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Lernen und Fehler in der Ausbildung

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    #16
    AW: Lernen und Fehler in der Ausbildung

    @ monty
    ... es kommt richtig rüber.
    Alles das was ohne Konsequenz für den Pat. bleibt und keinen Schaden verursacht! Ansonsten verletze ich meine Pflicht dem Pat. gegenüber!
    LG Kania

    Kommentar


      #17
      AW: Lernen und Fehler in der Ausbildung

      Zitat von Kania
      @ monty
      ... es kommt richtig rüber.
      Alles das was ohne Konsequenz für den Pat. bleibt und keinen Schaden verursacht! Ansonsten verletze ich meine Pflicht dem Pat. gegenüber!
      LG Kania
      Primär nicht wegen der Konsequenz, sondern wegen dem Lernprozeß.

      @otto:
      Sehr gut, Fehlerkultur auch mit Auszubildenden oder natürlich auch mit FWB-Teilnehmern.


      Monty
      Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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        #18
        AW: Lernen und Fehler in der Ausbildung

        Ich gehe ebenfalls konform mit Monty. Ich finde das es wichtig ist ein Vorgespräch mit dem Schüler zu führen um, zum Einen seine Interessen abzustecken und eventuell auch seinen Ausbildungsstand. Dem Gleich setzte ich meine Prioritäten, was er als Schüler machen darf und was nicht. Der Schüler wird während des Einsatzes von mindestens zwei Mentoren begleitet um eine gewisse Kontinuität in seinem Lernprozess zu haben. Zu Anfang nehme ich den Schüler und er soll einfach nur zuschauen während ich ihm die Tätigkeiten und Abläufe erkläre (2-x Tage). Selbstverständlich stelle ich während dieser Zeit auch Fragen (z.B. Teilpflege, Mundpflege, Prophylaxen...) (Blutende Ohren bei Schülern, die mir zugeteilt wurden sind keine Seltenheit) Der Schüler muss mir Indikationen, Durchführung, Komplikationen oder Besonderheiten erklären. Ist das Wissen nicht vorhanden oder Lückenhaft wird es durch den Mentor ergänzt. Dadurch versichere ich mich, ob der Schüler die Zusammenhänge von Maßnahmen nachvollziehen kann bzw. Anzuwenden weiss. Zum anderen muss man den Schüler in den ersten Tagen erstmal kennen lernen, um ihn richtig einschätzen zu können. Als nächster Schritt erlernt der Schüler unter Anleitung die speziellen Pflegetätigkeiten, dies lasse ich ihn solange unter Aufsicht machen, bis er Sicher ist in der Durchführung und auch das entsprechende Hintergrundwissen wiedergeben kann. Das klingt jetzt ganz nach George Orwell, aber bisher hat sich noch kein Schüler über dieses Vorgehen negativ geäußert, im Gegenteil die Reflexion vieler Schüler war, dass sie sich sicherer in der Durchführung und im Verständnis von Pflegemaßnahmen (z. B. Tracheostomapflege, Verbandswechsel, Mundpflege ...) gefühlt haben. Daher gehört für mich nicht nur das Erlernen der Durchführung zur Aufgabe als Mentor, als auch das Sensibilisieren auf Fehler. Ich empfehle auch jedem, unbekannte Aufgaben nicht einfach durchzuführen in denen man keine Erfahrung hat und es dadurch zu Fehlern kommen kann, man muss auch mal sagen können, dass man das nicht kann. Ich finde, dass das auch eine Stärke sein kann um Fehler zu vermeiden. Spezielles Wissen wird während des Einsatzes natürlich auch vermittelt, um Situationen oder Krankheitsbilder und dadurch bedingtes Handeln zu erklären und auf Besonderheiten zu Sensibilisieren.

        Gruß der Randbayer.

        PS: Der Schüler steht stellvertretend auch für Schülerin oder andere Aus-und Weiterbildende
        At a cardiac arrest, the first procedure is to take your own pulse

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          #19
          AW: Lernen und Fehler in der Ausbildung

          Sehr schöne Ausführung! Geht ihr eigentlich alle konform mit einer gewissen Struktur in Umgang mit Schüler, gibt´s ein Konzept abseits der themenorientierten Kataloge für Schüler und Fachweiterbildungsteilnehmer? Mir geht es hier im speziellen um eine Leitstruktur in Bezug auf Personal- und Sozialkompetenz der Anzuleitenden.

          Gruß, Monty
          Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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            #20
            AW: Lernen und Fehler in der Ausbildung

            Sehr schön strukturiert ist Dein Umgang mit Schülern, Randbayer. Ich möchte nach soviel Harmonie in der Diskussion, einen neuen Aspekt ins Spiel bringen.
            Wie schaut es aus, wenn was heute Richtig ist morgen falsch ist und umgekehrt. Was gestern das Non plus Ultra war, ist heute ein Fehler. Wie vermittele ich die Dynamik, den Paradigmenwechsel? Wie mache ich den Schüler stark, dem "Wir machen dass schon immer so" zu widerstehen?
            Ein Beispiel: Magensonden wurden Grundsätzlich mit Xylocaingel gleitfähig gemacht. Nun sind Nasenöl, Speichelersatz oder andere wirkstofffreie Mittel das Wahre. Der Schüler bekommt dieses von mir vermittelt, sieht es aber bei examinierten Kollegen nach alter Art. In der Schule wird es auch noch mit anästhesierenden Gleitmitteln gelehrt.
            Daraus ergibt sich die Problematik, wie bereite ich den Schüler auf die Prüfung vor. Oder muß ich besser sagen, auf den Prüfer. „So machst du es, aber in der Prüfung machst du es anders“.
            Kann ich den Schüler immer Dinge beibringen, von denen ich überzeugt bin?



            Gruß Otto

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              #21
              AW: Lernen und Fehler in der Ausbildung

              Zifrage (Zitat als Frage

              "Kann ich dem Schüler immer Dinge beibringen, von denen ich überzeugt bin?"

              Sicher, wenn Du "Recht" hast!

              Sicher, wenn Deine Wissenschaft (Pflege- oder andere Wissenschaft) auch davon überzeugt ist und Daten hat, die Deine Überzeugung belegen. Stichwort (Igitt, will es nicht über-strapa-zieren) Evidenz-basiert (nicht Eminenz-basiert). Vorweg, es gibt sicher Ausnahmen, will ich aber jetzt nicht ansprechen, das würde daueren!

              Idee: Der Schüler lernt bei dir Indikationen für Magensonden, sichere möglichst komplikationslose Einführungstechnik plus mögliche Komplikationen, Fixation und Schleimhautpflege, LagekontrolleN (lege Wert auf das "n") sowie wann und wie oft, was warum appliziert werden darf und wie das geht, Lagerung dabei, Überwachung usw.

              Welches Gleitmittel benutzt wird? Ein kleines Detail im gesamten Wissensbdarf des Schülers darüber. Ein Sache der momententanen Wissenslage über Gleitmittel! Wenn der Schüler weis, warum er ein bestimmtes Gleitmittel einsetzt oder nicht, denke ich, wird er das verstehen. Wie überzeugen? Daten parat haben. z.B. Warum ist Xylo nicht immer geeignet? Welche Risiken trägt der Patient dabei? Warum sind "andere Wirkstofffreie Gleitmittel" besser? Paradigmenwechsel (so als Wort über eine Gleitmittel-Verordnung) finde ich schon ziemlich stark. Bei mir sind Paradigmen irgendwie größere Veränderungen. Egal wie wir es nennen, das widerliche Problem für den Schüler liegt in der praktischen Prüfung. Erste Frage: Wer prüft? Nächste Frage: Hat der Praxisanleiter teil an der Bewertung (Benotung), falls er mitprüft (was ich hoffe)?

              Eine Kleinigkeit: Ein persönliches Gespräch oder Telefonat in der Schule über Gleitmittel mitsamt Erfahrungsaustausch, Begründungsaustausch, Kopien und Literaturangaben weitergeben usw. Siehe Thread über Demokratie. Auch das ist Demokratie. Mund aufmachen und sich konstruktiv austauschen.

              Gewinner ist: Die beste Datenlage! (manche nennen es auch Begründung, schlicht und einfach).

              Die Besten Begründungen gewinnen (nicht der beste Praxisanleiter oder der beste im Unterricht) .

              Wer nach momentaner Wissenslage Recht hat, darf (das jeweilige Detail) benoten. Alles andere wäre...ähhh, Lebkuchen, mit den falschen Gewürzen

              Wer weder Wissen noch Erfahrung noch Daten hat, sollte sich bei Prüfungen beraten lassen . Das ist milde ausgedrückt.

              Zitat: "Oder muß ich besser sagen, auf den Prüfer. „So machst du es, aber in der Prüfung machst du es anders“. "

              Das ist schlimm .
              Offenheit - Transparenz - Austausch in der Pflege (auch zwischen Praxis and Theorie) sollte Alltag sein. WomBat, träumt Träume
              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                #22
                AW: Lernen und Fehler in der Ausbildung

                Es ist ja nicht immer so, dass etwas, was alt ist, durch eine Neuerung in der Durchführung falsch ist. Nur sollte mir klar sein, wenn eine überaltete Maßnahme definitiv falsch ist. Nicht mehr state-of-the-art heißt ja nicht grundsätzlich: Bloß nicht mehr durchführen. Man hat ja generell fast keine Chance mehr, ständig bei allem auf den neuesten Stand zu sein, so sollte ich dem Anzuleitenden beibringen, die vielzahl von Neuerungen zu sortieren und zu bewerten. Nicht alles was sich gut anhört, ist auch des Rätsels Lösung. Und wenn schon das Thema Prüfung gefallen ist: Der Prüfling kann nicht dafür, wenn er durch eine "veraltete Vorstellung" eine Durchführung nicht nach Wunsch der Prüfer macht. Allerdings sollte er bei seiner eigenen Methode die Sinnhaftigkeit der Maßnahme plausibel darlegen können. Wenn man schon von einem angeblichen aktuellen Standard abweicht, dann muß man das auch so erklären können. Auch in der täglichen Arbeit gilt: Keine Durchführungen ohne Begründung, ohne Wissen und sinnhafte Zusammenführung von Problem und Ursache.
                Einen "neuen" Pflegestandard nur durchzuführen, weil er neu ist?
                Wenn ich´s nicht weiß, hab ich auch das Recht zu fragen. Wenn ich´s nicht verstehe, muß ich´s mir erklären lassen. Wenn ich´s dann nicht kapiere, muß ich´s bleiben lassen.

                Zitat Wombat:
                Gewinner ist: Die beste Datenlage! (manche nennen es auch Begründung, schlicht und einfach).

                Die Besten Begründungen gewinnen (nicht der beste Praxisanleiter oder der beste im Unterricht) .

                Wer nach momentaner Wissenslage Recht hat, darf (das jeweilige Detail) benoten. Alles andere wäre...ähhh, Lebkuchen, mit den falschen Gewürzen

                Wer weder Wissen noch Erfahrung noch Daten hat, sollte sich bei Prüfungen beraten lassen . Das ist milde ausgedrückt.

                Zitat: "Oder muß ich besser sagen, auf den Prüfer. „So machst du es, aber in der Prüfung machst du es anders“. "


                Was soll man da noch sagen:

                Monty
                Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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