Hallo,
mir sind beide Verfahren bekannt.
Das Verfahren mit der Trägerlösung bzw. Einschwemmung ist mir mehr vertraut, als das Verfahren ohne.
Vor Kurzem bin ich mit dem Verfahren ohne der Trägerlösung in Berührung gekommen und zwar mittels zwei Spritzenpumpen.
1. alle Katecholamine werden an einen seperaten Schenkel des ZVK direkt zum Patienten angeschlossen, um so wenig Weg wie möglich überwinden zu müssen.
2. sind immer zwei Spritzenpumpen einsatzbereit
3. wenn nun der Voralarm erscheint, dann wird einfach die andere Spritzenpumpe mit dem gleichen Katecholamin eingeschaltet.
4. läuft dann überlappend
5. konnte ich persönlich beobachten, dass wenig RR- Schwankungen auftreten
( ist jedoch nach meiner Beobachtung vom Volumenstatus des Pat. abhängig)
Die Version mit der Trägerlösung funktioniert eigendlich ähnlich und macht Sinn beim Einsatz von Hahnbänken, wo eine größere Strecke zum Patienten hin zurückzulegen ist.
Meistens beträgt die Laufgeschwindigkeit der Einschwemmung minimum 20 ml/h
Contra Einschwemmung:
- Luftalarm ist ungünstig
- Weg zum Patienten
- es müssen immer Notfallspritzen bereitliegen.
- Leitungen dürfen nicht herunterhängen
Pro Einschwemmung:
- Hahnbankeinsatz mit Filter möglich und somit werden Partikel (Gummi, Glas oder ähnliches) abgefangen.
(- Zuspritzdreiwegehahn zum Patienten wird vor dem Einsatz entfernt, um nicht zuspritzen zu können. Der Dreiwegehahn vor dem Filter wird entsprechend mit Signalfarben (Pflaster) markiert.
Der komplette Einschwemmungsschenkel + Hahnbank + Flasche und Leitung wird mit ebenfalls so markiert.)
Contra " ohne Einschwemmung":
- kein Filtereinsatz
- Partikel gelangen so in den Patienten
- Spritzenpumpenvoralarm funktioniert nicht oder wird zu spät registriert
(bei der Version mit der Einschwemmung kann dies natürlich auch passieren, aber meistens läuft entweder das Katecholamin weiter oder die Einschwemmung, also ist immer ein Fluss vorhanden)
Pro " ohne Einschwemmung":
- direkt am Patienten (kein langer Weg)
- Schwankungen sind wahrscheinlich nicht so ausgeprägt, wie mit Einschwemmung, da keine Leitungen herunterhängen u.s.w.
- keine Notfallspritzen nötig, da Möglichkeit der Bolusgabe über Spritzenpumpe (Weg nicht so lang, wie bei Hahnbankeinsatz).
Faszit:
Es gibt für beide Versionen eine Berechtigung und hängt meiner Meinung nach stark vom Patientenstatus ab. Ausserdem ist es auch häufig eine Kostenfrage.
lg, pericardinchen
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