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Durchgangssyndrom - DGS bzw. Delir & kognitive Dysfunktionen

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    Durchgangssyndrom - DGS bzw. Delir & kognitive Dysfunktionen

    Wie verhalte ich mich richtig?
    Pat. mit einem DGS gefährden teilweise ja nicht nur sich selbst sondern auch das Personal.
    Wie schnell darf ich fixieren?

    Was muß ich mir alles gefallen lassen, schließlich sind wir ja auch nur Menschen und haben Gefühle.

    Was ist wenn der Pat. im DGS mich verletzt?
    Wahrscheinlich wird der Pat. dafür nicht verantwortlich gemacht, da er sich in einer Ausnahmesituation befindet,oder?

    Wie geht ihr mit solchen Pat.um, wie sediert ihr?

    Wir benutzen überwiegend HALDOL und ANTICHOLIUM.
    ATOSIL wird völlig aussen vor gelassen,leider!

    Liebe Grüße

    #2
    AW: Durchgangssyndrom - DGS

    Hallo Viggo!

    Wir fixieren nur nach ärztlicher Anordnung.
    Bei einer Verletzung durch den Patienten melden wir uns in unserer chirurgischen Ambulanz und lassen einen D- Arzt- Bericht erstellen zwecks BG- Zuständigkeit.
    Bei der (vorübergehenden) Sedierung benutzen wir Droperidol, Catapresan und evtl. Dormicum.

    Mit Grüßen aus dem strahlenden Süden-

    Rainer.
    ...not sleeping...but relaxed...

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      #3
      AW: Durchgangssyndrom - DGS

      Hallo Viggo.

      Bei bekannter Alkoholanamnese verwenden wir Catapressan, als Dosisgrenzparameter orientieren wir uns an RR und HF, wobei der limitierende Faktor fast ausschließlich durch die sich entwickelnde Bradykardie entsteht.

      Bei den "sonstigen" Patienten kommen auch Haldol und Atosil, bei "extremen" Fällen auch Dormicun oder niedrig dosiertes Propofol zum Einsatz.

      Fixierung erfolgt nur nach schriftlicher Anordnung durch den Dienstarzt (rechtliche Absicherung).

      Grüße aus RLP

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        #4
        AW: Durchgangssyndrom - DGS

        Hallo,

        bei uns läuft auch ein niedrig dosierter Clonidinperfuser.
        Ansonsten wird der Patient nach Arztanordnung fixiert. (Natürlich 5 Punkt)

        Grüße aus Bayern
        Groha
        Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

        Kommentar


          #5
          AW: Durchgangssyndrom - DGS

          Hallo,
          auch bei uns findet der Clonidin-Perfusor Verwendung - Perfusor mit 0,75 mg, Dosierung bis 10 ml/h, manchmal auch höher; limitierent ist meist die Bradykardie bzw. der Blutdruck. Beginn mit Paracefan-Perfousor erfolgt in der Regel sehr frühzeitig, meistens schon, wenn die Sedierung ausgeschlichen wird. Ansonsten findet bei uns Dormicum, Haldol, Atosil oder Tavor Verwendung (je nach dem welcher Arzt der Ansprechpartner ist).
          Gruß

          Kommentar


            #6
            AW: Durchgangssyndrom - DGS

            MoinMoin
            Da das sog. Durchgangssyndrom häufig durch eine Störung des Tag/Nachtrhythmus bedingt ist, versuchen wir diesen einzuhalten, bzw. zu fördern.Heißt: Tagsüber weitestgehende Mobilisation, Angehörige holen(wenn möglich) zum "kümmern", nachts schlafen lassen, durchaus auch mit Propofol "auf Schiene".
            Bei C2- Abusus: Clonidin und auch gerne mal ein Bierchen, wenn keine Kontraindikation besteht(z.Bsp. Nahrungskarenz). Wir werden keinen Alkoholiker in der post-op Phase entwöhnen .
            Fixierungen selten, meistens "nur" die Hände.
            Durch das Analgosedierungskonzept mittels Remifentanil und Propofol, basierend auf dem Ramsey- Score und den Behavial Pain Scale mit angestrebter frühestmöglicher Extubation ist die Rate der Patienten mit postop. DGS aber deutlich gesunken.

            Verschlafene Grüße
            Der Fred
            Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
            Berti Vogts

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              #7
              AW: Durchgangssyndrom - DGS

              Hm ... "einfach so" darf man theoretisch nicht fixieren ... es handelt sich schlussendlich um eine Freiheitsberaubung und man braucht erstmal eine ärztliche Anordnung. Bei uns is' das aber auch eine recht schwammige Angelegenheit ... bevor sich der Patient zum x-ten Mal Magensonde, arterielle Kanüle oder Trachealkanüle/Tubus rauszieht werden bis zum Eintreffen des Arztes (v.a. nachts) bzw. einer Einscheidung über das weitere Vorgehen die "Pulswärmer" angelegt.

              Ansonsten fixieren wird eher selten ... meist wird erst mal auf Risiko gegangen und wenn's gar nicht geht eben sediert. Über Nacht häufig mit Propofol auf low-dose, in Kombi mit Paracefan/Catapresan, tagsüber läuft Paracefan/Catapresan je nach Vigilanz und Herz-Kreislauf-Parametern. Ein wichtiges Kriterium bei der ganzen Sediererei is' bei uns die Mobilisierbarkeit - kann der Patient 1-2 mal am Tage in den Mobi-Sessel verfrachtet werden (auch mit Beatmung), wird automatisch der Tag-Nacht-Rhythmus gefördert und den Patienten damit ein stückweit Normalität gegeben.

              Ansonsten gibt's für ganz "Ausgeflippte" gerne mal 'ne Kurzinfusion mit Atosil oder Haldol ... viele der internistischen Patienten haben sowas auch in ihrer Standard-Medikation drin oder werden mit einer Dauermedikation versorgt (Neuroleptikum oder Antidepressivum oder Kombi).

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                #8
                AW: Durchgangssyndrom - DGS

                Hallo

                die Entscheidung einen Patienten zu fixieren fällt mit Sicherheit niemandem leicht. Wenn eine akute Eigen- oder Fremdgefährdung vorliegt, fixieren wir ohne schriftliche ärzliche Anordnung. In diesem Zusammenhang fällt mir ein, das juristisch sogar schon Bettgitter als Fixierung gelten.

                Oft hilft es schon den Patienten einfach mal kurz vom Monitor zu nehmen und den Flur zwei oder dreimal abzugehen, soweit es natürlich das Krankheitsbild erlaubt.

                Medikamentös verwenden wir auch Clonidin oder Paracefan. Haldol ist eine heikle Angelegenheit, die Dosierung muss sehr individuell sein, ansonsten drehen viele Patienten erst richtig auf, bzw. reagieren paradox.

                Bei bekanntem Alkoholabusus greifen wir gerne zu einem Bier oder sogar härteren Sachen. Es muss natürlich medizinisch vertretbar sein. Alkohol i.v. erfreut sich auch zunehmender Beliebtheit.

                Markus

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                  #9
                  AW: Durchgangssyndrom - DGS

                  MoinMoin
                  Oft hilft es schon den Patienten einfach mal kurz vom Monitor zu nehmen und den Flur zwei oder dreimal abzugehen, soweit es natürlich das Krankheitsbild erlaubt.

                  Ungewöhnlich, aber sehr gut.
                  Habe das auch schon des öfteren "exerziert" und bahnbrechende Erfolge erzielt.

                  Der Fred
                  Die Wirklichkeit hat nichts mit der Realität zu tun
                  Berti Vogts

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Durchgangssyndrom - DGS

                    Hallo @ all,

                    mal ehrlich, haltet ihr das Ruhigstellen mit Medikamenten für weniger "Freiheitsberaubend" als eine herkömmliche Fixierung?
                    Das geben von Propofol, Dormicum etc. ist doch nur die medikamentöse Form der Fixierung.
                    Ich will damit nicht sagen, dass wir etwa nicht auch mit Medis ruhigstellen, aber uns muss doch klar sein, dass wir den Patienten so oder so seines letzten eigenen Willens, seiner Freheit, berauben!

                    Nachdenklicher Gruß, Chris

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Durchgangssyndrom - DGS

                      Zitat von chris
                      Hallo @ all,

                      mal ehrlich, haltet ihr das Ruhigstellen mit Medikamenten für weniger "Freiheitsberaubend" als eine herkömmliche Fixierung?
                      Das geben von Propofol, Dormicum etc. ist doch nur die medikamentöse Form der Fixierung.
                      Ich will damit nicht sagen, dass wir etwa nicht auch mit Medis ruhigstellen, aber uns muss doch klar sein, dass wir den Patienten so oder so seines letzten eigenen Willens, seiner Freheit, berauben!

                      Nachdenklicher Gruß, Chris

                      Ich bin aber der Festenüberzeugung, das die meisten Pat. froh sind, wenn sie "ruhig" gestellt werden bzw. wurden. Die folgen eines DGS` wären bei kardiochir. Pat. nicht sehr von Vorteil, = RETHORAX.
                      Viele könne sich auch nicht Vorstellen, das sie im DGS waren, bzw. meinen sie hätten es nur geträumt.

                      NIchtnachdenklicher Gruß zurück

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                        #12
                        AW: Durchgangssyndrom - DGS

                        Bei uns ist es wie bei den anderern schon beschrieben - eine Mischung aus körperlicher und chemischer Fixierung.
                        Allerdings müssen wir seit etwa einem Jahr ein sogenanntes Fixierungsprotokoll führen. Hier wird dann beschrieben wann, warum und wie fixiert wurde. Das alles muss grundsätzlich vom Arzt unterschrieben werden.

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                          #13
                          AW: Durchgangssyndrom - DGS

                          Zitat von Tempo
                          Allerdings müssen wir seit etwa einem Jahr ein sogenanntes Fixierungsprotokoll führen.
                          klar, der arzt muss bettgitter usw. anordnen, aber sollte das wann und wie nicht ohnehin in der pflegedokumentation "fixiert " werden?
                          "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Durchgangssyndrom - DGS

                            Sicher, aber es hieß bei uns, daß aus juristischen Gründen ein gesondertes Fixierungsprotokoll geführt werden müsse!

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Durchgangssyndrom - DGS

                              hallo,

                              ich hab mich mal im zwai- Forum auf die Suche nach Infos zum Thema
                              Durchgangssyndrom gemacht...

                              es wird also hier darüber berichtet wie man richtig fixiert und die Verordnung dazu bekommt, wie man sediert...
                              und es wird an anderer Stelle berichtet, dass Durchgangssyndrompatienten häufiger sterben und länger im Krankenhaus bleiben...

                              aber wer hat Infos darüber, wo denn nun (evidenz- basiert?) die Ursachen liegen und mit welchen Konzepten pflegerisch diesem Syndrom zu begegnen ist ( Basale Stimulation etc.)... dazu hört man leider wenig...
                              wäre sicher auch ein interessantes Thema für die Pflegewissenschaft...
                              Zuletzt geändert von Hanno H. Endres; 31.03.2006, 20:45. Grund: Link ergänzt

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