Der 68jährige*, in Sierra Leone praktizierende Chirurg wurde von seiner deutschen Ehefrau am 11. Juli aufgrund zunehmender Beschwerden ins UKM gebracht - seit dem 16. Juli befindet er sich dort in intensivmedizinischer Behandlung.
Nachdem das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin heute die Viren im Liquor, Blut, Urin und Rachenraum des Patienten nachgewiesen hat, wurden am UKM "unverzüglich entsprechende Schutzmaßnahmen eingeleitet". Eine Gefährdung der Bevölkerung wird von den UKM-Hygienikern ausgeschlossen, indes wurde den 30 - 50 Klinikmitarbeiter, die mit dem Mann in Kontakt gekommen sind, eine vorsorgliche Behandlung angeboten.
Der behandelnde Oberarzt Ekkehard Hilker sagte gegenüber der dpa, dass der Schwarzafrikaner zunächst keine typischen Symptome der Erkrankung wie Hautblutungen, Erbrechen oder innere Gewebeschäden gezeigt habe. "Es ist nicht das klassische Bild einer Lassa-Infektion, aber es bestand bereits ein hochgradiger Verdacht", Hilker weiter.
Noch heute soll die Verlegung auf die Isolierstation der Universitätsklinik Frankfurt erfolgen.
Lassa-Viren sind Arenaviren und gehören zu den Erregern viraler hämorrhagischer Fieber. Seit 1974 ist das Lassa-Fieber laut Robert-Koch-Institut zuvor nur viermal in Deutschland aufgetreten - zuletzt im Jahr 2000. (hhe)
* Korrektur 23.07.2006: Das Alter des Patienten wurde zunächst mit 70 angegeben. (hhe)
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