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Lungenprotektive Beatmung und ILA

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    Lungenprotektive Beatmung und ILA

    Hallo Leute,

    ich war gestern auf einer Fortbildung zur "Lungenprotektiven Beatmung" bei Novalung. Ich war erstaunt, das derzeitige Forschungen dahin gehen, das Tidalvolumen von 6-7ml/KG/kg auf 3-4 ml zu reduzieren. Dann habe ich die ILA kennen gelernt. Die ILA wurde an einem Schwein simuliert, das ein ARDS hatte.
    Ausgangswerte: DuoPap Modus: Peep 8, phoch 34, Fio2 1,0
    pO2 74, pCO2 104. Das Fio2 durfte nicht reduziert werden.
    Wir hatten nun eine Recruitment Manöver vorgenomen, das I:E auf 1:1 umgestellt und den PEEP auf 12 genommen. In der nachfolgenden BGA war das CO2 nur geringfügig gesunken. Dann kam vom Novalungsupport der Vorschlag die Totraum vergrößernden Dinge wie Gänsegurgel und HME-Filter auszutauschen. Nach dieser Aktion sank das Co2 von 94 auf 84 bei gleicher Beatmungseinstellung. Nun wurde die ILA eingebaut, das Ergebnis war einfach verblüffend, das CO2 sank auf 64 nach ca. 10 min. Der Phoch konnte auf 25 reduziert werden, ebenso der Peep auf 10.
    alles in allem ein gelungener Tag in FFM
    Kann jedem nur empfehlen sich den Kurs mal anzutun.
    Was haltet ihr von ILA...

    LG Martin

    #2
    AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

    Hi
    Das mit der Reduzierung der Tidalvolumen ist mir auch neu.
    Ich sehr die ILA immer eher kritisch: Ich bin mir sicher das die Ila in bestimmten Bereichen ihren Platz finden wird, aber im Bereich des ARDS Patienten höchstens als "bridging tool", z.B. zum Transport genutzt wird.
    Interessant wäre, wenn du auch die Oxygenierung des kleinen Schweinchens demonstrieren könntest, denn die CO2 Retention ist unter stabilen PH Parametern eher zweitrangig.
    Gruß Tobi

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      #3
      AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

      Hallo,

      die Oxigenierung war die ganze Zeit gut. Lag wahrscheinlich auch am Fio2 von 100%. Wir haben dann auch die HFOV ausprobiert, jedoch gibt es ja nochmal einen extra Workshop. Mich hat die ILA überzeugt und es ist spannend, was wir Intensivpflegekräfte in Zukunft betreuen dürfen.

      LG Martin

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        #4
        AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

        Na klar sind Neuerungen immer spannend und interessant, aber dennoch sollte man die Sinnhaftigkeit mancher dinge hinterfragen. Die ILA hat ihren wirklich guten Dienst in Kriesengebieten geleistet. (Afghanistan)
        Sie ist gut zu transportieren, relativ minimalinvasiv, gewährleistet kurzfristig gute CO2 Reduktion und minimale Oxygenierung. Aber mir fallen nicht so viele Krankheitsbilder ein die von der ILA langfristig profitieren.
        Gruß Tobbi

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          #5
          AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

          Der Vorteil der iLA liegt m.E. nicht darin, Pat. mit hyperkapnischen Lungenversagen zu therapieren, sondern darin Pat. im schweren ARDS im protektivem Level beatmen zu können, weil man 50% des anfallenden CO2 extrakorporal eliminieren kann. Somit kann ich auf deutlich geringere MV fahren und die Vt auf 4-6ml/kgKG runterholen und mich allein auf die Oxygenierung konzentrieren.
          Niedrigerer Pinsp, geringere AF, größere Schonung der Lunge!
          Ventilation tritt eher in den Hintergrund, Recruitment durch hohe PEEP-Anwendungen sind möglich ohne zusätzlich durch hohe Spitzendrücke Volumen generieren zu müssen.

          Servus,
          Monty
          Zuletzt geändert von Monty; 23.01.2010, 02:42. Grund: nachtdienst-bedingte Grammatik
          Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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            #6
            AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

            Hi
            du hast sicher recht mit der Annahme das man durch die ILA die Spitzendrücke reduzieren kann. Trotzdem ist es bei einem ARDS Patienten durch den Diffusionsunterschied von O2 und CO2 so, dass die Oxygenierung das führende Problem ist. Genauso wie hohe Tidalvolumina ist eine Überblähung der Alveolen durch hohe Peep Werte und eine kontinuierliche hohe FIO 2 ungesund für die Lunge. Um wirklich lungenprotektiv beim schweren ARDS zu arbeiten, muss man die Lunge komplett entlasten.

            Aber versteht mich nicht falsch, es gibt bestimmt gute Einsatzmöglichkeiten, man muss nur individuell entscheiden.

            Gruß Tobbi

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              #7
              AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

              Aber wenn ich doch sowieso diese sehr dicken Schläuche in meinen Patienten schieben muss, ist es doch im Endeffekt egal WAS ich dran anschließe... dann profitiert der Patient doch eher von einer richtigen ECMO als das die ILA leisten könnte...?
              www.pflegewiki.de

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                #8
                AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                Ich halte die ECMO Therapie auch für sinnvoller, aber man sollte sich schon bewußt machen welche zusätzlichen Risiken man dadurch eingeht. Die ILA ist deutlich minimalinvasiver als die ECMO, aber daher auch sehr bergrenzt in Ihren Möglichkeiten.
                Gruß Tobi

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                  #9
                  AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                  Warum weniger invsasiv? Ich muss doch (oder der Doc viel mehr) jeweils die vena femuralis (wenn venovenös) beidseitig punktieren... achso, wie sieht es denn mit Anschlussmöglichkeiten nach herzchirurgischen Eingriffen aus? Unsere Herzchirurgen präferieren ja die herznahe Punktion....
                  www.pflegewiki.de

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                    #10
                    AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                    Also die ILA wird mit detlich kleineren Kanülen bestückt, ist nicht pumpenbetrieben daher gering hämolytisch. Außerdem zirkuliert nur ein kleiner Teil des Pat. HZV's.

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                      #11
                      AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                      Die iLA steht aber auch dort zur Verfügung, wo keine Herzchirurgen mit der ECMO rumschleichen.
                      Wenn die Entlastung durch die iLA nicht ausreicht, ist eine HFOV eine zusätzliche Möglichkeit, um die Oxygenierung zu verbessern.
                      Natürlich kann die iLA eine ECMO nicht ersetzen, aber der Kostenaufwand (~4000€) und die Anwendungsdauer von bis zu 28 Tagen sind sicher eine schnelle Option. ~45 Minuten bis zur Funktionstüchtigkeit der iLA und ich brauch keinen Herzchirurgen und Kardiotechniker.

                      Servus,
                      Monty
                      Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                        #12
                        AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                        Was mich interessieren würde ob jemand die ILA schon mal eingesetzt hat zur Vermeidung einer (Re) Intubation? Das fände ich persönlich eine sinnvolle Maßnahme.

                        Gruß Tobi

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                          #13
                          AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                          Hallo,

                          ich denke Monty hat die ILA Einsatzmöglichkeit am besten zusammen gefasst. Ich hatte noch den Vorschlag gemacht, den APRV-Modus einzustellen, der ja auf einer gewissen Weise die HFOV simuliert. Werde mir sicherlich noch den HFOV Workshop dieses Jahr antun. Habe gerade gesehen, fas mein Kinästhetikkurs schon überbucht ist. Jetzt habe ich noch 4 Fortbildungstage frei.....

                          LG Martin

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                            #14
                            AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                            Hallo Martin,
                            das mußt du mir jetzt mal näher erklären, was APRV mit HFOV zu tun hat.
                            Da steig ich jetzt nicht ganz durch.

                            Servus,
                            Monty
                            Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                              #15
                              AW: Lungenprotektive Beatmung und ILA

                              @all,
                              darf ich daran erinnern, dass es besonders hier schon viel zum thema gibt:



                              ansonsten auch hier:


                              so long arnold

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