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Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

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    #16
    AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

    Hallo Hanno,

    Es gibt den Ramsay- Score von 0-6.

    Ramsay- Score

    Score Sedierung / Wertung

    R0 Pat. wach, voll orientiert / wach

    R1 ängstlich, unruhig, agitiert / zu flach, unzureichend

    R2 ruhig, orientiert, kooperativ, toleriert Beatmung / erwünscht

    R3 schlafend, prompte Reaktion auf laute Ansprache / erwünscht

    R4 schlafend, träge Reaktion auf laute Ansprache / erwünscht, gesteuert

    R5 keine Reaktion auf lautes Ansprechen, aber auf Schmerzreize / tief

    R6 keine Reaktion auf Schmerzreize / zu tief


    (Ramsay et al: BR Med J2; 656; 1974)


    Es wundert mich, dass Du R0 nicht kennst!!

    Herzliche Grüße

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      #17
      AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

      Zitat von Pericardinchen
      Ramsay- Score

      Score Sedierung / Wertung

      R0 Pat. wach, voll orientiert / wach
      R2 ruhig, orientiert, kooperativ, toleriert Beatmung / erwünscht
      [...]
      Es wundert mich, dass Du R0 nicht kennst!!
      'Bei uns' ist in der Dokumentation tatsächlich nur die 1-6 vorgesehen. So ganz schnall ich auch nicht, worin sich die 0 von der 2 unterscheidet.

      Schönen Abend,

      hhe

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        #18
        AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

        Hallo Hanno,

        Ich definiere es folgendermaßen :

        R0 bedeutet das der Pat. spontan atmet und auf meine Fragen voll orientiert antworten kann.
        z.B. : Maske > 6 l O2 oder NIV und opioidhaltige Analgetika + eventuelle Schlafmittel und oder Propofol erhält.

        Aber auch der Pat. mit O2- Sonde oder O2- Brille wird darunter einkategoriert unter PCA- Pumpe oder kontinuierlicher Schmerzmittelgabe (opioidhaltige Analgetika und nichtopioidhaltige Analgetika).
        Unter R1 würde ich den Patienten einkategorieren, der durchgängig ist und gerade die erste Bolusgabe Haldol erhalten hat (Spiegel noch nicht aufgebaut!) u.s.w. Jedoch würde ich dies dementsprechend zusätzlich dokumentieren.

        R2 bedeutet wach, orientiert unter Beatmung (Bsp.: CPAP/ASB, BIPAP/ASB, SIMV --> was ja eher out ist und auch der Pat. unter APRV).
        Natürlich gibt es auch Patienten die eine druckregulierte volumenkontrollierte Beatmung tolerieren.

        Herzliche Grüße

        Kommentar


          #19
          Analgosdierung

          Hallo,

          dass die diskontinuierliche Sedierung für den Pat. Vorteile bringt ist unbestritten.Bei uns soll jetzt auch die Sedierung mittels Ziel-Ramsey eingeführt werde.
          Eine Frage an alle "alte Hasen" damit:
          Bittet diese Form der Sedierung neben eindeutigen Vorteilen für den Pat. auch Vorteile für die Pflege???
          Und wenn ja, welche?
          Bei uns ging nämlich gleich die Diskussion los, von wegen der Haufen MEhrarbeit ....suche Dringends Argumentationshilfen.
          Inwieweit benutzt Ihr klinische Symptome zur Beuteilung der Sedierungstiefe??
          Freue mich auf Eure Antworten, :jubel:
          Schwester S. aus dem verregneten Franken
          ...denn die Behandlung/ Pflege sollte nicht schlimmer sein als die Erkrankung selbst...

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            #20
            AW: Analgosdierung

            MoinMoin
            Wir benutzen seit geraumer Zeit Remifentanil(Ultiva) und Propofol entweder als Dauersedierung, oder als diskontinuierliche Sedierung.
            Um den Sedierungs und Schmerzgrad zu ermitteln nutzen wir z.Zt. den Ramsay-Score und die Behavioral Pain Scale (BPS) Bei komunikationsfähigen Pat. nutzen wir die visuelle Analog Skala (VAS).
            Natürlich macht das primär Mehrarbeit(Score ermitteln,dokumentieren und wenn Ultiva ausgestellt wird, benötigt der Pat. kontinuierliche Überwachung, bzw. Anwesenheit.
            Nun das aber:
            Sollte man den neurologischen Status nicht immer wieder überprüfen?
            Und ob mein Pat. Schmerzen hat sollte ich doch auch feststellen, oder?
            Das reine Eintragen von den Ergebnissen dauert dann nicht wirklich lange.
            Nun zum eigentlichen Problem: Natürlich benötigen Pat. die nicht durchgehend sediert werden mehr "pflegerische" Überwachung, aber dafür sind sie schneller wach, können schneller extubiert werden, versorgen sich früher wieder selbständig, drehen sich alleine etc.
            Außerdem muß ich dann weniger Antibiotika auflösen, da solche Pat. weniger Pneumonien entwickeln, was auch im pflegerischen Bereich wieder Arbeit spart (ASE, Atemunterstützende Lagerung, Absaugung etc.)
            Im Endeffekt macht es also "hinterher" weniger Arbeit.
            Ganz davon abgesehen, das Pat. dann schneller verlegt werden können, was dann bei entsprechenden Neuaufnahmen allerdings wieder Mehrarbeit verursacht .

            Soll erstma reichen, ich hoffe ich konnte helfen
            Der Fred
            Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
            Berti Vogts

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              #21
              AW: Analgosdierung

              Hi Schwester S.!

              Zitat von Schwester S.
              Eine Frage an alle "alte Hasen" damit:
              Bittet diese Form der Sedierung neben eindeutigen Vorteilen für den Pat. auch Vorteile für die Pflege???
              Und wenn ja, welche?
              Bei uns wird auch diskontinuirlich sediert, die Beurteilung der Sedierungstiefe ermitteln wir ebenfalls mit dem Ramsey-Score. Vorteile für die Pflege liegen meiner Meinung nach eindeutig vor, du kannst ggf. je nach Sedierungstiefe mit deinem Patienten kommunizieren, und das ist ja schon mal ein riesen Vorteil! :jubel: Dabei kannst du z.B. den "Neurologischen Status" checken: Drückt der Patient bei Aufforderung seitengleich die Hände? Kann er alle Extremitäten bewegen? Öffnet er bei Ansprache die Augen und fixiert den Blick? Das sind nur einige Beispiele, dafür muß der Patient natürlich nur leicht sediert sein, Ramsey 3 oder Ramsey 4. Ein weiterer Vorteil der diskontinuirlichen Sedierung ergibt sich bei Patienten im Weaning, wo die Sedierung (aus was für Gründen auch immer) noch nicht beendet werden kann. Du kannst evtl. solche Patienten in ihrer Weaning-Phase zur Mitarbeit anleiten ( z.B. unter High-Flow-CPAP Atemübungen, Atemtechniken einüben etc.).

              Zitat von Schwester S.
              Bei uns ging nämlich gleich die Diskussion los, von wegen der Haufen MEhrarbeit
              Hm, das verstehe ich nicht? Was für ein Haufen Mehrarbeit soll denn da gemeint sein? Meint damit jemand etwa, das er ein paar Knöpfchen am Perfusor mehr drücken muß um die Laufraten der Analgosedierung zu verändern? Oder ganz provokativ nachgefragt, hat da vielleicht jemand keinen Bock sich mit wacheren Patienten zu beschäftigen?

              Klinische Symptome nutzen wir immer, Herzfrequenz und RR seien hier als erstes genannt. Reagiert z.b. ein Patient mit Anstieg derselbigen, kann`s natürlich an der nicht ausreichenden Analgosedierung liegen, stellt sich dann die Frage ob´s relevant ist (in Bezug auf die Grunderkrankung) und man die Analgosedierung vertieft oder ob`s toleriert wird!


              Schöne Grüße vom Obs-Pfleger aus dem ebenfalls veregneten Münster :jubel:
              ..."Früher haben wir Obse immer mit doppel p in der Mitte geschrieben - Oppse halt".....

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                #22
                AW: Analgosdierung

                Zitat von Obs-Pfleger
                die Beurteilung der Sedierungstiefe ermitteln wir ebenfalls mit dem Ramsey-Score.
                ... bzw. anhand der Richmond Agitation Sedation Scale (RASS)

                Siehe auch: Ramsey-Score und Co

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                  #23
                  AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                  Hallo Kollegen, muss mich dem obs-pfleger anschliessen...weniger/angepasstere Sedierung erhöht den deutlich den Patientenkomfort durch kürzere Weaningzeiten. Auch bei sog. Schwerkranken sollte m.E. tgl ein "Wake-Up" erfolgen....bis wohin man wachwerden lässt, schätzt der Profi an der Bettseite dann ein, genauso wie er ja auch den Sedierungsbedarf einschätzt.
                  Ich probiere ein bis zweimal pro Schicht meinen Beatmungspatienten wenigstens soweit "upzuwaken" das er spontan atmet (Stressfrei über 10-30 Minuten, mit Kontaktatmung, "Kommandoatmung"....)...an dieser Stelle: CPAP/PPS über Evita4 und eine Patient der schon länger auf einem hohen PEEP beatmet wird tut dies auch problemlos spontan...event. sogar abschliessend noch ein vorsichtiger Absaugvorgang um etwas Husten zu generieren...Idee dahinter ist die aktive Zwerchfellkontraktion und der aktive einsatz der restlichen Atemmuskulatur.
                  Grundsätzlich teilt sich auch bei uns das Team in die zwei Lager (wie die Kollegen schon beschrieben haben)
                  Frage in die Runde: Glabellareflex zur bestimmung der Sedierungstiefe? Wenn positiv soll der patient unter/bei Ramsay 4 liegen (Ramsay 2-4 = adäquat)..machts wer ?
                  schönes we, andre
                  ps.: Hört mehr AC/DC!!!!

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                    #24
                    AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                    Verbessert sich denn unter den "Wake-Ups" die Hämodynamik? Sinkt evtl. der Katecholaminbedarf?Immer vorausgesetzt, der Pat. ist nicht gestresst!
                    Kann man z.Bsp. die Lagerungszeiten verlängern, weil der Pat. sich selbst "mikrolagert"?
                    Gibt es z.Bsp. weniger Pflegeprobleme mit den Augen, wegen wiedergewonnenem Lidschlag für wenige Stunden?? Und entfernt Ihr jedesmal vorher die Salbe aus dem Auge, wenn der Pat. wach wird?
                    Meine Beobachtung ist. z.Bsp., das Pat. voll entspannt Ramsey 2-3 im Bett liegen, sobald sie aber besucht werden voll agitieren und dann eine tiefere Sedierung nötig wird. Das verstehen aber die Angehörigen nicht wirklich immer.
                    Sie glauben, ein wieder sedierter Pat.sei ein Rückschritt und wollen sich doch lieber endlich mit ihm unterhalten...
                    Viele Fragen, ich weiß, aber ich bin gespannt auf eure Erfahrungen!

                    Schwester S.,
                    die überlegt, ob sie nichtmal in einer stationsinternen Fortbildung Eure Erfahrungen weitergibt und somit mehr Mitstreiter findet!
                    ...denn die Behandlung/ Pflege sollte nicht schlimmer sein als die Erkrankung selbst...

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                      #25
                      AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                      Was ist ein Galbellareflex???
                      ...denn die Behandlung/ Pflege sollte nicht schlimmer sein als die Erkrankung selbst...

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                        #26
                        AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                        MoinMoin
                        Hallo Schwester S.
                        Hämodynamik "verschlechtert" sich häufig durch Sedierung.
                        Propofol wirkt neg. inotrop, wirkt also drucksenkend.
                        Sedierung weg.....----> manchmal Druck gut.

                        Und entfernt Ihr jedesmal vorher die Salbe aus dem Auge, wenn der Pat. wach wird?
                        Was für `ne Salbe?????????
                        Wir nehmen allerhöchstens Vit. A Salbe

                        Gruß
                        Der Fred
                        Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
                        Berti Vogts

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                          #27
                          AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                          moin, meiner Erfahrung nach verbessert sich die Hämodynamik etwas, oder besser gesagt der RR steigt etwas...Sedierung z.B. mit Propofol senkt ja bekanntermassen denn SVR/SVRI (Beobachten kann man das bei Pat. die mit PICCO versorgt sind). Dauerhaft kann man die Katecholamine durch angepasste Sedierung schon niedriger laufen lassen, ist jedoch Krankheitsabhängig.
                          Ob ich den aktuellen Pflegebedarf senke, möchte ich bezweifeln, da du schon direkt an der Bettseite arbeitest, beim Pat. stehen musst. (beachte dass Sedierung Amnesien/Vergessen macht und der Pat. aufgrund dessen schon unruhig werden kann, nicht weiss wo er ist, deutliche Begleitung in den Phasen des erwachens braucht). Die Zeit nehme ich mir einfach, lasse z.B. mal die morgentliche GKW ausfallen oder spare mir das Neubeziehen des Bettes....der Trick ist dann, den richtigen Moment zu erwischen die Sedierung wieder anszustellen
                          In Bezug aus den Pflegebedarf habe ich festgestellt, dass du die Weaningzeit verkürzt und auch die Auswirkungen von CIM/CIP (criticall illness Myo/Polyneuropathie) etwas geringer sind....was ich als reelle Arbeitsentlastung betrachte.
                          Desweiteren ist der "Wake-Up" auch nicht führ länger (Stunden...) gedacht sondern eher eine kurze, m.E. in pflegerischer Hand liegende Intervention.

                          Ich lasse die Augensalbe im Auge, manchmal führe ich auch eine 135° Lage dabei durch....."Wake-Up" heisst ja nicht komplettes wachwerden mit massivem Pat.-Stress, Druckanstiegen usw. sondern Reaktion, Kopfbewegung, event. mal ein Augenöffnen....aber auf jeden Fall Spontanatmung!!!

                          Glabellareflex: du beklopfst die Nasenwurzel und kannst eine Lidbewegung auslösen (ganz klein, ein minizwinkern)...so ist der Glabellareflex positiv und die Sedierung kannste eigentlich so lassen (ramsay unter/= 4), wenn du das zwinkern beim beklopfen nicht auslösen kannst (Ramsay über 4) solltest du die Sedation etwas zurücknehmen bis er positiv ist.

                          hoffe etwas geholfen zu haben, andre

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                            #28
                            AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                            Hallo, @all,
                            auf unserer internistischen ITS mit Schwerpunkt Cardiologie wird eher selten diskontinuierlich sediert.
                            Eine diskontinuierliche Sedierung ist in Abhängigkeit von dem Krankheitsbild und der Prognose zu sehen. Bei guter Prognose ist es sicherlich die Methode der Wahl, bei schlechter Prognose ist eine kontinuierliche Sedierung für den Patienten vorteilhafter.
                            Leider wird sich zunächst die diskontinuierliche Sedierung nicht vernünftig durchsetzen, da kurze Beatmungs- und ITS - Liegezeiten nicht im Sinne der Krankenhausmanager sind (DRG`s).
                            Auch spielt hierbei die personelle Bestzung der ITS eine wichtige Rolle, denn ein wach beatmeter Pat. braucht sehr viel Pflege, Unterstützung und Zuwendung - bei heutigen Personalschlüssel leider (fast) unmöglich.
                            Hoffentlich erkennt die Politik den hier falsch gewählten Weg (DRG`s) und findet einen sinnvollen Kompromiss.
                            Viele liebe Grüße
                            fridolin
                            immer gelegentlich manchmal
                            Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                              #29
                              AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                              Zitat von PICCOlina
                              Zur Sedierungstiefe(+Analgesie) gibt es ein, wie ich finde, empfehlenswertes Handbuch. Es stützt sich auch auf die RAMSAY Skala:

                              SESAM
                              Sequentielles Sedierungs- und Analgesie- Management
                              Martin,Jörg

                              ISBN 3-88603-687-1
                              Hallo

                              kann mir denn jemand weiterhelfen wo ich das Buch herbekommen kann?? Hab jetzt schon einige Zeit das Internet abgegrast aber leider ohne erfolg.

                              Oder kann mir jemand andere Artikel oder Bücher zu diesem Thema empfehlen

                              Gruss
                              spud

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                                #30
                                AW: Kontinuierliche oder diskontinuierliche Sedation von beatmeten PatientInnen

                                Hallo spud.

                                Zitat von spud
                                kann mir denn jemand weiterhelfen wo ich das Buch herbekommen kann??
                                Augenscheinlich ist das Buch noch direkt über den Verlag zu bekommen.

                                Als gedruckte Ausgabe:

                                -> http://www.zuckschwerdtverlag.de (einfach bei Buchsuche "Sesam" eingeben, dann kann man's in den Warenkorb legen)

                                ... und als eBook kann man's seitenweise kaufen.

                                Schöne Grüße,

                                hhe

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