Unkonventionelle Mundpflege

[Blaumann]

AW: Unkonventionelle Mundpflege

Liebe Elisabeth,
da liest man sich fast 20 Monate durchs Forum, ohne etwas zu sagen zu haben, und nun kommts auf einmal ganz dick. Also noch ein Beitrag...

Ein Großteil meiner Patienten leidet unter fundamentalen Schluckstörungen aufgrund einer hohen Querschnittlähmung. Da dieses meistens bleibende Störungen sind, mache ich mir in der Regel frühzeitig Gedanken darüber, wie ich entsprechende Defizite ggf. kompensieren kann. Bezüglich der Schluckstörungen sind mir oftmals die Hände gebunden, dennoch kann ich die geschmackliche Wahrnehmung meiner Patienten weiterhin unterstützen ("basale Stimulation"). Ein wirkungsvolles Hilfsmittel hierzu ist ein Mundpflegesystem, bestehend aus geschmacksneutralem Schaumstoff (ich hab's am eigenem Leib ausprobiert), kombiniert mit einer Absaugvorrichtung, falls es denn mal notwendig ist. Sorry, ich weiß den Namen des Herstellers nicht auswendig, mache mich aber beizeiten schlau und berichte Dir dann weiter (Auf jeden Fall noch diese Woche!).

Fakt ist, daß ich mit diesem Hilfsmittel und ein wenig Phantasie bezüglich der geschmacklichen Nuance eine wirkungsvolle Mundpflege auch bei inapparenten, ggf. schluckgestörten Patienten recht erfolgreich durchführen konnte. Probiers mal aus.

So long, Boris

[Elisabeth]

AW: Unkonventionelle Mundpflege

Zum Thema: zu wenig Speichel. Häufig werden dann Speichelersatzstoffe gewählt.

Sehr beliebt ist bei vielen Kollegen das Glandosane. Glandosane hat einen pH Wert von 5,1.

Die kritische Grenze für die Kariesentstehung liegt für S. bei pH 5,5–5,7 und Dentin bei pH 6,3–6,5.
http://www.zahnlexikon-online.de/frameset_lexi.htm

Von Speichelersatzmitteln mit pH-Werten unterhalb der kritischen Grenze für Schmelz beziehungsweise Dentin und gleichzeitigem, relativ hohen Gehalt an titrierbaren Säuren ist hingegen keine protektive Wirkung auf die Zahnhartsubstanzen zu erwarten. Bei dem sehr weit verbreiteten Produkt Glandosane® ist der Gehalt an titrierbarer Säure relativ hoch; gleichzeitig ist die Konzentration von Kalzium und Phosphat verhältnismäßig niedrig, so dass die in mehreren Studien beobachteten Demineralisationen der Zahnhartsubstanzen nicht überraschend erscheinen. http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/...ges2/zmed1.htm

Der pH Wert von Cola liegt übrigens bei 4,8. Wie kann man diese Säure puffern?

Elisabeth

[donald79]

AW: Unkonventionelle Mundpflege

Hallo,
versuche gerade meine Facharbeit über das Thema " Mundpflege beim beatmeten Patienten" zu schreiben.
Ich würde in der Facharbeit gern auf antibakteriell wirkende Mundpflegemittel eingehen und diese gegenüberstellen.
Habe gelesen das Ihr mit Octanidol als auch Chlorhexamed Erfahrungen gemacht habt. Wäre dir sehr dankbar, wenn du mich an dem Wissen teilhaben lassen könntest.
Außerdem würde ich gern die physiologische Mundflora der eines beatmeten Patienten gegenüberstellen, hast du da Informationen über Keime...
Ganz herzlichen Dank für deine Mühe im vorraus.
Mit freundlichen Grüßen
Sebastian
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[fridolin]

AW: Unkonventionelle Mundpflege

Lieber dolald79,
schön, dass Du uns hier im Forum gefunden hast - denn zwai.net ist das netteste Net(z)werk für Fachpflegende überhaupt...

So, nun zu Deiner Frage: wenn Du die Suchfunktion von von zwai.net benutzt, so wirst Du zur Zeit 34 Themen mit witzigen bis fachlich hoch kompetenten Beiträgen finden. Darunter werden auch schon die ersten Antworten auf Deine Fragen sein.

Und allgemein bekannt sein dürfte doch wohl, dass die beste Mundpflege auch beim beatmeten Patienten die mit Zahnbürste und Zahnpaste ist...

Viele liebe Grüße
fridolin