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Billigpflege

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    #16
    AW: Billigpflege

    Lieber Frido!
    Statements wie Deine machen mich ein wenig wütend!

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      #17
      AW: Billigpflege

      die kommen auch freiwillig, da es sich für sie wohl irgendwie lohnt.


      "Freiwillig" müsste definiert werden...

      Geld verdienen? Alles schön und gut. Bis auf....

      Früher war Sklaverei offen, heute ist sie verdeckt bei ca. 2 Euro/Std.

      WomBat
      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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        #18
        AW: Billigpflege

        Bevor du verurteilst: Stell dir vor deine Mutter wird ein Pflegfall. Sie benötigt 24- Stunden- Betreuung. Du wohnst nicht am Ort. Deine Mutter will nicht in ein Pflegeheim... was machst du? Gehst du das Risiko ein nur mit einem Pflegedienst zu arbeiten? Oder besorgst du dir nicht doch die 24 Stunden- Aufsicht?

        2 € plus Kost und Logis... da kommt für die Pflegekraft ein Summe von
        28 € pro Tag
        840 € pro Monat raus.
        Schwarzarbeit ist für sie also durchaus lohnend. Selbst wenn ich die Summe um 50% reduziere ist das unter den Heimatbedingungen der Pflegekräfte immer noch viel Geld. Wir müssen uns mal langsam davon trennen, dass die Lebenshaltungskosten überall gleich sind auf der Welt.

        Mal ganz ketzerisch offtopic gefragt: wenn hat es interessiert als die Pflegekräfte in Neufünfland nach der Wende die gleiche Arbeit für weniger Geld machen durften? Da hieß es auch immer: die Lebenshaltungskosten sind ja niedriger. Hartz IV wird heute noch so bezahlt.

        Elisabeth

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          #19
          AW: Billigpflege

          Was mich u.a. daran interessiert ist die Frage der "Freiwilligkeit"....ich glaube nicht, dass unsere Pflegekollegen aus dem Osten "freiwillig" zig Kilometer von ihrer Heimat entfernt arbeiten. Entfernt von Familie....das ist die Globalisierung!! Nun hat sie auch die Pflege erreicht. Ist so. Leider!!! ( weil mir jeder Arbeitnehmer leid tut der einsam in ihrgend einer Stadt arbeiten und wohnen muß und eben nicht in seinem normalen Umfeld des Geldes wegen leben kann)

          Wenn wir uns bei Mc Zahn die Zähne richten lassen (erneuern lassen) oder bei Doc Morris Medikamente bestellen ist das in Ordnung...aber wenn Angehörige für die Betreuung ihrer Pflegbedürftigen Pflegekräfte beschäftigen, die für Dumpingpreise eine solide Betreuung machen sind wir entsetzt?? Was ist das denn für eine Moraleinstellung?? Nur weil es jetzt unseren Beruf betrifft??
          Kann Elisabeth nur recht geben.

          Gruß
          heike
          Wer zuletzt lacht stirbt fröhlich

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            #20
            AW: Billigpflege

            Zitat von frido23
            @anke
            Nehemn wir doch das Beispiel Spargelstecher. Will kein Deutscher machen deshalb machen es Osteuropäer zum billigen Lohen welcher für sie hoch ist. Die wohnen dann in Containern, billigen Absteigen usw. und zu allem Überfluss werden die noch nicht einmal gezwungen. Stell dir vor, die machen das freiwillig.

            Gruß
            @frido,

            ist das echt dein Ernst????? Oder soll es sarkastisch gemeint sein????

            Gruß
            Heike
            Wer zuletzt lacht stirbt fröhlich

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              #21
              AW: Billigpflege

              Was gakubst du warum bestimmt Artikel so billig sind. Doch nicht weil sie maschinell produziert werden. Wir sind nun mal die Generation: Geiz ist geil. Wer kauft hier zu fairen Preisen ALLES für den Beadrf ein. Bitte mal auf dem Teppich bleiben.

              Ein Aufschrei ging durch die Republik als es um die Preiserhöhung der Butter von 0,89 € auf 1,19€ ging. Viele kannten den alten Preis nicht mal und hatten nicht mal bemerkt, dass die Milch schon vor Wochen um einige Cent angestiegen ist.

              Der Markt wird bestimmt durch Angebot und Nachfrage. Das ist ein Grundgesetz unserer Gesellschaftsordnung und auch die Pflege kann dies nicht außer Kraft setzen.

              Elisabeth

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                #22
                AW: Billigpflege

                @Elisabeth,
                Zitat: ..."Mir ist die Autonomie so wichtig"...

                Wenn Dir Autonomie soooooo wichtig ist, dann frage ich mich, warum Du an anderer Stelle die "Zwangsvereinigung unter Geldabgabe" aller armen Pflegenden möchtest???
                Ist das nicht ein großer Widerspruch?
                Viele liebe Grüße
                fridolin
                immer gelegentlich manchmal
                Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                  #23
                  AW: Billigpflege

                  Ihr könnt euch alle wieder etwas abregen...
                  McPflege hat das Handtuch geworfen , ist auch schon wieder offline.

                  Fazit: manchmal bewegt man doch etwas, wenn man nur laut genug aufschreit.

                  Gruß pflegerli

                  Kommentar


                    #24
                    AW: Billigpflege

                    Zitat von fridolin
                    @Elisabeth,
                    Zitat: ..."Mir ist die Autonomie so wichtig"...

                    Wenn Dir Autonomie soooooo wichtig ist, dann frage ich mich, warum Du an anderer Stelle die "Zwangsvereinigung unter Geldabgabe" aller armen Pflegenden möchtest???
                    Ist das nicht ein großer Widerspruch?
                    Viele liebe Grüße
                    fridolin

                    *ggg* Da besteht für mich schon ein Unterschied ob ich mich einer Gemeinschaft anschließe die sich für meine Berufsinteressen einsetzt... oder ob ich meine gesamte Privatsphäre aufgeben muss. Beruf und Privat ist für mich ein Unterschied.

                    Die Pflichtmitgliedschaft macht dir ganz schön zu schaffen, was? Du hast doch auch hier die Wahl. Man muss halt die Konsequenzen entsprechend auch mittragen.


                    @pflegerli- warten wir es ab. Wie willst du den Bedarf nach bezahlbarer 24 stunden- Pflege bestreiten. erst kürzlich haben wir festgestellt, dass sich die Ausgaben in den nächsten explosionsartig erhöhen werden... die Einnahmen das aber nicht abdecken werden können.

                    Elisabeth

                    Kommentar


                      #25
                      AW: Billigpflege

                      Das Thema hat sich bereits erledigt.

                      Braucht Deutschland Billig-Pfleger?
                      "Projekt beendet, Diskussion angestoßen"

                      Der wegen seiner Discount-Preise umstrittene Dienstleister McPflege aus Bremen hat zehn Tage nach Geschäftsbeginn seinen Betrieb bereits wieder eingestellt. "Projekt beendet, gesellschaftspolitische Diskussion um die Pflegesituation in Deutschland angestoßen", hieß es zunächst nur auf der Homepage von McPflege. Ein ausführlicheres Statement begründete den Rückzug der Firma später mit den "vielen negativen Reaktion". Die Firmengründer, Marketing-Professor Norbert Meiners und sein Partner Alwin Teiken, äußerten sich nicht persönlich. ... mehr
                      Quelle: tagesschau.de (10.08.2007)

                      Gruß der "erholte" Randbayer
                      At a cardiac arrest, the first procedure is to take your own pulse

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                        #26
                        AW: Billigpflege

                        Zitat von Elisabeth
                        @pflegerli- warten wir es ab. Wie willst du den Bedarf nach bezahlbarer 24 stunden- Pflege bestreiten.
                        Jedenfalls nicht mit 2Euro/h. Es kann nicht sein, dass das Lohnniveau so starkt abgesenkt wird. Damit kann man in diesem Land nicht leben. Das ist nichts anderes, als moderne Sklavenhalterei.
                        Und: man sollte sich auch mal vor Augen halten, was das für Polen usw.. bedeutet. Wenn massenhaft polnische Pflegekräfte als billige Arbeitskräfte ins Land geholt werden, fehlen diese für die Betreuung Pflegebedürftiger/Kranker in Polen. Wie soll diese Lücke gefüllt werden?

                        Es ist mir schon klar, dass das keine Antwort auf die drängenden Fragen der künftigen Finanzierung des Gesundheitssystems ist.
                        Aber einfach mal den Lohn auf nahe Null zu reduzieren, erscheint mir doch als Antwort auch etwas naiv.
                        Wer diese Büchse der Pandora öffnet, braucht sich über die Plagen nicht zu wundern. Die 24h-Betreuung ist dann erst der Anfang, so nach und nach würde sich dieses Lohnniveau auf weitere Bereiche ausdehnen, dann lässt es sich aber in diesem Land mit diesen Jobs nicht mehr leben, geschweige denn, eine Familie gründen. Das kann doch niemand ernsthaft wollen?

                        ..die endgültige, alles regelnde Antwort schuldig bleibend,...
                        Gruß pflegerli

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                          #27
                          AW: Billigpflege

                          Freie Kost und Logis und dann noch 500-800 € cash... das finde ich nicht zu wenig.

                          Die 24h-Betreuung ist dann erst der Anfang, so nach und nach würde sich dieses Lohnniveau auf weitere Bereiche ausdehnen, dann lässt es sich aber in diesem Land mit diesen Jobs nicht mehr leben, geschweige denn, eine Familie gründen.
                          Das läßt mich nur müde lächeln. Ich gehöre zu den 17 Mill. Deutschen die leider das Pech haben auf der falschen Seite der innerdeutschen Grenze zu wohnen. Das Lohndumping ist bei uns schon seit der Wende an der Tagesordnung... unterstützt von dem Rest der Deutschen, Argument stets: die Lebenshaltungskosten sind halt niedriger. Da fällt niemandem ein sich zu echauffieren.

                          Oder schauen wir auf die beliebte Arbeitsbeschäftigung für: sage und schreibe nur 1 €. Das wird als normal angesehen. Schließlich bekommt der Bürger ja noch zusätzliche Stütze.

                          Ob wir es wollen oder nicht- diese Gesellschaftsordnung orientiert sich nach dem Profit. Das Feigenblattmäntelchen "soziale Marktwirtschaft" kann nur solange funktionieren wie die Ressourcen da sind. Und diese schwinden in den nächsten Jahren rapide.

                          Elisabeth

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                            #28
                            AW: Billigpflege

                            Zitat von Elisabeth
                            Freie Kost und Logis und dann noch 500-800 € cash... das finde ich nicht zu wenig.
                            ... und das 24h am Tag, keine Freizeit, kein Privatleben, kein eigenes Familienleben. Wenn du das gut findest, bitte, dann ist ja alles in Ordnung.
                            Ich für meinen Teil nenne das Sklaverei.

                            Gruß pflegerli

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                              #29
                              AW: Billigpflege

                              Zitat von pflegerli
                              ... und das 24h am Tag, keine Freizeit, kein Privatleben, kein eigenes Familienleben.
                              Das frag mal die Leute, die für einen Arbeitsplatz die Woche unterwegs sind weit weg von der Familie, irgendwo z.T. campieren, ihre Familie nur am Wochenende besuchen, wenns optimal läuft... und das alles für ein wenige Euronen mehr als Hartz IV einbingen würde.

                              Die Welt ist nicht so sozial, wie wir es gerne hätten. Diesen Wunschtraum haben schon viele geträumt- wahr wurde er nie. Du nennst es Sklavenhaltertum- ich nenne es ganz einfach der Preis den diese Gesellschaftsordnung fordert. Wenn der eine alles billig haben will- dann muss es auf der anderen Seite Menschen geben, die dies ermöglichen. Diese Ordnung kann ich nicht verändern. Ich habe sie nicht gewollt- aber es ist nun mal so. Jeder ist sich selbst der Nächste- das lehrt die Erfahrung.

                              Elisabeth

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                                #30
                                AW: Billigpflege

                                Eine Stellungnahme des bpa dazu:
                                Rechtliches Konstrukt von Discount-
                                Pflegeanboten ist reine Augenwischerei


                                bpa: Discount-Pflegeangebote sind moderne Sklaverei

                                Zwei Euro Stundenlohn, 24-Stunden-Betreuung, angeblich legal – damit wirbt
                                momentan ein neuer Billiganbieter aus Bremen, der mit osteuropäischem Personal
                                Betreuungsleistungen für Pflegebedürftige anbieten will. „Für uns ist das
                                moderne Sklaverei. Bei deutschen Arbeitsverhältnissen gilt ein Stundenlohn
                                von 2 € für Pflegekräfte als sittenwidrig, da dieser Lohn deutlich unter
                                den ortsüblichen Durchschnittslöhnen liegt und rechtlich nicht zulässig ist.
                                Auch das rechtliche Konstrukt solcher Agenturen halten wir für reine Augenwischerei“,
                                kommentiert Bernd Tews, Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes
                                privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa).
                                „Gefährlich für die Pflegebedürftigen wird es, wenn ihnen Vermittler vorgaukeln,
                                nach der EU-Dienstleistungsrichtlinie sei alles legal“, erklärt der
                                bpa-Geschäftsführer. „Da wird der Eindruck erweckt, die osteuropäischen
                                Kräfte dürften 24 Stunden am Tag arbeiten. Selbst nach z. B. polnischem
                                Recht sind allerdings nur 48 Stunden in der Woche erlaubt.
                                Weiterhin dürfen die hier Beschäftigten Arbeitsanweisungen nur von ihrem
                                offiziellen Arbeitgeber, dem osteuropäischen Pflegedienst, annehmen, nicht
                                von den betroffenen Pflegebedürftigen. Werden Arbeitsinhalt und Ort sowie
                                Zeit von den Pflegebedürftigen vor Ort bestimmt, wird in aller Regel von
                                einer Scheinselbstständigkeit ausgegangen.
                                Die Konsequenz bei nachgewiesener Scheinselbständigkeit: Die Pflegebedürftigen
                                gelten als eigentliche Arbeitgeber, müssen Beiträge und Abgaben
                                nachzahlen und mit erheblichen Geld- bis Gefängnisstrafen
                                rechnen.“
                                Das Arbeitsministerium prüft inzwischen laut einem aktuellen Zeitungsbericht, wie
                                weit das McPflege-Geschäftskonzept rechtens ist. Die Dienstleistungsfreiheit
                                gelte nur für „vorübergehende und gelegentliche Tätigkeiten“. Dauerhafte Geschäfte,
                                wie McPflege sie offenbar anstrebe, fielen nicht darunter, zitiert das Blatt
                                einen Vermerk des Ministeriums.
                                „Wir stellen uns der Konkurrenz“, so Ralf Holz, Pflegedienstbetreiber aus
                                Bremerhaven und stellvertretender bpa-Landesgruppenvorsitzender. „Aber die
                                muss dann auch den gleichen gesetzlichen Bedingungen unterliegen. Pflegeeinrichtungen
                                beschäftigen sozialversicherte Arbeitnehmer, erfüllen Qualitätsanforderungen,
                                zahlen Steuern und halten sich an die Arbeits- und
                                sonstigen Rechtsvorschriften. Wer das tut, kann Pflege nicht für 2 € anbieten.“
                                Es gehe meist auch anders, sagt Holz. „Unserer Erfahrung nach ist durch den
                                Einsatz von Notrufsystemen und einen Mix von unterschiedlichen Pflegeund
                                Pflegefachkräften eine individuelle Pflege zu vertretbaren Kosten im
                                notwendigen Umfang für Pflegedienste jederzeit möglich“, erklärt er. „Hierzu
                                gehört selbstverständlich auch eine umfassende und individuelle Beratung.“
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