Dabei wird zum eine klar, dass parteienübergreifend (Die Linke mal ausgenommen) die VerDi-Petition für mehr Personal im Krankenhaus keine Chance auf auch nur ansatzweise Umsetzung haben wird.
Zum anderen ergeben sich für mich aber vor allem viele Fragen...
Immer wieder wurde von den Rednern betont, man müsse Qualität transparent machen um den Menschen die Möglichkeit zu geben, sich das beste Krankenhaus für ihre Behandlung auszusuchen. Mich würde dabei mal brennend interessieren, wie hoch der Anteil an Patienten ist, die sich wirklich ihr Krankenhaus frei aussuchen können, und wieviele dabei eigentlich keine Wahl haben (fehlende Krankenhausdichte in erreichbarer Nähe, Einweisung durch Arzt ohne weitere Wahlmöglichkeit, Notfall,....). Es ist ja nicht gerade so, dass unsere Kundschaft zum Shoppen vorbeikommt und sich dabei anhand von Briefkastenwurfsendungen u.ä. die Schnäppchen schon herausgesucht hat.
Immer wieder wurde auch betont, dass durch eine Umwandlung des Versorgungszuschlages in einen zweckgebundenen Pflegezuschlag die Personaldecke im Krankenhaus deutlich wachsen würde, da ja jetzt die Krankenhäuser mit besserer Personaldecke mehr vom Kuchen abbekommen. Dabei wird aber nie erklärt, welche Kriterien dem zugrunde liegen (reichen geplante Stellen aus, oder gelten nur besetzte Stellen, wie wirkt sich die Stellenplanung tatsächlich in der Mittelzuweisung konkret aus und wie können Häuser mit geringerer Zuweisung sich einen Stellenaufbau leisten, wenn sie nun erst mal weniger Mittel bekommen....).
Mit keinem Wort gingen die Redner darauf ein, wie hoch denn durch ihre zu beschliessenden Massnahmen der Personalaufbau tatsächlich sein kann. Das Argument der Gewerkschaft, dass man mit den zu bereitstellenden Mitteln nicht mal annähernd das fehlende Personal ausgleichen kann, wird vollkommen ignoriert.
Die nun eingesetzte Expertenkommission soll ja bis "spätestens Ende des Jahres 2017 prüfen, ob im DRG-System oder über ausdifferenzierte Zusatzentgelte ein erhöhter Pflegebedarf von demenzerkrankten, pflegebedürftigen oder behinderten Patientinnen und Patienten und der allgemeine Pflegebedarf in Krankenhäusern sachgerecht abgebildet" wird. Mir kommt das irgendwie so vor, als ob damit die gerade aufwallende Streikbereitschaft im Pflegebereich und dabei vor allem die noch laufenden Tarifverhandlungen in der Charité schlicht ausgesessen werden sollen.
Und letztlich haben sich alle Redner (Linke wieder ausgenommen) für einen Erhalt des DRG-Systems ausgesprochen, da wird eine Reformnotwendigkeit nicht einmal erwägt.
genervt
pflegerli
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