Strippenwechsel

[Frogger]

AW: Strippenwechsel

Ehrlich gesagt möchte ich das gar nicht zu zweit machen.
Ich stelle es mir eher störend vor, wenn mir da einer "zwischenfummelt".

Selbstkritisch betrachtet, fehlt uns hierzulande wohl das Selbstverständnis für solche Abläufe. Wir fühlen uns dann gleich überwacht und eingeschränkt.

Eine Kollegin aus den Niederlanden berichtete mir z.B., daß es dort wie selbstverständlich üblich ist, sich beim Aufziehen von iv-Medikamenten von einer Kollegin kontrollieren zu lassen.
Es dürfte ein ziemlicher Kraftakt sein, so etwas hier in einem Team neu einzuführen.

Systemwechsel machen wir übrigens im Frühdienst. Nachts finde ich das ziemlich unfreundlich den Pat. gegenüber, zudem ist die durchführende Fachkraft tagsüber sicherlich konzentrierter.

[Hermelin]

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Nachts finde ich das ziemlich unfreundlich den Pat. gegenüber, zudem ist die durchführende Fachkraft tagsüber sicherlich konzentrierter.

Ich auch, aber bis 23/24 Uhr geht das schon. Da ist der normale Trubbel eh noch hoch (bei uns). Im Frühdienst würde das gnadenlos untergehen

[rettungsmaus]

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also bei uns wird bei einer temp vom >38,5°C und erhöhtern entzündungsparameter (i.d.R. CRP/Leukos) das plastik gewechselt. dazu gehört: zvk, art, dk. ggf shaldon (was ein systemwechsel der cvvh bedeutet)
das komplette infusionssystem wird dann ebenfalls neu aufgezogen. blutkulturen werden entweder peripher oder über den neuen zvk abgenommen. antibiose wird erstmal nicht gewechselt... eingeschickt werden alle katheter.

So machen wir die Wechsel auch! In der Regel inklusive Shaldonkatheter.
Bei uns wird aber auch konsequent die Antibiose gewechselt!

Dreiwegehähne alle 24 Stunden. Diskonnektion so selten wie möglich. Blutentnahmen am geschlossenen arteriellen System!

Da unsere Kurven 24 Stunden ab 10:00 Uhr anfangen wird der Systemwechsel morgens um spätestens 10:00 Uhr gemacht. Da fängt dann das normale Ernährungsprogramm wieder an und die Abschlußbilanz schließt die voherige Kurve ab.


Gruß
Heike

[fridolin]

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Konsequenter Wechsel aller Leitungen und 3 Wege-Hähne alle 3 Tage (72 Stunden) in Absprache mit der Krankenhaushygiene.

Anekdote am Rande:
Unser Chefkrankenhaushygieniker (kommt aus der Pflege) besteht auf 72 Stunden unter Bezugnahme auf das RKI und keine 5 Minuten Toleranz.
Befragt nach einer praktikablen Umsetzungsmöglichkeit erfolgte noch nicht einmal Schulterzucken.
Somit gilt bei uns ganz pragmatisch die 3-Tage Regelung.

Propofol mit 3-Wege-Hahn eigentlich bei jeder neuen Spritze (passiert leider nicht immer...).

Der Ansatz mit 2 Pflegekräften den Systemwechsel vorzunehmen ist bei uns Illusion.

Wechsel der Zugänge: nur bei Hinweis auf eine Infektion.

Einschicken in die Bakteriologie: ZVK-Spitzen regelmäßig, art. Katheter selten, BDK`s ganz selten.
Antibiosewechsel?
Eigentlich freie Phase bis Antibiogramm da ist und dann gezielte Umstellung...
Aber es gibt auch den sofortigen Umstieg auf andere Antibiotika, je nach Lageeinschätzung der Ärzte...

Viele liebe Grüße
fridolin

[Tobbi]

AW: Strippenwechsel

Also ich denke das Bakteriämien durch Katheter keine Seltenheit sind und bei uns werden auch früh alle Katheter raußgeschmissen noch bevor man einen anderen in manchen Fällen viel offensichtlicheren Fokus saniert.
Leider oftmals inkonsequent. In seltensten Fällen wird der Dk mitgewechselt. Die Arterie meist auch nicht. Dafür regelmäßiges Blutkulturen abnehmen: Immer bei Temp über 38.5°, 3 Stück auf'n mal. "Möglichst" 1x pro Schicht bis pos. Befund oder anderer Fokus oder Temp runter. Bei Pat. mit CVVH wird individuell entschieden je nach Heizungseinstellung.

Aber nochmal als Frage, was haltet ihr von einem freien Interwall, natürlich nur bei Pat ohne Katecholamine. Ist es möglich, vielleicht das ganze kurzfristig mit einer Viggo zu überbrücken. ?

Wie verhalten sich eigentlich die kleinen Bakterien beim ziehen eines solchen Katheters. Kommen die mit rauß oder werden sie abgestreift und dann hat man erst recht die Kathetersepsis provoziert. Gibt es da untersuchungen???

Genau am besten kreuzen sich noch alter und neuer ZVK in der Hohlvene und die Bakterien können gleich rüberhüpfen... oh ich glaub ich übertreibe

Gruß Tobi

[falko]

AW: Strippenwechsel

Bei Pat. mit CVVH wird individuell entschieden je nach Heizungseinstellung.

Welche Kriterien sprechen denn für einen Abbau und welche nicht. Bei uns wird der Shaldon bei einem Plastikwechsel immer mit gewechselt.

Zu der Frage mit dem freien Intervall: Bei uns wird der ein neuer ZVK an einer anderen Stelle gelegt und der alte solange belassen, bis die Lagekontrolle des neuen erfolgt ist. Danach wird der Wechsel vollzogen. Somit kommt es zu keinem freien Intervall.

Gruß Falko

[Tobbi]

AW: Strippenwechsel

Welche Kriterien sprechen denn für einen Abbau und welche nicht. Bei uns wird der Shaldon bei einem Plastikwechsel immer mit gewechselt.
ich meinte, Blutkulturentnahme die man ja bei laufender CVVH nicht an der Temperatur festmachen kann

Zu der Frage mit dem freien Intervall: Bei uns wird der ein neuer ZVK an einer anderen Stelle gelegt und der alte solange belassen, bis die Lagekontrolle des neuen erfolgt ist. Danach wird der Wechsel vollzogen. Somit kommt es zu keinem freien Intervall.

Eben, das ist ja das Problem

Gruß Tobi

[falko]

AW: Strippenwechsel

Oh da habe ich mich verlesen. Entschuldige.
Aber was ich immer noch nicht verstehe. Wenn man das so macht wie ich beschrieben habe komme ich gar nicht in die Verlegenheit eines freien Intervalls.

[manuva]

AW: Strippenwechsel

Aber nochmal als Frage, was haltet ihr von einem freien Interwall, natürlich nur bei Pat ohne Katecholamine. Ist es möglich, vielleicht das ganze kurzfristig mit einer Viggo zu überbrücken. ?

Wie verhalten sich eigentlich die kleinen Bakterien beim ziehen eines solchen Katheters. Kommen die mit rauß oder werden sie abgestreift und dann hat man erst recht die Kathetersepsis provoziert. Gibt es da untersuchungen???

falls der patient wirklich einen neuen zvk benötigt, halte ich es für nicht sinnvoll die neuanlage mit einem peripherem zugang zu überbrücken.
1. gibt es auch so noch genug medikamente die man lieber nicht peripher geben sollte
2. den patienten 2 stunden lang nicht parenteral ernähren??? sinnvoll???
3. wie der teufel es will... der notfall und dann kein zentraler zugang wegen freiem intervall??? erzähl das mal dem richter ;-)

zu deiner zweiten frage verweise ich wieder auf meinen link.. s.o.

[falko]

AW: Strippenwechsel

3. wie der teufel es will... der notfall und dann kein zentraler zugang wegen freiem intervall??? erzähl das mal dem richter ;-)

Wobei im Rettungsdienst ja auch kein ZVK gelegt wird und die Patienten mit PVK auch überleben.

[manuva]

AW: Strippenwechsel

Wobei im Rettungsdienst ja auch kein ZVK gelegt wird und die Patienten mit PVK auch überleben.

das stimmt natürlich. jedoch hinkt da etwas der vergleich.
aber das disskutieren wir an andere ort und stelle!

[fridolin]

AW: Strippenwechsel

@manuva

2. den patienten 2 stunden lang nicht parenteral ernähren??? sinnvoll???

Den Pat. frühzeitig enteral ernähren. Geht immer vor, die Umstellung von Parenteral sollte schon vor der Sepsis erfolgt sein...
Viele liebe Grüße
fridolin

[Tobbi]

AW: Strippenwechsel

Jau die Parenterale wär das erste wodrauf ich verzichten würde. Wir pausieren durchaus öfters mal diese. z.B um 5-6 Stunden später eine genaue Triglyceride- Bestimmung durchzuführen. Gruß Tobi

[Dave]

AW: Strippenwechsel

Auf meiner IPS in Zürich wird alles ausser dem DK gewechselt und eigentlich auch immer eingeschickt. DK nicht, weil lt. Hygiene der Wechsel nichts bringen würde, ausser die Keime aus der Harnröhre in die Blase zu schieben... ich bin nicht überzeugt, aber