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Visite durch Anästhesiepflege

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    #16
    AW: Visite durch Anästhesiepflege

    Höchste Zeit, daß wir Pflegevisite wieder einmal Thematisieren. Bei uns scheiterte die Umsetzung,wie in den meistenAbteilungen, bisher an der Zeit und dem Personal.
    Unsere Vorstellung war, alle zu operierenden Patienten am Vortag zu besuchen.
    Mit den derzeitigen Dienstmodellen, Bereitschaft ab 15:30 Uhr war das jedoch nicht möglich. Dies wird sich wohl zum 1.Januar ändern, da wir ein Schichtmodell einführen.
    Es bleibt jedoch die Frage offen, wieviel Mitarbeiter dann im Spät/Nachtdienst eingesetzt werden und wie hoch die Arbetisbelastung durch laufende OP und Notfälle ist.
    Zum IST Stand.
    1.Wir sind derzeit in der Anästhesiambulanz präsent. Dort werden alle ambulanten Patienten von einem Chirurgen und Anästhesiten angesehen und aufgeklärt. Unser Anteil besteht in der Assistenz und einem Gespräch von Pflege zu Patient mit anschließender Pflegeplanung auf einem standardisierten Pflegedokumentations Dokument. Abweichungen werden hervorgehoben.
    2.Zu unserem Zentral OP gehört eine präoperative Wartezone. Dort werden ein Großteil der Patienten vor der Narkoseeinleitung durch Anästhesiepersonal auf die Narkoseeinleitung vorbereitet. Hier findet ein Gespräch mit dem Patienten und die Arbeitsplanung statt.

    Ziel beider Maßnahmen ist es, für uns relevante Daten über die Patienten zu erhalten bevor diese in den OP eingeschleust werden.

    Zusätzlich findet zu Dienstbeginn eine kurze Dienstbesprechung statt in der das geplante Programm besprochen wird. Hier können wir auf die von uns erhobenen Daten eingehen. Auf den aktuellen OP-Programmen sind handschriftlich Narkoseverfahren und medizinisch wichtige Informationen der Anästhesisten vermerkt. Wesentliche Informationen aus der präop-Zone werden den Kollegen in den Sälen mitgeteilt.

    Konzept
    Wir planen, unter Berücksichtigung der neuen Dienstzeiten und sofern es zeitlich machbar ist, alle stationären Patienten am Vortag zu besuchen und den Ablauf für den OP Tag im Gespräch darzustellen. Dabei soll dann auch eine individuelle Arbeitsplanung unter Berücksichtigung der standardsierten Abläufe erfolgen. Wichtig ist hierbei auch das Gespräch mit den Kollegen der Station und deren Pflegeanamnese.

    Unsere Erfahrung aus der präoperativen Wartezone bestärkt uns in unseren Zielen. Die Patienten haben die Möglichkeit auf der Ebene Pflege Fragen zu stellen, was vielen leichter fällt als auf der Arztebene. Viele bisher in den Einleitungsräumen gestellte Fragen und Ängste werden bereits im Vorfeld befriedigt.

    Unser Benefit ist eine umfassende Information über den Patienten auf unserer Kommunikationsebene und eine Pflegeplanung für den Ablauf.
    Benefit für den Patienten ist, daß er was ich schon immer mal fragen wollte aber........ meist befriedigend beantwortet bekommt und weitaus entspannter der Narkose und OP entgegen sieht.

    Aber Vorsicht, alle Maßnahmen sollten den Patienten nicht überfordern. Bei der derzeitigen Praxis, Patienten werden zeitnah einbestellt, d.h. stationäre Aufnahme am Vortag, Aufnahmegespräch auf der Station, Gespräch mit dem Stationsarzt, ggf. Gespräch mit dem Operateur(wenn dies nicht der Stationsarzt ist), Visite durch den Anästhesisten, ggf. noch konsiliarische Untersuchung, ggf. EKG, Röntgen etc., dann pflegerische Visite, Besuch und Gespräch mit Angehörigen, sind die Patienten schnell an ihrer Belastungsgrenze.
    Dazu kommt, daß stationäre Patienten oft nicht im Zimmer anzutreffen sind und erst gesucht werden müssen. Und dann kommt wieder der Faktor Zeit ins Spiel.

    Also, Pflegevisite wenn ein Benefit für den Patienten und das Personal JA. Das Konzept muß aber stimmen.
    Pflegevisite um der Viviste willen um was zu machen NEIN.

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      #17
      AW: Visite durch Anästhesiepflege

      Um Gottes willen! Ich will die Anästhesiepflege nicht unterschätzen! Ich habe meinen Anästhesie-Einsatz hinter mir und fand es ganz schön anspruchsvoll, obwohl wir in unserer Klinik leider nur "Handlanger" sind und nicht wirklich viel selber machen dürfen (z.B. Intubationen, Lanynxmasken, etc).

      @andreasul: Die Idee mit der anwesenheit beim Aufklärungsgespräche finde ich gar nicht so schlecht. Da schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Aber wie schon gesagt, ist das bei unserer personellen Situation derzeit undenkbar.

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        #18
        AW: Visite durch Anästhesiepflege

        Hallo
        Also wie schon oben bei Piccolina angeführt haben wir die "postanästhesiologische Pflegevisite " eigeführt. ( Veröffentlich in der Beilage Intensiv -- Die Schwester/ Der Pfleger vom Mai im Bibliomedverlag ).
        Diese Visite ( so häufig durchgeführt wie es eben nur geht ) hat uns schon sehr viel Gutes beschert. Von Qualitätsaspekten über Motivationsmöglichkeiten bis hin zu einer deutlich verbesserten Kommunikationebene mit den peripheren Stationen. Weiterhin haben wir nun auch Möglichkeiten zu hinterfragen wie unser Tun und Handeln beim " Objekt " ankommt. Desweiteren werden die Ergebnissen im Krankenhausinformationssystem datentechnisch verarbeitet, was uns widerum Argumentationshilfen mit unseren Vorgesetzten an die Hand gibt.
        Also kann ich bisher nichts negatives erkennen und so endet erstmals die Anästhesiepflege nicht an der OP-Tür.

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          #19
          AW: Visite durch Anästhesiepflege

          Super!

          Wäre ein Wunschtraum für mich!!

          Aber an die Kollegen, die das bisher durchführen können:

          wie sieht Eure personelle Situation aus und wer macht die Visiten bei Euch (Spät-, Früh-, Bereitschaftsdienst)?

          Bei uns ist es im Moment so, daß im Frühdienst jeder Saal mit einer Pflegekraft besetzt ist, dazu kommen ein Spätdienst bis 18 Uhr und ein BD, der bis 19 Uhr offizielle Arbeitszeit hat.

          Leider läuft meist mindestens ein Saal geplant bis 19 Uhr, dazu kommen geburtshilfliche PDK's, Sectios, Ambulanz mit manchen kleineren Eingriffen, Aufräumarbeiten und natürlich die Notfälle usw.

          Ich denke, manchmal könnten wir es hinbekommen - aber hat es einen Sinn, dieses manchmal? Vor allem bei durchschnittlich 40 - 60 OP's pro Tag, kann doch einer alleine gar nicht schaffen??

          Da komme ich wieder zu dem Schluß: vielleicht wenn man die zu besuchenden Patienten auswählt....?

          Fragen über Fragen von Rainer.
          ...not sleeping...but relaxed...

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            #20
            AW: Visite durch Anästhesiepflege

            Hallo Herr Fischer
            Wir haben damit angefangen Lücken im Ablauf zu nutzen. ( Organisationsmängel, plötzlich ausfallende Operationszeiten , schneller zu Ende gehende Routineprogramme usw. ).
            Wenn man diese Sache Stück für Stück aufbaut wird sich auch später ( durch den sich ergebenden Benefit ) mehr Zeit und auch entsprechend Personal ergeben. Qualitätsmanagement und " Kundenzufriedenheit " sind hier die Schlagworte. Aber man muß beharrlich dieses Ziel verfolgen, auch gegen sich regende Wiederstände. ( Wir haben genug zu tun, wir haben zu wenig Personal, wir haben keine Lust und und und ).
            Gruß

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              #21
              AW: Visite durch Anästhesiepflege

              Hallo Gasmann!

              Würde mich wirklich brennend interessieren, wie ihr das so macht.
              Wann geht Ihr zu den Patienten, wer geht, wie sucht ihr die Patienten aus zu denen Ihr geht, geht ihr auch präop usw.??????????????????????

              Bei uns ist es leider eher so, daß noch was zum Routineprogramm dazukommt anstatt daß eine OP ausfällt.

              Aber trotzdem kann ich einige Lücken ab und an erkennen. Wie gesagt würden mich Hilfestellungen zur Organisation eines solchen Dienstes am Patienten sehr interessieren.

              Gruß, Rainer.
              ...not sleeping...but relaxed...

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                #22
                AW: Visite durch Anästhesiepflege

                Hallo H. Fischer
                Ich versuche mal die Infos zu komprimieren. Also sobald sich eine Lücke im Op Plan ergibt und oder anderweitig sich Möglichkeiten ergeben ( zb ein Weiterbildungsteilnehmer, der zusätzlich eingeplant ist , versorgt einen Saal selbstständig oder ein Operationssaal ausgesprochen zügig fertig wird ) , wird der betreffende Kollege/in beauftragt zur "postanästhesiologischen Visite ".
                Er sucht sich 6 - 10 Fälle, nicht älter als drei Tage nimmt diese in einen Fragebogen auf, der auf einem PDA gespeichert ist. Dieser dient als Leitschiene in einem Gespräch mit dem Patienten. Es hat sich gezeigt das es günstiger ist das Gespräch zwar an den Fragen orientiert aber dennoch frei zu gestalten. So bekommt man eindeutig mehr Informationen.Häufig auch welche aus anderen Fachbereichen. ( Sehr interessant !! ). Man kann so auch zu vielen Dingen Stellung nehmen, die der Patient aus Unwissenheit der Narkose oder deren Nachwirkungen zuordnet.Mit den gespeicherten Fragebögen geht dann der Kollege auf die periphere Station, erkundigt sich dort nach dem Zimmer und schon ist man auch mit der peripheren Station im Gespräch, wodurch sich bei uns schon viele Mißverständnisse und andere Problemchen haben beseitigen lassen. Dann findet das Gespräch mit dem Patienten statt, sofern er einwilligt und wird hinterher im PDA festgehalten. ( zur späteren Übertragung ins Krankenhausinformationssystem-- wichtig als Arbeitsnachweiß und Argumentationshilfe gegenüber Vorgesetzten ). Die Patienten reagieren auf die Befragung extrem positiv.
                nach der Visite wird der Leitung kurz Bericht erstattet und nötigenfalls ( negativ als auch positiv ) kurzfristig in einer Teambesprechung darüber gesprochen. --- Veränderungen oder Verbesserung in der Behandlung bzw Umgang mit dem Patienten können so schnell umgesetzt werden.
                Nochmal :
                Zeitauswahl : Wann immer es möglich ist
                Patientenauswahl : Mit Absicht zufällig
                Interviewer : Es wird darauf geachtet, das alle Kollegen einbezogen werden.
                Bisher nur Postop :
                Ursprünglich stand bei uns mal die Frage im Raum :
                Wer beurteilt eigentlich meine Arbeit ? Normalerweise arbeit der die Anästhesiepflege allein ohne einen Kollegen. Soll der Anästhesist unsere Arbeit beurteilen !!!! ?????
                Wir müssen uns am " Kunden " orientieren und wie schätz er unsere Arbeit ein ??
                Ich hoffe ich habe ein wenig weiter geholfen.
                Bis bald

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                  #23
                  AW: Visite durch Anästhesiepflege

                  Hast Du, Danke.

                  Gruß, Rainer.
                  ...not sleeping...but relaxed...

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                    #24
                    AW: Visite durch Anästhesiepflege

                    Tach,
                    in unserem KH ( 250 Betten ) ist es so, dass die Intensivpflegekräfte seit geraumer Zeit bei den Patienten, die für die IPS vorgesehen sind, ein Pflegevisite organisieren. Hier werden neben speziellen pflegespezifischen Belangen auch logistische Notwendigkeiten besprochen. Das kommt meinem Kenntnisstand nach sehr gut an. Wir in der ANpflege führen seit einigen Jahren ein präoperatives Pflegegespräch durch. Dabei gilte es einige Punkte festzuhalten:
                    - Wir haben bewußt diesen terminus technicus gewählt um irgendwelche "Kopiegerüchte" von vornherein zu umgehen.
                    - Das Pflegegespräch findet erst nach der ärztl. Visite statt.
                    - Es wird nur durchgeführt im Zusammenhang mit größeren Operationen.
                    - Primär geht es um das Vorstellen der eigenen Person, bzw. unseres Dienstbereiches. Darüberhinaus kann man individuelle Lagerungsbesonderheiten frühzeitig in Erfahrung bringen und darauf reagieren.
                    Auch etwaige Allergien oder noch fehlende Befunde werden erfragt bzw. zur Kenntnis genommen.
                    Gerade die älteren, ängstlichen Patienten halten dieses Verfahren der Vertrauensbildung für sehr konstruktiv und nützlich.
                    Sowohl unsere PDL als auch der ärztliche Dienst unterstützten diesen Bereich des Servicedienste an unseren Patienten, so dass wir auch in Zukunft diese Dienstleistung anbieten werden.

                    :jubel: Viele Grüße
                    Stevan

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