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Angehörige und pflegerische Maßnahmen

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    #31
    AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

    Eine Regel für ein Team fällt mir dazu ein:

    "Wir kümmern uns."

    WomBat, Danke Dir, Elisabeth, für die anschaulichen Beispiele.
    Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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      #32
      AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

      Hallo an alle!
      Ich hätte da noch so eine Frage an Euch: Gibt es bei Euch keine klaren Regelungen was Besucher betrifft, oder ziehen nicht alle am gleichen Strang oder was löst bei Euch Frustration aus? Oder ist es das "nichtwissenwasinwelchemMomentsagen"?

      @Wombat: Du hast das supertoll auf den Punkt gebracht: Es muss an die Gegebenheiten einfach angepasst werden.

      Zur Mithilfe bei der Pflege und so möchte ich noch was loswerden:

      Die Angehörigen sollten immer ermuntert werden , den Kontakt zum Pat. zu suchen. Einbindung von Angehörigen in Pflegetätigkeiten ist in unserem Akutbereich der Intensivpflege nicht üblich, da die Invasivität der intensivmedizinischen Behandlungen Spezialwissen und -handling bedarf. Sehr wohl versuchen wir aber Berührungsängste abzubauen, indem Angehörige individuell zu kleinen „Hilfstätigkeiten“ animiert werden. Dies beispielsweise wie Schweiß abtupfen, Lippen eincremen, Mundschleimhäute mittels Schaumstoffträger befeuchten oder einfach nur die „Hand halten“. Vertraute Berührungen und Stimmen sind für den Patienten wichtig. WIR WERDEN IHM DAS NIEMALS GEBEN KÖNNEN. Wenn mich Angehörige fragen oder sagen: Ich tu ja gar nichts bzw. ich kann ja gar nichts tun, dann sage ich ihnen genau das. Sie sind da, Angehörige sind dankbar für diese Aufgabe, denn so erhalten sie das Gefühl, dass sie für gesundheitliche Fortschritte ihres Angehörigen tatsächlich etwas tun können.
      Es grüßt Euch aus dem noch immer nicht winterlichen Tirol
      Topolina
      wieder hier....

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        #33
        AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

        Zitat von topolina
        ... indem Angehörige individuell zu kleinen „Hilfstätigkeiten“ animiert werden. Dies beispielsweise wie Schweiß abtupfen, Lippen eincremen, Mundschleimhäute mittels Schaumstoffträger befeuchten oder einfach nur die „Hand halten“.

        ....WIR WERDEN IHM DAS NIEMALS GEBEN KÖNNEN.
        Pflege fängt nicht erst an, wenn ich den "Lappen schwinge" oder den Betreffenden "wende". Leider vergessen wir das oft.... und schätzen unsere eigenen kleinen Tätigkeiten viel zu wenig: das streicheln nach dem Absaugen, die Ansprache beim Positionswechsel, "Initialberührung", usw..

        Elisabeth

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          #34
          AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

          mit "wir werden ihm das niemal geben können" habe ich gemeint, die vertrautheit der berührungen durch einen angehörigen.....
          wieder hier....

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            #35
            AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

            Axo- dann Mißverständnis.

            Elisabeth

            Kommentar


              #36
              AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

              Family members' satisfaction with critical care: a pilot study
              Christina Karlsson et al

              von Schweden, in Englisch


              WomBat
              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

              Kommentar


                #37
                AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

                siehe hier:
                the results highlight the family members' need for regular information and the need to improve the environment in the waiting rooms for family members. The ICU staff's competence and their way of encountering the ill person and their family seem to be important for family members' satisfaction with …

                so long arnold

                Kommentar


                  #38
                  AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

                  Richtlinie zur Unterstützung der Familen auf der patienten-zentrierten Intensivstation

                  Clinical practice guideline for the support of the family in the patient-centered Intensive Care Unit
                  The Society of Critical Care Medicine (SCCM) is the largest non-profit medical organization dedicated to promoting excellence and consistency in the practice of critical care.



                  Unterstützungsgruppe(n) [Selbsthilfe Gruppe]
                  bzw. Entwicklung von Familienfreundlichen Intensivstationen

                  Support Groups Facilitated by Families of Former Patients: Creating
                  Family-Inclusive Critical Care Units


                  WomBat
                  Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                  Kommentar


                    #39
                    AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

                    Hallo Leute...

                    darf ich nochmal lästig sein und Euch nochmal auf ein schönes - nettes - tolles - informatives Seminar zum Thema "Angehörige" hinweisen....

                    Notfallpsychologie und Krisenintervention
                    für Pflegepersonal, Ärzte


                    Die Weiterbildung vermittelt wesentliche Kenntnisse und Handlungsmöglichkeiten im Umgang mit Angehörigen nach traumatischen Ereignissen. Dabei wird notfallpsychologisches Wissen, Handlungsmodelle im Umgang mit Angehörigen, die Kommunikation mit Angehörigen (im Speziellen auch mit Kindern) sowie Selbstschutzmaßnahmen für Ärzte und Pflegekräfte in Akutbereichen theoretisch vermittelt, praktisch und reflexiv bearbeitet.


                    In der Weiterbildung werden u.a. diese Themen behandelt:


                    Modul 1:

                    Allgemeines notfallpsychologisches Modell,
                    Prinzipien und Ziele des Erstkontakts und im Umgang mit Angehörigen;
                    adaptive und maladaptive Trauerreaktionen;
                    Überbringung schlechter Nachrichten (Übung);
                    Psychotraumatologie und spezielle Interventionstechniken (Übung).

                    Modul 2:

                    Handlungsmodelle und Phasenverlauf der Traumaverarbeitung;
                    Erschütterung der Grundannahmen;
                    soziale Unterstützung und ihre Grenzen nach traumatischen Ereignissen;
                    Erster Besuch auf der Intensivstation,
                    richtige Vermittlung von Regeln an Angehörige,
                    Vorbereitung auf den Anblick des Patienten bzw. Identifizierung und erste Abschiednahme von Verstorbenen (Übung psychologische Aspekte bei Entstellungen;
                    Gesprächsführung: "Was ist zu sagen? Darf man Dinge verschweigen?".

                    Modul 3:

                    Kennzeichen kindlicher Trauer.
                    Wie verstehen Kinder das Unglück / den Tod (Entwicklungspsychologische Konzepte von Unglück und Tod bei Vorschulkindern, Volksschulkindern und Jugendlichen)?
                    Handlungsmöglichkeiten für trauernde Kindern: "Was Kindern hilft?"
                    Aufgaben und Ziele beim Trauern sowie Hilfestellungen für das Trauern.
                    Mit Kindern über den (möglichen) Tod sprechen (Übung).
                    Kinder im Stationsalltag.

                    Modul 4:

                    Suizidale Entwicklung und Interventionen bei Suizidalität;
                    Betreuung von Angehörigen nach Suizid/Suizidversuch; zum Umgang mit Scham, Schuld und Schuldgefühlen;
                    Gesprächsführung bei Organentnahme (Übung);
                    Gefühlsansteckung,
                    Angst und Angstbewältigung;
                    Selbstschutzmaßnahmen und Psychohygiene.




                    Termine, Ort



                    Modul 1 + 2: 21. bis 23. Oktober 2011

                    Modul 3 + 4: 18. bis 20 November 2011

                    In Reutlingen....

                    mehr infos findet ihr auf www.akroline.de

                    Weitersagen ist erlaubt

                    GLG
                    Topolinchen
                    wieder hier....

                    Kommentar


                      #40
                      AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

                      Angehörige gehören auch auf einer Intensivstation mit zum Geschehen und ich binde sie gerne mit ein.

                      Auch bei mir gab es früher und auch mal zwischenzeitlich Phasen, wo ich Angehörige eher sehr nervig empfand. Umso älter, erfahrener ich wurde, umso besser konnte ich damit umgehen.
                      Ich wendete dann die Technik aus dem Ethikseminar an und gab den Angehörigen Raum sich zu entfalten und selbst zu bestimmen, ob sie noch bleiben wollen oder schon gehen und ob sie mithelfen wollen oder eben nicht.

                      Die meisten Angehörigen sind hocherfreut darüber, dass ich sie mit einbinde. Es gibt allerdings auch sehr extrem anstrengende Angehörige, wo ich innerlich echt am Rad dreh. Äusserlich habe ich gelernt dies mit ein paar Tricks oder nennen wir es auch Schauspielerei zu meistern.

                      Dies gelingt mir allerdings auch mal garnicht, dann bin ich schon ein wenig frustig über mich selbst. Aber daheim mache ich mir darüber nochmal Gedanken und überlege, wie ich solche anstrengenden Angehörige in Zukunft durchbrechen kann. Hin- und wieder tausche ich mich dann auch mit Kollegen/innen aus.

                      Ich bin aus Erfahrung klüger geworden und bin der Meinung, dass Angehörige mit eingebunden gehören.

                      Der Vorteil liegt durchaus darin, dass man ggfs. mehr Zeit dabei gewinnt u.a. auch das die Wahrnehmung gefördert wird und die Ängste gemindert werden können, wenn Angehörige dabei sind.

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                        #41
                        AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

                        Die meisten Angehörigen sind hocherfreut darüber, dass ich sie mit einbinde. Es gibt allerdings auch sehr extrem anstrengende Angehörige, wo ich innerlich echt am Rad dreh. Äusserlich habe ich gelernt dies mit ein paar Tricks oder nennen wir es auch Schauspielerei zu meistern.
                        Estspricht auch meiner Erfahrung.
                        Dies gelingt mir allerdings auch mal garnicht, dann bin ich schon ein wenig frustig über mich selbst.
                        Das passiert aus meiner Sicht besonders häufig, wenn die KollegInnen nicht "mitziehen" und dagegen arbeiten. (Feste Besuchszeiten, Einbeziehen auf gar keinen Fall.)
                        Gefährlich ist das für einen selbst, es kommt dann ganz schnell die "Frustspirale", die in der inneren Kündigung münden kann.
                        Ich bin aus Erfahrung klüger geworden und bin der Meinung, dass Angehörige mit eingebunden gehören.
                        Finde ich auch.
                        Viele liebe Grüße
                        fridolin
                        immer gelegentlich manchmal
                        Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                          #42
                          AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

                          und hier die aktuelle Meinung von Frau Zegelin:


                          arnold

                          Kommentar


                            #43
                            AW: Angehörige und pflegerische Maßnahmen

                            Moin,

                            im Moment kann unter https://www.thieme-connect.de/produc...55/a-0594-1817 ein Beitrag zum Thema "Wege zur angehörigenfreundlichen Intensivstation" gelesen und auch als pdf heruntergeladen werden. Der Artikel ist in der neuen Ausgabe intensiv (4/18) erschienen.

                            Gruß,
                            ostfriesland

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