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Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

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    #46
    AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

    Hallo Tempo,
    leider glaube ich Du hast es richtig beschrieben, die Motivation zur Verbesserung, doch ist es da nicht Aufgabe möglichst VIELE Kollegen gerade auch von der sog. Peripherie mitzureißen?
    LG

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      #47
      AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

      Hallo Liebe Forum Mitglieder,

      Ich begrüße den Vorstoß des DGF, eine Mindestquote für examiniertes, 2jährig weitergebildetes Pflegepersonal für Intensivstationen zu fordern. Je nach Autor ist in der Fachpresse zunehmend Lit. zur Bedeutung von genügend Fachpersonal pro Intensivpatient zu lesen. Wenn ich das richtig verstehe, ist es trotzdem äußert schwierig, diese Forderung anhand von Fakten zu begründen – z.B. welchen Einfluss hat (Intensiv-)Pflege auf die Verhinderung einer Pneumonie (oder wirken so viele Faktoren mit, dass es nur schwer auch der Pflege „zugerechnet“ werden kann?) Anders gesagt, wie können einzelne Faktoren herausgesiebt werden die in direktem Zusammenhang mit Pflegeleistungen zu positiven Ergebnissen („nursing sensitive outcomes“ in Denglisch) führen? So ziemlich alle Autoren sprechen von der Notwendigkeit weiterer Forschung.

      Dennoch wissen die, die täglich pflegerische Leistungen auf einer Intensivstation bringen, wie bitter nötig genügend und gut ausgebildetes Pflegepersonal ist um die Sicherheit der Intensivpatienten 24h/T zu gewährleisten. Die Frage ist, wissen das auch die, die das Geld verteilen? Ich glaube, sie wissen es nicht wirklich. Wüssten Sie es, wäre die Forderung des DGF unnotig.

      Folgendes Zitat ist mir in Kangaru-Hüpf-Manier entgegen gesprungen unweit meiner Höhle (Wombats sind bekanntlich wenig geneigt, sich poetisch oder gar elegant auszudrücken )


      „Wagt ruhig einen großen Schritt, wenn es nötig ist. Über einen Abgrund kommt man nicht mit zwei kleinen Sprüngen.“ David Lloyd George

      Andere Version:

      „Das gefährlichste Unterfangen auf der Welt ist, einen Abgrund mit zwei Sprüngen zu überqueren.“ David Lloyd George

      WomBat
      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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        #48
        AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

        Liebes Forum,
        ich persönlich finde die "Berliner Erklärung" gut, wenn auch der nötige Druck zur Umsetzung und das Aufzeigen von möglichen Wegen dahin fehlt.
        Aus meiner Sicht ist diese Erklärung der DGF als erstrebenswertes Idealbild anzusehen und somit muss die Diskussion eigentlich lauten:
        "Wie kommen wir dahin?"
        Wenn wir über diese Fragestellung diskutieren, so haben wir aus meiner Sicht einen Schritt in die richtige Richtung, zur Umsetzung nämlich, gemacht.
        Viele liebe Grüße
        der sitzende
        fridolin
        immer gelegentlich manchmal
        Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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          #49
          AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

          so, elisabeth. hast das schon gelesen?



          70% Fachpersonal in den Pflegeheimen

          Eine Erhöhung der Fachkraftquote in den Heimen forderte Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK , Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe in Bayern, anlässlich der Anhörung zum Heimgesetz am 26.04.07 im Bayerischen Landtag. „Nur mit einer angemessenen Zahl qualifizierter Altenpflegerinnen und Altenpfleger lassen sich die Missstände in den Heimen bekämpfen,“ so Biederbeck.

          [...]

          Der DBfK fordert eine Festschreibung der Fachkraftquote auf mindestens 70% und eine Erhöhung des Personalschlüssels um 30%.

          [...]
          Sehr schöner Alleingang eines Verbandes der Mitglied des DPR ist. Kämpft jetzt jede Sparte für sich? Arbeiten die Kollegen außerhalb des Pflegeheime nicht kompetent? Hat der Pat. nur im Pflegeheim einen Anspruch auf Fachpflege?

          Trittst Du jetzt aus dem dbfk aus?
          "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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            #50
            AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

            Danke für die Info. Hier gilt derselbe Satz wie für den DGF. Ich frage mich, wofür es einen DPR in Deutschland gibt?

            Ich wiederhole mich zwar, aber: Einzelauftritte bringen absolut nix. Wobei man davon ausgehen könnte dass die Altenpflege bessere Karten hat als der klinische Bereich: sie ist insgesamt sichtbarer in den Medien und in der Gesellschaft. Wenns aber an den Geldbeutel des Bürgers geht wirds auch da keine Besserungen geben. Wie hat Blüm ehedem festgestellt: Pflegen kann jeder der guten Willens ist und schon mal ein Kind gepflegt hat.

            Problem bei allem ist, das Pflege nicht definiert ist. Es gibt keine Vorbehaltsaufgaben für Pflegekräfte. Es gibt keine gestezlichen Vorgaben, dass bestimmte Tätigkeiten erst nach einer speziellen Weiterbildung durchgeführt werden dürfen.
            Ergo bringt es nichts eine Fachkraftquote zu fordern, wenn man die Tätigkeit nicht genau festlegen kann.

            Welche Tätigkeit darf ein Intensivpflegekraft erst nach einer Fachweiterbildung ausführen? Achtung: die deutsche Gesetzgebung beachten!

            Elisabeth

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              #51
              AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

              Zumindest scheint auch dem DPR die problematische Situation der Pflege bekannt zu sein! http://www.deutscher-pflegerat.de/ba...5?openDocument Eine wissenschaftliche Untermauerung über den Zusamenhang zwischen qualifizierter Personalausstattung und Patientenoutcomes scheint im Moment einer der wichtigsten Schritte zu sein...

              Kommentar


                #52
                AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                Bin ganz Deiner Meinung, Relax!

                WmBt
                Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                Kommentar


                  #53
                  AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                  Zumindest scheint auch dem DPR die problematische Situation der Pflege bekannt zu sein!

                  Die Einladung zur Informationsgewinnung und Diskussion des DPR ist makaber, klasse formuliert und teuer. Der Vorstand des DPR scheint sehr akademisch zu sein, wie nahe dieser wohl der Pflegebasis steht?

                  Eine wissenschaftliche Untermauerung über den Zusamenhang zwischen qualifizierter Personalausstattung und Patientenoutcomes scheint im Moment einer der wichtigsten Schritte zu sein...

                  Warum muß denn eine offensichtliche und bereits wahrgenommene Situation wissenschaftlich untermauert werden, bevor darauf reagiert wird?
                  Müssen denn auch in der Pflege Mogule, Manager, Funktionäre leiten?
                  Es scheint so.

                  Kania

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                    #54
                    AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                    Eine wissenschaftliche Untermauerung über den Zusamenhang zwischen qualifizierter Personalausstattung und Patientenoutcomes scheint im Moment einer der wichtigsten Schritte zu sein...
                    = Festlegung von sogenannten Vorbehaltsaufgaben für Pflegekräfte: welche Tätigkeit erfordert welche Ausbildung. Und da ist der DPR wahrscheinlich nicht der richtige Ansprechpartner. Hier gehts um die Aufgaben einer Pflegekammer. Diese Kammern müssen in den Bundesländern entstehen- eine bundesweite Einrichtung scheitert an den Gesetzesvorgaben.
                    Wer ist hier aktiv in solchen Gremien und setzt sich ein für die Festlegung dieser Aufgaben?

                    Elisabeth

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                      #55
                      AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                      @ Elisabeth

                      Zum Tätigkeitsbereich der Intensivpflegekraft (26.10.1990)
                      Die zu knapp bemessenen Stellenpläne ... und die zunehmenden Schwierigkeiten Stellen zu besetzen, führen immer wieder zu Diskussionen über den Umfang des pflegerischen Aufgabenbereiches ... und der Abgrenzung gegenüber dem ärztl. Aufgabenbereich.
                      ...
                      Ausgehend von der Differenzierung zwischen Grund- und Behandlungspflege stellt die DIVI fest, dass beide Tätigkeitsbereiche an das Pflegepersonal ...
                      besonders hohe, spezielle Anforderungen stellen.
                      ...
                      Aus diesen Gründen erfordert der erweiterte pflegerische Aufgabenbereich einen speziellen Personalschlüssel ... rechtfertigt eine höhere tarifrechtl. Vergütung...
                      ...
                      Die DIVI hält folgende Maßnahmen für dringend geboten, um einer weiteren negativen Entwicklung vorzubeugen:

                      a) Definition des Berufsbildes der Intensivschwester/ Pfl. durch !! zutreffende !! Aufgabenbeschreibungen, Tätigkeitsbeschreibungen und Qualifikationsmerkmale.

                      ... u.v.m.
                      ( DIVI, 5. Auflage, Dezember 2004 )

                      Kommentar


                        #56
                        AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                        Ein wenig ärgerlich ist es schon, denn die Forderungen die diese Diskussionen ausgelöst haben, sind bereits mehrfach gestellt worden, allein die sinnvolle Umsetzung ist offensichtlich nicht geschehen.
                        Ob nun eine der "Krankenpflegeorganisationen" ausreichen wird, diese Forderungen tatsächlich zu erfüllen und auch diese die nötige "Power" dazu hat?
                        Mich macht es ein wenig traurig, denn im Endeffekt ist es der Patient der unter der zunehmenden Leistungsminderung der Fachpflegenden leiden wird, irgendwann sind die Kompensationsmechanismen erschöpft, vielleicht kommt es dann zu einer Reaktion.
                        Kania

                        Kommentar


                          #57
                          AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                          @ Elisabeth,
                          deine Frage müsste dir bequem der Vorstand vom DBFK beantworten können. Frag doch mal dort, wo deine Beiträge hinfließen.

                          @Kania,
                          du hast sicher recht, doch nützt es nicht allein die Forderungen aufzulisten. Solange der Organisationsgrad der Pflegenden sowohl in Verbänden, wie in Gewerkschaften so lächerlich gering bleibt. Die Ärzte haben ein System von 100% (Ärztekammer). Die Pflegeverbände können im Ehrenamt nicht mehr leisten. Bei der DGF geht z.B. viel Energie in das Gesalten und Ausrichten von Fortbildungen. Aber auch hier ist der Erfolg zu gering. Bei uns sind die kleineren fachbezogenen Fortbildungen z.B. A+I bei Pflegerischen Veranstaltungen fast leer, bei ärztlichen Veranstaltungen fast voll. Leider sind die Pflegenden hier schwer zu motivieren.
                          Sören
                          wat mut dat mut

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                            #58
                            AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                            Zitat von Sören Lösche
                            Bei der DGF geht z.B. viel Energie in das Gesalten und Ausrichten von Fortbildungen. Aber auch hier ist der Erfolg zu gering. Bei uns sind die kleineren fachbezogenen Fortbildungen z.B. A+I bei Pflegerischen Veranstaltungen fast leer, bei ärztlichen Veranstaltungen fast voll. Leider sind die Pflegenden hier schwer zu motivieren.
                            Sören
                            Hallo Sören,
                            auch wenn es nicht ganz zum ursprünglichen Thema gehört, das möchte ich nicht unkommentiert lassen.
                            Es ist in vielen Fällen nicht ausschließlich ein Frage der Motivation Fortbildungen zu besuchen, sondern häufig einfach nicht leistbar, was die zeitlichen und vor allem finanziellen Ressourcen angeht.
                            Meine Erfahrung ist, dass Ärzte ohne groß Fortbildungsanträge zu stellen, während ihrer Arbeitszeit Fortbildungen besuchen können und das mehrmals im Jahr, wenn sie Lust haben. Und wenn sie schlau sind, lassen sie sich das noch von diversen Firmen sponsorn. Pflegende haben es in den Kliniken immer schwerer überhaupt eine Freistellung zu bekommen und wenn dann noch Teilnahmegebühren und Reisekosten dazu kommen, dann gehört schon einiges an Einsatz dazu.

                            Aber du hast recht, wenn die Pflegenden es nicht schaffen, sich vernünftig zu organisieren, dann wird es schwer bleiben Forderungen durchzusetzen.

                            Gruß tildchen

                            Kommentar


                              #59
                              AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                              Es ist leider nicht zu bestreiten dass wir Pflegende ein großes Problem haben. Wir sind nur ungenügend organisiert und uns fehlt ein gemeinsames Sprachrohr. Das auch mal lauter wird und an entscheidender Stelle sich auch mal durchsetzen kann!

                              Was ist los mit unserer Berufsgruppe? Sind die meisten desinteressiert? Sind die meisten resigniert? Liegt es daran das es ein Frauenberuf ist? Hängen uns die alten Zöpfe der Unterwürfigkeit immer noch nach?

                              Auch vor 20 Jahren gab es schon Stimmen die nach Pflegekammern schrieen! Nur haben wir sie bis heute noch nicht geschaffen. Warum?

                              Die Arbeitsbedingungen scheinen mir heute schlechter als früher zu sein und damals waren sie schon nicht besonders gut. Wie kann das sein, dass wir uns Alles gefallen lassen? Warum schaffen wir es nicht unsere Berufsgruppe zu organisieren?

                              Kommentar


                                #60
                                AW: Pflegequalität und Patientensicherheit im Intensivpflegebereich

                                @Kania,
                                du hast sicher recht, doch nützt es nicht allein die Forderungen aufzulisten. Solange der Organisationsgrad der Pflegenden sowohl in Verbänden, wie in Gewerkschaften so lächerlich gering bleibt. Die Ärzte haben ein System von 100% (Ärztekammer). Die Pflegeverbände können im Ehrenamt nicht mehr leisten. Bei der DGF geht z.B. viel Energie in das Gesalten und Ausrichten von Fortbildungen.... so beschrieben!

                                @Sören Lösche,
                                die Motivation im Ehrenamt mag ja groß sein, doch wenn allein die Diskussion über Forderungen und Verbesserungen durch eine "Pflege"- Organisation angeboten wird, für 60 Euro, frage ich mich nicht, ob ich mich einer solchen stellen sollte und ganz und gar nicht ob ich diese in irgeneiner Form unterstützen sollte!
                                Ich bin mir sicher das es genügend Möglichkeiten gibt, doch wird durch die
                                "Wasserkopfverbände" kaum etwas bewegt und Streik ist uns verboten, die gewerkschaftliche Organisation innerhalb der Caritas ebenso, - also?
                                Wie gehabt, lass uns schimpfen das der Frust nicht zu groß wird und alles wird galaktisch gut

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