hallo zusammen.
also erstmal muss ich sagen, dass lucas auf mich einen ziemlich guten eindruck macht. verglichen mit dem ganzen quatsch, der einem sonst jedes jahr als sensations-medizintechnik-innovation angepriesen wird, scheint lucas echt eine wirkungs- und sinnvolle arbeitserleichterung zu sein.
ein paar fragen hätte ich auch noch (dann will ich auch zum ersten mal hier im forum siezen )
hört sich für mich ziemlich viel an - soviel, dass dadurch der mobile einsatz von lucas sehr begrenzt sein dürfte. (zur bessen vorstellung: in diesen Staubsauger passen 70 Liter).
innerklinisch ist es ja meistens mit der zentralen gasversorgung kein problem, aber für die bereiche, in denen man diesen luxus nicht hat (und ich kenne da bei uns einige normalstationen im altbau, die noch nicht in jedem zimmer anschlüsse haben) wird es schnell eng:
nehmen wir mal zum beispiel unseren notfallwagen, mit dem wir zu den reanimationen im haus fahren:
da haben wir 2 kleine O2-Flaschen drauf (2l mit 200 bar = 400l).
aus flasche eins wird der patient bedient, aus flasche zwei lucas - dann kann damit lucas maximal 6 minuten betrieben werden, nicht gerade viel.
geben sie hierzu empfehlungen? (z.B. aufrüstung des notfallwagens durch druckluftflaschen o.ä.?).
das gleiche problem stellt sich, wenn der patient unter cpr transportiert werden soll - im prinzip mit lucas eine gute sache, nur schnell muss man sein. (oder es klettet jemand danach aufs bett und drückt manuell weiter - aber dafür brauche ich kein gerät für 10.000 euro zu kaufen).
auch im rettungsdienst wird es dieses problem geben: die allermeisten rtws haben im höchstfall zwei große 02-Flaschen an bord (10l a 200 bar = 2000 l) - damit könnte man lucas immerhin eine knappe halbe stunde drücken lassen. und das auch erst, wenn der patient im fahrzeug ist - direkt am einsatzort ginge es dann auch nur mit ner kleinen flasche 6 minuten lang (die großen pullen wird wohl kaum jemand aus dem auto wuchten, oder?)
unter diesem aspekt wird sich lucas wohl am ehesten im klinischen bereich etablieren lassen, denn was nutzt die beste cpr-maschine, wenn ich sie nur für eine kurze phase der reanimation benutzen kann? (ausgehend von einer geschätzten durchschnittlichen reanimationsdauer von 10 - 60 minuten)
dabei geht's mir noch nicht einmal so sehr um die kosten, wenn ich lucas tatsächlich mit sauerstoff betreibe, sondern darum dass dieser punkt einfach die anwendbarkeit von lucas sehr zu limitieren scheint. wäre schade.
frage 2: ich hab auf den fotos gesehen, dass lucas mit dem 'Pömpel' von der ambu cardio pump ausgestattet ist.
bedeutet das, dass lucas auch aktiv dekomprimiert, also nicht nur drückt, sondern in der entlastungsphase auch aktiv den stempel nach oben zieht?
schonmal vielen dank im voraus, find ich gut, dass sie sich hier den ganzen (auch kritischen) fragen stellen!
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