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Branchenüblich unsauber in Bonn

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    Branchenüblich unsauber in Bonn

    Um sich von den Arbeitsbedingungen der Reiningungskräfte am Universitätsklinikum Bonn (UKB) ein Bild zu machen, ist die SPD-Landtagsabgeordnete Renate Hendricks im Stil Günter Wallraffs in die Rolle einer Putzfrau geschlüpft. Jetzt erhebt sie schwere Vorwürfe gegen das Klinikum.

    Foto: Roodini / photocase.com

    So sei das Arbeitspensum in der vorgegebenen Zeit nicht erfüllbar gewesen, Hygienestandards seien nicht einzuhalten: unter professioneller Anleitung habe sie auf einer inneren Station zehn Räume geputzt, darunter auch kontaminierte.
    Die Haus- und Wirtschaftsdienste GmbH (HuW) habe hierfür einen Zeitrahmen von zwei Stunden vorgegeben. Obwohl sich Hendricks in Reinigungsarbeiten selbst für routiniert hält, hat sie anderthalb Stunden länger gebraucht - Überstunden, die die HuW nicht vergütet. Zudem sei Hendricks trotz ihrer schweißtreibenden Tätigkeit verboten worden, während der Arbeit zu trinken.

    "Kosteneinsparung geht bei uns nicht zu Lasten der Hygiene."
    lies das UKB derweil über seinen kaufmännischen Direktor Hans-Jürgen Hackenberg mitteilen. Die Konditionen, zu denen die HuW-Mitarbeiter das Klinikum sauber zu halten versuchen, seien "branchenüblich"*.
    Während Hendricks ihre Erfahrungen veröffentlicht hat, interessiert sich das UKB nun auch dafür, wie sie die Stelle antreten konnte und hat ihrerseits einen HuW-Mitarbeiter in die Pressekonferenz der Politikerin "eingeschleust". Die ver.di spricht von "Lidl-" und "Stasi-Methoden". (hhe)
    Zuletzt geändert von zwai; 27.10.2009, 09:46. Grund: *Zitat kenntlich gemacht

    #2
    AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

    Gibts noch mehr solch couragierte Frauen in dieser Partei? Ich bin begeistert. Endlich mal ein Politiker, der sein Geld wert ist.

    Elisabeth

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      #3
      AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

      "Die Konditionen, zu denen die HuW-Mitarbeiter das Klinikum sauber zu halten versuchen, seien branchenüblich."

      Mit Verlaub, "branchenüblich" - ist das so eine Art Qualitätsmaßstab? Das hat so 'was zynisches an sich...auch die Aussage, dass die HuW-Mitarbeiten das Klinikum sauber zu halten "versuchen".

      Lob an diese SPD Politikerin und weiter viel Erfolg mit dem "Aufdecken" der branchenüblichen Konditionen.

      WomBat, verlässt sich ungern auf "branchenüblich"-e Methoden.

      Weis der Boss, dass die MA es offenbar "versuchen" - aber unter den "branchenüblichen" Umstände es gar nicht schaffen können? Geht noch kälter? Noch zynischer? Noch gefährlicher?
      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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        #4
        AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

        Guten Morgen WomBat.

        Zitat von WomBat
        ...auch die Aussage, dass die HuW-Mitarbeiten das Klinikum sauber zu halten "versuchen".
        In dem betreffenden Satz der zwai-Meldung war das Zitat ("branchenüblich") nicht als solches gekennzeichnet und insofern nicht von unserer Interpretation der geschilderten Zustände ("versuchen") zu unterscheiden.

        Wir haben hier nachgebessert und bitten, die ggfs. entstandenen Missverständnisse zu entschuldigen.

        Die Original-Aussage ist in einer anderen Quelle im Wortlaut nachzulesen:
        "Wir halten uns aber natürlich an die branchenüblichen Vorgaben, sowohl was die Arbeitsbedingungen als auch die Bezahlung betrifft."

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          #5
          AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

          Branchenüblich könnte ein neues Unwort werden.

          Wenn man sich möglichst nicht festlegen möchte- eher eine schwammige Aussage machen will, verwendet der moderne Politiker/ Firmenchef momentan gerne branchenüblich- siehe die leidige Mindestlohndiskussion.

          Elisabeth (derzeit im branchenüblichen Streß in bezug auf die demnächst beginnenden Jahresendzeitfeierlichkeiten)

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            #6
            AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

            Was ist daran neu?
            Enge Vorgaben für die Reinigungsmitarbeiter gab es schon seit die ersten Ausgliederungen stattfanden. (Das war in den `70ern, wen ich mich nicht irre!)
            Auch kann ich mich an ein damals (1994) renomiertes Krankenhaus erinnern, dass in einem Treppenhaus (Gebäude damals ca. 20 Jahre alt) Schwarzschimmel vorgehalten, ja sogar gezüchtet hat. Habe mich von der Situation selbst überzeugt.
            Und die Ecken werden eh`nur "rund" geputzt, auf Ablagen stapelt sich statt Pflegeutensilien der Staub, in Schränke ebenso.
            Und Medizintechnische Geräte erst - igittigitttttttttttttttttttttttttttt
            Sonogeräte, Infusionspumpen....teileweise der Fußboden - alles klebt...

            Beschreibung bekannt?
            Weiter machen.
            Die Reinigungsmaßnahmen sind aufgrund unrealistischer Vorgaben nicht ausreichend bzw. ineffektiv.
            Ein weites Feld für Hygieniker, wenn es nicht die Controller gäbe, die nur kurzfristige Geldausgaben sehen.
            Wie ändern? Politik?
            Viele liebe Grüße
            fridolin
            immer gelegentlich manchmal
            Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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              #7
              AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

              Hallo Zwai!

              Demnach entschuldige ich mich für meine Äußerungen bzgl. „versuchen“. Meine Reaktion war zu rasch, ohne den Originaltext genauer zu lesen.

              WomBat, frau/man lernt nie aus

              Ergo: immer zum Original, wenn frau/man sich dazu äußern möchte.
              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                #8
                AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

                Zum Thema:

                Video: "Die werden ausgebeutet" - MEDIATHEK regional - WDR.de




                How clean is the hospital? Ist Werbung, jedoch sind die angefügten Quellen zum Thema interessant und neueren Datums:



                Fridolin, ich kenne die Veränderungen beim Reinigungsdienst seit ca. Anfang der 80iger. Gesehen habe ich Verschiedenes, von relativ sauber bis, wie Du sagst, alles "klebt".

                Vielleicht nimmt irgendjemand das Thema mal ernster? Oder brauchen wir noch mehr "schmutzige" Krankheits-Ausbrüche bis gehandelt wird?

                WomBat, Igitt, wie verkeimt manches Krankenhaus doch ist...
                Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                  #9
                  AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

                  WomBat hat etwas vergessen:
                  auf die Patsch-Händchen vom Personal zu achten
                  ist sicher nicht vermessen....

                  Viele liebe Grüße
                  vom Urgestein
                  fridolin
                  immer gelegentlich manchmal
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                    #10
                    AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

                    Jo, Fridolin! Und die Patsch-Händchen kleben dann am Infusionsständer, der am Boden klebt, wo das Infusionsbesteck hängen soll, aber festklebt. Beim Bewegen des klebrigen Infusionsständers auf dem klebrigen Boden mit dem verknoddeltem und zwischenzeitlich angeklebten Besteck…dann stürzt die Schwester / der Pfleger dabei noch auf die Schn—ze. Steht wieder auf, entklebt sich soweit möglich, denkt…Was tun? Rennt dann aber los, weil es in 4 Zimmern klingelt…will sich die Hände noch schnell desinfizieren, leider klebt das Ding oder ist mal wieder leer.

                    So, und jetzt dieses Szenario mal fachlich-sachlich kommentieren? So richtig theoretisch und dann mit der Wirklichkeit (täglicher Wahnsinn) vergleichen.

                    Wombat, liebt saubere, desinfizierte Patsch-Händchen und eine
                    nicht-klebende Umgebung im Krankenhaus
                    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                      #11
                      AW: Branchenüblich unsauber in Bonn

                      Lieber WomBat,
                      mein Bauch schmerzt vor Lachen, hab`gerade unter dem Schreibtisch gelegen - herrliche Beschreibung.
                      Leider habe ich Dich zu oft bewertet, sonst wäre dieser lebensnahe Beitrag von mir mit "Ein plus plus plus" bewerten worden.
                      Viele liebe Urgesteinsgrüße
                      fridolin

                      (P.S..: Bist ja auch bald soweit...)
                      immer gelegentlich manchmal
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