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Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

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    Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

    Hallo,

    im Rahmen meiner Diplomarbeit führe ich eine Erhebung über die Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich durch!

    Was sagt ihr zu dem Thema Patientenzufriedenheit?

    Freue mich über jede Info, Erfahrungsberichte, Meinungen, Literaturtips usw.

    Vielen Dank im vorraus

    Ps. Wenn ihr einen Fragebogen über Patientenzufriedenheit entwerfen müsstest welche Frage würdet ihr den Patienten stellen, was würde euch interessieren?!
    Zuletzt geändert von Connyhans1; 24.08.2006, 13:11.

    #2
    AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

    In Anbetracht der spärlichen Resonanz möchte ich anmerken, dass Fragen zur Patientenzufriedenheit vielleicht besser in einem Patientenforum aufgehoben sind..

    Trotzdem kurz dazu:

    Das Thema Patientenzufriedenheit ist so formuliert sehr weitläufig und dementsprechend ist es an Ihnen, Ansatzpunkte fest zu machen.
    Patientenzufriedenheit in Bezug auf was?

    Pflege?
    Die böse Pflege macht viele Dinge, die der Patient nicht mag, es aber für sein ÜBERLEBEN wichtig ist. Kann er zufrieden sein, wenn er die Station lebend verlässt? Oder ist die nette Schwester besser, die ihn nicht aus dem Bett zerrt, keine Atemübungen mit ihm macht und nicht mit der CPAP-Maske ankommt?

    Umgebung?
    Zwischen Monitoren, Kabeln, Schläuchen und Respiratoren in einem schicken Intensivbett mit OP- Hemdchen bekleidet fühlt man sich richtig heimelig.

    Zimmer?
    Einzelzimmer- ist schrecklich langweilig, man starrt den ganzen Tag an die Decke, womöglich ist man ja sogar zwangsisoliert.
    Doppel- oder Mehrbettzimmer- die Nachbarpatienten sind alle schlecht zurecht, man hat nie seine Ruhe weil überall gearbeitet wird und fühlt sich auf dem Präsentierteller.

    Ruhe?
    Monitoralarme, Gerätealarme, Arbeitsgeräusche, Telefone, Absaugen des Nachbarpatienten, Beatmungsgeräusche, Reanimation des Nachbarn.... Zufriedenheit in Bezug auf Ruhe?


    Essen?
    Cholesterinarme Kost, Diabetesdiät- nicht das, was man zuhause essen würde. Sondenkost- naja, immerhin was im Magen.
    Nahrungskarenz- "die geben mir nichts zu essen" (es läuft komplette parenterale Ernährung). Zufriedenheit beim Essen?

    Ich habe das jetzt bewusst etwas überzogen und es gibt noch einige Punkte mehr, die mir spontan einfallen würden, wozu ich jetzt aber nichts mehr ausformuliere.
    Möchte nur deutlich machen, dass das Thema Patientenzufriedenheit im Intensivbereich ein zweischneidiges Schwert und immer abhängig ist von der persönlichen Motivation und den Lebensumständen des einzelnen Patienten.
    Natürlich begegnet man den Patienten nett und freundlich, bemüht sich um ihn bestmöglichst, hegt und pflegt... trotzdem ist die Zufriedenheit nicht so leicht zu beurteilen.
    Wie oben schon geschrieben- muss er zufrieden sein, wenn er lebend wieder auf die Peripherie verlegt werden kann? Oder darf er "Service" einfordern?
    Auf einer Intensivstation geht es ums Überleben. Das muss leider vielen Patienten immer wieder bewusst gemacht werden, und auch, dass bei uns kein Hotelservice möglich ist.

    Mich würden auch andere Meinungen dazu interessieren im übrigen...
    Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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      #3
      AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

      Tja ... mit der Patientenzufriedenheit ist das so eine Sache.

      Die Patienten, die in der Lage sind sich zu freuen, freuen sich wie wild wenn Sie uns verlassen dürfen.
      Viele Patienten können sich an "Uns" nicht erinnern.

      Woran willst Du die Zufriedenheit fest machen? Eigentlich ärgern und quälen wir den Patienten 24h am Tag. Wir machen grundsätzlch das Gegenteil von dem was der Patient wünscht: Nämlich ihn in Ruhe zu lassen.

      Sicherlich gibt es Patienten die sich für eine professionelle Betreuung bedanken.

      Schwieriges Thema.

      Markus

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        #4
        AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

        Hallo Connyhans1,
        du must dir schon etwas genauere Vorstellungen machen und das Thema eingrenzen. Du mußt wissen, welche wissenschaftlichen Untersuchungsmethoden du anwenden willst. Das Thema ist interessant und ergiebig. Die Eingrenzungen des Themas müssen mit den betreuenden Professoren besprochen werden. Da nützen die Vorschläge von uns nicht so viel. Die Fachhochschule muß das Thema annehmen. Ich habe zum Beispiel über perioperative Patientenzufriedenheit geschieben. Habe qualitative Interviews nach einem standardisierten Fragebogen mit der Methode nach Mayring ausgewertet. Es war anstrengend aber gut. Literaturrecherche geht übers www am besten.
        Gruß aus Hannover
        Sören
        wat mut dat mut

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          #5
          AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

          Zitat von Connyhans1
          Was sagt ihr zu dem Thema Patientenzufriedenheit?
          auf differenzierte fragestellungen folgen meist differenzierte antworten.

          so sage ich zu dem Thema Patientenzufriedenheit: hallo patientenzufriedenheit, du bist ja eigentlich ein wichtiges thema, aber warum bist du im intensivbereich nur so schwer zu messen?

          hast du intensiverfahrung, Connyhans1? dann kennst du sicherlich die bedürfnisse von intensivpatienten und kannst deine fragen daran ableiten.

          ansonsten 100% d'accord mit Sören:

          Literaturrecherche geht übers www am besten
          "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

          Kommentar


            #6
            AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

            Die maximale Zufriedenheit ist erreicht, wenn der Patient lebend und ohne größere Schäden die Station wieder verlässt, streng nach dem Motto: "ich bin zufrieden, jetzt aber schnell weg hier".
            Ansonsten spricht mir Miss Honey aus der Seele!
            "Do, or do not. There is no try" Jedi Master Yoda

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              #7
              AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

              Hallo Zorro,
              das glaube ich nicht. Es ist eine Aufgabe für die Pflege, die Patentenzufriedenheit zu erzielen. Mit medizinisch-pflegerischen Handlungen nach Standard ist dies selten möglich. DIe gezielte Pflege nach individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten ist unsere Aufgabe. Das setzt natürlich eine individuelle Pflegeplanung voraus. Die Sicherung der Vitalfunktionen ist nur Standard, außerdem ärztlich verordnet.
              Sören
              wat mut dat mut

              Kommentar


                #8
                AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                Zitat von Sören Lösche
                Es ist eine Aufgabe für die Pflege, die Patentenzufriedenheit zu erzielen. Mit medizinisch-pflegerischen Handlungen nach Standard ist dies selten möglich. DIe gezielte Pflege nach individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten ist unsere Aufgabe. Das setzt natürlich eine individuelle Pflegeplanung voraus. Die Sicherung der Vitalfunktionen ist nur Standard, außerdem ärztlich verordnet.
                Klingt sehr gut, und sehr theoretisch

                Scheinbar ist der Begriff "Pflegestandard" immer noch negativ bewertet, da man offenbar nicht auf Individualität Rücksicht nimmt. Dabei dient ein Standard in erster Linie der Qualitätssicherung und kann natürlich jederzeit bei Bedarf verändert werden.

                Gezielte Pflege nach individuellen Bedürfnissen klingt noch besser, aber was für Bedürfnisse hat denn der Patient auf der Intensivstation?
                Mir würden jetzt spontan seitenweise Beispiele einfallen, in denen wir die "Bedürfnisse" des Patienten bewusst übergehen, um sein Überleben zu sichern.... Viele Sachen, die Patienten in ihrer "Zufriedenheit" stören könnten, sind auch nicht durch uns Pflegekräfte zu beeinflussen. Denke, dass jeder der auf einer ITS arbeitet genau weiss, wovon ich spreche.

                Was bewertet man nun höher?

                Und es ist durchaus so, dass die meisten Patienten erst viel später verstehen und gutheissen, was wir mit ihm gemacht haben...

                WANN soll der Patient also zufrieden sein? Und wie würde man "zufrieden" definieren im Rahmen der Umstände?
                Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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                  #9
                  AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                  Hallo Miss Honey,
                  du hast im wesentlichen Recht. Ich meine, wir sollten uns jedoch an der Theorie immer versuchen zu orientieren. Abstriche in der Praxis sind leider immer wieder notwendig.
                  Die Beurteilung kann aber immer nur der jeweilige Patient für sich tätigen, in gewisser Weise auch nahe Angehörige. Das bedeutet nicht, dass vital erforderliche Dinge weggelassen werden. Ein geeignetes Instrument, um über diese Dinge zu sprechen, ist die Pflegevisite. Wir versuchen sie 2x wöchentlich durchzuführen. Klappt aber auch nicht immer!Jeder kann einen Patienten dazu anmelden. Kurzlieger werden in der Regel nie besucht. Je nach Bedarf können dann neben der Pflege andere Berufsgruppen eingeladen werden bis zum Ethikkreis. Es ist zumindest ein Ansatz auf die Bedürfnisse einzugehen.
                  Gruß aus Hannover
                  Sören
                  wat mut dat mut

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                    Hallo Sören,

                    dies gibt selbstverständlich nicht mein Pflegeverständnis und auch nicht meine Meinung wieder:

                    Die maximale Zufriedenheit ist erreicht, wenn der Patient lebend und ohne größere Schäden die Station wieder verlässt, streng nach dem Motto: "ich bin zufrieden, jetzt aber schnell weg hier".
                    sondern spiegelt eine sehr häufig vertretene Meinung betreuter Patienten wieder! Offensichtlich habe ich mich missverständlich ausgedrückt, Asche auf mein Haupt.
                    "Do, or do not. There is no try" Jedi Master Yoda

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                      #11
                      AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                      Zitat von Sören Lösche
                      Ein geeignetes Instrument, um über diese Dinge zu sprechen, ist die Pflegevisite. Wir versuchen sie 2x wöchentlich durchzuführen. Klappt aber auch nicht immer!Jeder kann einen Patienten dazu anmelden. Kurzlieger werden in der Regel nie besucht. Je nach Bedarf können dann neben der Pflege andere Berufsgruppen eingeladen werden bis zum Ethikkreis. Es ist zumindest ein Ansatz auf die Bedürfnisse einzugehen.
                      Gruß aus Hannover
                      Sören
                      Moin an den Hannoveraner

                      Natürlich hast Du Recht mit dem Streben nach dem Optimalzustand!
                      Leider ist eine "Pflegevisite" bei uns komplett indiskutabel. Uns wurden jetzt erst freundlich die Übergabezeiten, in denen man oft wie man so schön sagt auf individuelle Bedürfnisse eingehen konnte, weil kurzzeitig doppelte Besetzung anwesend, von 45 auf 15 Minuten verkürzt...
                      Da bleibt für Luxuspflegemassnahmen wie eine Pflegevisite erst recht keine Zeit mehr, da ist man froh, eine halbwegs ausreichende Pflege gewährleisten zu können. Und die Zeit, die man fürs visitieren rechnen müsste, kann ich sinnvoller am Patienten verbringen. So eine Pflegevisite ist sicher ein tolles Instrument, interessanterweise aber nicht erwünscht bei uns im Haus...
                      Grade eben wurden bei uns mal eben die 20 Betten auf 24 erweitert- ohne den Personalstand anzupassen...
                      Viele Grüsse aus dem verregneten Pott :jubel:
                      Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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                        #12
                        AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                        Moin,
                        das ist schon traurig.Da ist es bei uns wirklich noch etwas besser, aber wie lange noch?? Lasst euch nicht ganz unterkriegen. Unterlassene Dinge dokumentieren, etc.
                        Grüße aus Hannover, es regnet inzwischen auch hier.
                        Sören:jubel:
                        wat mut dat mut

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                          #13
                          AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                          Hallo liebe Pflegekollegen,
                          hier ist viel die Rede von Pflegevisite, Standards, Dokumentation. Ausgangspunkt der Diskussion war doch die Frage nach der Patientenzufriedenheit.
                          Ist diese überhaupt messbar?
                          Für mich ist Zufriedenheit zunächst einmal ein sehr individuelles Gefühl, das ich an meinem persönlichen Wohlbefinden festmachen möchte. Wohlbefinden in Hinsicht auf Gesundheit, Fürsorge, Vertrauen, Nähe, ...
                          Zufriedenheit kann ich nicht messen, kann ich auch nicht dokumentieren. Solange der Patient mit uns keinen Kontakt aufnehmen kann (z. B. durch Sedierung etc.) lassen unsere gemessenen Vitalparameter einen Schluß auf seine körperliche Befindlichkeit, nicht jedoch auf seine Zufriedenheit zu.
                          Erst in der Phase des Weanings, zu dem Zeitpunkt ab dem ein persönlicher Kontakt und eine Interaktion möglich ist, kann der Patient verbal oder nonverbal äußern, ob er zufrieden ist. Er kann Auskunft geben darüber, ob er Ängste, Schmerzen, Abwesenheit der nächsten Angehörigen, unangenehme Therapien, Lärm o. ä. ertragen muss. Er kann uns sagen, ob er Veränderungen seiner Situation möchte, er kann wieder ein wenig selbst über sich bestimmen. Durch Erfahrung und durch offene Augen und Ohren und mit einfühsamen Händen können wir erfahren, ob er sich zufrieden fühlt, dabei müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass auch unsere Messlatte nur eine rein subjektive ist.
                          liebe Grüße aus der nicht mehr sonnigen Ex-WM-Stadt
                          Uli

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                            #14
                            AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                            Das ist ja das Problem...

                            Wenn man eine Diplomarbeit über das Thema verfassen möchte, muss man sich zunächst Gedanken darüber machen, wie man das Subjektive messbar und dokumentierbar machen kann und wo man ansetzen möchte. Da scheint mir noch nicht so viel Konkretes festzustehen.

                            Würde das Thema übrigens ändern in Angehörigenzufriedenheit...
                            Besser messbar und gut abzugrenzen, dabei umfassend zu bearbeiten.
                            Das war schon immer so, das war noch nie so und da könnt ja jeder kommen.....

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                              #15
                              AW: Patientenzufriedenheit im Intensivpflegebereich

                              hallo, erstmal Danke für die vielen Beiträge und die gute Diskussion.
                              Eine Frage an euch? Seid ihr Grundsätzlich gegen eine Erhebung der Patientenzufriedenheit?
                              Zu der Zufriedenheit möchte ich sagen das sich diese Grundsätzlich schwer messen lässt aber die Wahrnehmung und das Erleben des Patienten auf der Intensivstation lässt sich messen. Zu dem habe ich eine Abgrenzung vorgenommen welche Patienten aus der Studie rausfallen, Sachwalterschft, SEdierung usw.

                              Ausserdem ist eine Messung der Zufriedenheit kein Rückschluss auf die Arbeit der Pflegekräfte insofern das man dann her geht und sagt du du habt schecht gearbeitet weil der Patient unzufrieden war. Die Analyse der Daten soll vielmehr zeigen welche Prozesse im Stationsablauf veränder bzw. verbessert werden können,zum einen für den Patient zum anderen für die Pflegekrat selber.

                              Des weiteren wird der wettbewerb unter den krankenhäusern und die aktualität des QM system im Kh, was eine Erhebung der Patientenzufriedenheit vorschreibt, immer mehr.

                              Messen kann man die Zufriedenheit unter anderem mit einem entwickelten Fragebogen der anhand eines Interviews durchgeführt wird.

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