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Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

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    #76
    AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

    Zitat von WomBat
    Das KrpflG syn. AltpflG von 2003…war und ist…und sollte eingestammpft werden.
    Keine Verbesserung, nur Vortäuschung. Zukünftig notwendiges Wissen und Können wird damit nicht erreicht. Deutschland in Sachen berufliche Pflege ist sowas von Entwicklungsland. Das liegt an den Lobbyisten. Und an dem Gehorsam der Pflegenden. Traurig, das Patienten diesem Sch….. ausgesetzt sind. Leider merken sie es zu spät. Wenn der Keim schon im System ist oder die Luft im Schlauch…aber hier macht das alles Nix.

    WomBat 2008 http://forum.zwai.net/showthread.php...&highlight=dgs
    Der sog. Modellversuch (Studium) in Berlin scheiterte – auch politisch (und lobbyistisch) gewollt.
    Hedin’s Dissertation 1985 ist vollständig online: (Seite für Seite, aber vorhanden)


    Kurzversion in deutsch: Hedin (1987): Die Geburt und der Tod eines Modellversuchs: Erziehung zu einem kritischen Bewusstsein in der Krankenpflege; Krankenpflege, 42 Jg, Heft 1 + 2

    Ich wiederhole mich eher ungern. Leider notwendig bei so viel Mist. Nochmal: Der Patient ist das Mass der Dinge. Nicht die Schicht, die Station. Wissen und Können muss für den Patient eingesetzt werden. Wenn nicht, kann das auch die Reinigungsfrau.

    WomBat,
    I wish German nursing would get it’s sh-t together. My patience is nearing an end. Just don’t be a patient here….
    Ganz einstampfen ist in meinen Augen nicht unbedingt notwendig, sondern eine Reformierung.

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      #77
      AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

      Zitat von WomBat
      Pericardinchen, wie ist das in der Schweiz mit dem Theorie-Praxis Transfer und den Lernorten? Kannst Du konkreter werden?

      Begründen und erklären, das ist gut. Ich erlebe unsere Schule so, dass dieses von den Lehrern und Praxisanleitern ebenso gewollt ist. Es scheint nur nicht ganz zu klappen. Ich denke, dass mit dem "nicht-tertiär" bei uns wirft uns nochmals 100 Jahre (mind.) zurück.

      Grüße, WomBat


      Der Theorie- Praxis- Transfer ist im Verhältnis zu Deutschland vorbildlich. Dies bedeutet, dass es dort wenig bis gar kein Transferprobleme gibt. Es gibt Curricula für die Theorie und auch für die Praxis, was es meines Wissens nach in Deutschland bisher nur in Niedersachsen gibt. Die Curricula in der Schweiz sind in der Regel geschlossen - bedeutet so viel wie, es wird alles vorgegeben, was durchaus auch ausbremsen kann. Der 3. Lernort ist in der Schweiz z.B. eine Schulstation, skills labs, Lernlabor oder Ähnliches. Das macht jeweils 10 % der anderen beiden Lernorte aus. So und damit sind sie wirklich Vorreiter. In der Fachweiterbildung Intensivpflege (also Schweiz: Nachdiplomstudiengang Intensivpflege) werden die Studierenden ständig begleitet- sprich es gibt fixe Praxisbegleiter/ Berufsbildner, die mit den Studierenden jede neue Lernsituation durchsprechen in der Praxis und dies dann praktisch am Pat. umsetzen und auch Altes wiederholen. Die Studierenden sind hierbei ständig gefordert sich einzuarbeiten bzw. dies vor- und nachzubereiten. (sprich jeden Tag werden sie begleitet und alles durchgesprochen und ihr bisheriges Wissen überprüft) Sei es nun in der Theorie oder in der Praxis. Ein "loslassen", wie wir es aus D kennen, gibt es dort eher kaum und wenn dann kommt es auf die Person an, so die Auskunft der Berufsbildner vor Ort. Es ist faszinierend diesem Treiben zuzuschauen und mehr darüber zu erfahren. Ja früher erlebte ich dies auch mal so....zu Anfängen meiner IPS- Zeit....und auch hin- und wieder mal in der FWB A+ I...was im Verhältnis zu anderen FachkollegenInnen schon verdammt umfangreich war....also doch sehr fachpraktisch. Die Schweizer stehen total auf eine fachpraktische Aus- und Weiterbildung und ein Bachelor in Nursing (Pflegestudium) wird dort schon höher angesiedelt, als bei uns. Allerdings auch dort gibt es ähnlich kontroverse Diskussionen und ebenso auch Problemchen, wie bei uns....bei den alten Hasen....also es gibt da auch KollegenInnen, die nichts von diesen FH- Absolventen halten und auch nichts von dieser Ansiedlung auf dem tertiären Niveau (also insgesamt). Somit konnte ich da durchaus paralelle Ängste erkennen bzw. mir anhören. Es kommt hierbei aber ganz bestimmt auf die Region an. Dort wo ich in der Schweiz aktuell tätig bin, darf man nicht die Berge und die Seitentäler ausser Acht lassen - sprich dort geht ungern jemand hin zum arbeiten und somit ist es einfach anders, als in Winterthur oder Zürich. Aber dennoch halten sie einen hohen Standard ein und das ist nach wie vor vorbildlich in vielerlei Dingen - auch in Bezug auf Reflexionen, Blitzlichter, Pflegediagnosen, Pflegeprozess u.v.m. Die Studierenden lernen enorm viel bzw. lernen sehr viel in der Praxis und das finde ich hervorragend. Es macht ja keinem von uns Spaß von Anderen ständig begleitet, beobachtet und beurteilt zu werden und darüber hinaus ausgefragt zu werden, aber die Schweizer KollegenInnen scheinen damit gut umgehen zu können. Ich gehe davon aus, dass sie es grundsätzlich nicht anders kennen.


      Zum Thema tertiärer Bildungsbereich:

      Ja dies kann, aber muss kein Problem darstellen. Ich sehe es allerdings so, dass wir den tertiären Bildungsbereich Pflege benötigen und zwar nicht nur im Bereich Hochschule/ Universität, sondern auch auf dem Ausbildungslevel an einer normalen Schule. So und dies würde aber auch, wie in der Schweiz bedeuteten, dass es dazu auch eine mind. dreijährige andere Ausbildung oder eine Berufs- oder allgemeine Maturität (Abitur) benötigt. Also es braucht sozusagen bei uns andere Zugangsvoraussetzungen, um einen Pflegeberuf zu erlernen.

      Nochetwas: Zur Professionalität benötigt es keine Akademisierung und nicht jeder Akademiker ist professionell...nur weil er Akademiker ist.

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        #78
        AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

        Danke für die ausführliche Antwort. Nun habe ich noch (mehr) Fragen:

        Was ist der Unterschied zu Pflege bei uns (BRD) – was machen die Pflegenden dort anders, mehr oder besser?

        Wie ist die personelle Besetzung? (oder ist das eine doofe Frage?!?)

        „Es macht ja keinem von uns Spaß von Anderen ständig begleitet, beobachtet und beurteilt zu werden und darüber hinaus ausgefragt zu werden.“
        Das ist doch was wir wollen, oder evtl. doch nicht? Es bedeutet ständige Aufsicht, ist das nicht was wir für unsere Schüler wünschen (oder uns selbst wünschten)?

        Mit den Curricula habe ich kein großes Problem, das „offen“ kam mit Oelke, alles vorher betrachte ich als ziemlich geschlossen, wenn nicht zu sagen verschossen – ich meine natürlich verschlossen.

        Ich habe nicht den Eindruck, dass die Lernfeldorientierung überall zu neuen Inhalten (Methoden usw.) geführt hat. Eher eine Umsortierung und alter Wein in neuen Schläuchen. Ich sehe keine bes. Kompetenz bzgl. z.B. Anwendung des Pflegeprozesses (richtig und vollständig von der Anamnese bis zur Evaluation). Im Bereich „Gesundheitsförderung“ sehe ich kein besonderes Wissen, was Patienten hilft gesünder zu werden oder gesund zu bleiben. Eher sehe ich weniger Wissen im Bereich Krankheitslehre – im Akutbereich halte ich das für nötig für die Krankenbeobachtung. Auch im Bereich Kommunikation sehe ich keine Verbesserungen – „Kommunikation in der Pflege
        Ein Ansatz zur Verbesserung der kommunikativen Kompetenz von Pflegepersonal“ (http://www.uni-kassel.de/upress/onli...ltext.frei.pdf ) - diese Schrift bestätigt, was ich täglich sehe. Ich meine Höre.

        Meine letzte Frage betrifft die vielen gewünschten „Kompetenzen“. Ich habe den leisen Verdacht, dass der Begriff nicht ausreichend verständlich definiert ist, daher so gut wie nicht messbar bzw. nicht vergleichbar.

        WomBat, heute verdammt naseweisig....
        Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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          #79
          AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

          Nicht Schweiz, aber trotzdem interessant:

          Look Beyond Nurse-Patient Ratios
          Alexandra Wilson Pecci, April 15, 2014

          “Education as a Marker Vitello also says that when it comes to the right nurse-to-patient ratios, "there was no fixed number [of nurses] that was the magic bullet." But there is one thing that does seem to be something of a magic bullet for patient safety: Education.
          Study after study shows that the more educated nurses are, the better the outcomes. And education is something that the IOM wants too, illustrated by its recommended goal that the proportion of nurses with baccalaureate degrees be increased to 80% by 2020.”
          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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            #80
            AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

            Hier ein Artikel aus DocCheck von einer Medizinstudentin Pflegestudium: Mehr als „Master of Bettpfanne“?

            Ich finde es nur sehr schade, dass der Akademisierung überall ein hoher Stellenwert zugeordnet wird, es aber für die Intensivpflege nur die Möglichkeit des ICP an der Steinbeis Hochschule in Berlin gibt.

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              #81
              AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

              Ich bin sicher, es wird noch kommen. Frage ist nur, wann.
              Critical Care Practitioner ist sehr begrüßenswert, keine Frage.

              Wir haben z.Z. die Vorstellung von 10 - evtl. 20% Bachelor am Bett.
              USA gehen Richtung 80% nun. Habe keine Daten zu anderen Europäischen Länder, wie aber sicher gut über 20% sein.

              USA haben schon seit ca. 20 J. Programme, vorhandene 3-jährig ausgebildete zu akademisieren. Suche z.B. RN to BSN oder RN to Master.
              Selbst Europäische Länder bieten Dir einen Master an, wenn Du Ausbildung, Erfahrung usw. plus eine Weiterbildung (oder ein BS) schon hast, für eine verkürzte Zeit zum Master.

              WomBat, noch ein bisschen, dann wird es besser
              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                #82
                AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                Gibt es in den USA die Fachweiterbildung?

                In D wird die Entwicklung in Richtung Bachelor durch nicht wenige Fachweitergebildete blockiert. Sie befürchten, dass sie ihren Status verlieren. Denn sonst hätte sie wohl schon längst dafür gekämpft, die Ausbildung auf Bachelorniveau zu heben.

                Elisabeth

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                  #83
                  AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                  Müsste es dann nicht ein Master-Abschluss sein?
                  Welcher Berufsverband/Fachverband stellt sich denn gegen einen (zukünftigen) Studiengang Anästhesiepflege?

                  Wünsche allen ein schönes Wochenende?
                  Pierre
                  http://www.youtube.com/watch?v=IMZ5VHFtQu8

                  http://www.youtube.com/watch?v=RGwiS...eature=related

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                    #84
                    AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                    Ja, wenn man von einer generalistischen Ausbildung ausgeht, dann sollte eine Intensivfachweiterbildung als Spezifizierung betrachtet werden und demnach einem Master entsprechen.

                    Allerdings dabei ist nicht ausser Acht zu lassen, dass die Fachweiterbildung derzeit im quartiären Bildungsbereich verortet ist und somit eigendlich schon auf einem Level höher angesiedelt ist, als der tertiäre Bildungsbereich.

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                      #85
                      AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                      Das ist nicht euer Ernst- oder? Ihr stellt allen Ernstes die Grundausbildung einem Bachelorabschluss gleich? Man kann sich doch nicht alleine an der Ausbildungszeit orientieren.

                      Bachelorabschliuss Pflege mit Master Anästhesie... da könnte was draus werden. Wobei der Bachelor der heutigen Fachweiterbildung entspricht.

                      Elisabeth

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                        #86
                        AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                        Zitat von Elisabeth
                        Das ist nicht euer Ernst- oder? Ihr stellt allen Ernstes die Grundausbildung einem Bachelorabschluss gleich? Man kann sich doch nicht alleine an der Ausbildungszeit orientieren.

                        Bachelorabschliuss Pflege mit Master Anästhesie... da könnte was draus werden. Wobei der Bachelor der heutigen Fachweiterbildung entspricht.

                        Elisabeth
                        Nö, ist nicht mein Ernst.
                        Würde aber auch Deine Idee bevorzugen.

                        Und nochmals die Frage an Dich: Welcher Fachverband/Berufsverband möchte die Akademisierung verhindern?

                        Herzliche Grüsse,
                        Pierre
                        http://www.youtube.com/watch?v=IMZ5VHFtQu8

                        http://www.youtube.com/watch?v=RGwiS...eature=related

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                          #87
                          AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                          Fachverbände + Berufsverbände dafür...

                          Aber weil die Politik sich nun mal nicht an den Wünschen und Vorstellungen der Berufsverbände orientiert sondern an dem, wie sich Pflege aktuell verkauft- auch die Intensivpflege- besteht dort kein Handlungsbedarf.

                          Die Fachweiterbildungen werden nun mal als völlig ausreichend angesehen und leider auch so kommuniziert. Man argumentiert mit der Berufserfahrung wenn es um solche Sachen wie die IPK geht. Das sagt doch schon alles. Der theoretische Hintergrund wird das ausgeblendet. Kein Wunder, wenn Alle eh Alles machen und du keinen Unterschied am Bett erlebst.

                          Elisabeth

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                            #88
                            AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                            Zitat von Elisabeth
                            Die Fachweiterbildungen werden nun mal als völlig ausreichend angesehen und leider auch so kommuniziert. Man argumentiert mit der Berufserfahrung wenn es um solche Sachen wie die IPK geht.
                            Liebe Elisabeth
                            Du schaffst es immer wieder mir die Zornesröte ins Gesicht zu zaubern
                            DIE FACHWEITERBILDUNG IST AUSREICHEND!
                            ....wenn auf den ITS´s die geforderte Quote engehalten wird.

                            Ich hasse es, wenn die Fachweiterbildung so abqualifiziert wird
                            Glück Auf
                            Martin
                            Der ITS Opa

                            Wird die Birne langsam dumm
                            greife schnell zum Gingium

                            Kommentar


                              #89
                              AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                              Danke für die Bestätigung. Dann brauchen wir also keinen Bachelor. Die Politik sieh das auch so. Ergo: alles gut.

                              Auch wenn das jetzt weh tut- nix hat eine so kurze Verfallszeit wie das medizinische Fachwissen, welches man in der Fachweiterbildung mitnimmt. Und nix entspricht so einer extremen Schmalspurausbildung.

                              Elisabeth

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                                #90
                                AW: Pflege an die Hochschule und dann ans Bett

                                Ich bin - schon sehr lange - pro Akademisierung der Pflege. Ich bin auch ziemlich sicher dass die "reine Abqualifizierung" von Vorhandenem nicht zielführend ist.

                                Wir wissen, dass solche Veränderungen im Pflegeberuf (in der Art der Bildung) in anderen Länder zu VIEL STREIT geführt hat. Mir scheint, manche Lernen nicht. Wie geht das schöne Lied: "when will they ever learn, when will they ever learn?".

                                WomBat

                                PS für die Friedlichen Kämpfer/innen

                                "Believe in nursing, in the wildest possible expanse of role and
                                function, and believe so strongly that your beliefs can sustain
                                you through the battles with the unknowing, unthinking,
                                deluded, and barefoot pragmatists who wish to restrain the
                                ideas and talents of nurses." Donna Diers 1984
                                Zuletzt geändert von WomBat; 03.05.2014, 18:55.
                                Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                                Kommentar

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