Höchste Zeit, daß wir Pflegevisite wieder einmal Thematisieren. Bei uns scheiterte die Umsetzung,wie in den meistenAbteilungen, bisher an der Zeit und dem Personal.
Unsere Vorstellung war, alle zu operierenden Patienten am Vortag zu besuchen.
Mit den derzeitigen Dienstmodellen, Bereitschaft ab 15:30 Uhr war das jedoch nicht möglich. Dies wird sich wohl zum 1.Januar ändern, da wir ein Schichtmodell einführen.
Es bleibt jedoch die Frage offen, wieviel Mitarbeiter dann im Spät/Nachtdienst eingesetzt werden und wie hoch die Arbetisbelastung durch laufende OP und Notfälle ist.
Zum IST Stand.
1.Wir sind derzeit in der Anästhesiambulanz präsent. Dort werden alle ambulanten Patienten von einem Chirurgen und Anästhesiten angesehen und aufgeklärt. Unser Anteil besteht in der Assistenz und einem Gespräch von Pflege zu Patient mit anschließender Pflegeplanung auf einem standardisierten Pflegedokumentations Dokument. Abweichungen werden hervorgehoben.
2.Zu unserem Zentral OP gehört eine präoperative Wartezone. Dort werden ein Großteil der Patienten vor der Narkoseeinleitung durch Anästhesiepersonal auf die Narkoseeinleitung vorbereitet. Hier findet ein Gespräch mit dem Patienten und die Arbeitsplanung statt.
Ziel beider Maßnahmen ist es, für uns relevante Daten über die Patienten zu erhalten bevor diese in den OP eingeschleust werden.
Zusätzlich findet zu Dienstbeginn eine kurze Dienstbesprechung statt in der das geplante Programm besprochen wird. Hier können wir auf die von uns erhobenen Daten eingehen. Auf den aktuellen OP-Programmen sind handschriftlich Narkoseverfahren und medizinisch wichtige Informationen der Anästhesisten vermerkt. Wesentliche Informationen aus der präop-Zone werden den Kollegen in den Sälen mitgeteilt.
Konzept
Wir planen, unter Berücksichtigung der neuen Dienstzeiten und sofern es zeitlich machbar ist, alle stationären Patienten am Vortag zu besuchen und den Ablauf für den OP Tag im Gespräch darzustellen. Dabei soll dann auch eine individuelle Arbeitsplanung unter Berücksichtigung der standardsierten Abläufe erfolgen. Wichtig ist hierbei auch das Gespräch mit den Kollegen der Station und deren Pflegeanamnese.
Unsere Erfahrung aus der präoperativen Wartezone bestärkt uns in unseren Zielen. Die Patienten haben die Möglichkeit auf der Ebene Pflege Fragen zu stellen, was vielen leichter fällt als auf der Arztebene. Viele bisher in den Einleitungsräumen gestellte Fragen und Ängste werden bereits im Vorfeld befriedigt.
Unser Benefit ist eine umfassende Information über den Patienten auf unserer Kommunikationsebene und eine Pflegeplanung für den Ablauf.
Benefit für den Patienten ist, daß er was ich schon immer mal fragen wollte aber........ meist befriedigend beantwortet bekommt und weitaus entspannter der Narkose und OP entgegen sieht.
Aber Vorsicht, alle Maßnahmen sollten den Patienten nicht überfordern. Bei der derzeitigen Praxis, Patienten werden zeitnah einbestellt, d.h. stationäre Aufnahme am Vortag, Aufnahmegespräch auf der Station, Gespräch mit dem Stationsarzt, ggf. Gespräch mit dem Operateur(wenn dies nicht der Stationsarzt ist), Visite durch den Anästhesisten, ggf. noch konsiliarische Untersuchung, ggf. EKG, Röntgen etc., dann pflegerische Visite, Besuch und Gespräch mit Angehörigen, sind die Patienten schnell an ihrer Belastungsgrenze.
Dazu kommt, daß stationäre Patienten oft nicht im Zimmer anzutreffen sind und erst gesucht werden müssen. Und dann kommt wieder der Faktor Zeit ins Spiel.
Also, Pflegevisite wenn ein Benefit für den Patienten und das Personal JA. Das Konzept muß aber stimmen.
Pflegevisite um der Viviste willen um was zu machen NEIN.
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