Zero points für Kristina Schröder

[WomBat]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Nochmals Fr. Schröder, anderer Wortlaut, dieses mal wesentlich akzeptabler (Neue Zielgruppen finden )

und „attraktive Arbeitsbedingungen erhalten bzw. angeboten werden“ (erhalten? , wo war das denn? habe ich etwas verpasst?)

http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Pressestelle/Pdf-Anlagen/pflegerat,property=pdf,bereich=bmfsfj,rwb=true.pdf

sowie hier:

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aeltere-menschen,did=166882.html

WomBat, etwas beruhigter

PS ich fand kein Hinweis auf "bessere Bezahlung"

[fridolin]

AW: Zero points für Kristina Schröder

(erhalten? , wo war das denn? habe ich etwas verpasst?)

Ja, lieber WomBat. Die PPR nämlich. Da waren deutlich mehr Pflegende pro Patient vorhanden.
Wenn Du Attraktivität mit Bezahlung gleich setzt - dann war das NIE der Fall. Obwohl - ein anderer Maßstab könnte den Schluss nahe legen, dass wir gut verdienen... (z.B. wenn zusätzlich zum Verdienst Hartz IV beantragt werden muss)
Viele liebe Grüße
fridolin

[WomBat]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Lieber Fridolin und Forum,

"attraktiv" und "Bezahlung" setze ich nicht gleich (jeder hier weis warum), es ist nur ein Punkt unter Vielen.

Heute WiSo gesehen? MRSA. Heute Nachrichten geguckt? Pflegeexperten (leider wurden keine Namen genannt) "enttäuscht" von der "Besprechung" bei den Ministern. Äh, und Ministerinnen.

siehe auch Link (weiter oben im Thread*) aus der FHS Ludwigshafen (Sahmel) zum Thema "Pflegeausbildung in Bewegung" und den vielen Modellversuchen zur Ausbildung.

Wieviele (Guk und KrPflg) Schüler/innen fallen heute durch (nach den neuen Ausbildungsbestimmungen, Regelungen, Models usw)? Die Schulen beklagen sich über den Nachwuchs (nicht nur die Schulen), ich glaube allerdings nicht, dass das das (dass das dass? Lena, ich gehe zum Kontest! Keine Sorge, ich kann nicht singen, nur ein Witz) das einzige Problem ist. Nun Ja, darin bin ich kein Experte, ich kann nur beobachten und versuchen meine Beobachtungen zu interpretieren.

Das war von Kuchenbacken auf Backen. Gute Nacht, liebes Forum, WomBat

*„Wohin steuert die Pflegeausbildung? Eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Modellprojekten“

[martin.jentzsch]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Hallo,

ich bin ja auch ein GuK der nachdem Gesetz von 2003 ausgebildet wurde, die praktische Ausbildung ist auf den Stationen sehr schlecht, aus meiner Erfahrung... Du bist als Azubi für Putzen und Essen austeilen zuständig.
Meine PDL hat für die Chirugie in der U.M. Mainz jetzt eine eigene Praxisanleiterin eingestellt, die sich nur um die Schüler kümmert, mal eine gute Sache.
Die hohen Durchfallquoten liegen meinerachtens an den Pflegepädagogen bzw. irgendwelchen Heinis die an Konferenzen t zur Weiterentwicklung teilgenommen haben. Man darf dann ein "Problemorientiertes Lernen" daheim machen, gegen Studienarbeit habe ich nichts, jedoch war am Ende alles richtig, nur jeder hatte sein eigenes Ergebnis, wie soll das in einem Examen verwandt werden.
Wie will ich mich als Azubi auf eine Abschlussprüfung vorbereiten, wenn ich die letzten den Themen 8-6 Wochen vor dem Examen erst im Unterricht habe. In NRW weis ich zumindest das ein zentrales Examen gibt, der Fülle an theoretischem Stoff kann man gar nicht alles für das Examen lernen. Außerdem, wenn ich mir meinen Rahmenlernplan für Rheinland-Pfalz anschaue, denke ich ich habe 5 Jahre Pflege studiert und ganz "ganzheitlich" alle Altersgruppen umfassend pflegen, was jedoch nicht der Realität entspricht.

[WomBat]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Martin, ich glaube dafür ist ein neuer Thread sinnvoll. (glauben betont, wissen tue ich es nicht, kommt darauf an, wo wir hingehen bzw. hin wollen).

POL. Das ist bestimmt Klasse, wenn es richtig gemacht wird. Mit Dozenten, die darin speziell geschult sind, mit der entsprechend Zeit, mit vielen Medien (Bücher, Videos, DVD, Fachzeitschriften, Modelle, sehr gut ausgestatte Demo-Räume und Möglichkeiten außerhalb der Schulzeit zu üben, zu lernen, zu recherchieren – Mit richtigen Mentoren und Schauspieler, die gelernt haben, auf Patient zu simulieren für Fallstudien usw.) Mir ist nur eine GuK Schule bekannt, die gerade mal ein paar der Ressourcen hat, die ich genannt habe (und meine Liste ist nicht vollständig). Es scheint mir alles auf Huddel-Huddel-Schnell, wir machen mal POL (am besten in Modulen, noch mehr Kuddel-Muddel, aber modern) hinauszulaufen und die Schüler können im 3. Jahr weder eine Infusion richtig wechseln, noch haben sie je einen (ganzen) Patienten mal gewaschen, fragen uns, an welchem Schenkel des ZVK sie die enterale Ernährung anhängen sollen. Blasenkatheter legen kennne sie nur theoretisch und einen Patienten im Bett „hochziehen“ ist Quatsch, der rutscht ja eh wieder ‚runter und außerdem ist das eine Dekubitus Gefahr laut der bevorzugten Skala (nix mehr mit Maul-Halten und Schaffen- siehe Erziehung). Medizinisches Rechnen? Bitte eine andere Frage. Laborwerte kennen? Ist doch Arzt Sache. Aber ATL können sie buchstabieren. Ajmalin? Ein Strand am Roten Meer der zum Tauchen geeignet ist? Gesundheitsapostel, die Menschen, die schon 30 Jahre Abführmittel nehmen umstellen wollen auf Leinsamen? 98jährige im „Pflegeplan“ als Ziele „uneingeschränkte Mobiliät“ aufschreiben? Bei Menschen mit fatalen Tumorerkrankungen aufschreiben „akzeptiert seine Erkrankungen und lernt damit zu leben“? (Obwohl sie kein Konzept habe, das umzusetzen). Nein, dann lieber meiner alte Ausbildung aufgefrischt von Fortbildungen.

Wo war ich? Ach, so. Bildung braucht die Pflege. Und keine Schnell-Schüsse mit modernen Begriffen verschönert (eher verschleiert) - damit wir endlich zur Billig-Pflege kommen (oder Du bist Gesund, im besten Fall privat versichert –auch für optimale Pflege), so nach dem Motto, es muss bezahlbar bleiben und alle Hände die da arbeiten sind ach so hilfreich und gut für Dich. Wenn es nur billig bleibt. Schöne neue Pflegewelt?

WomBat

[Elisabeth]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Was wollen wir denn nun?

Hochqualifizierte Fachkräfte, die ihr Wissen in entsprechend anspruchsvollen Prüfungen nachweisen müssen? Wobei man sich hier fragt: wie weist man was nach in einer Waschprüfung?

Oder wollen wir das Niveau so absenken, dass möglichst alle Azubis bestehen und zumindest auf dem Blatt 100% Fachpersonal da ist?

Btw.- die PPR wurde auch deshalb aus dem Verkehr gezogen, weil damit mehr als Schindluder betrieben wurde. Es ging nur um: mehr Personal. Ob der Patient wirklich den Pflegebedarf hatte, war sekundär. Da rächte sich mal wieder, dass Pflege zwar Handlungsabläufe beherrscht, diese aber net begründen kann. Stichwort: Pflegeprozess.
Unter dem Aspekt darf man gespannt sein, wie lange die PKMS ihre Daseinsberechtigung hat.

Elisabeth

[martin.jentzsch]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Hallo,

als Student Im Pflegemanagement kann ich dir sagen, das nur das Papier zählt, ob die 100% Fachkräfte was können oder nicht ist erstmal egal.
Leider denken zuviele Pflegemanager betriebswirtschaftlich, und eben nicht im pflegerischen Sinn.
Das Problem ist, das das Professionsverständnis und der Bürokratieansatz im Krankenhause aufeinander treffen, dass das Sach und Formalziel ein anderes ist.

[fridolin]

AW: Zero points für Kristina Schröder

@Elisabeth

Hochqualifizierte Fachkräfte, die ihr Wissen in entsprechend anspruchsvollen Prüfungen nachweisen müssen? Wobei man sich hier fragt: wie weist man was nach in einer Waschprüfung?

Eben deswegen habe ich vor 25 Jahren schon die "Patientenwaschanlage" erfunden. Mir fehlt nur noch der Partner für die technischen Umsetzung.

Im Ernst: Die eigentliche Frage ist doch die Sinnhaftigkeit unseres Prüfungs- und Ausbildungssystem zu hinterfragen und hier auf eine ganzheitliche Prüfungsform zu kommen. Geht das überhaupt? Oder bleibt es bei antrainierten Momentaufnahmen?

Um das aber genau festlegen zu können, muss Pflege sich erst einmal Einig sein.
Dann erst können wir über Niveau und Prüfungsinhalten reden.
Dann erst können wir auch eine Richtung für Pflege festlegen.
Dann erst macht auch eine PPR sinn (ich glaube, dass der Pflegebedarf immer schon berücksichtigt wurde - nur Heute erst wird mit nach Unten gedrückten Zahlen der Bedarf fixiert).

@Martin

Das Problem ist, das das Professionsverständnis und der Bürokratieansatz im Krankenhause aufeinander treffen, dass das Sach und Formalziel ein anderes ist.

Jawoll, dass ist doch Absicht und müsste nicht so sein. Somit hält man künstlich Spannung im Kh und die Berufsgruppen auseinander. Dies ist um so einfacher in dem Wissen, dass Pflege selbst sich uneinig (siehe oben) ist.

Essenz: Gute Ansätze, aber so kommen wir leider auch nicht weiter...

Viele liebe Grüße
fridolin

[Elisabeth]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Achja. *seufz* Kannst dich noch erinnern? 2000? Bosch-Stiftung? Pflege neu denken? Ich hatte damals tatsächlich geglaubt, dass diese Ideen Einzug halten ins Krankenpflegegesetz und das die Pflegeausbildung sich entsprechend ändert.

Dann kam das Oelke-Curriculum und wieder dachte ich: toll. Lernfelder. Kausale Zusammenhänge werden zukünftig gelehrt.

Dann kam POL. Klasse Idee. Weg vom Frontalunterricht. Der Azubi lernt sich selbst Wissen anzueignen.

Aber alle Ideen sind im Sande verlaufen. Pflege entwickelt sich in D immer mehr zurück. Checklisten udn Standards sind die Devise.

Schon gehört: im neuen Expertenstandard Dekubitus wird dei Nutzung von Skalen net mehr empfohlen. Da wirds in so manchen Bereichen zu echten Probleme kommen.

Elisabeth

[Pierre70]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Schon gehört: im neuen Expertenstandard Dekubitus wird dei Nutzung von Skalen net mehr empfohlen. Da wirds in so manchen Bereichen zu echten Probleme kommen.

Elisabeth

Warum?


Herzliche Grüsse,
Pierre

PS: Ich habe Dich nicht vergessen. Der VWL-Vortrag kommt noch.
Nur ist zur Zeit so schönes Wetter; da bin ich in den Bergen. Ausserdem noch überraschend neue Projektarbeiten zu erldedigen. Aber Anfang März sollte klappen.

[Elisabeth]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Was man so alles findet, wenn die Festplatte säubern muss. Ich hab die Gesundheistmythen dioch tatsächlcih als PDF auf dem Rechner gehabt. *ggg*

Freu mich schon auf den VWL-Vortrag.

Zum Dekubitus. Frag mal rum nach primären und sekundären Risikofaktoren und welche Auswirkungen die dann auf die Maßnahmen haben.


Elisabeth

[Elisabeth]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Pressemitteilung Nr.070 vom 21.02.2011

Zahl der Pflegebedürftigen seit 1999 um 16% gestiegen

WIESBADEN – Im Dezember 2009 waren in Deutschland 2,34 Millionen Menschen pflegebedürftig im Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes (SGB XI). Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das 322 000 Personen beziehungsweise 16,0% mehr als bei der ersten Durchführung der Erhebung im Jahr 1999. Im Vergleich zur letzten Bestandsaufnahme im Dezember 2007 stieg die Zahl der Pflegebedürftigen um rund 91 000 Personen oder 4,1%. Die Mehrheit (67%) der Pflegebedürftigen war weiblich. Insgesamt 83% der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre und älter, rund ein Drittel (35%) war über 85 Jahre alt.
...
http://www.destatis.de/jetspeed/port...nderPrint.psml

Dem Artikel sind zwei Links zum Thema beigefügt.

Elisabeth

[Hermelin]

AW: Zero points für Kristina Schröder

seht doch mal hier:

http://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/333615

[Hermelin]

AW: Zero points für Kristina Schröder

schön auch der Satz

Rösler prognostizierte, es kämen auch nicht sehr viele Pflegekräfte aus den neuen EU-Ländern.


„Da müssen wir hier in Deutschland unsere Hausaufgaben schon machen“, sagte Rösler.


Die Wertigkeit und die Anerkennung des Pflegeberufs müsse gesteigert werden.

[fridolin]

AW: Zero points für Kristina Schröder

Die Wertigkeit und die Anerkennung des Pflegeberufs müsse gesteigert werden.

Wer dass Ernst meint, der muss an der Schraube "Bezahlung" und an der Schraube "geschützter Beruf" drehen.
Und das wird teuer....

Bezahlung: Ansehen und Status stehen in der BRD traditionell auch in Zusammenhang mit der Bezahlung.

geschützter Beruf: Dann darf Pflege nur noch durch entsprechend ausgebildetes Personal ausgeübt werden.

Viele liebe Grüße
fridolin