Wer hat Erfahrung mit dem Patientenkühlsysthem " Arctic Sun " von der Fa. Medivan und wie sehen die aus?
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Arctic sun
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AW: Arctic sun
Hallo Tempo,
wir (Thorax/Herz/Gefäßchirurg. ICU) benutzen die Arctic Sun gelegentlich zum Kühlen bei starker Hyperthermie/Fieber > 40°C, wenn die "üblichen" Maßnahmen Paracetamol, Wadenwickel, leichte Oberflächenkühlung, Waschungen, CVVHD (falls eh schon dran) etc. versagen.
Zusammenfassen würde ich die Arctic Sun als effektiv, unkompliziert und teuer. Die Kühlwirkung ist sehr gut - große Kontaktfläche durch die großen Pads und Wassertemperatur runter bis 6°C. Die Pads gibt es in verschiedenen Größen, zusätzlich sind bei großen/adipösen Pat. Extra-Pads anschließbar. Die Klebefläche ist gelartig und verträgt mehrfaches Abziehen und Neukleben, z.B. zum Waschen und zur Hautinspektion. So können die Pads bis zu 7 Tage verwendet werden. Allerdings kostet ein Satz Kühlpads - Einmalprodukt, versteht sich - auch ca. 900 Euronen
Das Gerät selbst ist einfach zu bedienen und hat einen Automatikmodus, der per Temperatursensor automatisch auf eine Zieltemperatur regelt. Ausfälle oder Undichtigkeiten habe ich bisher nicht erlebt. Etwas störend ist lediglich der große Kasten am Bett und die vier recht dicken und starren Schläuche zum Patient. Das Kleben der Pads erfordert etwas Strategie, um Hautschäden durch Falten, Scherkräfte und überklebte Kabel zu vermeiden. Nennenswerte Hautschäden durch Arctic Sun habe ich bis jetzt noch nicht gesehen.
Dass der Patient für die Kühlung "abgeschossen" wird, versteht sich. Ich will jedenfalls nicht glockenhellwach in eiskaltem Wasser liegen!
Wie gesagt, effektiv und teuer. Wir nutzen sie nach recht strenger Indikationsstellung und teilen uns ein Gerät mit zwei anderen ICUs.
Hoffe ich konnte dir helfen,
die ignoranzbasierte Medizin
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AW: Arctic sun
Moin Tempo
Setzen die ArticSun jetzt seit einiger Zeit im Rahmen der milden Hypothermie nach Reanimation ein. Induktion wird durch kalte Infusionen unterstützt, so das wir in der Regel in maximal 2 Stunden im Zielbereich sind. Spannend wird das Gerät in der Aufwärmphase und beim halten der Normotemperatur für die folgenden Tage.
Fieber sehen wir so wenn erst nach dem Abbau des Gerätes.
Im Betrieb muss nur bei Beginn der Aufwärmung eine neue Zieltemperatur und ein gewünschter Temp. Anstieg pro Stunde eingeben werden. Ansonsten läuft das System mit Autopiloten.Tschau
Dirk Jahnke
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AW: Arctic sun
Moin morgenmuffel
Noe, in Sachen Stress
Aber im Laufe der Jahre kristallisierte sich die Phase des Aufwärmens und anschließend das halten der Normotemperatur als Problem heraus. Ohne ArticSun kam /kommt es häufig zum raschen Auffiebern, das ja das outcome eher negativ beeinflussen soll.
Der damals erwähnte Ventilator wurde in den letzten Jahren häufig von mir nicht mehr platziert , Pat wurde /wird nur noch feucht abgedeckt und mit kalten Infusionen gekühlt. Kommt auch jetzt noch vor da wir nur eine ArticSun haben. Meine "persönliche" Zeit bis zur Zieltemperatur hat sich auch ohne ArticSun in den Bereich 1 Stunde verschoben. Meist also im Rahmen der Erstversorgung eher nebenher. Also ArticSun fürs bessere Management nach den ersten 24 Stunden.Tschau
Dirk Jahnke
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AW: Arctic sun
wir benutzen seit einiger zeit Arctic sun. einerseits zur hypothermie nach reanimationen und andererseits zur kühlung bei (v.a. septischen pat) über 40°. grundsätzlich haben wir gute erfolge. allerdings hat das gerät sich nach einiger zeit "selbständig" gemacht und mehr gekühlt, als eingestellt wurde. erst wurde uns ein anwendungsfehler "nahegelegt" bis sich herausgestellt hat das das gerät einen fehler hat.
die systeme (einmalartikel, die laut firma "ewig" angewendet werden können) sind sehr teuer.
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