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Hypersalviation

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    #16
    AW: Hypersalviation

    Ops, da hab ich wohl in ein Wespennest gestoßen.

    Aber fassen wir zusammen: Schädigung Stammhirnbereich- Unvermögen den Speichel abzuschlucken, Speichelproduktion gesteigert durch???

    Wie gesagt 1,5 - 3 Liter sind normal. Kann man die Physiologie aushebeln?

    Salbeitee- ich tu mich schwer mit der Argumentation: es hilft (bei mir auf der Station) ergo ist es gut. Da springt bei mir im Hinterkopf stets das kleine Teufelchen auf und vermerkt: Eisen und Fönen hat auch geholfen. Abklatschen war ein hervorragende Pneumonieprophylaxe. usw..

    Professionelle Pflege sieht für mich anders aus als auf die Pflegewissenschaften zu warten.

    Elisabeth
    Zuletzt geändert von Elisabeth; 01.01.2006, 11:09.

    Kommentar


      #17
      Salbei

      Salbei

      Geschichte:
      Insbesondere die alten Griechen schätzten Salbei sehr. Sie rühmten ihn als blutstillend, harntreibend, stärkend und menstruationsfördernd. Plinius bekundete, daß man mit Salbei die Bisse der Schlange reinigen und mit Wermut zusammen die Ruhr heilen könne. Jahrhunderte später befaßte sich Aetius mit dem Salbei und fand, daß er die Konzeption befördere und von den Leuten gegen Furunkel angewandt würde. Im 9. Jahrhundert wird der Salbei vom Mönch Walafridus Strabo in einem Lehrgedicht und später im Capitulare Karls des Großen behandelt. In England bauten ihn die Angelsachsen schon frühzeitig in den Gärten an. In den Kräuterbüchern des 16. Jahrhunderts wird er als diuretisches, emmenagoges, expektorierendes und wundheilendes Mittel ausführlich dargestellt. Paracelsus empfiehlt ihn gegen Fieber, akute Krankheiten, Kopfschmerzen und Harnwegserkrankungen. Hildegard von Bingen verordnete ihn gegen Koliken und Kopfschmerzen. Lonicerus, Bock und Matthiolus zählen viele Eigenschaften und Anwendungen auf. Dazu gehören hustenlindernde, diuretische, emmenagoge, blutreinigende und -stillende und wundheilende Eigenschaften und als Mittel gegen Erkältungsfolgen in Hals und Kehlkopf, gegen faule Geschwüre und als Konservierungsmittel der Zähne. 1688 erscheint in Augsburg eine umfangreiche Monographie von Paullini zum Salbei. Im 18. Jahrhundert befaßten sich van Swieten und Sydenham mit der schweißfördernden Wirkung von Salbei, und von Haller betonte die nervenstärkende und expektorierende Wirkung der Pflanze. In der Folgezeit wird immer wieder mit dem Salbei experimentiert. Dabei konzentriert man sich auf die schweißfördernde und schweißhemmende Wirkung und alle damit im Zusammenhang stehenden Körperfunktionen, Krankheiten und Beschwerden, für die Salbei ein wertvolles Heilmittel bleibt. Die Volksmedizin verwandte Salbei bei Angina, Aphthen, Menstruationsstörungen, Fluor albus, Afterjucken infolge Hämorrhoiden, Zystitis, chronischen Leber- und Milzleiden und zur Einschränkung der Milchsekretion. In der russischen Volksmedizin soll er innerlich bei Erkältungen der Luftwege und äußerlich als Adstringens verwendet worden sein. Auch Aberglauben war mit Salbei verbunden. So glaubte man, daß das gute oder schlechte Gedeihen der Pflanze von der Rentabilität der Geschäfte des Besitzers abhängt. Eine andere Tradition besagt, daß Salbei dort gut gedeiht, wo die Ehefrau den Haushalt führt (was auch für Basilikum gilt). Er wurde als Mittel gegen Kummer verwendet, und Samuel Pepys beschreibt einen Friedhof zwischen Gosport und Southampton, wo es Brauch war, alle Gräber mit Salbei zu bestreuen. Salbei ist vielerorts ein beliebtes Küchengewürz, und er wird auch in der Kosmetikindustrie verwendet. Medizinisch verwendet werden die getrockneten Laubblätter, das aus den Blüten und Stengeln gewonnene Öl, die frischen Blätter und die frischen blühenden oberirdischen Teile.
      Inhaltsstoffe:
      - ätherisches Öl (1,5 bis 3,5%): Hauptbestandteile (Salbeiblätter Dalmatinischer Herkunft) alpha-Thujon und beta-Thujon (Anteil 20 bis 60%), 1,8-Cineol (Anteil 6 bis 16%), Campher (Anteil 14 bis 37%), weiterhin u.a. Borneol, Bornylacetat, Camphen, Linalool, alpha- und beta-Pinen, Viridiflorol, alpha- und beta-Caryophyllen (Humulen) - Kaffeesäurederivate (3 bis 6%): Rosmarinsäure, Chlorogensäuren - Diterpene: Hauptkomponente Carnosolsäure (Pikrosalvin, 0,2 bis 0,4%), weiterhin u.a. Rosmanol, Safficinolid - Flavonoide: u.a. Apigenin- und Luteolin-7-O-glucosid, zahlreiche methoxylierte Aglyka, u.a. Genkwanin, Genkwanin-6-methylether - Triterpene: Hauptkomponente Ursolsäure (ca. 5%)
      Toxikologie:
      Risiken der bestimmungsgemäßen Anwendung therapeutischer Dosen der Droge und Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Bei längerer Einnahme ethanolischer Extrakte aus der Droge oder des ätherischen Öls sowie bei Überdosierung (mehr als 15 g der Salbeiblätter entsprechend) können Hitzegefühl, Tachykardie, Schwindelgefühle und epileptiforme Krämpfe auftreten. Während der Schwangerschaft sollten derartige Präparate nicht eingenommen werden.

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        #18
        AW: Hypersalviation

        Moin Zusammen!
        Wir haben auf unserer Station hervorragende Erfahrungen mit Salbeitee, Scopoderm, Atropin und Itrop gemacht. Ich denke, man muss immer gucken. Was bei dem einen Patienten hilft, hilft beim nächsten noch lange nicht. Bei der Anwendung von Salbeitee gleich von " Körperverletzung " zu sprechen scheint mir doch reichlich überzogen. Es ist unmöglich immer alles erst zu eroieren, was der Patient vielleicht eher bevorzugen würde. Da denke ich tatsächlich, da muss er durch. Bei ganz extremer Salviation haben wir schon eine Dauerabsaugung wie beim Zahnarzt eingesetzt. Das hat den Vorteil, daß der Patient nicht ständig im Nassen liegt und man ständig die Handtücher wechseln muß!

        Kommentar


          #19
          AW: Hypersalviation

          Nochmal frohes neues.
          @Elisabeth
          Woher wußte ich bloß, das jetzt die Geschichte mit dem eisen und föhnen auf den Tisch kommt?
          Wohl, weil ich an Deiner Stelle ähnlich argumentiert hätte.
          Aber wie war das damals noch gleich?
          Eisen und föhnen war Pflicht, bei jedem immobilen Patienten und plötzlich taten sich Zweifel auf, die Pflege brachte Erkenntnisse auf den Tisch(wissenschaftlich begründet), dass mit dieser Maßnahme genau das Gegenteil erreicht wird.
          Man, war das damals genial für mich(kurz nach der Ausbildung) Pflege arbeitet wissenschaftlich und kann tatsächlich Dinge in Frage stellen,"die wir schon seit 20 Jahren so machen". Dann ging es weiter so:
          Transpulmin® auf den Rücken: Is`nich`mehr.
          Franzbranntwein®: oh Gott oh Gott
          Tubusumlagerung?: Hmm... ist noch nicht ganz klar.
          Dopamin® auf Nierendosis: So`n Quark, oder doch? oder nicht?
          Achso, das hat ja jetzt mit Pflege nix zu tun
          usw. und so fort.
          Wenn wir alles, was schlichtweg auf Erfahrung basiert weglassen, haben wir, denke ich, ein Problem und das wohlgemerkt in allen medizinischen Bereichen.
          Es ist nicht alles in der Medizin wissenschaftlich begründet und manches, was wissenschaftlich begründet ist, wird trotzdem immer wieder geändert.(Siehe Dopamin auf Nierendosis).

          Die Speichelproduktion ist bei verschiedenen Hirnschädigungen gesteigert.
          Dies hat viele Ursachen(Die Patophysiologie ist mir da jetzt allerdings gerade nicht so bekannt.)
          Kann man die Physiologie aushebeln?
          Tun wir das nicht tagtäglich bei unserer Arbeit?
          Müssen wir das nicht auch so machen, da die physiologischen Reaktion bei schwerstkranken Patienten häufig schädlich oder sogar tötlich sein können?

          Professionelle Pflege sieht für mich anders aus als auf die Pflegewissenschaften zu warten
          Aber hallo, für mich auch, auch wenn ich den Zusammenhang jetzt nicht so ganz erkennen mag.

          Vielen Dank übrigens für den überaus interessanten Link

          Gruß
          Der Fred
          Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
          Berti Vogts

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            #20
            AW: Hypersalviation

            Wie immer, machen mich bestimmte Antworten nur noch neugieriger. *ggg*

            Es scheint schwierig zu sein, zwischen einer "echten" Hypersalivation mit vermehrter Speichelproduktion und einem vermehrten Speichelfluss (Sialorrhoe) aus dem Mund zu unterscheiden. Die Quellen werfen oft alles in einen Topf. Es gibt aber auch konkrete Angaben zur Speichelmenge: Tabelle unter http://www.zm-online.de/m5a.htm?/zm/...es2/mediz1.htm

            Hypersalivation- Ursache
            z.B. Manipulationen im Mund- Tubus kann nicht entfernt werden, aber die Habituation dürfte ausreichen um den Fremdkörper zu tolerieren
            z.B. Entzündungen im Mund- da würde der Salbeitee tatsächlich greifen da antibakteriell wirksam

            Sialorrhoe- Ursache
            Dysphagie - ???

            Interessant fand ich eine Seite der Charite (http://www.als-charite.de/index2.htm...1/3/2/text.htm) zum Thema vermehrter Speichelfluss bei ALS Patienten. Dort wurden neben Scopolamin-Pflaster (z.B. Scopoderm TTS®) und Atropin (z.B. Atropin sulfuricum AWD Tabletten®) auch Amitriptylin (z.B. Saroten®), Imipramin (z.B. Tofranil®) erwähnt. Botulinumtoxin in die Zungenspeicheldrüse scheint benfalls eine Option zu sein.
            Auf einer anderen Seite (http://members.chello.at/robert.stro...ichelfluss.htm , nebenbei gibts hier auch Versuche der Erklärung der Pathophysiologie) wurde die einseitige Bestrahlung der Ohrspeicheldrüse empfohlen.

            Alles in allem ein interessantes Thema für professionelle Pflege.

            Elisabeth

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              #21
              AW: Hypersalviation

              Zitat von Tempo
              Bei der Anwendung von Salbeitee gleich von " Körperverletzung " zu sprechen scheint mir doch reichlich überzogen. Es ist unmöglich immer alles erst zu eroieren, was der Patient vielleicht eher bevorzugen würde. Da denke ich tatsächlich, da muss er durch.
              Selber schonmal Erfahrung als Patient gemacht oder einen Angehörigen auf einer ITS liegen gehabt? Spätenstens dann bekommt man eine andere Sichtweise, was die alltägliche Anwendung legitimierter "Körperverletzung" betrifft.
              Sorry, werter Kollege, aber ich bin über so eine Aussage recht fassungslos.
              Man macht den lieben langen Tag mit dem Patienten genug unangenehme Dinge, durch die er "durch muss", die ihn ja wieder schneller oder langsamer gesunden lassen sollen, weshalb dann auch noch mit solchen Dingen seine Machtposition demonstrieren? Natürlich muss man manche Patienten häufig mit Nachdruck zu Dingen gekonnt überreden, die sie eigentlich nicht möchten, leider stelle ich aber besonders in den letzten Jahren immer häufiger fest, dass sich besonders bei jüngeren Kollegen eine gewisse "Coolness" ("da muss er durch") eingeschlichen hat, was die Sensibilität gegenüber der dort liegenden uns zur Pflege anvertrauten Person betrifft.
              Unmöglich, solche Vorlieben oder besser Abneigungen zu eruieren? Vielleicht mal Angehörige befragen? In dem Fall ist die Anwendung von Salbei schliesslich kein Notfall, der SOFORTIGES Handeln erforderlich macht.

              Körperverletzung ist entweder körperliche Misshandlung oder die Beschädigung der Gesundheit eines anderen. Körperliche Misshandlung ist ein übles, unangemessenes Behandeln, das entweder das körperliche Wohlbefinden oder die körperliche Unversehrtheit nicht nur unerheblich beeinträchtigt. Vgl. §§ 223 bis 233 Strafgesetzbuch._R

              Es geht mir nicht darum, irgendwen in seinem Handeln zu verurteilen, ich fände es lediglich schön, wenn man gelegentlich sein eigenes Verhalten überdenkt und reflektiert. Betriebsblindheit ist keine neue Erfindung....

              Wenn ich einen Schüler, FWB- Teilnehmer oder neuen Kollegen einarbeite, ist der erste Satz "Denk nach, bevor Du was tust und überlege, was dieser Patient jetzt wirklich braucht".
              Notfallmässig sicher keinen XY- Tee zur Speichelproduktionsminderung...
              Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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                #22
                AW: Hypersalviation

                Wenn ich einen Schüler, FWB- Teilnehmer oder neuen Kollegen einarbeite, ist der erste Satz "Denk nach, bevor Du was tust und überlege, was dieser Patient jetzt wirklich braucht".
                Notfallmässig sicher keinen XY- Tee zur Speichelproduktionsminderung...
                Das zeugt auch net gerade von Fachkompetenz- entweder ich kann die Indikation/ Kontraindikation begründen oder ich meide dieses Terrain als Ausbilder. Eigene Abneigungen als Indikator zu nehmen ob etwas angenehm oder unangenehm ist... jeder nimmt individuell anders wahr.

                Wir haben in einem Seminar mal ausprobiert, welcher Tee bei Mundtrockeheit angenehm wäre. Keiner hat das gebracht, was wir erwartet haben. Man hatte nach dem Spülen des Mundes stets das Gefühl, das der Mund trocken wird. Wie lange das Gefühl anhält??? Wir haben stets neutralisiert mit Wasser. Die Wirkungsweise läßt sich wahrscheinlich ff. erklären: Speichel wird chemisch verändert durch die Teesäuren und aus dem Mund gespült und die Speicheldrüsen müssen erst wieder "Nachfüllen". Wasser bleibt auf dem Speichelfilm und verändert ihn nicht.*g*

                Zum Geschmack von Salbeitee läßt sich sagen: so schlimm ist es nun auch nicht- da gibts weiß Gott schlimmere Sachen: z.B. Bepanthenlösung, Lavasept- Mundspüllösung, NaCl 0,9% (Infusion), usw..

                Elisabeth

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                  #23
                  AW: Hypersalviation

                  Hier über Fachkompetenzen zu urteilen aufgrund einer Aussage und Momentaufnahme halte ich nicht für angebracht und auch für ziemlich unkollegial.
                  Eben, begründet tun, was der Patient wirklich braucht. Es gibt im dritten Jahrtausend mittlerweile schöne moderne Produkte (Scopoderm nur beispielsweise in diesem Fall genannt) die den Einsatz von umstrittenen Teesorten gegen oder für was auch immer überflüssig machen. Ist ja auch ein Thema für sich.
                  Und richtig, jeder nimmt Dinge anders wahr. Daher halte ich es für anmassend, ohne genauere Kenntnis der Vorlieben/ Abneigung des Patienten irgendwelche oralen "Mittelchen" anzuwenden. Natürlich könnte an ja "testen" aber ist der Patient ein Versuchskaninchen? Und dann wundert man sich noch, dass man Klemme und Beißkeil braucht (es gibt genug Stationen, wo damit noch hantiert wird!!!), weil der ach so unkooperative Patient vielleicht den Mund nicht mehr aufmachen will?
                  Grade wenn man Kenntnis über die Wirkweise der basalen Stimulation hat, sollte man solche Anwendungen etwas kritischer beurteilen.
                  Meine Aussage bezog sich abschliessend lediglich auf die Tatsache, dass die Anwendung von Tee in der Regel keine lebensrettende Sofortmassnahme ist und es ohne Probleme möglich ist, VORHER einen Angehörigen dazu zu befragen. Da bricht sich die qualifizierte Fachkraft keinen Zacken aus der Krone.
                  Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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                    #24
                    AW: Hypersalviation

                    *ggggggg*

                    Kann es sein, dass du ein Problem mit Tees hast? Tees haben ihre Wirkung und ihre Nebenwirkung und es kann manchmal sinnvoller sein (und preiswerter) Tee zu verwenden statt der schönen Mittelchen aus der Pharmaindustrie. Die Mittelchen der Pharmaindustrie versuchen nicht selten Natur nachzuempfinden. Scopolamin ist ein Tropan- Allkaloid und kommt natürlich in unterschiedlicher Konzentration in diversen Nachtschattengewächsen vor. Wobei ich jetzt nicht zur Anwendung von Bilsenkraut raten möchte. *fg*

                    Das der Mund nicht geöffnet wird hängt nicht immer nur an (uns) unangenehmen Mittelchen. Nicht jeder mag es, wenn jemand Fremdes in den Mund fasst- da kannste auch noch so schön schmeckende Sachen bringen. Und wer sagt, dass Chemie besser schmeckt?

                    Angehörige zu befragen- eine schöne Idee. Problem nur, wenn Angehörige bestimmte Sachen einfach nicht beantworten können: liebt er XY Tee? Hm, das weiß ich jetzt nicht. Er trinkt immer Kaffee. Ist XY Tee jetzt raus?

                    Meine Eigenerfahrung nach 48 Stunden parenterale Flüssigkeitszufuhr- mir wars egal Hautsache etwas trinken.

                    Scopoderm wirkt übrigens nicht immer. Das liegt sicher an den unterschiedlichen Ursachen des Speichelflusses.

                    Elisabeth (die sehr wohl die Wirkweise von BasStim kennt *fg*)

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                      #25
                      AW: Hypersalviation

                      @Miss Honey!
                      Selber schonmal Erfahrung als Patient gemacht oder einen Angehörigen auf einer ITS liegen gehabt? Spätenstens dann bekommt man eine andere Sichtweise, was die alltägliche Anwendung legitimierter "Körperverletzung" betrifft.
                      Ja, habe ich!!!!!
                      Und ich muß sagen, ich habe meine beiden Angehörigen sehr gut aufgehoben gefühlt. Vielleicht einfach deshalb, weil ich das Gefühl hatte, " die " arbeiten, wie ich es selber auch tue.

                      weshalb dann auch noch mit solchen Dingen seine Machtposition demonstrieren
                      Sag mal, geht's noch???
                      Wenn Du bei jeder Gelegenheit, bei jeder Entscheidung die DU treffen musst, jedesmal nach dem Wunsch des Patienten gehen willst, wie zum Teufel kriegst Du dann eine Reanimation hin??? "Entschuldigen Sie! Haben Sie gerade etwas dagegen, wenn ich Ihnen für einige Zeit ein wenig auf dem Thorax herumdrücke? Wissen Sie, Sie leben sonst nicht mehr - zumindest nicht auf dieser Welt!!"
                      Wenn ich einen Tee einsetze - für was auch immer - so gehe ich aufgrund meiner ( unserer ) Erfahrung aus, daß dieser ihm gut tut und wenn nicht, dann hilft vielleicht ein anderer Tee, oder ein anderes Medikament, oder eine andere pflegerische Maßnahme. Aber das hat doch verdammt nochmal nichts mit " demonstration einer Machtposition"zu tun!

                      Natürlich muss man manche Patienten häufig mit Nachdruck zu Dingen gekonnt überreden, die sie eigentlich nicht möchten,
                      Damit widersprichst Du doch Deiner eigenen Aussage!
                      " Mit Nachdruck Patienten zu Dingen gekonnt überreden" das sagt doch nichts anderes aus, als ' wenn Du nicht so willst, wie ich will, dann hast Du eben Pech gehabt und es geht Dir schlecht'! Na, wenn daß keine Machtdemonstration ist...?

                      Und was, übrigens, wenn keine Angehörigen zu befragen sind, bzw. , wenn diese keinerlei Ahnung haben? In solchen Situationen vielleicht ein bißchen im Kaffeesatz lesen?? Oder sich vielleicht einfach auf seine Erfahrungen und das was man einmal gelernt hat berufen? Kann ja so falsch nicht sein!

                      Es geht mir nicht darum, irgendwen in seinem Handeln zu verurteilen, ich fände es lediglich schön, wenn man gelegntlich sein eigenes Verhalten überdenkt und reflektiert!
                      Betriebsblindheit ist keine neue Erfindung!
                      Wie wahr, Miss Honey, wie wahr!

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                        #26
                        AW: Hypersalviation

                        MoinMoin
                        Es scheint, als wenn der Ton härter wird
                        Also, ich muß in einigen Punkten Tempo recht geben.
                        Aber erst mal folgendes: Um Pflege oder deren Maßnahmen beurteilen zu können bedarf es nicht der eigenen Erfahrung , durch den Aufenthalt auf einer Intensivstation.
                        Ich finde es sogar sehr gefährlich Handlungen aufgrund persönlicher Erfahrung zu vollziehen.Nach dem Motto:Tat mir gut, muß dem Patienten auch gut tun und wenn er/sie nicht damit einverstanden ist? Blödmann, Patient doofer, weiß gar nicht was gut für ihn ist.Erinnert mich sehr an meine Mutter--->
                        Nennt man :Erziehung.Oder war damals ein Teil davon.
                        Jeder Mensch empfindet(Ist ja nix neues jetzt) anders.
                        Ich weiß jetzt: Miß Honey verklagt mich wegen Körperverletzung, wenn ich bei ihr Salbeitee zur Anwendung bringe.Tempo auch?
                        Ich bin allerdings davon überzeugt, das Du den Rechtsprozeß nicht gewinnen würdest
                        Ich habe hohen Respekt vor Deiner(Miß Honey) Einstellung Patienten gegenüber und würde mir nur einen Teil davon für manche meiner Kollegen wünschen.Die alltägliche Wahrheit sieht jedoch anders aus und dazu gehört auch, dass man Patienten unangenehme Dinge antut, da diese notwendig sind und das auch ausserhalb einer Notfallsituation.Mir fallen da gerade ganz viele ein.
                        Dies als Ausdruck einer Machtposition zu sehen erscheint mir wieder die Spiegelung Deiner persönlichen Erfahrung zu sein.Muß aber nicht.

                        Es kommt hier jetzt auch ein klein wenig zum "Durcheinanderwürfeln" von Argumenten,bzw. deren Inhalten.
                        Salbeitee ist bestimmt selten als Anwendung zur basalen Stimulation geeignet.Kommt halt auf die Biographie des/der Pat./in an.
                        Hier ging es primär um die Hypersalviation und da nochmal Dank an Elisabeth.Werde mir nochmal Gedanken machen, ob das Problem die erhöhte Speichelproduktion oder das Unvermögen ist, diesen herunterzuschlucken.
                        In einem Deiner Links empfliehlt der Autor übrigens auch den Salbeitee
                        Also nochmal meine Botschaft an Nimmbecks:
                        Bei sedierten Patienten, intubiert und als ein Problem die Pneumoniegefährdung erscheint "für mich, basierend auf Erfahrung" der Salbeitee ein geeignetes Mittel zur Mundpflege bei Hypersalviation zu sein.Bitte nicht mit Klemme; Beißschutz und sonstigen "Oralvergewaltigungswerkzeugen", da wenn diese nötig sind wohl ein anderes pflegerisches Konzept im Vordergrund stehen sollte, z.B. die basale Stimulation.
                        Vielleicht sind die vielen, hier genannten pharmakologischen Mittel aber auch gut wirksam, nur dann eben ärztlich abzusegnen.
                        Viel Erfolg wünscht
                        Der Fred
                        Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
                        Berti Vogts

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                          #27
                          AW: Hypersalviation

                          Frohes Neues Jahr,

                          um was ging es in dem Thread nochmal..?

                          Schöne Grüße!

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Hypersalviation

                            Die ursprüngliche Frage war

                            "zur Zeit sehr viele Patienten mit Schädigung im Stammhirnbereich. da wir eine innere Intensivstation sind, haben wir nicht so viel Erfahrung mit der Hypersalviation"

                            Was ich noch nicht ganz verstanden habe: geht es um echte Hypersalviation oder geht es um wenig/keine Kontrolle der Mund-, usw. Muskulatur?

                            Wie können diese unterschieden werden und werden diese unterschiedlich behandelt ???

                            WomBat,
                            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Hypersalviation

                              Stammhirnschädigung dürfte eine Dysphagie nach sich ziehen.

                              Elisabeth

                              Kommentar


                                #30
                                AW: Hypersalviation

                                MoinMoin
                                Ich glaube, es geht prinzipiell um drei Dinge
                                1. Handelt es sich bei dem Speichelfluß von hirnorganisch geschädigten Patienten um eine Hypersalviation, oder um eine Dysphagie?
                                Ich denke, hier hat Elisabeth recht,bin aber gerade bei der Recherche(unsere Neurochirurgen konnten mir das nicht ausreichend beantworten.)
                                2. Muß, oder sollte diese Salviation behandelt werden?
                                Das scheint eine sehr individuelle Entscheidung zu sein
                                3. Wenn sie behandelt werden muß, womit?
                                Ich finde Salbeitee okay
                                Eine Hypersalviation kann durch Pflege reduziert werden, eine Dysphagie sollte zumindest unter Zuhilfenahme der Logopädie behandelt werden.

                                Gruß
                                Der Fred
                                Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
                                Berti Vogts

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