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Frühtracheotomie: Emminenz-basiert?
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AW: Frühtracheotomie: Emminenz-basiert?
Klar, Monty.
Die Eminenzen sagen: "...es ist Gott gewollt und der Mensch soll da doch bitte nicht eingreifen und ein Loch in den Hals des Patienten bohren..."
Wenn sie selber betroffen sind: "...oh ja, lasst uns bloß schnell die Tracheotomie machen, der liebe Gott wir dabei helfen..."
Viele liebe Grüße
fridolin
fridolin meint: früher waren wir wohl doch gar nicht soooo schlecht, da wurde erst ab dem 14. Beatmungstag tracheotomiert...:jubel:immer gelegentlich manchmal
Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...
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AW: Frühtracheotomie: Emminenz-basiert?
Ich glaube, ja. (DRG - getriggert.)
Aber mittlerweile hat sich das auch verselbstständigt.
Und ich sehe es sehr gespalten:
auf der einen Seite ist z.B. die Mundpflege bei einer TK erleichtert, auf der anderen Seite scheinen tracheotomierte Patienten bewusst länger beatmet zu werden, obwohl bereits wach und in der Lage, ausreichend selbständig zu atmen, werden sie mit "Atemtraining"* und "Erholungsphasen"* (z.B. Nachts) traktiert.
Hier steht dann nicht mehr der Patient im Mittelpunkt des Handelns (wie viele Krankenhäuser in sog. "Leitbildern" veröffentlichen) sondern der schnöde Mammon.
Gut, auch wir benötigen dringend Geld zum Überleben, aber deswegen so zu handeln halte ich in höchsten Maße für unethisch.
* Freundlichere Bezeichnungen für Zwangsbeatmungen!
Viele liebe Grüße
fridolinimmer gelegentlich manchmal
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AW: Frühtracheotomie: Emminenz-basiert?
Damit mich keiner falschversteht:
Frühtracheotomie bei deutlich (!) absehbarer Beatmungszeit > 7 Tage, mit der hohen Wahrscheinlichkeit des schwierigen Weanings (hohe QSL, Tx-Trauma, ...).
Aber:
Rauszögern der frühzeitigen Extubation, weil nachts nur arme chirurgische Assis auf einer 20-Betten-ITS durchhalten müssen, ohne Ahnung von Atemwegsmanagement ...
Da wird manchmal von den Oberen fast schon abgewunken, "den tracheotomieren wir lieber bald".
Da möcht ich oft kein Pat. sein.
MontyKein Puls, kein Ton, wir kommen schon!
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AW: Frühtracheotomie: Emminenz-basiert?
Mitter der Neunziger gab's schon die beliebte FrühTrach (evtl. noch früher, kann mich nicht genau errinnern, wann das los ging). Vielleicht nur mehr Wind durch DRG bekommen?
Wir hatten das Thema schon mal, ich finde den Thread leider nicht mehr.
WomBat, grüßt mit freundlichem November-GrauPflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!
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AW: Frühtracheotomie: Emminenz-basiert?
Eine routinemäßige Frühtracheotomie beim Intensivpatienten kann nicht empfohlen werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit ge*ringer bis mäßiger Krankheitsschwere. Ob spezielle Risikokollektive (COPD, Schädel-Hirn-Trauma, reintubierte Patienten) nicht doch profitieren, müssen weitere Studien klären.
2. Bei einer geschätzten Beatmungsdauer von mehr als 14 Tagen sollte eine Tracheotomie erwogen werden. Dies gilt insbesondere für internistische Patienten mit respiratorischem Versagen und Komorbiditäten.
3. Zur Abschätzung der Beatmungszeit helfen Prädiktoren wie hohe Krankheitsschwere, ein niedriger Glasgow-Coma-Scale-Score und das Vorliegen eines ARDS.
4. Kann die Beatmungsdauer nicht adäquat abgeschätzt werden, so sollte die Entscheidung für oder gegen eine Tracheotomie täglich neu am Patientenbett bewertet werden. Risiko und Benefit der Prozedur müssen dabei individuell für den einzelnen Patienten abgewogen werden.
Dieses Statement finde ich sehr sinnvoll. Vor allem Punkt 2! Wir haben allerdings bei Pat. mit Verbrennungen sprich vor allem Inhalationstraumen gute Erfahrungen mit Frühtracheotomie gehabt. Und hohe Querschnitte, die werden erst mal schnell extubiert! Und wir haben damit eine hohe Erfolgsrate!:jubel: GOTT SEI DANKwieder hier....
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AW: Frühtracheotomie: Emminenz-basiert?
Zitat von topolinaEine routinemäßige Frühtracheotomie beim Intensivpatienten kann nicht empfohlen werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit ge*ringer bis mäßiger Krankheitsschwere. Ob spezielle Risikokollektive (COPD, Schädel-Hirn-Trauma, reintubierte Patienten) nicht doch profitieren, müssen weitere Studien klären.
2. Bei einer geschätzten Beatmungsdauer von mehr als 14 Tagen sollte eine Tracheotomie erwogen werden. Dies gilt insbesondere für internistische Patienten mit respiratorischem Versagen und Komorbiditäten.
3. Zur Abschätzung der Beatmungszeit helfen Prädiktoren wie hohe Krankheitsschwere, ein niedriger Glasgow-Coma-Scale-Score und das Vorliegen eines ARDS.
4. Kann die Beatmungsdauer nicht adäquat abgeschätzt werden, so sollte die Entscheidung für oder gegen eine Tracheotomie täglich neu am Patientenbett bewertet werden. Risiko und Benefit der Prozedur müssen dabei individuell für den einzelnen Patienten abgewogen werden.
....
arnold
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