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Kein Gesundheitswesen funktioniert ohne Rationierung

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    Kein Gesundheitswesen funktioniert ohne Rationierung

    Kein Gesundheitswesen funktioniert ohne Rationierung
    Knappe finanzielle Mittel zwingen viele Kliniken dazu, auch auf ihren Intensivstationen zu sparen. In einer Umfrage äußerten zwei Drittel der Befragten, dass bereits heute eine Rationierung von Leistungen stattfinde. Diese erfolge jedoch oft versteckt und ohne klare Richtlinien, teilte die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) heute mit. Angesichts der Umfrageergebnisse fordert Prof. Joachim Boldt, Präsident des Deutschen Anästhesiecongresses (DAC), die Beschränkung medizinischer Leistungen offen zu diskutieren: „Kein Gesundheitswesen funktioniert ohne Rationierung.“ Darüber schreibt heute der Ärztliche Nachrichtendienst (änd).

    Für die Umfrage waren 1.000 Intensivstationen in Deutschland angeschrieben worden. Mehr als die Hälfte beantwortete den Fragebogen. „Die hohe Beteiligung zeigt, welche große Bedeutung das Thema im klinischen Alltag hat“, sagt Boldt, Direktor der Klinik für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Operative Intensivmedizin am Klinikum Ludwigshafen. 67 Prozent der Befragten waren demnach überzeugt, dass es bereits heute Rationierungen auf Intensivstationen gibt. 88 Prozent der Kliniken hätten aber keine Altersgrenze für den Einsatz sehr teurer Medikamente. Für 83 Prozent sei ein unheilbares Krebsleiden prinzipiell kein Grund, eine kostenintensive Dialysebehandlung abzulehnen.

    Boldt: „Eine effektive Intensivmedizin wird ohne die Begrenzung von Therapiemaßnahmen künftig nicht mehr möglich sein. Das Thema zum Tabu zu erklären, hilft keinem.“ In der Umfrage gaben immerhin 35 Prozent an, dass sie gelegentlich oder häufig Patienten wegen fehlender freier Betten ablehnen würden. „Es darf nicht sein, dass Krankenwagen mit einem Schwerverletzten von Klinik zu Klinik fahren, weil keine Intensivstation ein Bett frei hat.“ Ohne feste Regeln zur Rationierung würde dann ausgerechnet den Patienten die Hilfe versagt, die sie am dringendsten brauchen.

    Wie viel Intensivmedizin kosten darf und nach welchen Regeln gespart werden kann, diskutieren Ärzte und Wissenschaftler vom 9. bis zum 12. Mai 2009 auf dem Deutschen Anästhesiecongress (DAC) in Leipzig.
    21.04.2009 bibliomed-news

    Pressemitteilung der DGAI (20.04.2009)


    Der Randbayer - Wir arbeiten daran!!
    At a cardiac arrest, the first procedure is to take your own pulse

    #2
    AW: Kein Gesundheitswesen funktioniert ohne Rationierung

    Die Inhalte und Ergebnisse einer solchen Diskussion sind mit Sicherheit hochinteressant zu verfolgen. Ich denke darüber darf und muss man sprechen.
    Dieses Thema kommt bei uns häufig zur Sprache, aber je nach diensthabendem OA fällt die Entscheidung sehr unterschiedlich aus.
    Es wäre sehr interessant zu erfahren wie andere Kliniken damit umgehen, bspw. sehr betagten Patienten "nur" noch grundlegende Therapien zuteil werden zu lassen und bspw eine Coro aus Kostengründen abzulehnen.

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