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TV-Tipp: ARD-Plusminus am 25.01.2005, 21.55: MRSA und Krankenhaushygiene

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    TV-Tipp: ARD-Plusminus am 25.01.2005, 21.55: MRSA und Krankenhaushygiene

    ARD-Plusminus: Gesundheitsexperten über Hygienemängel und fehlende Vorsorge in deutschen Krankenhäusern alarmiert

    Köln - In keinem anderen Land in Europa vermehren sich die besonders gefährlichen, resistenten MRSA-Keime so schnell wie in deutschen Krankenhäusern. Das berichtet das ARD-Wirtschaftsmagazin „Plusminus“ in seiner Sendung am 25. Januar, um 21.55 Uhr im Ersten.

    Der MRSA-Keim löst nach Plusminus-Recherchen in deutschen Krankenhäusern bei jährlich 35.000 Patienten Wundinfektionen, Lungen- und Knochenentzündungen aus, die nur schwer zu behandeln sind.
    Rund 1.500 Menschen sterben daran. Gegen die Keime seien die meisten Antibiotika inzwischen unwirksam. Manchmal wirke nur noch ein einziges Medikament. Experten wie Prof. Wolfgang Witte vom staatlichen Robert-Koch-Institut in Wernigerode zeigen sich über die Zunahme beim MRSA-Keim, wissenschaftlich ein „Methylicilin-resistenter Staphylokokkus aureus“, äußerst besorgt.

    Verschiedene Untersuchungen haben ergeben, dass 1990 ein Prozent der Staphylokokkus-Bakterien (MRSA-Keim) in den Krankenhäusern gegen herkömmliche Antibiotika resistent war, inzwischen seien es 20-mal soviel. Ursachen seien mangelhafte Hygiene und Vorsorge in den Kliniken, weil Hygiene- und Vorsorgeempfehlungen der Krankenhauskommission des Robert-Koch-Institutes nicht beachtet würden.

    Dabei gäbe es allerdings, so Prof. Wolfgang Witte, bei MRSA-Infektionen große Unterschiede zwischen einzelnen Krankenhäusern: Während in einigen deutschen Kliniken nur jeder hundertste Keim gegen die üblichen Antibiotika resistent sei, sei es in anderen Krankenhäusern jeder dritte.

    In den Niederlanden, so berichtet „Plusminus“ weiter, finde man dank einer konsequenten Vorsorge heute so wenig MRSA-Keime wie in Deutschland vor 15 Jahren. Dort würden Risikopatienten, die eine offene Wunde haben oder zuvor in einem deutschen Krankenhaus waren, bei der Aufnahme in die Klinik gezielt auf MRSA-Keime untersucht. Bis das Laborergebnis vorliege, würden sie vom normalen Krankenhausbetrieb isoliert untergebracht. Weil sich auf diese Weise deutlich weniger Patienten im Krankenhaus mit resistenten Keimen anstecken, sei die Vorsorge erheblich billiger als die Ausgaben, die man ohne Vorsorge für die Behandlung von neu infizierten MRSA-Kranken aufwenden müsste. Das hätten Untersuchungen in niederländischen Kliniken ergeben.

    Auch ein mittleres deutsches Krankenhaus, so Prof. Axel Kramer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) zu "Plusminus", könne durch mehr Vorsorge bei MRSA rund 200.000 Euro im Jahr einsparen. Auf alle deutschen Krankenhäuser umgerechnet würde sich damit eine mögliche jährliche Einsparung von knapp 450 Mio. Euro ergeben.

    Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk
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