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Zwangsbehandlung

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    Zwangsbehandlung

    Moin,
    Zwangsbehandlungen bei psychisch Kranken: Fixieren statt behandeln?
    n der klinischen Praxis besteht derzeit erhebliche Rechtsunsicherheit, ob Zwangsbehandlungen an einwilligungsunfähigen Patienten mit psychischen Erkrankungen durchgeführt werden dürfen. ...
    mehr zu lesen unter: http://www.aerzteblatt.de/archiv/121...tatt-behandeln
    Gruß

    #2
    AW: Zwangsbehandlung

    Eingriffe, die bei lebensbedrohlicher Gesundheitsgefährdung nicht aufzuschieben sind, sind nach § 34 Strafgesetzbuch (rechtfertigender Notstand) grundsätzlich auch ohne Aufklärung und Einwilligung legitimiert (6).
    Mit dieser Begründung werden Landauf, Landab Patienten auf Intensivstationen gegen ihren Willen fixiert, z.B. in der Weaningphase.

    Hier wäre es sicherlich sinvoller, den Personaleinsatz zu erhöhen.

    Viele liebe Grüße
    fridolin
    Zuletzt geändert von fridolin; 26.08.2016, 13:24.
    immer gelegentlich manchmal
    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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      #3
      AW: Zwangsbehandlung

      Zitat von fridolin
      ...
      Hier wäre es sicherlich sinvoller, den Personaleinsatz zu erhöhen. ...
      Wo bekommst den binnen weniger Minuten her und vor allem: wer bezahlt den?

      Ich hab noch Sitzwachen erlebt. Waren Studenten, die kurzfristig abrufbar waren. Die waren zwar auch net binnen Minuten vor Ort. die Fixierung war dann nur eine Übergangslösung.

      Mir wäre schon geholfen gewesen, wenn es möglich wäre, eine Station so schließen zu können, dass nur orientierte Pat. die Station verlassen können. Dann könnte man dem ausgeprägten Bewegungsdrang so manch dementer Pat. gerecht werden und müsste ihn net- in welcher Art auch immer- ruhig stellen.

      Wir brauchen auch im somatischen Bereich mehr Stationen, die sich auf die Klientel Demens u.ä. spezialisieren und wo andere Fachdisziplinen als Konsil erscheinen. Das müsste per Gesetz festgelegt werden. Denn die Anzahl der desorientierten Pat. wird zukünftig ansteigen.

      Und- es braucht eine entsprechende Quali bei den GuKs. Hier gibt es erhebliche Mankos, wenn es um den Umgang mit desorientierten Menschen geht. *grübel* Oder sollte man vielleicht besser APs anlernen für den KH-Bereich? Generalistische Ausbildung- das wärs.

      Elisabeth

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        #4
        AW: Zwangsbehandlung

        AP?
        Angina pectoris? Alkalische Phosphatase? Anus praeter?
        Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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          #5
          AW: Zwangsbehandlung

          AP? Ich vermute Elisabeth meinte Altenpfleger ?!


          Gruß Tildchen

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            #6
            AW: Zwangsbehandlung

            Wo bekommst den binnen weniger Minuten her und vor allem: wer bezahlt den?
            Liebe Elisabeth,
            mir ging es hier weder um zeitliche Komponenten noch um pekuniäre Ansätze!
            Mir ging es hier nur um die Fixierung von Patienten und deren eigentlich grenzwertige Auslegung rechtlich Vorschriften.
            Viele liebe Grüße
            fridolin
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              #7
              AW: Zwangsbehandlung

              He

              jeder der versucht die aktuellen Sedierungsleitlinien umzusetzten weiß dass, man nicht zu jeder Zeit die Patienten zwischen Rass -2/+2 halten kann, und auch bei geziehlten Aufwachversuchen, die sich durchaus über Stunden hinausziehen können, Zeit hat ,auch während einer 1:1 Betreung, neben dem bett stehen bleiben zu können um aufzupassen, dass der Patiennt den Tubus drinlässt. Zwischen durch doch noch mal nen Medikament holen und schwupps ist der Tubus rauß. Und erstens im Bereich des Benchmarking ist " Autoextubation" ein Qualitätsmerkmal und zweitens ist das Outcome bei Reintubation deutlich verschlechtert( Mortalität steigt um 30 -40 %). Hier ist sicherlich eine Fixierungsanordnung mit regelmäßiger Reevaluierung gerechtfertigt. Eine ärztliche Anordnung ist dabei obligat


              Gruß Tobi

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                #8
                AW: Zwangsbehandlung

                Lieber Tobi,
                nicht jeder Patient ist zwangsläufig sediert und beatmet.
                Und selbst wenn - es gibt durchaus viele Patienten, die wach beatmet, den Tubus gut tolerieren!
                Ich möchte alle "Fixierungsfans" einmal erleben, wenn sie warum auch immer im Bett angebunden sind und sich nicht einmal am Ohr kratzen können....
                Ich glaube, dass Fixierungen auf der ITS oft übertrieben häufig angewandt werden und das es für das "Aufpassen" keine Zeit gäbe, wage ich sehr stark zu bezweifeln. Ausnahmen bestätigen die Regel.
                Viele liebe Grüße
                fridolin
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                  #9
                  AW: Zwangsbehandlung

                  Lieber Fridolin

                  Ich stimme dir auf jeden Fall zu, dass sicherlich ein großer Teil der Patienten überflüssig fixiert werden. Oftmal ist es auch so, dass wenn ein Pat es schafft sich selbst zu extubieren, er genug Kraft hat ohne Tubus zu atmen. Aber die von mir beschriebenen Datenlage drückt schon sehr und ich wage es zu bezweifeln, dass die Einschätzung ob ein Pat dazu fähig wäre bzw ob er orientiert ist oder nicht oftmals in die Hose gehen würde. Und die Zeit einen Patient so zu beobachten, hab ich nun wirklich nicht. Gerade mal nem Kollegen beim lagern helfen, ach mist hat abgeführt.... schwupps da kam nochmal was .... und schon bin ich mal 20 Minuten aus meinem Zimmer.

                  Bei nicht intubierten Patienten ist es eventuell etwas anders. Und die Gefahr das uns rechtliche Konsequenzen drohen wenn wir den Patienten unfreiwillig fixieren bringt uns wahrscheinlich weniger Konflikte ein, als wenn der Patient unfixiert irgend welche Stürze, Selbstextubation, Kabelfraß....etc vollbringt und dabei zu Schaden kommt.

                  Und wie du du selber zu sagen vermagst...
                  Bis bald
                  der auch selbst ungern fixierende Tobi

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                    #10
                    AW: Zwangsbehandlung

                    Lieber Tobbi,
                    kann es sein, dass Du "Bindeexperte" bist?
                    Dann - herzlichen Glückwunsch, wir haben einen neuen Berufszweig.

                    Das wir oft in einem zeitlichen Korsett stecken das uns den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen lässt ist kein neues Problem.
                    Doch es nützt nichts es zu beklagen - es muss zumindest für sich selbst versucht werden, es zu ändern.
                    (Und sage mir noch, Du hättest keine Zeit für eine Händedesinfektion vor und nach Patientenkontakt,.....)
                    Oft gibt es zeitliche Ressourcen, die nicht erkannt und in der Folge auch nicht genutzt werden.

                    Natürlich muss auch bei der Fixierung ein gesundes Augenmaß verwendet werden - und genau dies gilt es auf den Prüfstein zu legen. Ich glaube, es ist vielfach verloren gegangen. (das gesunde Augenmaß ist hier gemeint)
                    Ich bin natürlich auch in so weit Realist, dass eine Fixierung auch einmal unumgänglich ist.
                    Aber einem Patienten grundsätzlich nur mit der Begründung das er einen Tubus im Hals hat zu fixieren ist eine Missachtung der Menschenwürde. Du möchtest auch nicht so von uns behandelt werden!

                    Und noch eins zu den Daten:
                    solange ich nicht ganz genau weiß, wer die Daten mit welcher Begründung erhoben hat und wer die Arbeit bezahlt hat bin ich damit ganz vorsichtig geworden.
                    Es gibt zu viele Studien, die das Wunschergebnis des Auftraggebers widerspiegeln.

                    Viele liebe Grüße
                    fridolin
                    immer gelegentlich manchmal
                    Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                      #11
                      AW: Zwangsbehandlung

                      Bindeexperte... oh nein bestimmt nicht. Aber ich glaube wir sehen das gar nicht so unterschiedlich. Ich denke man kann oft einen Mittelweg finden zwischen Menschenwürde und Zwangsbehandlung. Die Kommunikation mit dem Patienten ist da sicherlich ein wichtiger Teil und wenn ich es irgendwie vertreten kann und das muss ich, dann bleibt die Fixierung auch ab, aber Sicherheit geht vor und Selbstschutz ebenfalls. Außerdem ist es immer noch eine tägliche Anordnung des Arztes.

                      Gruß Tobi

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                        #12
                        AW: Zwangsbehandlung

                        Lieber Tobbi,
                        eben, es da auch noch die Anordnung des Arztes!

                        1. sollte Pflege so weit sein, selbst entscheiden zu können ob eine Fixierung angebracht ist
                        und
                        2. machst Du Dich strafbar, wenn die ohne zwingenden Grund erfolgte Anordnung zur Fixierung von Dir ausgeführt wird!

                        Viele liebe Grüße
                        fridolin
                        immer gelegentlich manchmal
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                          #13
                          AW: Zwangsbehandlung

                          Moin,
                          Psychisch Kranke: Bundestag billigt Zwangsbehandlungen im Notfall
                          Wann dürfen Menschen gegen ihren Willen behandelt werden? Der Bundestag hat jetzt Zwangsbehandlungen von psychisch Kranken im Notfall gebilligt. Am Donnerstagabend stimmten die Abgeordneten dem Gesetzentwurf mit großer Mehrheit zu. Doch Ärzte müssen sich an einige Bedingungen halten.
                          mehr unter: http://www.spiegel.de/gesundheit/dia...-a-878229.html
                          Gruß

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                            #14
                            AW: Zwangsbehandlung

                            Moin,

                            das Bundesverfassungsgericht erleichtert die Zwangsbehandlung - http://www.aerztezeitung.de/praxis_w...160826-_-Recht

                            Gruß

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                              #15
                              AW: Zwangsbehandlung

                              Dies ist aus meiner Sicht eine Unrechtsentscheidung ohne Augenmaß.

                              Werden hierdurch doch auch wieder Zwangsmaßnahmen wie zum Beispiel eine Magenspülung nach Intox (mit 5 Personen EINEN Pat. fixieren, der sehr wehrig ist) legitimiert!
                              Wäre die oben als Beispiel genannte Magenspülung nicht aus anderen Gründen völlig "out", so gäbe es wieder eine Welle von Patientenverachteten Maßnahmen.

                              Viele liebe Grüße
                              fridolin
                              immer gelegentlich manchmal
                              Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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