bevor ich Euch mal wieder mit einem Beitrag zu Berufspolitik nerve und etwas "rummaule", möchte ich mich bei den Veranstalter(inne)n und Dozent(inn)en des Fachpflegekongress in Münster am 13./14.6. bedanken. Es war eine tolle und gelungene Veranstaltung; vor allem die Workshops am Samstag incl. die flexible Möglichkeit am Freitag noch einen Workshop wechseln zu können. Vielen Dank!
Jetzt zu den berufspolitischen Vorträgen in Münster.
Herr Westerfellhaus hatte die anspruchsvolle Aufgabe in einem kurzen Zeitfenster über die aktuelle Berufspolitik zu referieren. Er sprach über Pflegekammer, nötige Sprachkenntnisse der Pflegekräfte aus dem Ausland und Pflegenotstand in den Funktionsbereichen gesprochen. Kommentiert wurde dies von ihm mit Forderungen und Durchhalteparolen (z. B. Pflegekammer kommt in R.-P. und weitere werden folgen). Ich hätte gern noch erfahren, was sind die Projekte des DPR um zu den Zielen zu kommen (Flashmob "Pflege am Boden" wurde erwähnt, aber das kann ja nicht alles sein).
Mir kam der Vortrag mehr wie eine Wahlkampfrede vor. Vielleicht wäre weniger mehr gewesen. Trotz alledem: "Gut gebrüllt, Löwe" und viel besser als sein schriftliches Auftaktinterview als Präsident des DPR in der Zeitschrift "die Schwester/der Pfleger" als er Herrn Rösler über den grünen Klee gelobt hatte.
Frau Prof. Dr. C. Bienstein sprach über Pflegewissenschaft und verwies in ihrem Vortrag mehrmals über die geringe Bachelor-Quote im Gegensatz zu anderen Ländern. Leider fehlte mir auch hier weitere Erklärungen wie es in Deutschland mit der Akademisierung der Pflege weitergehen soll (auch in Verbindung mit Anästhesiepflege und Intensivpflege).
Last, but not least Herr Stolecki: Sehr umfassender Vortrag zu "Pflegerische Kompetenz in der Anästhesie". Es beinhaltete den Ist-Zustand, neue Ausbildungen wie ATA und Auswüchse von Stellenangeboten von Leihfirmen (Rettungsassistenten für Aufwachraum gesucht).
Von Herrn Stolecki wurde auch u.a. die haftungsrechtlichen Probleme bei Einsatz eines "ATAs" besprochen; gleichzeitig wurde in einem Nebensatz von ihm gesagt, dass die ATAs nicht aufzuhalten wären. Gerne hätte ich ihn im Anschluss noch gefragt, wie der DGF die Zukunft der Ausbildung bzw. Weiterbildung bzw. des Studienganges "Anästhesiepflege" sieht und welche berufspolitischen Strategien der DGF verfolgt. Leider wurde vorher die Fragerunde beendet. Ich hatte mir überlegt Herrn Stolecki danach noch persönlich zu befragen. Er verliess den Raum leider im Sauseschritt, da noch die Preisverleihung anstand. Da wollte ich dann auch nicht stören. Vielleicht erhalte ich über diesen Weg noch eine Antwort. Würde mich freuen.
Herzliche Grüsse,
Pierre
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