Wenn man den Längenvergleich rechnet, ist der Tubus bezüglich Atemwegswiderstand wohl eher "ganz schlimm", wobei hier die Frage nach dem Flow und der AF bleibt. Desto schneller die Atmung, je höher der Flow, desto größer der Widerstand aufgrund der Länge des Tubus.
Die Pat., welche bei uns am Tubus geweant werden, haben i.d.R. eine kurze Beatmungszeit hinter sich und keine Vorerkrankungen, welche das Weaning erschweren können. Dies sind Nachbeatmungen, schnell zu rekompensierende Zustände und meist muskulär kompenente junge Menschen.
Wenn eine Beatmung über mind. eine Woche zu erwarten ist, wird sofort tracheotomiert (am gleichen Tag/Folgetag) und ggf. sofort nach der Punktionstracheotomie die Sedierung ausgestellt. Etwa bei hohen Querschnittslähmungen, schwere COPD,... .
Hierbei macht eine Beatmung über Tage hinausgezögert keinen Sinn, jede Spontanatmung hilft hier. Bei hohen HWK-Verletzung ist das diskontinuierliche Weaning i.d.R. erfolgreicher, weil der muskuläre Trainingseffekt höher ist, allerdings ist dies mit mehr Streß verbunden. Allerdings kann ich mit diesen Pat. auch besser kommunizieren als mit einen durchgängigen Schädelpatienten.
Es gibt zwar beim diskontinuierlichen Weaning mehr Rückschläge, der persönliche Erfolg für die Patienten ist aber höher und es hat den Anschein, daß diese Patienten insgesamt eine kürzere Beatmungszeit haben. Liegt vielleicht dran, daß die Spontanatmungszeiten durch die Pflege direkt gesteuert werden (Intervallverlängerung/Häufigkeit) und direkter Aufsicht der am Bett stehenden.
Wird der Pat. an der Maschine via ASB-Reduktion geweant, wird die Druckreduktion meist nur durch die Ärzte gemacht. Und das System ist leider etwas träge und unflexibler!
Hab auf zwei verschiedenen Stationen auch verschiedene Strategien kennengelernt und muß eindeutig sagen, die Grunderkrankung bestimmt die Weaningstrategie:
cerebrales Problem -> kontinuierliches Weaning
(neuro-)muskuläres Problem -> diskontinuierliches Weaning
Kontinuierlichen Gruß,
Monty
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