Das Kurzzeithypnotikum steht im Verdacht, schon bei Einzelgaben, wie sie z.B. zur Intubation verabreicht werden, zu Nebenniereninsuffizienzen zu führen.
Die bereits 1983 bei Langzeitsedierungen mit Etomidate festgestellte und erhöhte Sterblichkeit verursachende Nebenwirkung führte dazu, dass das Präparat seitdem nicht mehr zur kontinuierlichen Sedierung eingesetzt wird.
In einer aktuellen Untersuchung von Malerba et al. wurden jetzt 62 Intensivpatienten untersucht, die zur Intubation Einzeldosen Etomidate erhalten haben. Bei 43% der Patienten liess sich dabei durch den nach 24h durchgeführten Corticotropintest eine relative Nebenniereninsuffizienz feststellen.
Der Einzelbolus Etomidate war dabei der einzige Risikofaktor, den die Patienten für die eingeschränkte Reaktion auf Corticotropin vorzuweisen hatten. (hhe)
>>> zum Abstract bei springerlink.com >>>
Literatur: Malerba G et al. Risk factors of relative adrenocortical deficiency in intensive care patients needing mechanical ventilation. Intens Care Med 2005; 31: 388-392
Annane D. ICU physicians should abandon the use of etomidate! Intens Care Med 2005; 31: 325-326
Kommentar