Ihr Lieben,
prinzipiell ein guter Ansatz, denn auch bei uns nimmt der Anteil der Leiharbeitnehmer in der Pflege drastisch zu.
Dies sollte aber per Bundesgesetz erfolgen, wäre für alle Beteiligten besser.
Leiharbeitnehmer sind für den Arbeitgeber doppelt bis dreifach so teuer , wie ein nach TVöD eingestellter Mitarbeiter in der Pflege.
Dies ist eine neue Form der Umgehung von Tarifverträgen.
Wenn die Tarifparteien schlau wären, würden sie festangetsellte Pflegekräfte (fast) genau so gut bezahlen wie die Leiharbeitnehmer.
Dann wäre Schluss damit.
Viele liebe Grüße
fridolin
immer gelegentlich manchmal
Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...
ich finde den Ansatz, warum man die Leiharbeit verbieten will und dass auch nur in der Pflege, falsch. Im industriellen Bereich wird die Leiharbeit weiterhin gern gesehen, da sie da kostengünstiger für die Betriebe ist und man die Mitarbeiter schnell los sein kann, nur ist dies in der Pflege (und auch bei den Ärzten) ja genau andersherum und dass ist der Grund, warum man in diesem Bereich von der Leiharbeit weg will.
Die Gründe warum Pflegekräfte in die Leiharbeit wechseln, sind häufig nicht der finanzielle Anreiz, sondern die Strukturen. Vor einigen Jahren, als ich noch an der MH Hannover beschäftigt war, kündigten etliche Pflegekräfte ihren Arbeitsvertrag und gingen zur Zeitarbeit; die Gründe waren nicht, die Arbeit an der Hochschule (viele kamen mit ihrem Zeitarbeitsvertrag wieder an die Hochschule), sondern die Umstände mit Überstunden, Einspringen, Wertschätzung ... .
Und solange sich nichts an den Arbeitsbedingungen ändert und wie die Arbeitgeber mit ihren Pflegekräften umgehen, wird sich auch wenig am Pflegenotstand ändern. Ein aktuelles Beispiel ist die Erhöhung des Samstagszuschlags auf 20 % und die bezahlte Pause im TvÖD, hier nachzulesen: https://gesundheit-soziales.verdi.de...a-52540066e5a9 :wuetend: - dazu möchte ich mich im Moment nicht äußern, sonst rege ich mich nur auf!
Liebe KollegInnen,
die beschriebene Situation trifft 1:1 auch auf unser Klinikum auf den platten Land zu. Und wir sind kein kleines Klinikum (ca. 2800 MitarbeiterInnen, ca. 50.000 stationäre Pat. pro Jahr, ca. 100.000 ambulante pat. pro Jahr, ca. 1300 Betten)
Wie sieht die Situation in Bezug auf LeiharbeitnehmerInnen in der Pflege und Medizin bei Euch aus?
Es wäre gut, wenn die so verschwenderisch an die Leiharbeitnehmer-Firmen verteilten Gelder den KollegInnen vor Ort zu gute kämen.
= jeder in der Pflege beschäftigte Arbeitnehmer bekäme gleich einen deutlich höheren Lohn. Dann würden weniger KollegInnen in die Leiharbeitnehmerfirmern abwandern.
Viele liebe Grüße
fridolin
immer gelegentlich manchmal
Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...
@fridolin
ja, es wäre schön, wenn die Gelder, die an Leiharbeiter gezahlt werden, an die Kollegen vor Ort verteilt würden (aber das wird nicht stattfinden, wenn schon bei kleineren Verbesserungen kein Geld vorhanden ist (siehe Link unten)) und statt die Probleme anzugehen, warum Pflegekräfte in die Leiharbeit gehen, macht man es sich einfach und will die Leiharbeit in der Pflege (wo es 'mal im Gegensatz zur Wirtschaft nicht billige Arbeitskräfte sind, die man schnell wieder los werden kann) verbieten.
Pflegekräfte wechseln ja nicht nur wegen mehr Geld in die Leiharbeit, häufig sind auch die Arbeitsbedingungen ein Grund.
Zum Thema Tarifverhandlungen möchte ich nur die aktuellen Verhandlungen zwischen Verdi und VKA wegen Erhöhung Samstagszuschlag und bezahlte Pausen nennen, siehe https://gesundheit-soziales.verdi.de...2-52540066e5a9 . Mehr möchte ich im Moment nicht dazu sagen.
Alles Gute wird der Pflege wieder um die Ohren gehauen!
„Die mündliche Argumentation der Schiedsstelle lautete, dass der Wille des Gesetzgebers zur Pflegeförderung als nicht erfüllt angesehen wird“
Daran sehen wir, wie ehrlich die Politiker es mit der Pflege meinen. Herr Spahn ist da keine Ausnahme, sie die mit heißer Nadel gestrickte PPuGV! :wuetend:
viele liebe Grüße
- alles, was besser ist als der tarifvertrag ist erlaubt -, warum nicht die 35-Stunden woche? Spinnen Spahn und Genossen denn jetzt völlig? -
fridolin
immer gelegentlich manchmal
Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...
war ja wohl nicht anders zu erwarten, dass die Empfehlungen des Robert-Koch-Institus bei Pflegepersonal und Ärzten nicht mehr gilt; die Klinik hat ja richtig erkannt, dass sonst kein Krankenhausbetrieb mehr möglich ist.
So eine Verpflichtung wollte NRW ja schon, aber dort wurde es dann doch aus dem Pandemie-Gesetz genommen. Ich bin gespannt, wie es in Niedersachsen weitergeht.
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