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Angehörige auf der ITS

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    Angehörige auf der ITS

    Hallo ihr Lieben,
    Heute mal ein ganz kleines Stückchen Privates
    vor einigen Wochen durfte ich selber als Patient eine ITS von innen erleben. Durch eine akute Hyperthyreose war ich leider akut intensivpflichtig.

    Für einen Patienten ist das schon ein sehr einschneidendes Erlebnis, aber durch meine medizinische Vorbildung wusste ich ja wieso ich dort war und was mich dort erwartete... aber meine Angehörigen bekamen das "Brett vor den Kopf..." und der diensthabende Arzt teilte meinen Angehörigen mit "wie schwer krank ich doch sei..." und das ich "dem Totengräber von der Schippe gesprungen bin..." und das war dann das Arzt-Angehörigen-Gespräch.

    Der diensthabende Arzt liess die die beiden total geschockt an meinem Bett sitzen und ich hatte trotz meiner Beschwerden dann die Aufgabe meine Angehörigen zu trösten und ihnen wenigstens etwas die Angst zu nehmen.

    Auf dieser ITS waren 4 Pflegekräfte (ich glaube nur 3 waren Vollkräfte) und hatten 8 Beatmungspatienten bei 10 Intensivbetten und folglich hatte dieses Personal natürlich kaum Zeit sich um Angehörige zu kümmern.

    Ich habe daraus meine Lehren gezogen...jedoch ist meine Freundin noch heute kurz vorm "Herzkasper" wenn sie hört das ich bald operiert werde und danach wieder kurze Zeit auf die ITS muss.

    Sicherlich braucht der/die schwerstkranke Patient/in den Hauptteil der Pflege... aber, was hat die Station davon wenn meine Freundin Panik schiebt und mich nicht mehr besuchen kommt. So, wenn Sie vor Ort ist, kann sie durchaus kleine pflegerische Handreichungen für mich erledigen und entlastet somit ja auch das völlig überlastetet ITS-Fachpersonal... und vor allem ist ja die Anwesenheit für den Patienten in den meisten Fällen ein positiver, psychologischer Effekt.

    Haben wir nur durch Zufall eine extrem schlechte Erfahrung gemacht?
    Wie wird das in den Ausbildungen gelehrt (Umgang mit Angehörigen)?
    Wie wird denn in anderen Kliniken mit den Angehörigen auf den ITS-Stationen verfahren?
    Obliegt die Betreuung der Angehörigen den Vollkräften, Hilskräften, Mediziner oder wer auch immer, oder erhalten die Angehörigen keine Betreuung (obwohl die in meinen Augen durchaus eine gewisse Betreuung erfahren sollten und durch das Pflegepersonal durchaus bei "leicht intensivpflichtigen Patienten" mit eingebunden werden könnten)?

    Interessiert mich mal sehr wie ihr damit umgeht.
    Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? :wow:
    Danke schon im Voraus für Eure Rückmeldungen

    Beste Grüsse aus Berlin
    Gert

    #2
    AW: Angehörige auf der ITS

    schon mal hier gelesen?

    arnold

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      #3
      AW: Angehörige auf der ITS

      Zitat von arnold kaltwasser
      Hallo Arnold,
      danke erstmal für den Link, aber... ja, das habe ich bereits gelesen und ein sehr geteiltes Bild für mich persönlich erkannt
      Darum auch meine erneute Anfrage da ja der alte Artikel auch schon einige Zeit her ist
      Beste Grüsse aus Berlin
      Gert

      Kommentar


        #4
        AW: Angehörige auf der ITS

        na prima...dann wäre es schön wenn du kein neues Thema erstellst...
        macht es insgesamt einfacher...außer du möchtest möglichst viele Themen in deinem Leben erstellt haben
        arnold

        Kommentar


          #5
          AW: Angehörige auf der ITS

          Ich habe darüber nachgedacht was Angehörige am Patientenbett so anstrengend macht, so dass wir die Pflege gerne für uns alleine machen. Ich persönlich bin immer dankbar für die Besuchszeiten, da wir bereits in den regulären Besuchszeiten ebenfalls die ganze Zeit teilweise überrannt werden und nur noch zur Türe laufen. Gerade Patienten aus dem nahen Osten oder südlichen Ländern haben sehr viele Angehörige die dann teilhaben möchten und sich kümmern wollen. Es ist dann aber für Mitpatienten im Raum ebenfalls laut und unruhig.
          Angehörige die am Bett präsent sind und den Patienten ablenken, einbeziehen in ihren Alltag und tröstend wirken sind mir hochwillkommen und ich lasse sie gerne bei der Pflege mithelfen (Ganzkörperwaschung, die Gesichts-und ggf. Tubuspflege mache ich dann extra, ohne Angehörige). Angehörige, die jeden Handgriff kommentieren, alles immer wieder erklärt haben wollen, gerade bei unruhigen und deliranten Patienten selber beunruhigt und verunsichert sind und wegen jeden Rufen und Stöhnen verängstigt reagieren sind für mich sehr kräfteraubend und umständlich. Wenn sich das über Stunden hinzieht habe ich den Eindruck, dass ich mehr mit den Angehörigen als mit dem Patienten gearbeitet habe. Ich habe dann kaum noch Kapazität für meine eigentliche Arbeit übrig. Auch bei hochakuten Patienten (blutend, kreislaufinstabil usw.) halte ich die Besuchszeit kurz (15 min) biete aber an, das eine Ansprechsperson anrufen darf, wenn das Bedürfnis nach Information besteht. Ich argumentiere damit, das wir die Zeit die wir an der Türe und am Telefon verbringen nicht ihren Angehörigen zugute kommt.
          Generell haben wir, gerade hier in Zürich, viele orthodoxe Juden die aus religiösen Gründen von der Familie nicht alleine gelassen werden dürfen. Meistens sind aber die Angehörigen gerade dieser Patienten diskret und ruhig im Hintergrund aber immer da wenn sie gebraucht werden.
          Ich bin sehr dankbar für unsere klare Besucherregelung: Von 13 bis 20 Uhr, nicht mehr als 2 Leute aufs Mal, bei instabilen und terminalen Situationen auch ausserhalb dieser Zeiten und da nach Bedarf einteilbar wieviele Leute gleichzeitig ans Bett können. Ich denke, es muss jede Pflegekraft reell einschätzen wie die Situation und das Verhältnis des Patienten zu seinen Leuten ist: Es gibt Situationen dass Angehörige rehabilitierende Pflege blockieren. Dann macht es Sinn, rehabilitive Massnahmen die man auch in der KP einbauen kann ohne die Angehörigen zu machen.

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            #6
            AW: Angehörige auf der ITS

            Liebe Triemlizürich,
            vielleicht wäre es hilfreich, wenn Du einmal dem Link (bereits von Arnold angemerkt) folgen würdest und die dort gemachten Beiträge lesen würdest.

            Deine gemachten Beobachtungen und Schlussfolgerungen sind in dem anderen Diskussionsfaden noch viel besser aufgehoben.

            Kurze Anmerkung:
            In der Bundesrepublik hat jeder Patient das Recht auf die Anwesenheit seiner Angehörigen, wenn er es wünscht oder in Akutsituationen (CPR) sein Wunsch gemutmaßt werden muss.
            Steht so ähnlich auch in der (Muster)-Berufsordnung der Bundesärztekammer, §7, Abs. 4.
            Die Rechtsanwälte sagen auch, der Patient hat dieses Recht auch aus vielen anderen Rechtsvorschriften heraus.
            Warum verweigern wir (und die Ärzte) denn oft den Patienten dieses Recht?
            Viele liebe Grüße
            fridolin
            immer gelegentlich manchmal
            Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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