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Takus bei sedierten Pat.

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    #16
    AW: Takus bei sedierten Pat.

    Wieso eigentlich nicht? Ist doch eigentlich eine ganz elegante Lösung!??

    Kommentar


      #17
      AW: Takus bei sedierten Pat.

      Wollte nochmal auf die Eingangsfragen zurück kommen (auch wenn hoffnungslos nach hinkend)...

      Seitenlage „links“.
      Nach meiner Erinnerung (immer fragwürdig) wurde in den frühen 70igern keinen besonderen Wert auf eine li SL beim Einlauf gelegt.

      Die Generation danach lernte „absolut-NUR LINKS-auf-keinen-Fall-andere-Lagerung-alles-andere-ist- Sünde“ (viel Adrenalin verpufft )

      Siehe alte Juchlis , und neue „Pflege heute“, da heißt es: „die Spülflüssigkeit fließt in Linksseitenlage anatomisch bedingt leichter in den Darm“.
      Gut, wenn Schüler ihre Bücher vorweisen



      In Bücher aus englisch-sprachigen Ländern heißt es: „Assist the client into a left Sims’ or lateral position“.

      Li SL wird beschrieben: „the rectum is in the inferior part of the abdomen; this permits solution to flow into the rectum by force of gravity“ (Rectum is dann in unteren Teil des Abdomens, Flüssigkeit kann durch Schwerkraft einfließen“.

      Variation: für eine rectale Untersuchung: Left Lateral (Sims’) position. Turn patient on to left side with pelvis vertical. Ask patients to draw knees up to chest with buttocks on the side... Also the position of choice for enema administration, as the sigmoid and descending colon are on the left. (Sigma und Colon descendens sind dann links). Ergo, Wasser fließt nicht gerne den Berg hoch.


      Hier noch etwas intensiver beschrieben

      Quelle: http://www.lifeknox.com/sample.htm

      HOW TO GIVE AN ENEMA, Love Thine Enemas & Heal Thyself , © Copyright 2002, Dr. J. Glenn Knox BA, DC

      Schlüsselsatz: “Any position that requires muscular effort to maintain will be self defeating.”
      (ca. Jede Lagerung, die eine muskuläre Anstrengung erfordert (um die Flüssigkeit zu “halten”) wird nicht funktionieren.) J (Lagerung usw. ca. in der Mitte des Textes)

      Und warum heißt die Lagerung left „Sims“ ? Nach einem Doc benannt? Wahrscheinlich!

      Sims' position (James Marion Sims) US Gynäkologe, lebte von 01.25.1813 bis 11.13.1883

      Und warum gibt es keine evidenz-basierte Richtlinie (oder SOP)

      “Darmmanagement für Intensivpatienten” bzw.

      warum finde ich das nicht?
      Ich meine damit aus verschiedenen beruflichen Perspektiven (Intensivmediziner, Magen-Darmspezialist, Pflege, Ernährung/Diät, Apotheker, Kinästhetik (siehe Sabine R. Beitrag)…usw. kein Anspruch auf Vollständigkeit)

      und von Anfang (z.B. schon prä- oder perioperativ) bis auf die Intensivstation und danach.

      Von mir aus kann es „Peristaltik Management“ oder „Gastrointestinale Motilitäts Förderung“ heissen.

      WomBat, ach so , es betrifft die sog. "niedrigen Organe", da forscht fast keiner.


      PS jetzt wo es (der Darm, wasen sonst?) schon "Gehirn-ähnlich" beschrieben wird....Ja, dann werden sich wohl die Neurochirurgen demnächst damit befassen :wow:

      Wetten das? Nee, eher doch nicht. Das wäre so ähnlich wie "Flatus cerebri". Und das gibt es ja nicht wirklich. Oder?
      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

      Kommentar


        #18
        AW: Takus bei sedierten Pat.

        Lieber WomBat,
        sicher hast Du recht, ein umfassender Magen-Darmspezialist mit ernährungsweissenschaftlicher Ausbildung wäre ein Fortschritt, denn auch der Umgang mit Diäten und hier auch speziell mit Sondenkost ist mangelhaft.
        Die meisten Ärzte auf Intensivstationen gehen bei Sondenkost nach folgenden Prinzip vor:
        "Oben schütte Nahrung hinein,
        unten wird es dann schon Scheiße sein..."
        (Sorry für den harten Ausdruck, ist aber in diesem Zusammenhang meines Erachtens nach durchaus passend)
        "Und ist auch Unten nichts zu finden,
        musst Du Takus in die Medis einbinden...
        Nützt auch das nicht mehr viel,
        kommt die Schwester hier ins spiel...
        Letzter Hoffungsschimmer -
        der Chirurg kommt und hilft Dir immer..."
        Viele abgeführte Grüße
        fridolin
        immer gelegentlich manchmal
        Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

        Kommentar


          #19
          AW: Takus bei sedierten Pat.

          Moin zusammen!

          Erstmal muss ich ein dickes Lob an meine lieben Kollegen hier aussprechen für die ausgespochen amüsante Komponente dieses Threads *feingemacht*

          Bei uns wird Takus ebenso nicht mehr verwendet. Als allerletzte Maßnahme, wenn sämtliche anderen "Mittelchen" versagt haben, bekommen unserer Patienten einen Mix aus Neostigmin und Paspertin, je 6 Ampullen, über 4 Stunden. Gabe muss auch schonmal über zwei, drei Tage wiederholt werden.

          Benutzt hier eigentlich irgendjemand die dicken 28CH Blasenkatheter als Darmrohre wegen der Möglichkeit zu blocken? Oder Tuben?
          Gibt es bei uns jetzt nicht, aber habe davon aus anderen Häusern gehört.

          *gg* Übrigens einer der schönesten Sätze, die man während der Schicht hören kann lautet: "Bei Deinem Patienten in sowieso tropft es so braun unten aus dem Bett..."

          Man MUSS diesen Job doch einfach lieben, oder????:jubel:
          Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

          Kommentar


            #20
            AW: Takus bei sedierten Pat.

            "Man muss diesen Job einfach lieben"

            Und bringt mich auf Ideen

            Standard:
            Benutzung von Takus

            Gültig für:
            Mitarbeiter des ärztlichen und pflegerischen Dienstes

            Beginn: Ab Sofort

            Dienstanweisung:
            1) Wer leichtfertig / frühzeitig Takus verordnet
            2) Wer im Falle 1) eine solche Anordnung entgegennimmt und ohne weitere Besprechung der Alternativen durchführt:

            Wird für eine Zeitraum von mind. 24 Stunden:
            1 Isoliert
            2 Immobilisiert (strenge Bettruhe)
            3 Neu eingekleidet mit einem Flügelhemd (das war's, mehr nicht)
            4 An non-invasive Überwachungsgeräte angeschlossen
            5 Mit Sondennahrung seiner Wahl versorgt (nach Körpergewicht berechnet)
            6 Erhält Tee oder Wasser ebenfalls nach KG (ausschließlich Schnabeltassen erlaubt)
            7 Erhält Takus (ebenfalls nach KG) auf Wunsch entweder i.v. oder i.m.
            8 Toilettenstuhl ist streng verboten wegen Punkt 2, Bettpfanne erlaubt
            .....

            WmBt, Das ist eine Einladung zum Vervollständigen des Standards durch die neugegründete "Arbeitsgruppe Takus"
            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

            Kommentar


              #21
              AW: Takus bei sedierten Pat.

              Äh.......lieber WomBat - Takus ist bei nicht sedierten Pat. denke ich sowas wie der blanke Sadismus. Ich habe schon bei unseren Patienten, die nicht ganz so tief sediert sind, böse Zweifel, ob sie von den üblen Kämpfen mehr mitkriegen als wir ahnen..... Ich habe auch so manches Mal das Gefühl, daß sie sich unbewußt gegen das Abführen wehren und versuchen, einzuhalten.....

              Kann nicht sein, oder?

              Hexe

              Kommentar


                #22
                AW: Takus bei sedierten Pat.

                Moin,
                wir benutzen 30 CH Latex-Katheter; Tuben sind zu hart, habe an einer anderen Klinik schon Nekrosen aus diesem Grund gesehen. Es gibt aber auch spezielle Darmrohre zum Blocken, weiß nur die Firma nicht.
                Gruß

                Kommentar


                  #23
                  AW: Takus bei sedierten Pat.

                  Zitat:
                  "Takus ist bei nicht sedierten Pat. denke ich sowas wie der blanke Sadismus. Ich habe schon bei unseren Patienten, die nicht ganz so tief sediert sind, böse Zweifel, ob sie von den üblen Kämpfen mehr mitkriegen als wir ahnen..... Ich habe auch so manches Mal das Gefühl, daß sie sich unbewußt gegen das Abführen wehren und versuchen, einzuhalten.....Kann nicht sein, oder? Hexe"

                  Hallo Hexe,

                  Und bei sedierten Patienten? Wie ist das zu "rechtfertigen"?

                  Deine Beobachtungen sind auch die meinigen Beobachtungen. Kann doch sein. Wir haben es offenbar gesehen. Andere auch.

                  Der Überspitzte "Standard": vielleicht bemerken es andere auch? / und wir sind nicht einige Wenige mit unseren Beobachtungen?

                  Ich bleibe dabei, eine evidenz-basierte Richtlinien wäre mir lieber. Takus ist so 'was wie das Allerletzte.

                  WomBat, Tukus ist lustig, Takus überhaupt nicht
                  Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                    #24
                    AW: Takus bei sedierten Pat.

                    Liebe ostfriesland,
                    hier ein paar Links zu Firmen, die die gewünschten Darmrohre verkaufen. Die bekannteste ist wohl die Fa. Rüsch.

                    http://www.ruesch.de/scripts/wgate/zcatalog/!?~language=DE%22l]%3Cbr%20/%3E%3Cbr%20/%3E[URL=%22http://www.medizinbedarf.de/roentgen/darmrohre_u._zubehoer/mit_ballon.html[/URL]%3Cbr%20/%3E%3Cbr%20/%3E[URL=%22http://www.medizinbedarf.de/roentgen/darmrohre_u._zubehoer/mit_ballon.html[/URL]
                    (Bitte die gesamte Adresse in die Adressleiste des Browsers kopieren oder den Link benutzen und dann über den Ordner Ruesch Produktkatalog, Chirurgie, Gastroenterologie, Darmrohre "herunterhangeln".)

                    http://www.medizinbedarf.de/roentgen...it_ballon.htmll

                    http://www.ecomedis.de/de/darmrohre.htm

                    Viel Spaß bein Lesen
                    fridolin
                    immer gelegentlich manchmal
                    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                      #25
                      AW: Takus bei sedierten Pat.

                      Noch ein paar unzusammenhängende Daten zu (umbenannt „Tukus“, alias Ceruletid usw.

                      Geleitet vom Gedanke, dieses eben nicht leichtfertig oder zu früh einzusetzen. Es scheint so zu sein (das erfahren wir auch ohne Evidenz, die braucht man heute nun mal....), dass die Lage nicht so eindeutig ist, wie ich gerne glauben möchte.

                      a. …Ein weiteres Medikament, das häufiger zur Induktion von Peristaltik bei paralytischen Ileuszuständen verwendet wird, ist Ceruletid…Ein wissenschaftlicher Wirkungsnachweis hinsichtlich einer Verkürzung von Ileuszuständen durch diese Medikamente steht bisher aus…

                      Quelle: http://www.springerlink.com/content/...v/fulltext.pdf
                      Dünndarmileus, ein altes Problem und neue Lösungen, 2000

                      b. ….Bei fehlendem Erfolg dieses Therapieregimes wird der Versuch mit Ceruletid empfohlen…


                      Quelle: http://www.springerlink.com/content/...5/fulltext.pdf
                      Anesthesist 2000 (Leserfragen) (Beachte: es heißt "Versuch")

                      c. ...Postoperatively, the strategies surgeons used to minimize the risks of delayed recovery of GI function varied widely between the UK, France, Germany, Italy and Spain and also within each country. Again, some of the postoperative measures applied most commonly by European surgeons, for example nasogastric intubation and use of prokinetics, are despite evidence in the literature indicating that they have no benefit for quicker resolution of POI (Postoperative Ileus)... (FETT von mir)

                      Quelle: A survey of perceptions and attitudes among European surgeons towards the clinical impact and management of postoperative ileus; H. Kehlet et al.
                      Blackwell 2004


                      Und zu Prokineta:

                      …Trotz einer Reihe von interessanten Therapieansätzen ist das optimale Prokinetikum noch nicht gefunden. Eine exakte Diagnosestellung, an welcher Stelle des GIT (oberer oder unterer) das Problem liegt, ist unbedingte Voraussetzung für einen effektiven Einsatz der Medikamente….Nicht zu vernachlässigen ist die Entwicklung einer Tachyphylaxie und das zu hohe Dosen von Prokinetika auch zu einer kompletten Hemmung der Peristaltik führen können….


                      Quelle: Akutes Darmversagen in der Intensivmedizin – Therapeutische Ansätze;

                      M. Ragaller, B. Gottschlich, Intensivmed und Notfallmed, Heft 8, 2005
                      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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