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Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

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    #31
    AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

    Danke für die vielen guten Ideen. Das Forum ist so schnell, das ich nicht mehr weis, auf wen ich antworte. Elizabeth und Madison und Fredokus und Forum

    Macht auch nichts. Los geht's. Wenn's interessiert:

    Ich fordere hiermit offiziell alle auf, sich mit Pflegediagnosen zu befassen. Gerade die Fachpflege (die anderen können's schon oder versuchen sich darin.)

    Zunächst wirkt es befremdlich. Aber im Ernst, warum haben die meisten englischsprachigen Länder schon längst Pflegediagnosen? 1. Weil Pflegende schon sehr früh erkannten, „egozentrisches dokumentieren“ ([ich, die Schwester, der Pfleger] habe 3x mobilisiert, 5 x abgesaugt, 2x Bett gemacht, 15 VW usw.) führt zu einer Tätigkeitsliste. Darin wird überhaupt nicht beschrieben, wie es dem Patienten geht und warum wir 3x mobilisiert haben. Beispiel: Fragen wir mal die haus-eigene Hygiene. Die ist sauer, weil Wunden so mangelhaft dokumentiert werden und haben uns Pflegenden wieder ein neues Doku-Blatt überreicht. Ist schon OK, aber auch das könnten wir selbst schon längst gelöst haben (auch ohne den Experten Standard). 2. Viele dieser Länder haben schon länger ein prospektives (DRG) Zahlungssystem und damit erkannt, dass med. Diagnosen Pflege nicht wirklich abbilden. 3. Warum haben Frankreich und Österreich per Gesetz Pflegediagnosen als Funktion der Pflege festgelegt? Ich glaube kaum, dass die Pflegenden in anderen Länder dümmer sind als wir…J 4. Wie sollen wir uns in eigenem Land verständigen, gar nicht zu sprechen von Europa, wenn jeder ein selbst-gestricktes Pflegevokabular nutzt? (Will gar nichts über Benchmarking sagen...)

    Fischer hat im Prinzip nur bestätigt (gut so), was die NANDA schon seit Mitte der 70-iger sagt (definiert!): Pflegediagnosen sind keine Medizinischen Diagnosen, sie sind komplementär dazu und beschreiben Reaktion des Patienten auf die Erkrankung, Verletzung, usw. Hier helfen auch die Pflegetheorien, sich darin einzudenken, sozusagen den Kompetenzbereich zu festgelegen (von mir aus Berufsbild). Medizin kümmert sich um Pathologie, wir kümmern uns um die Reaktion des Menschen auf den pathologischen Vorgang (natürlich ist Pflege auch im Gesundheitsbereich – Prävention, tätig). Leider hat es die Studie von Fischer gebraucht, um endlich mal in der deutschen Sprache zu belegen, dass Med. Diagnosen „Pflege“ nicht hinreichend abbilden, obwohl die NANDA genau das schon Jahre propagiert (wer lesen kann ist im Vorteil). Anscheinend brauchen wir immer einen bwl’er (oder Arzt oder Pyschologie usw.) um uns eindeutig klar zu machen, dass Pflegefortschritte in anderen Länder auch uns was angeht. Pflegetheorien fragten schon sehr früh Was tut Pflege? Wie tut sie es? Welche Ergebnisse hat sie (für den Patienten). Das wird nach Meleis (und andere) die verschiedenen Schulen der Pflegetheorie genannt, bzw. ist eine mögliche Grobeinteilung.

    Als ca. 1993 die erste deutsche Übersetzung von Pflegediagnosen auf dem Buchmarkt auftauchte, gab es laute Kritik daran, auch in den Fachzeitschriften. Ich gewann den Eindruck, dass die Texte nur überflogen wurden und der Wert nicht erkannt wurde. Dabei ist dieses System, wenn als „in Arbeit“ zu betrachten, was auch völlig in Ordnung ist, so was wie der „Missing Link“ für die Pflege (so ähnlich wie der Affe als Vorfahre des Menschen, zumindest mit über 90% gleiche Gene J

    Jemand deutschsprachiges (Name leider vergessen) hat das System „die beste praktische Pflegetheorie“ genannt (Bartholomyczik?). Die Pflegetheorien sagen uns, wo wir hinschauen sollen oder was wir fragen sollen, die Pflegediagnosen geben uns die Sprache dazu. Die Ängste, „der Patient wird standardisiert“ halte ich für unbegründet, denn nur der Titel der Pflegediagnose ist standardisiert, die Anteile „Ursachen und Symptome“ sind der Bereich, um das individuelle herauszustellen. Der Wind um die Ressourcen in den Vordergrund zu stellen beruht wohl auf längere Fehlinterpretationen, denn zu der Pflegediagnose gehört auch die Ressource(n), falls vorhanden. Wir wollen da immer ein ExtraBlatt anlegen, noch ein Formular drauf setzen, oder z.B. spezielle Anamnesebögen für Basale anlegen. Dabei sollte das integriert ein, im Sinne der Erfinder sind diese Extra-Pupse (Verzeihung, habe wohl zu viele ExtraFormulare gesehen) nicht nötig. Im Langzeitbereich ist es sinnvoll, die Ressourcenorientierung in den Mittelpunkt zu stellen, im akut Krankenhaus bei zunehmenden kürzerer Liegezeit sicherlich notwendig, aber nicht in der Intensität, wie oft gefordert (Realität holt uns hier ein).

    Persönlich freue ich mich, dass Fr. Müller dieses nun öffentlich propagiert, z.B. auf der DRG Konferenz in Berlin. Ich komme aber nicht daran vorbei, dass dieses hätte schon ab ca. 1993 propagiert werden können, den wir wussten schon, dass die DRG’s kommen und das Pflege darin seine Leistungen (getrennt) abbilden muss (will sie nicht ganz untergehen). Dazu mussten wir allerdings mind. 13 Jahren streiten. Genauso wie damals, ob man eins oder vier Waschschüsseln braucht. Oder OB wir i.m. Injektionen durchführen dürfen (obwohl wir das täglich taten J. Die Welt verändert sich, Blutdruck messen war in den 70iger noch hoch-heilige ärztliche Tätigkeit, stand für Pflegende unter schwerem Verdacht auf strafbare Handlung J. God forbid that the nurse thinks or does anything without a doctor. (Hier nach Bedarf den Beruf -doc-auswechseln, siehe weiter unten).

    z. B haben die DRG’s unter anderem, in den USA die Pflege erst mal abstürzen lassen (krass ausgedrückt), siehe z.B. Benner dazu, die in dieser Zeit beklagt, dass Pflege dort zwar argumentieren konnten (hatten schon den ganzen Theorie-Haufen), aber einiger bwl’er haben einfach nicht zugehört. Erst die vielen Komplikationen bei Patienten durch fehlende Pflege (nicht durchführbar, weil nicht genügend und nicht genügend qualifiziertes Pflegepersonal da) führte zu einem Umdenken, siehe z.B. die Magnet Hospitals mitte der 90iger. Heute interessiert sich sogar Washington DC für den Pflegenotstand.



    Übrigens, der Chef der Pflege hat den Kittel gewechselt, früher was es der Gott in Weis, dazwischen schon mal Psycho-Sozio-Wissenschaftler, jetzt der bwl’er.

    Also, hatten wir die Medikalisierung der Pflege (dagegen wehren wir uns schon- Wie erfolgreich, muss jeder selbst beurteilen), dann die Psychologiesierung (das hatten wir unterstützt, in dem wir immer einen Psycho hinzuziehen wollten – zB. Zur Beratung J, nur scheint uns die Okonomisierung zu bedrohen. Ich wünsche mir einen Chef der Pflege AUS der PFLEGE. Ich wünsche mir weiterhin, dass der Chef der Pflege (Chefin ist auch gut) nicht nur in Wirtschaft ausgebildet ist. Oder nur in Pädagogik oder nur in Wissenschaft. Der Chef der Pflege sollte Pflege repräsentieren können, in dem er/sie intelligent über Pflege spricht und nicht den anderen Chefs im Gesundheitswesen den Diener macht. Siehe noch mal das Zitat von Norma Lang. Siehe die Arbeiten von Aiken und Co. Siehe das Papier der ICN (zum Internationalen Tag der Pflege unter dem Motto „Safe Staffing“, siehe darin besonders die Facts auf Seite 33. Ist übrigens in Andenken an Florence. Siehe 12. Mai., ihr Geburtstag).

    International Nurses Day May 12 2006

    Safe Staffing Saves Lives / Information and Action Tool Kit (Informations- und Handwerkskoffer J)



    Rätselhaft ist mir, warum Fr. Müller „ergebnisorientiertes Pflegeassessment" mitsamt copyrightt nennt, den nichts anderes will der Pflegeprozess und die Pflegediagnostik. Jedes Pflegeassessment sollte ergebnis-orientiert sein!! ? Weisser Schimmel, so ähnlich der „ganzheitlich-fördernde Prozesspflege“ oder auch der Titel „Gesundheits- und Krankenpflegerin“. Für mich ist das ein Wortkrieg. Die Verewigung der Worthülsen.

    Nun wird aus dem Grundwissen ein Verkaufs-Produkt hergestellt. Ebenso LEP, da hat es Jahre gedauert, bis bemerkt wurde, dass es einen Missing Link gibt, bevor sie nach und nach von der Tätigkeitsorientierung versuchen abzurücken. Also Pflegemarketing (Vermarktung von Zeug’s, was schon da ist. Jeder bastelt an seinem Systemchen und will für allgemein-gültiges Wissen möglichst viel Geld). Es liegt an uns, ob wie nun schon wieder einen neuen quasi-Chef bekommen.

    Jetzt werde ich mir auch ein paar Worthülsen basteln. z.B. finde ich den Titel „Prozessorientierter Intensivpflegerischer Assessment Spezialist“ ganz nett, oder wie wär`’s mit „Anästhesiepflege Performer“? Ganzheitlicher Artifizieller Beatmungs-Gesundheits und Reha-Plfeger? Ihr findet mich dann auf dem Marktplatz des Pflege Schwall Ausverkaufs.

    Pflegebedarf, siehe Orem. Unsere zwei Begriffe müssten ausgewechselt werden. Wir tun uns so schwer, im Bereich Gesundheit und Krankheit unser Berufsbild aufzustellen (weil so viele dafür zuständig sind und wir uns nur schwer abgrenzen können). Orem löst dieses superb. Sie unterscheidet zwischen Pflegekompetenten Patienten und Patienten mit Pflegebedarf. Dazu braucht es aber den Pflegeprozess und Pflegediagnostik um das festzustellen. Ergo, statt uns um die sog. Metaparadigmen Gesundheit/Krankheit zu kümmern, könnten wir locker mit Pflegebedürftig / Pflege nicht bedürftig = (Selbst)Pflegekompetent (dazu noch Angehörige mitsamt allen Definitionen).

    WomBat, versucht dem Forum nachzuhecheln because it's so fast
    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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      #32
      AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

      Über so ein umfangreiches Statement muss ich erst mal nachdenken.

      Elisabeth

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        #33
        AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

        Hi Wombat, hier die Ergebnisse meiner Überlegungen *ggg*

        Vor der Einführung der Pflegediagnosen müsste die Einführung des Pflegeprozesses. Pflegedignosen sind m.E. nur vorgefertigte Textbausteine für Pflegeprobleme. Positiv an der Verwendung von Pflegediagnosen finde ich: alle reden in derselben Sprache. Man muss sich nur einigen, welche man verwendet. Ich glaube mich erinnern zu können, dass es da mehrere Varianten gibt.
        Bis zur Einführung der Pflegediagnosen wäre das einfache Üben im Umgang mit dem Pflegeprozess schon mal ein einfacher Anfang. Der Weg zu den Pflegediagnosen wird dann wahrscheinlich eine logische Konsequenz sein.

        Zu den Aktivitäten des Deutschen Pflegerates fällt mir nicht viel ein. Dort scheint man auf einem anderen Stern zu leben. Wenn ich das richtig behalten habe, propargiert Fr. Müller u.a. gerade die Einführung von LEP zur Dokumentation des Pflegeaufwandes. Die Inekzahlen zu den Personalkosten sollen lt. meines Wissens ianahnd von PPR Minuten erstellt worden sein. Auch hier trifft wieder zu: ZU SPÄT. Und wie sagte Gorbi im legendären Jahr 1989: Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.

        Elisabeth

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          #34
          AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

          Hallo Forum, Hallo Elisabeth!

          Deine Gedanken gefallen mir Elisabeth!

          "Pflegediagnosen sind m.E. nur vorgefertigte Textbausteine für Pflegeprobleme. Positiv an der Verwendung von Pflegediagnosen finde ich: alle reden in derselben Sprache. Man muss sich nur einigen, welche man verwendet. Ich glaube mich erinnern zu können, dass es da mehrere Varianten gibt."

          Korrekt. Auch so kann das ausgedrückt werden. Der P Anteil = Textbausteine. Diese wiederum sollten EDV kompatible sein, zum Eingeben und zum Auffinden und zum Leistungserfassen, notfalls zum Benchmarken, zum Pflegeforschen, und zu was auch immer uns noch einfällt. Wesentlicher noch, sie sollen dem individuellem Patienten "dienen", in dem wir uns darüber einig sind, Ja, Was hat er denn nun für ein (oder zwei, drei) Pflegeproblem(e), das wir therapieren (lösen) können und sollten? (und nur wir! Obwohl diese Dinger doch eigentlich nicht gedacht waren in Bezug auf Vorbehaltsaufgaben...sind sie aber doch, zumindest die Abgrenzung nach "unten" - ich meine von der Qualifikation her.) Diesselbe Sprache! Schön, den so lange jeder Pflegeprobleme selbst bastelt (benennt), sind die Dinger (z.B. PC mäßig) nicht auffindbar. Anders noch unwahrscheinlicher.

          Was meinst Du mit "mehreren" Varianten? Vorhandene, Risiko, Gesundheits (will nicht Wellness sagen, da wir das anders definieren) usw? Oder meinst Du andere Klassifikationssysteme (Omaha, Snowmed und so?)

          Deine Gedanken zum DPR: jeder Mann, der einen Golf fährt, will möglichst Golf Ersatzteile. Jeder Frau, die Nachtcreme x kauft, will (meistens) auch Tagescreme x. Warum Marie nun LEP, PPR, und ePac copyright (obwohl das Witten ist) propagiert? Weil PPR läuft (OK, intern und halbherzig, aus nicht schlechten Gründen), LEP z.T. gewünscht wird (Träume träumen) und ePAc gerade weiter beforscht wird (Wiesbaden HS Kliniken)? Oder weil jedes System nur Anteile mißt? Oder alles weil es irgendwie läuft oder laufen soll (nur zeitlich verschoben?) Ich weis es auch nicht. Kommt mir vor wie lila Krawatte auf grün-gelben Karo-Anzug mit blau-rot gestreiften Socken, vielleicht noch eine von Elton John's Brillen in Pink? Siehe Österreich, Franz Almer und co. beim VereinSepp. Oder Finnland mit der ICNSS Intensive Care Nursing Scoring System aufgebaut nach Pflegediagnosen für Doku und für Leistungserfassung - alles in einem Paket.

          Wenn ich für Pflegediagnosen werben würde, würde ich gleichsam für die die Nursing Intervention Classification (NIC - Klassifikation der Pflegemaßnahmen) und Nursing Outcome Classification System (NOC) werben. Das ist so ähnlich wie VW Ersatzteile für den Golf, statt Fiat Ersatz für einen Opel. Dann hätten wir nämlich: eine Klassifikation der Pflegeprobleme (Pflegediagnosen), Klassifikation der Pflege-Maßnahmen (NIC) und Klassifikation der gewünschten Ergebnisse (NOC). Beide gibt es im Internet als Listen in Englisch, oder siehe deutschsprachige Bücher dazu. Ich glaube, Huber Verlag.

          Eigentlich wäre es mir egal. Hauptsache, sie einigen sich auf ein passendes Paket. Zur sinnvollen Planung und Durchführung der Pflege für die Patienten und zur Förderung einer Fachsprache, die wir alle nutzen können (und hoffentlich verstehen werden). Was ich nicht will: einen Kuchen Backen mit Mürbe-Hefe-Brand-Biscuit Teig. Irgendwie mag ich es, wenn die Teig Arten nicht durcheinander gebracht werden, sogar wenn mir jemand den Kuchen backt!

          Und, was Gorbi's Spruch angeht, ich hoffe das trifft für uns nicht zu.

          WomBat, die Hoffnung stirbt zuletzt
          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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            #35
            AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

            Hallo Wombat

            nun hat die Diskussion leider ein Level erreicht, wohin ich nicht mehr folgen kann. *g*
            Mir fehlt einfach das konkrete Wissen zu Pflegediagnosen: ob Nanda, NIC und NOC und wie sie alle heißen mögen. Und da mir zum einen die Zeit und zum anderen die Englischkenntnisse fehlen muss ich leider an diesem Punkt aus der Diskussion aussteigen... was ich sehr bedaure.

            Bis zur nächsten Diskussionsrunde

            Elisabeth

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              #36
              AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

              vielleicht kann das unnachahmliche beuteltier mit ein paar heimatsprachlichen literaturhinweisen weiterhelfen...???

              gruss, madi
              Die Absicht bestimmt die Sicht.

              Kommentar


                #37
                AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                Zwai Dinge,

                Elisabeth, ich gehe einfach mit. Weil: mir ist der Titel des Threads (Fadens ?) wieder eingefallen

                Madison, Du hast mich uffem linke Fuß erwischt! Beide Systeme, die nics und nocs sind inzwischen in Deutsch übersetzt. Huber Verlag. Irgendwo im Titel sind die Begriffe zu finden. Könnte jetzt bei Amazon schnell gucke, hab' aber schon mit dem Schreiben begonnen. Ich denke, mit der Eingabe von NIC und Pflege sowie NOC und Pflege, müssten die Bücher auffindbar sein für das Internetwandernde Forum

                Zum Verständnis, der Pflegeprozess besteht aus 4, 5 oder 6 Schritten, je nach Autor. Macht aber nix, alle sind gleich. Nur Terminologie ist etwas anders. Pflegediagnosen sind, wie Elisabeth sagte, so was wie Textbausteine für Pflegeprobleme (Patientenprobleme ist politisch korrekt ). Nursing Interventions sind nix besonderes, nur Pflegemaßnahmen, im Falle von NIC sind sie halt "passend" zu den P.Diagnosen. Das noc Teil, das sind nur Ergebnisse (von mir aus Ziele herumgedreht , also das was hinterher messbar oder beobachtbar ist. Outcomes. Also Ergebnisse (erreichte Ziele) wenn bei bestimmten Pflegediagnosen bestimmten Maßnahmen durchgeführt würden, dann können wir an den NOCs (Outcomes) sehen, ob das alles einen Sinn hatte. Ein nettes kleines Paket im Paket im Paket. Ton in Ton, alles aufeinander abgestimmt.

                Wer das kapiert, kann damit alles mögliche anstellen.

                WomBat, Gutes Natürlich

                PS siehe jetzt sofort den Thread "Krankenhaussterben". Das ist auch ein Grund für die Fachweiterbildung. Wer sie hat, hat mehr Chancen.
                Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                  #38
                  AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                  Madison, hier ein Buch von mehreren

                  M.Johnson

                  PFLEGE - Diagnosen Interventionen Ergebnisse
                  Verknüpfungen von NANDA, NIC und NOC

                  Weitere erscheinen Herbst 2006

                  WomBat, hat noch suchen wollen
                  Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                    #39
                    AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                    vielen dank, wombat!

                    die mutter aller bücher zum thema also....

                    dann versuche ich jetzt auch, die kurve zum thema zu kriegen:
                    ja zur weiterbildung, und zwar zu einer wb, die nicht allzu schmalspurig modularisiert ist.... in der auch platz ist für den nicht immer beliebten pflegetheoretischen unterricht.

                    in diesem sinne, grüsse, madi
                    Die Absicht bestimmt die Sicht.

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                      #40
                      AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                      Nicht die Mutter aller Bücher über das Thema, aber bestimmt eine Einführung.

                      Madison, nicht so schnell. Guck mal, auf was Du Dich einlassen willst

                      "Pflegetheoretisches Gedingens": Seltsam, keiner in der WB (zumindest mein Kurs), hat sich je darüber beschwert, alles über die Schocklunge zu lernen, natürlich heute ARDS genannt. Keiner scheut sich mindestens die allerletzte Software irgendeines Respirators auswendig zu lernen (OK, früher waren es halt die aller letzten Schrauben, Ventilplättchen usw). MIr ist es ziemlich egal, ob von der Zentralversorgung nun 5,8 oder 6.1 bar rauskommen. Dat muss gemindert werden. Verdammt, wie wird dann gescheit ein intubierter Mund eingeschätzt und gepflegt? What the heck is "coping" - sollte verbannt werden, bestimmt nicht politisch (oder sonstige Kategorien) korrekt! Angehörigen? Besuchszeit? Frag mich bitte nach Nilpferde, Jo? Evidenz-basierte Pflege? Pflegerische Experten-Standards? Mein Gott, was hat das mit Medizin oder Beatmung (oh, fast Gotteslästerung) zu tun? Und noch viel schlimmer, jetzt sollen wir auch noch d i a g n o s t i z i e r e n. Schlimmer geht's wohl nicht mehr...

                      WomBat, Indikationen für Pflegemaßnahmen ? So ein Quatsch, Hauptsach, Blut abgenom', BGA eingetragen, Parameter angepasst. Habe fertig.

                      PS heute übermütig. Sonne d'ran schuld?

                      Ach ja, akuter Sonnenstich, DRG ZNS Nr. 08.15. Lasse mich sofort therapieren. Oder morgen. Falls Marburger B. nicht gerade streikt.
                      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                        #41
                        AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                        WomBat, ich werde die wb-leitung meines vertrauens fragen, ob sie es vllt... evtl.... rein zufällig in ihrer bibliothek hat...

                        und hiermit oute ich mich als langjährige ignorantin in sachen pflegetheoretisches gedingens.

                        aber wie heisst es so treffend: mann/frau wird alt wie eine kuh.....

                        n8, madi
                        Die Absicht bestimmt die Sicht.

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                          #42
                          AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                          Zitat von fredokus
                          Und nochmals zum Thema:
                          Warum FWB machen?
                          so ganz klar ist mir das immer noch nicht - und wenn man dann beispiele liest wie dieses hier (etwas lapidar zusammengefasst: gerade fwb fertig und schon keinen bock mehr auf intensiv) frag ich mich doch, ob die aktuelle form der wb den sinn und zweck tatsächlich erfüllt, den sie erfüllen soll.
                          "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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                            #43
                            AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                            Zitat von WomBat vom 24.04.2006
                            Rätselhaft ist mir, warum Fr. Müller "ergebnisorientiertes Pflegeassessment" mitsamt copyrightt nennt, den nichts anderes will der Pflegeprozess und die Pflegediagnostik. Jedes Pflegeassessment sollte ergebnis-orientiert sein!! ? Weisser Schimmel, so ähnlich der "ganzheitlich-fördernde Prozesspflege" oder auch der Titel "Gesundheits- und Krankenpflegerin". Für mich ist das ein Wortkrieg. Die Verewigung der Worthülsen.
                            [...]
                            Pflegebedarf, siehe Orem. Unsere zwei Begriffe müssten ausgewechselt werden. Wir tun uns so schwer, im Bereich Gesundheit und Krankheit unser Berufsbild aufzustellen (weil so viele dafür zuständig sind und wir uns nur schwer abgrenzen können). Orem löst dieses superb. Sie unterscheidet zwischen Pflegekompetenten Patienten und Patienten mit Pflegebedarf. Dazu braucht es aber den Pflegeprozess und Pflegediagnostik um das festzustellen.
                            Hallo, Wombat,
                            kann es sein, dass da etwas durcheinander geht? Ich habe neulich einen Vortrag zum ergebnisorientierten PflegeAssessments ePA gehört. Dabei wurde mir klar, dass eine (Pflege-)Diagnose nur mit einem dafür geeigneten Assessmentinstrument gestellt werden kann (der Mediziner macht es nicht anders: Er nutzt ein EKG-Gerät, um z.B. einen Infarkt zu diagnostizieren). Und das ist das, was mit dem ePA erreicht werden soll.
                            Wenn ich den Vortrag richtig verstanden habe, haben die Leute von ePA versucht, ein möglichst einfaches und für die Bedürfnisse des Akutkrankenhauses angepasstes Assessment zu entwickeln - etwas, das wohl in dieser Form bis heute nicht existiert. Und das "ergebnisorientiert" im Titel soll darauf hinweisen, dass man mit dem ePA direkt messen (und nachweisen!) kann, welche Erfolge die Pflege bei einem Patienten erreicht hat. Es gibt eine Webseite, auf der man einige Informationen abrufen kann (http://www.epa-online.info).
                            Nichts für ungut, aber ich finde diese Idee sinnvoll: Erst eine saubere Diagnostik auf Basis von getesteten Instrumenten und hinterher eine Auswertung, ob man mit dem, was man gemacht hat, auch erfolgreich war. Und zu beweisen, wie wichtig und erfolgreich Pflege ist, brauchen wir in diesen schwierigen Zeiten dringender als je zuvor - das ist zumindest meine Meinung.
                            Gruß
                            Fred

                            Kommentar


                              #44
                              AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                              Erstens: müssen wir dieses woanders hin verschieben?

                              Hallo Fred,

                              Grundregel seit es den Pflegeprozess, aber besonders seit es "Pflegediagnosen" gibt: Ohne Daten aus der Einschätzung, keine PD - oder mit was will man überhaupt zu einer PD kommen?

                              Das Assessment Instrument NR 1 ist zunächst die fähige Pflegekraft.

                              Diese sammelt Infos unentwegt, bei Verdacht auf xy, setzt sie Scores, Skalen, weitere sinnvolle Fragen und Kommunikationstechniken ein oder gar Untersuchungen ein (alles was "mißt" - im Sinne von messbare Ergebnisse erzielen). Subjektive Daten sind ebenfalls erwünscht (z.B. Schmerz Assessment). Dafür braucht diese Fachkompetenz.

                              Assessment Instrument Nr. 1a für die Pflegekraft ist ein sinnvoller Pflegeanamnesebogen (leeres Blatt geht auch, wenn diese weis was sie will und alles im Kopf hat ) Wie der Doc das EKG, eine Untersuchungstechnik (von Palpation über Auskultation bis zu Labor und sonstiger Diagnose Techniken) einsetzt, so setzt die Pflegekraft "ihre" Instrumente ein. Allerdings mit einem Pflegefokus - also "ihren" Fokus - der natürlich klar sein sollte (heißt, Pflegekraft weis welche Infos sie braucht um zu einer PD zu kommen - diese können sehr unterschiedlich sein, mal nötig sein, mal nicht. Das ePA tut das, was Pflegende in anderen Länder schon lange tun - vielleicht hat es bisher nicht in dieser, wie Du sagst "einfachen Form" existiert - ist halt eine Kreation für unsere Pflege in unserem Land. Das Schwierige an jeder Pflegeanamnese ist es, zu entscheiden welche Daten nötig sind. Interessant finde ich, das es "möglichst einfach" gewünscht ist/wird. Warum eigentlich? Sind wir zu doof um mit einem anderen Instrument umzugehen?

                              Zitat: "direkt messen, welche Erfolge die Pflege bei einem Patient erreicht hat"
                              > auch nicht neu, es hieß bisher schlicht "Evaluationsphase", oder der lezte Schritt im sog. Pflegeprozess (nichts anderes als ein Problemlösungs-Prozess). Wenn verschiedene Schritte des Pflegeprozesses auseinander gerissen werden mit verstärktem Blick auf einzelne Schritte (zum Bsp. Pflegeassessment), ist es evtl. auch ein Problem, die Dinge wieder zusammenzukriegen.

                              Es freut mich, dass Du dass als Sinnvoll erkennst. Willkommen zurück alter Pflegeprozess - mit "neuen " Inhalt.
                              Zitat: "Dabei wurde mir klar, dass eine (Pflege-)Diagnose nur mit einem dafür geeigneten Assessmentinstrument gestellt werden kann".
                              Ohne Assessment, keine Daten zum herausfinden, analysieren, synthetisieren und damit zu einem Urteil zu kommen. MIr ist nicht klar, wie das hätte gehen sollen ohne Assessment!?! Es sei denn, wir bekommen alle Kristall-Kugeln (zu Thermometer und sonstige Messgeräte) für die Pflegediagnostik.


                              WomBat, HIlfe kommt der Fred mit Zeug's vom April - Das ist schon Monate her , woher soll ich das wissen?

                              PS die bisher bekannten Assessment Instrumente (2 bis ca. einige Hunderte) für verschiedene Fragestellungen (abgesehen von Deku usw.) sind mathematisch gesehen gegen Endlos. (Norton, Waterlow, Braden) FIM, Glasgow, Aldrete, Ramsey, Schmerz (von Neugeboren bis alte Menschen), CAM-ICU, Mini-Mental, Barthel, Katz, Elderly Assessment, Caregiver Strain Index, Angst, Critical Care Family Needs Inventory (CCFNI) (Bedürfnisse der Angehörige von Intensivpatienten), Schlaf (OSAI), Sturz, Suizid, Thrombose, Weaning, Ernährungs-Screening und Assessment Instrumente usw usw usw usw. Ohne das Monitoring und sonstige Hiflsmittel überhaupt zu nennen. Die Docs haben halt SAPS, APACHE, Malampati, Pancreatitis usw usw usw usw. Wir und die Docs haben noch unseren Kopf (statt Kristall-Kugel).
                              Nicht zu Verschweigen sind Probleme der Validität und Reliabilität verschiedenster Instrumente, ebenso bei den Pflegediagnosen (gutes Beispiel: EnergieFeld Störung )

                              Google: Nursing assessment instruments
                              oder gehe zu http://www.lib.uiowa.edu/hardin/hapi.html für eine Übersicht. Hier gilt es, auszuwählen was Pflegemann oder Pflegefrau für einen bestimmten Patienten braucht (für nötig hält - gebunden an die fachliche Kompetenz). Einige Instrumente sind wirklich Ur-alt, davon wurden einige renoviert-innoviert-upgedated oder wie auch immer das bezeichnet wird. Andere sind neuer, dafür nicht gründlich erforscht. Uni Witten beschäftigt sich mit Assessment.

                              Zitat: "Bedürfnisse des Akutkrankenhauses angepasstes Assessment zu entwickeln - etwas, das wohl in dieser Form bis heute nicht existiert". Wenn es sowas nicht gibt, wieso kommen Pflegende in Österreich, der Schweiz oder in Frankreich überhaupt dazu?

                              Google: Nursing Assessment formulars oder nursing history forms, oder noch spezifischer: nursing adult assessment, nursing pediatric assessment, nursing pyschiatry assessment, nursing assessment in the operating room, usw usw usw usw

                              Damit können wir uns viele Jahre beschäftigen......Zitat: "zu beweisen, wie wichtig und erfolgreich Pflege ist, brauchen wir in diesen schwierigen Zeiten dringender als je zuvor ",

                              da bin ich voll Deiner Meinung, Fred.

                              Zweitens: oder passts es doch zur Diskussion über Warum Weiterbildung...?
                              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                                #45
                                AW: Warum Weiterbildung als Fachkrankenschwester /-pfleger?

                                Hallo, Wombat,
                                du hast bestimmt Recht damit, dass es viele Instrumente gibt. Aber auf die (Zitat) "fähige Pflegekraft" als Assessmentinstrument Nr. 1 würde ich mich als Patient nicht verlassen wollen. Dann wäre es ja ein Glücksspiel, ob ich gerade an eine Pflegekraft gerate, die zufälligerweise eine Fortbildung zu einem bestimmten Thema (z.B. Dekubitusdiagnostik) mitgemacht hat und daher weiß, welches Assessmentinsturment sie jetzt anwenden muss oder ob sie eine FWB hat oder nicht. Das wollte ich mir nicht antun. Da wäre es mir schon ganz recht, wenn man erst ein Screening durchführt, das ganz klar sagt, wo die Risikobereiche liegen und welche der vielen tausend Skalen, Assessmentinstrumente usw. ich an dieser Stelle anwenden muss (und: welche ich bei diesem Patienten in dieser Situation gerade NICHT benötige!). Das gibt Sicherheit, spart Zeit und Ressourcen und ist obendrein "objektiv" (naja, sofern sowas überhaupt möglich ist) - zumindest ist es dann nicht mehr vom Zufall abhängig, wie ich gepflegt werde. (Alles andere wäre sicher eine Utopie, wenn man erwarten wollte, dass alle Pflegenden immer auf dem neuesten Stand des Wissens sind. Ich könnte das von mir jedenfalls nicht behaupten...).
                                Und genau DAS soll anscheindend mit dem ePA ermöglicht werden: Eine Strukturierungshilfe, das einen ersten Überblick verschafft und dann anschließend in die Differenzialdiagnostik geht. So verstehe ich jedenfall Fr. Prof. Bartholomeyczik, die gerade einen Artikel veröffentlicht hat zum Sinn und Unsinn von Assessment. Und das ePA scheint sie auch ganz gut zu finden, zumindest benennt sie es in ihrem Text. Downloadbar ist der Text unter http://www.epa-online.info/Downloads...smentinstr.pdf
                                So long
                                Fred

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