Hier mal Stichpunktartig die wichtigsten Punkte aus unserer VA:
Heparinlösung: 25.000 IE auf 1000ml NaCl 0,9% mit deutlicher Kennzeichnung des Präparats (Vorher haben wir 1000ml NaCl aus Kunststoffflaschen genutzt, jetzt nutzen Infusionsbeutel um eine deutliche optische Unterscheidung zum Infusionsregime zu schaffen. Zusätzlich wird die Lösung mit großen roten Aufklebern gekennzeichnet auf die zusätzlich der von der DIVI empfohlene Aufkleber "Heparin" geklebt wird.)
Vor Schnitt 100-200ml Heparinlösung als Priming in das System fließen lassen
Verhältnis während Sammelvorgang Spüllösung zu Blut ca. 1:5
Dokumentation des Sammelvorgangs auf den entsprechenden Protokollen inkl. Chargenaufkleber
Aufrechter Reservoirtransport - Kippen des Reservoirs verursacht eingeschränkte Filterfunktion
Sammelzeit max. 6 Stunden
Nach 5 h Sammelzeit Rücksprache mit dem zuständigen Arzt über weiteres Vorgehen (Wird aufbereitet oder nicht? Die 5h haben wir gewählt, damit die Pflege ihr Handeln weiter strukturieren kann, und nicht durch Zeitverzug die maximale Sammelzeit überschreitet)
Wird nach intraoperativer Aufbereitung mit weiteren größeren postoperativen Blutverlusten gerechnet, wird ein neues Reservoir inkl. frisches Schlauchsystem an den Drainagen angebracht. Von diesem Zeitpunkt an kann erneut für 6 h gesammelt werden. Eine Diskonnektion des Aufbereitungssystems im OP und Wiederanschluss auf der Intensivstation ist nicht zulässig. Wenn notwendig, muss das Waschsystem neu aufgebaut werden.
Keine Retransfusion ohne vorherige BGA aus Produktbeutel
(Retransfusion kann erfolgen wenn BGA aus Produktbeutel folgende Parameter erreicht: Hb > 16 g/dl, Hkt > 50 %, K < 2,5 mmol/l; Falls die Parameter nicht erreicht sind, muss eine Rücksprache mit dem zuständigen Anästhesisten erfolgen.)
Produkt-BGA und verabreichtes Volumen wird immer dokumentiert
Im Prämedikationsgespräches wird über MAT (inkl. bakterielles Kontaminationsrisiko) aufgeklärt. Es wird erläutert, dass die Retransfusion nur erfolgt, wenn der Blutverlust es rechtfertigt und die Qualität des aufbereiteten Blutes ausreichend ist. (Damit kann man Diskusionen aus dem Weg gehen, warum man das Gerät zur Autotransfusion anschmeisst und das gewonnene Produkt eventuell trotzdem verwerfen muss.)
Retransfusion mit Sangopurfilter(40µ), keine Druckinfusion mit Retransfusionsbeutel
Aufbereitung mit dem Cellsaver grundsätzlich nur im Automatikmodus(high Quality), niemals Füllung der Glocke manuell unterbrechen
Bakterielle Infektionen im Operationsgebiet sind eine Kontraindikation
Bei Heparin-Induzierte Thrombozytopenie Typ II wird als alternatives Antikoagulanz Argatroban (50mg/l) eingesetzt.
Meine Erfahrungen mit dieser VA sind durchweg positiv, da unsere Patienten nicht mehr "blind" irgendetwas zurück bekommen. Grundsätzlich wird deutlich weniger aufbereitet, dafür sind aber ca 80% der Aufbereitungen auch potent genug.
Kommentar