie beim o.g. Beispiel) sondern hoffentlich durch Aus- und Weiterbildung erworbene Professionalität im Menschenbild.
    Bei der Festlegung der durchzuführenden Maßnahmen (Pflege) sollten diese professionell ausgewählt, geplant, ausgeführt und evaluiert werden. Also auch wieder eine auf Aus-, Weiterbildung und Berufserfarung basierende Leistung.

    Hierbei unterscheiden sich die einzelnen Pflegemaßnahmen bzgl. ihrer Indikationsfindung und Durchführung überhaupt nicht voneinander.

    Gruß,
    T.
    for those about to nurse... we salute you...

    Kommentar


      #17
      AW: Pflege

      eben auf einer kh-homepage gefunden:

      ''Pflege ist nicht das,
      was Pflegende tun,
      Pflege ist auch nicht das,
      was Pflegende denken, dass sie tun.
      Pflege ist das,
      was geschieht,
      während Pflegende etwas tun,
      das sie Pflege nennen!''
      (Francis Biley)

      wünsche allen ein schönes we mit zeit zur selbstpflege,

      gruss, madi
      Die Absicht bestimmt die Sicht.

      Kommentar


        #18
        AW: Pflege

        Zitat von Elisabeth
        Wenn ich jetzt zurück blicke, dann fällt mir auf, dass ich während der Zeit der Intensivtherapie ähnlich dachte wie Lutz. Ich habe zu der Zeit auch geglaubt, dass die medzinische Therapie über allem steht und wenn Herr Doktor mal nicht greifbar, dann mußte ich ja aktiv werden.
        Wer ist Lutz? Und wie kommt Er zur Annahme die medizinische Therapie stehe über allem?
        Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
        Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

        Kommentar


          #19
          AW: Pflege

          Zitat von Skysurfer
          Wer ist Lutz?
          *g* Da war ich gerade wohl nicht ganz bei der Sache, sollte eigentlich skysurfer heißen. Man ist halt nicht mehr der Jüngste*gggg*

          Zitat von Skysurfer
          Und wie kommt Er zur Annahme die medizinische Therapie stehe über allem?
          Lies einfach deine Aussagen. Du meinst vielleicht was anderes, schreiben tust du aber so, dass man nur zu diesem Schluss kommen kann.

          Ich denke, man sollte es dabei bewenden lassen. Wir drehen uns nur eh im Kreis.

          Elisabeth

          Kommentar


            #20
            AW: Pflege

            Donnerwetter! Blitz! Gedanken über Gedanken. Elisabeth, las uns noch etwa "kreisen". Ich glaube wirklich, es ist wichtig. Genau diese Diskussion müsste geführt werden, ohne das wir entnervt werden - uns entnerven lassen oder Kolleginnen und Kollegen entnerven. Genau das ist die Diskussion die zu Ende gedacht werden muss. Es hat was mit (iiiiiiiiii!) filosofie zu tun. Diese Philosophie(n), evtl. sogar Ideologien, teilen unseren Berufsstand. Leider.

            Weder die Grundpfleger noch Behandlungspfleger, aber ganz besonders die Ganzheitsakrobatiker gehen mir seit geraumer Zeit auf den Keks - OK, ich gebe zu, es ist wirklich nur seit ca. xy Jahren. Ich wünsche mir Pflegende . Und ich habe immer Hilde Steppe bewundert, die immer unterschrieb mit "Hilde Steppe, Krankenschwester". Das ist für mich sehr viel-sagend.

            Wenn da so eine ca. 70J alte Frau mit einem Infarkt da liegt, dann haben wir in der Regel einiges an "Pflege" zu tun. Ganz gleich, ob ich nun Wasche oder Wickele, wenn der Kalium Wert mies ist, mein Doc überlastet ist, wer soll's dann bemerken und vielleicht etwas dagegen tun? Bzw. dafür tun. Es hängt nun mal zusammen und es ist nicht möglich, Patienten weder in Grund- und Behandlungspflege teilen zu wollen noch in Medizin und Pflege teilen zu wollen. Die ganzen analytischen sog. Hilfsmittel (zum Erlernen der Theorie und einiges andere mehr) sind dafür hilfeich, aber für den Patienten eher uninteressant. Der will wissen, ob wir "etwas" sinnvolles für ihn tun können, etwas hilfreiches. (Guck, schon wieder Benner). Bezugspflege, oder Primary Nursing wenn Du willst, geht davon aus, das ganze Schwestern/Pfleger ganze Menschen pflegen. Und wenn ich da eine Blutentnahme mache, um herauszukriegen, wie der K Wert ist, dann tue ich es halt (weil mein Doc im OP steht, und das Krankenhaus keinen anderen findet, der das JETZT macht, machen kann, machen will. Das ist doch wirklich alles ziemlich - perfide - um es milde auszudrücken ).

            Eine Kompetenz Erweiterung (Blutentnahmen, jede Arzthelferin hat kein Problem damit, Patienten tun das inzwischen selbst - und wen's nur der BZ ist) zwecks Geldeinsparen halte ich für sehr sehr schlecht. Das geht nämlich an anderen, besonders wichtigen Pflege - ähhhh, interventionen, ab. Daher kann das nicht das Ziel sein. Habe aber kein Problem mit einem Pflegemensch, der in nörsing besonders gut geschult ist, Kommunikation beherrscht, Empathie leben lassen kann, Ethik walten lassen kann, Soziales in Anspruch nimmt in seinem alltags-tun, zart lagert, möglichst stress-frei beatmet, schmerz-stillt, kinästhetisch mobiliserit, basale vorgeht wenn die Wahrnehmung eingeschränkt ist, Blut abnimmt wenn nötig, BGA's interpretieren kann, weis was "Schluckakt" bedeutet, mit dem Begriff "Angst" mehr anfangen als....als die Chemie hergibt, der Nachts mobilisiert wenn der Patient das wünscht (braucht), der dem Doc bescheid sagt, wenn er Sepsis Frühzeichen erkennt, der sich Zeit nimmt und Geduld hat beim Weaning....der fest daran glaubt, das Angehörige wichtig sind. Der verstanden hat, das Anleitung Prävention (von noch schlimmeren) bedeutet und das Beratung nicht gleichzusetzen ist mit Informieren :wow: .

            Pflegende könnten etwas besonderes sein, denn sie beherrschen (nicht im Sinne von Macht) zwei Fachwelten. Oder, sie müssen es beherrschen, sonst leidet der Mensch. Nein, ich mag meine Arbeit nicht in Wörter trennen.

            WomBat

            PS noch ein Wort zu den Jüngeren, Anfänger, gerade Kompetente. Sie haben ein großes Problem. Sie wissen durch Bildung so viel, aber die Erfahrung, die kann in wenigen Jahren noch nicht da sein. Es ist gut, wenn Erfahrene ihnen helfen und etwas weniger kritisieren, dafür mehr loben, bis auch sie, reifen und so weit gereist sind, das sie all das in íhrer Berufswelt integregrieren können. Und wirklich pflegen können. Dann gibt es keine Gründe mehr, analytisch zu trennen. Oder uns spalten zu lassen, auch wenn wir unterschiedlich Meinungen vertreten.
            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

            Kommentar


              #21
              AW: Pflege

              Zitat von Elisabeth
              *g* Da war ich gerade wohl nicht ganz bei der Sache, sollte eigentlich skysurfer heißen. Man ist halt nicht mehr der Jüngste*gggg*
              Lies einfach deine Aussagen. Du meinst vielleicht was anderes, schreiben tust du aber so, dass man nur zu diesem Schluss kommen kann.
              Elisabeth
              Das hab ich mir ja schon gedacht , zu diesem schluss kann kommen wer es umbedingt will!

              glaube nicht dass wir uns hier im Kreise drehen, sowas find ich super, gleichmeierei geht mir auf den Keks, da bewegt sich nichts. Pflege ist nicht gleich, nicht heute, morgen oder gestern gewesen. Pflege muss auch Veränderung akzeptieren und die kommt mit Entwicklung, die wiederum geschieht gerade jetzt und hier in diesem Forum......

              @ Wombat You are my favourite.... .....schleim....
              nee, ma ehrlich finde es gut, wie Du die Sache siehst, hab dem nichts mehr hinzuzufügen, für mich kann man Pflege auch nicht trennen.
              Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
              Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

              Kommentar


                #22
                AW: Pflege

                Hi Wombat

                ich erlebe gerade eine "Kompetenzerweiterung" im eigenen Haus. Man hatte die ärztl Tätigkeiten einem ausgewählten Kreis vorbehalten wollen. Das hat sich nicht durchsetzen können. Der (ärztl.) Leiter eines Workshops zum Thema Recht brachte es so schön auf den Punkt: Da wird die Pflegeschaft ja geteilt in wertvolle und weniger wertvolle Pflegekräfte. Das Wegnehmen der (wertvollen) ärztl. Tätigkeiten bringt ja eindeutig eine Abwertung der Pflegekraft. Und er und seine Kollegen haben sich für die Pflege stark gemacht: ab Montag wird überlegt, wie wir ganz schnell den Rest der Pflegekräfte schulen, damit sie auch BE, iv. Spritzen machen können (etwas was eh alle PP gemacht haben, um den armen Arzt zu entlasten). Das gerade für i.v. Medis ein Fachwissen um Wirkung und Nebenwirkung vorhanden sein muss... wen interssierts. Es gibt eine Positivliste für diese Medis- nur ausgewählte, wenig Gefahren geladene Medikamente dürfen durch Pflegekräfte gegeben werden. Das wird schon derzeit von den Docs negiert. Dann gibts das Medikament ebend als Kurzinfusion- der Wirkstoff ist aber doch immer noch derselbe.

                Erzähle mir keiner, es geht hier um Aufwertung der pflgerischen Tätigkeit. Hier gehts um die Nutzung wertvoller Pflegezeit für die Entlastung der ärztl. Mitarbeiter. Dabei interessiert es nur untergeordnet, ob die Pflegekraft weiß was sie tut... Hauptsache sie tut es.

                Ganz gleich, ob ich nun Wasche oder Wickele, wenn der Kalium Wert mies ist, mein Doc überlastet ist, wer soll's dann bemerken und vielleicht etwas dagegen tun?
                Dazu müßte ich erst mal wissen, was kann einen Kaliummangel auslösen? Wann muss ich besonders auf der Hut sein, besonders gut beobachten?
                Kleine Frage am Rande: wie erkennt Pflegekraft denn im Rahmen der Krankenbeobachtung eine Hypo-/ bzw. Hyperkaliämie? Und wenn entdeckt, wie dann weiter? Setzt Pflegekraft die Kaliumsubstitition an?

                Und therapeutische Pflege... wozu das denn? Dafür haben wir keine Zeit. Hach ich könnte mich stundenlang darüber aufregen.

                Wer nun denkt, dass gibts nur in der Peripherie...
                Ich hab vor kurzem einen Nachtdienst auf unserer Intensiv leisten dürfen. Diese Station betreut seit ca. 1 Jahr auch Schlaganfallpat.. Bobath- noch nie gehört. Warum darf ich den wachen halbseitengelähmten Pat. nicht im Bett hochzerren mit dem Griff unter die Schultern? Warum darf da am Fußende kein festes Kissen liegen? ... Aber wie ich nachts die Bolusgabe von Ebrantil (hab ich vorher noch nie gemacht) verweigert habe- da wurde ich mitleidig angeschaut: was das machst du nicht, naja. Ist doch ganz einfach: aufziehen und applizieren, was soll da schon passieren?

                Erzähle mir keiner, dass (Grund)-pflege mit ihren therapeutischen Möglichkeiten gleichberechtigt ist gegenüber der (Behandlungs)-pflege, den ärztl. Tätigkeiten. Die Zeit ist knapp und die Entscheidung längst getroffen.

                So nun bin ich meinen Frust mal los.

                Elisabeth

                Kommentar


                  #23
                  AW: Pflege

                  Wertes Forum und Elisabeth

                  Hallo Elisabeth, das tut mir Leid, wenn das bei Euch solche Dimensionen annimmt. (Hoffentlich seid ihr nicht Vorreiter....

                  Du hast den Knackpunkt (nach meiner einer Meinung) genannt. Dadurch wird Pflege in höherwertig und Du weißt schon getrennt. Das ist ein Balken, den hat der Übersetzer uns vor den Kopf gesetzt, wir haben uns immer bemüht irgendwie doch drumherum-zu-gucken, notfalls mit allenmöglichen Verrenkungen (siehe meine letzten Posts). Gerade haben wir es verstanden und möchte es gerne verwerfen, da kommt schon wieder dieser Balken.

                  Mobilisation ist therapeutisch, Körperpflege ist erhaltend-präventive, alle Formen der "Lungenpflege / Atemtherapie" sind therapeutisch. Nach dem Eichhorn Muster gehört das alles zu "minderwertig". Deshalb meide ich die Begriffe. Gerade das führt doch dazu, dass "Pflegetherapie" weder anerkannt, noch selbstbewußt ausgesprochen wird (mit Ausnahme von Dir

                  Das andere ist wirklich eine berufspolitische Diskussion wert. Die Frage ist für mich nicht, übernehmen wir "runter delegiertes", sondern Was davon. Das neue Krankenpflegegesetz unterteilt in Eigenständig und Mitwirkung. Vor zwanzig Jahren war ich schon der Meinung, wenn wir's eh tun (müssen, mit ach so sanftem Druck je nach Krankenhaus, Abteilung und Führung), dann möchte ich dafür Sanktionen. Personal? Honorar? Anerkennung? Such Dir 'was aus. Das kriegen wir aber nicht mal gerade so, dafür müssen wir ständig an die Front.

                  Danke, das Du noch mitkreist. Finde ich gut.

                  WomBat, mit Wort-Balken (Ballast) wird das sehen beeinträchtigt (Hypothese, nicht Evidenz-basiert

                  PS Und nochmals für die Youngsters: Das ich für Anleitung und Geduld bin, heißt nicht, das wäre ein Freibrief. Manchmal ist es gut, sich von den älteren "etwas sagen zu lassen", oder sich "etwas zeigen lassen". Die Stufe "kompetent" ist besonders schwierig. Das ist am Text von Benner erst beim 2. Hinsehen richtig klar. Denn "kompetent" heißt, dass ein Youngster zwar durchaus brauchbar ist, sich aber manchmal überschätzt (und merkt es nicht.....) Das ist die Stelle, einen Schritt zurück zu gehen und auf die Alten Hasen zu hören. Gebe Euch Hilde Fachwissen, Engagement, Motivation und eine Prise jugendliche Impertinenz, ein gehöriger Schuss Verantwortung, sowie die Fähigkeit zu erkennen, wo Eure Grenzen sind. Die Erfahrung kommt daher, wenn man sie erkennt und an der Krawatte packt, OK, von mir aus auch am (was ist das weibliche Gegenstück von Krawatte?)
                  Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Pflege

                    Zitat von WomBat
                    (was ist das weibliche Gegenstück von Krawatte?)
                    Halstuch.

                    Gruz,
                    HolBeu
                    zwai - wir können auch anders!

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Pflege

                      Hi wombat

                      du sprichst von einer unglücklichen Übersetzung... die Bevölkerung kennt diese Übersetzung nicht und denkt genau in diesen Kriterien. Es kann also nicht alleine an der missglückten Übersetzung liegen. Es muss historische Hintergründe haben: Grundpflege war Aufgabe der Frau in der Familie. Dafür brauchte es keine spezielle Ausbildung. Der gleichen Ansicht ist die Gesellschaft heute immer noch. Politiker sehen als Mindestvoraussetzung für die Ausübung der Grundpflege eine erfolgreiche Mutterschaft. Und selbst Pflegekräfte siedeln die nicht weit entfernt davon an.

                      Körperpflege ist präventiv erhaltend
                      Wenn man Körperpflege allein als Reinigungsakt sieht, mag es wohl stimmen. Welche Bedeutung mag dieser banale Vorgang aber für Menschen haben, die pflegeabhängig sind? Für mich ist das reinigen in dieser Situation eher nebensächlich (vielleicht auch präventiv erhaltend). Es geht uns immer um die Vermittlung von Wohlbefinden. Zum Wohlbefinden gehört unter anderem Ermöglichung sozialer Kontakte, die Erfahrung des eigenen Körpers. In dem Gesundheitskonzept von Antonowski gibt es den Kohärenzsinn . Die GKW ist für mich die beste Möglichkeit gesundheitsfördernd zu arbeiten.
                      Wie stehts mit der Fähigkeit zu beraten bei dieser Verrichtung: z.B. Hautpflege. Welches Produkt wann?
                      Warum wird die GKW eigentlich immer in der Pflege als etwas banales, einfaches abgewertet?

                      Elisabeth

                      Kommentar


                        #26
                        AW: Pflege

                        Zitat von WomBat
                        Mobilisation ist therapeutisch, Körperpflege ist erhaltend-präventive, alle Formen der "Lungenpflege / Atemtherapie" sind therapeutisch. Nach dem Eichhorn Muster gehört das alles zu "minderwertig". Deshalb meide ich die Begriffe. Gerade das führt doch dazu, dass "Pflegetherapie" weder anerkannt, noch selbstbewußt ausgesprochen wird (mit Ausnahme von Dir
                        PS Und nochmals für die Youngsters:

                        Tja ich kann mich irgendwie nicht des Gedankens erwehren, dass mit Youngster irgendwie der Sky gemeint sein könnte....... :jubel:

                        Wenn, aber nur wenn dem so ist, sach ma bitte wie Du auf diese Kategorisierung kommst. Und vor allem was Du damit bezweckst.

                        Für mich ist alles was ich am und für den Patienten verrichte Behandlung+Pflege also Behandlungspflege. Ich behandle Ihn, würde er das nicht brauchen wär er ja nicht bei mir auf Station. Assistenz ist für mich, wenn ich nem Arzt beim ZVK legen assistiere, oder bei kleineren OPs. Alles Andere wird doch vom Doc delegiert oder verordnet, der aller aller grösste Teil der Behandlung obligt doch der Pflege, in manchen Ländern mehr in anderen etwas weniger. Ich halte nichts von solch einer Haarspalterei Grund -Behandlungspflege.
                        In einem jedoch stimme ich Elisabeth zu. Das Bild was der "Normalbürger" in Deutschland von der Pflege hat ist miserabel. Das hörte und höre ich im Freundeskreis sehr oft.
                        Unwissenheit hat sich eingeschlichen, die Leute wissen oft garnicht was eine Schwester/Pfleger leistet was sie alles kann und tut.
                        Wiedereinmal muss ich sagen, dass es im Ausland bedeutend besser ist. In der Schweiz z.B. hörte ich schon nach kurzer Zeit des Aufenthaltes Lobreden auf die Pflege, hier hat man ein sehr hohes Ansehen als Pflegender und die öffentliche Meinung von der Pflege ist sehr hoch.
                        Warum das in Deutschland so verkannt wird müsste mal diskutiert werden. Auch der Unterschied zwischen deutschen und schweizer Aerzten ist meist sehr gross, was die Teamfähigkeit betriff auf jeden fall. Hier ist es Usus die Aerzte bis zum chef zu dutzen, egal ob Schüler oder Neuling oder sonstwas. Man hat eher das Gefühl ein Team zu sein. Auch fehlen hier Standesdünkel wie ich das neulich gelesen hab, in einer Uniklinik besteht der Leiter darauf jeden Arzt mir Herr Doktor anzureden, puh lächerlich, viele Assis haben gar keinen Titel, soll ich sie dann mit Herr Arzt anreden? Soll ich darauf bestehen Herr Fachkrankenpfleger oder Pflegefachmann genannt zu werden? Ist das nicht lustig, traurig?
                        Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
                        Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

                        Kommentar


                          #27
                          AW: Pflege

                          Wertes Forum, Elisabeth, Skysurfer, Holger!

                          Holger, ich rolle auf dem Boden vor Lachen! Ja, ein Halstuch, ist doch klar. Ich freue mich immer, wenn mir jemand mit den Worten auf die Sprünge gehelft hat

                          Elisabeth, ich stimme Dir in allem zu. Meine Intention war es, 2 Wörter zu vermeiden und zu erklären, warum ich die vermeide. Das wird ja anstrengend! Puh!

                          Das "präeventive - erhaltend" habe ich als eine Möglichkeit genannt, halt exemplarisch. Wir können das entweder umbenennen in "Gesundheitsfördernd" oder zur Liste hinzufügen. Ebenso mit dem Wohlbefinden. Hey, ich wollte keine Facharbeit mit allen Details schreiben, nur eine Message. Daher bitte ich um Verzeihung wenn ich mich so unvollständig ausgedrückt habe. Wenn das so weiter geht, haben wir einen Standard samt Zielsetzung zur GKW geschrieben! Könnten wir uns darauf einigen, dass Pflege einen eigenen therapeutischen Wert hat? Ganz nach Skysurfer.

                          Ganz nebenbei, das Konzept Wohlbefinden mag ich auch. Dieses hat z.B. in der englischen Literatur einen großen Stellenwert (Comfort oder Comforting). Dort wird eher ungeniert davon geschrieben, gesprochen - schon relativ lange. Comfort measures - heißt in Deutsch....!? Das kann ich auf der PPR leider nirgends finden. Was sagt der MDK wohl, wenn wir hinschreiben würden "Wohlbefinden-s-Maßnahme zur Schlafförderung"? Oder die Pflegediagnose "Comfort, altered" hinkritzeln würden? Beißt sich auch ziemlich mit "ausreichender Pflege" - wieder so eine Wort Zusammenstellung....(Regie: bitte von der Musikern des Drehbuchs jetzt leises, tiefes Trommeln in Hintergrund). Danke.

                          Warum Pflege ein "Ansehensproblem" hat, wäre in ein paar wenigen Sätzen nicht zu beantworten. Bin auch gar nicht sicher, ob dieser Thread überhaupt ausreichen würde - so vom Platz her! Vorhang auf: A. Grauhan sagte uns schon in den 80igern, das Pflege gesteuert wird, von der Verwaltung, vom Arzt und von der Krankenhaus-Routine (oder so ähnlich). Die einzig sinnvolle Steuerung wäre sich "vom Patienten" in allem steuern zu lassen, dh dort den Fokus hinzulegen. Ich glaube, ich sehe Anzeichen, das immer mehr selbst steuern. Das ist gut so.

                          Nächster Akt: Das Volk mag uns eigentlich auch (Quelle vergessen - aber ungefähr so....) "weil wir so nette Leute sind". Ich glaube, das viele, die mal krank waren - bzw. deren Angehörigen - so langsam verstehen, das wir mehr tun als das allgemeine Bild hergibt. Nur, wer beschäftigt sich denn schon gerne mit Krankheit, Schmerzen, Leid? Und dann noch im Voraus? OK, wer stellt uns in der Öffentlichkeit dar? (Akt 7 - 57) Das Gesetz - wir sind Erfüllungsgehilfen oder so ähnlich. Die Medien - von der Schwarzwaldklinik bis Sr. Stefanie. Kinderbücher - Schwester Lucy ist eine gute Ente, Dr. Blaufrosch, na, Doktor, was sonst? Fachliteratur anderer Berufsgruppen, die uns als "das Personal" sehen. Wann ist Pflege in den Medien? Bei Tötungsdelikten z.B. Oder wenn Herr (Name fällt mir nicht ein. Fusek?) in den Medien die Zustände in Altersheimen öffentlich kritisiert (das tut er gut, ich bewundere seinen Mut). Welche Lobby hat Pflege? Meleis hat witzig erklärt, mit dem Begriff "nursing as dirty work" und stellte sich vor, wie man das in den Medien zeigen könnte!? Ich wiederhole es hier nicht, sonst wirft mich die Redaktion 'raus. Aber ein anderes Beipsiel: die Transplant-Chirurgie wurde erst richtig gut, als Patienten tatsächlich überlebten. Zum post-operativen Überleben ist aber Pflege von größter Bedeutung. Wo wird das bekannt gemacht? Schon mal einen Herzchirurgen gesehen, der öffentlich sagt, "ohne Pflege ging nix"? Der in einem Fachbeitrag den Beitrag der Pflege herausstellt? Das ist zu viel verlangt, i.d.R wrid diese Leistung noch nicht mal erwähnt. (Nebenbei, auch nicht in den DRG) Andererseits liegt es an uns, unseren Beitrag herauszustellen.

                          Und dann, die Angehörigen, die sagen: "Seit der Doktor Mundpflege angeordnet hat, ist es besser geworden". Soll ich weitermachen? Nein, besser nicht, ich schreibe jetzt schon wieder viel zu viel. (Chor: Singt leise im Hintergrund "Where have all the flowers gone?" mit dem Refrain "When will they ever learn?")

                          Skysurfer, Nein! Im meinte nicht Dich - so persönlich! 1) Ich dachte mir, es wäre eine gute Gelegenheit zum Thema "Youngsters in der Pflege" und "Alte Hasen" (die den Youngsters wahrscheinlich schon mal auf den Keks gehen und umgekehrt ) mal was zu sagen. Ich erlebe oft eine Kluft, die ich eher für unnötig halte. Auch ich erlebe, das manch alter Hase nicht besonders gut mit seinem Anleitungsauftrag umgeht. Das ist Schade, den so wird die junge Generation auch entsprechend sozialisiert. Meine eigenen Sozialisation war sehr gemischt: ganz tolle alte Hasen, die mir zeigten Wo's lang geht and andere, die darauf behaarten dass Demut, Gehorsamkeit usw. meine erste und überhaupt einzige Pflicht sei. Gott verbiete das ich selbst Denke! (Wir hatten tatsächlich Unterricht zum Thema "Wie ich einen Arzt korrekt ansprechen muss" ) In anderen Worten, Erziehung zur Mündigkeit in der Pflege finde ich nötig, dazu gehören - wie beim Tango - immer Zwai! 2) Siehe auch die Einteilungen von P. Benner (Novice to Expert) als weiterer Grund, wie ich überhaupt zu der "Einteilung" komme.

                          Der Vorgang geht langsam zu, Schlussakt: Hier hat sich auch Adorno gemeldet. Adorno war ein Verfechter der Mündigkeit. Er unterschied in "Freiheit für" und "Freiheit zu".

                          WomBat, ich nehme mir heute die Freiheit zum....Zum Sonntags Sermon!

                          Regie Anweisung: Der Chor bitte jetzt "Amen". Danke.

                          Glückwünsche an Alle, die es geschafft haben bis hierher zu lesen und noch nicht schlafen.
                          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Pflege

                            ich neide wahrlich zum uferlosen... bitte das zu entschuldigen. Aber es ist für mich mehr denn je ein Thema geworden in den letzten Jahren. Das was Pflege ausmacht, ausmachen könnte verschwindet zusehends aus der Pflege und macht Platz für ärztl. Assistenz.

                            Wir sind aus meiner Sicht ein Berufsstand, der seiner eigenen Tätigkeit keine Bedeutung beimisst. Wir erwarten von anderen, dass unsere Arbeit gewürdigt wird... wir würdigen sie doch selbst nicht. Erst wenn wir Handlungen übernehmen, die eigentlich primär nicht zum Berufsbild gehören fühlen wir uns wertvoll und akzeptiert.

                            Ich hab vor einigen Jahren im Seminar mal versucht ein drastisches Bild zu nutzen zur erwartenden Entwicklung in der Pflege: PP wird vor der Tür stehen mit nem Schieber in der Hand und Hilfspersonal nimmt ihnen diese letzte "Last" ab mit den Worten: Her mit dem Schieber, verp...t euch. Ich sehe noch heute die breit grinsenden Gesichter: Pflege wirds immer geben und somit uns auch. Die ehedem am breitesten grinsten haben mittlerweile das erste mal am eigenen Leib zu spüren bekommen, dass es gravierende Veränderungen geben wird. Man braucht lt. den Vorstellungen unseres PDs nicht Unmengen an examinierten Personal für die ärztl. Tätigkeiten. Da reicht oft einer pro Schicht aus. Und nun... dann wird der Arbeitsplatz der Krankenschwester ja überflüssig. Ergo: eigenes Berufsbild- Arbeit von PP: ärztl Tätigkeiten übernehmen und ein bisserl Pat. optisch ansprechend zurecht machen. Letzteres ist eigentlich nicht unbedingt Arbeit für eine dreijährig Examinierte.

                            Es gibt sicher in unserem Beruf Ausnahmen. Diesen begegne ich in den einschlägigen Foren. Aber was sind diese gegen die Masse an Pflegekräften, die anders denken und handeln.

                            Was ist Pflege? Und was soll Pflege bewirken? Und wie kann man die unheilvolle Entwicklung der Reduzierung der Fachkräfte noch aufhalten?

                            Elisabeth

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

                              Zitat von Skysurfer
                              Das mit der Unzufriedenheit stimmt wirklich, ...

                              Bin mittlerweile ganz zufrieden mit dem was ich hier tue ...
                              stimmungsumschwung innerhalb eines beitrages?

                              Nein, ich bin nicht die Signatur - ich putze hier nur!

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Mehr Arbeit - weniger Geld

                                Zitat von Tobi Bo
                                stimmungsumschwung innerhalb eines beitrages?

                                Genau gesagt, war ich unzufrieden in Deutschland, bin jetzt zufrieden in der Schweiz, liegt aber nicht an meinen Kollegen auf der IPS, von den alten Hasen hab ich sehr viel gelernt...es sei Ihnen gedankt für die Geduld und das Vertrauen.......muss auch mal gesagt werden. Mir gefällt die Gesammtsituation hier besser. Seid der Ausbildung hörte ich die Leute nur schimpfen, überlastung hier zu wenig Personal da. Aber genug für echte Aktionen wars dann aber auch nicht.......Ich bin eher der Typ der was angeht, Problem erkannt, Aktion folgt, und weil sich keine Aktion hat starten lassen, bin ich halt gegangen, ist nur konsequent oder ?

                                @ Wombat: Ich kann keine Kluft erleben zwischen Youngstern und alten Hasen.... wahrscheinlich bin ich dafür aber auch nicht lang genug dabei oder alt genug.....villeicht zähl ich ja auch zu den "jungen wilden"

                                Zu den wertvollen Beiträgen der Medien sach ich jetzt nur, man sollte am besten Sr. Stefanie und Co wegen Volksverblödung einstellen. Es muss doch eine Möglichkeit geben diesen geistigen Tiefflug zu beenden oder? Das ist ja fast schon einen Berufsstand in Miskredit gebracht.
                                Jeder schaut angewidert oder belustigt weg. Lacht sich einen und schaltet weg. Wehren tut sich aber auch keiner. Würden andere Berufsgruppen derartig dämlich dargestellt, ich glaube irgend ein Berufsverband würde sich sicher wehren.

                                Noch ein schönes Wochenende Allen.....

                                Greetz Sky
                                Jeder, der glaubt er sei zu klein um etwas zu bewegen, war noch nie mit einem Moskito alleine in einem dunklen Raum
                                Der Vorteil der Klugheit liegt darin, dass man sich dumm stellen kann, umgekehrt wird´s schon schwieriger....

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X