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Charite: unbefristete Streiks

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    Charite: unbefristete Streiks

    Pflegende an der Charite Berlin treten in den unbefristeten .
    Etwa tausend OPs werden abgesagt.

    http://www.taz.de/!5205460/

    #2
    AW: Charite: unbefristete Streiks

    www.pflegewiki.de

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      #3
      AW: Charite: unbefristete Streiks

      Naja, ich bin mir nicht so sicher, dass auch in den Köpfen der Verhandlungsführer der Sinn des Streiks ankommt:
      Die streikenden Krankenhausmitarbeiter streiken nicht für ein höheres Gehalt, sondern für bessere Arbeitsbedingungen.
      Darum sei hier gesagt:
      Weiterhin gut
      und sehr viel Erfolg beim mit den lobenswerten Motiven.

      Viele liebe Grüße
      der auf neue Nachrichten vom Streik wartende
      fridolin
      immer gelegentlich manchmal
      Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

      Kommentar


        #4
        AW: Charite: unbefristete Streiks



        viel Erfolg...auch von meiner Seite!
        Arnold

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          #5
          AW: Charite: unbefristete Streiks

          Go Pflegende der Charite! Hut ab! So viel Mut, finde ich super gut!

          WomBat, liebe Grüße an alle Streikende der Charite! Ihr seid Vorbilder
          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

          Kommentar


            #6
            zwai-Kommentar: Historische Chance für Charité



            Die Pflegenden der Charité sind im unbefristeten Streik,
            die Charité sieht das problematisch
            und zwai-Redakteur HolBeu wird polemisch.
            Warum auch nicht?


            „Die Charité – Universitätsmedizin Berlin ist seit drei Jahrhunderten bekannt für ihre Spitzenmedizin von Weltrang. Aus dieser Tradition leiten sich der historische Auftrag und die gesellschaftliche Verpflichtung ab, exzellente medizinische Forschung, zukunftsorientierte medizinische Lehre und innovative Krankenversorgung national wie international zu gestalten.“
            Soweit die Präambel des Leitbilds der Charité.

            Unter „Weltrang“ und „historischem Auftrag“ macht man's in Berlin halt nicht gern. Nun wird die Charité bestreikt. Die Pflegenden gehen nicht um des schnöden Mammons Willen auf die Straße; nein, sie prangern ihre seit Jahren unerträglicher werdenden Arbeitsbedingungen an. In Art, Umfang und Medienecho durchaus auch ein historisches Ereignis, zumindest für Deutschland. Doch da wäre die Charité dann doch lieber ein bescheidener Local Player: „Hier wird ein bundespolitisches Thema auf dem Rücken der Charité ausgetragen“, heißt es auf der Website der Krankenanstalt.

            Doch worum geht’s hier eigentlich?

            Tatsächlich geht es fast allen Krankenhäusern, ob Weltrang oder Kreisliga, seit Einführung der DRGs 2004 finanziell nicht gut. Das war durchaus politisch so gewollt. Ein – zumindest behauptetes – Überangebot an Krankenhäusern sollte letztlich durch den Markt bereinigt werden. Dieser neoliberale Gedanke wurde natürlich mit viel gesundheitspolitischem Tamtam verbrämt, hat aber bislang schon ganz gut funktioniert. Ausbleibende Investitionszuschüsse der Länder taten ihr Übriges. Viele Krankenhäuser mussten fusionieren, privatisieren, schließen, je nach Geschwindigkeit des Niedergangs.

            Alle Kliniken stehen unter großem Druck. Was macht ein guter Betriebswirtschaftler, dem das Geld knapp wird? Das weiß ich nicht. Die Betriebswirtschaftler in den Krankenhäusern jedenfalls fanden reflexartig den größten Etatposten: Die Lohnkosten. Und davon geht in der Summe das Meiste an die größte Berufsgruppe, die Pflegenden. Also, denkt sich der Klinik-Manager, müssen wir die Summe der Pflegenden verringern. Da kommt es ganz gelegen, dass es in Deutschland keine verbindlichen Vorgaben zur Personalbemessung gibt. Um zu wissen, wo die Schmerzgrenze ist, muss man dahin gehen, wo es weh tut. Und es tut weh. Restrukturierungen, Leiharbeit, so genannte gemischtqualifizierte Teams (Euphemismus dafür, dass vermeintlich simple Tätigkeiten durch noch simpler bezahlte Hilfskräfte erledigt werden können) – all das konnte das Downsizing der Vollkraftstellen und die nachweisliche Arbeitsverdichtung nur mühsam kaschieren.

            Für viele Pflegende ist Resignation die Lösung: Teilzeitarbeit, Familienpause, Flucht aus dem Beruf. Andere entscheiden sich für Organisation: Gewerkschaften und Berufsverbände. Die sahen die Entwicklung lange voraus, mahnten, forderten und erhoben schon früh die Stimme. Doch ein dünnes Stimmchen ist das, denn in ihnen sind nur knapp zehn Prozent der Pflegenden organisiert. Das reicht gerade für einen Platz am Katzentisch, wenn die Akteure und Profiteure des medizinisch-industriellen Komplexes Politik machen.

            So bleibt vor Ort wenig anderes übrig als Vorgesetzte und Betriebsleitungen auf die Situation auf den Stationen und in den Funktionsbereichen immer wieder aufmerksam zu machen, drohende oder tatsächliche Patientengefährdungen und strukturelle Missstände zu melden. Die Gewerkschaft Ver.di hat einige ebenso eindrückliche wie unterm Strich folgenlose Beispiele aus der Universitätsmedizin Berlin in der Broschüre „Notruf Charité – Am Puls eines kollabierenden Systems“ veröffentlicht.

            Ver.di, in Sachen Pflege in letzter Zeit vor allem durch die Ablehnung von Pflegekammern aufgefallen, ergreift nun die Initiative und organisiert neben der bundesweiten Protestaktion „162.000 fehlen“ diesen beispiellosen Streik an der symbolträchtigen Charité. Chapeau!

            Damit hat Ver.di wohl nicht nur den Siedepunkt der miesen Stimmung abgepasst; der Streik reiht sich nahtlos sich in die Arbeitskämpfe der jüngsten Zeit ein. Lokführer, Erzieher, Postbedienstete und nun auch Pflegende: Für sie alle spielen Lohnerhöhungen hier nur eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es um grundsätzliche Fragen von Arbeitsbedingungen, Arbeitnehmerrechten und Anerkennung.

            Ver.di fordert einen Tarifvertrag mit einer verbindliche Quotenregelung für den Personalschlüssel von Pflegefachkräften, für Intensivstationen beispielsweise eine nurse-patient-ratio von 1:2.

            Eine bundesweite Problematik wird hier pars pro toto ausgerechnet an einer Berliner Vorzeige-Klinik verhandelt. Insofern mag man die Offiziellen der Charité ja sogar verstehen, wenn sie nicht verstehen, warum gerade bei ihnen täglich 200 Operationen abgesagt werden müssen und sie jeder Streiktag nach eigenen Angaben 500.000 Euro - grob umgerechnet etwa 10 Pflege-Vollkräfte/Jahr - kostet. (Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg hatte in zweiter Instanz allerdings kein Verständnis und hält den unbefristeten Streik für rechtlich zulässig und nicht unverhältnismäßig.).

            Oh, und ja, der Vorstand der Charité spricht sich auch für mehr Personal in der Pflege aus, wenngleich nicht nach einer starren Quote. Aber leider sei der geforderte Betreuungsschlüssel nicht finanzierbar und überhaupt, in dieser Form ist er nirgends umgesetzt.

            Chère Charité: Wer etwas nicht will, findet Gründe. Wer etwas will, findet Wege. Vielleicht hast du hier mal wieder einen historischen Auftrag.

            (holbeu)

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              #7
              AW: Charite: unbefristete Streiks

              Danke für die klaren Worte, Holbeu!


              Schön, wenn die Charite es "uns allen zeigen würde".

              Und so ein Magnet würde.

              WomBat
              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

              Kommentar


                #8
                AW: Charite: unbefristete Streiks

                Schön, wenn die Charite es "uns allen zeigen würde".

                Und so ein Magnet würde
                LIeber WomBAt, wie herum ist Dein Chariete-Magnet gepolt? Mitarbeiter-mäßig oder Patienten-mäßig?
                Klartext: möchtest Du, dass die Chariete viele KollegInnen der Pflege anzieht oder viele Patienten anzieht?
                Viele liebe Größe
                der immer richtig gepolte
                fridolin
                immer gelegentlich manchmal
                Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

                Kommentar


                  #9
                  AW: Charite: unbefristete Streiks

                  muss gestehen da stehen mal wirklich ein paar Sachen drin (siehe Anhang) die ich gerne und voll unterschreibe!
                  Arnold
                  Angehängte Dateien

                  Kommentar


                    #10
                    AW: Charite: unbefristete Streiks

                    und mal schauen was unter dem Strich wirklich herauskommt!



                    Wünschen würde ich mir....
                    arnold

                    Kommentar


                      #11
                      AW: Charite: unbefristete Streiks

                      Die Berliner Charité und Ver.di haben sich nach zehn Tagen Ausstand der Pflegekräfte am Mittwochabend auf ein vorläufiges Ende der Streiks geeinigt.
                      Betreuungs-Quoten und Kriterien für Belastungsrenzen sollen durch einen Ausschuss festgelegt werden und als Basis für einen künftigen Tarifvertrag dienen.
                      „Die Charité muss nun die Frage beantworten, wie sie die personelle Aufstockung finanzieren kann, da das gegenwärtige Finanzierungssystem dies nicht hergibt“, wird Charité-Vorstandschef Karl Max Einhäupl in der taz zitiert.
                      Damit scheint er den historischen Auftrag, den vor sechs Tagen postuliert hat, anzunehmen.

                      Am Mittwochabend wird der Streik ausgesetzt. Patienten erklären sich solidarisch mit den Pflegekräften.
                      Zuletzt geändert von Holger Beuse; 02.07.2015, 18:34.
                      zwai - wir können auch anders!

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                        #12
                        AW: Charite: unbefristete Streiks

                        ein historischer Durchbruch :jubel: wäre wunderbar

                        WomBat
                        Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                          #13
                          AW: Charite: unbefristete Streiks

                          Hallo Zwaimeinde,

                          unter dem #Pflegestreik etabliert sich eine (kleine) Protestbewegung auf Twitter, die sich den Mittwoch mittag als Aktionszeit ausgesucht hat.

                          In 140 Zeichen auf sich aufmerksam machen, entstanden im Rahmen des Charitestreiks.

                          Allerbeste Grüsse

                          Die Absicht bestimmt die Sicht.

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Charite: unbefristete Streiks

                            This video gives you a snapshot of why the world needs nurses. Nursing is possibly one of the most important professions in the world. Yet, nurses continue t...


                            so kann es auch sein....
                            arnold

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                              #15
                              AW: Charite: unbefristete Streiks

                              Ich habe übrigens auf das Statement von Prof. Lohmann in der letzten Schwester Pfleger einen Leserbrief geschrieben. Viel Spaß beim lesen.
                              Glück Auf
                              Martin
                              Der ITS Opa

                              Wird die Birne langsam dumm
                              greife schnell zum Gingium

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