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Intensivstationen und peripheres Personal

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    #16
    AW: Intensivstationen und peripheres Personal

    Mal überlegt, wo anders hinzugehen?

    Leider verstehen viele Verwaltungen und Pflegedirektionen ein Abwandern des Pflegepersonal falsch. Die besetzen die Stellen mit noch schlechter qualifizierteren Personal oder gar nicht, bis schlußendlich die letzte Fachkraft geht.
    Einfach den Arsch und die Augen zukneifen, solange keine Anzeige wegen Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht von Patienten kommt!

    Bei uns hat´s zumindest die Pflegedirektion kapiert und wir stellen mehr Fachpflegepersonal ein. Lieber eine Stelle offenlassen und eine Zeit auf Fachkräfte warten, als sinnlos mit "Frischfleisch" die Löcher stopfen und darauf zu warten, daß die frustriert und allein gelassen wieder aufgeben.

    Monty
    Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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      #17
      AW: Intensivstationen und peripheres Personal

      "Frischfleisch" ist billig, billiger als ein Fachkraft A/I... das scheint heute mehr zu zählen als alles andere. Und wenn ich dann noch einen Pool habe, aus dem ich schöpfen kann- der zum Gehalt der peripheren Station auf einer Intensiv aushilft... dann habe ich schon ne Menge Probs gelöst.

      Vor einem ähnlichen Problem stehen/ standen die peripheren Stationen auch. Hier wird ein Personalmix favorisiert, der alles Ausbildungsgrade beinhaltet (inkusive FSJ) und der je nach Wirtschaftlichkeit der Einrichtung und nach fachrichtung durchaus auch mal eine Reduzierung des exam. Fachpersonals bis zu 65-70% bedeuten kann. Wohl dem, der pfiffige "Hilfskräfte" hat.

      Ergo: Diese Entwicklung auf den peripheren Station wurde aus der Sicht der Intensivpflegenden nicht unbedingt als kritisch angesehen. Eine Solidariät vermisst man. Auch auf den peripheren Stationen wird eine hochkompetente Pflege geleistet.
      Die Entwicklung begann in der Peripherie und in Zeiten des Geldmangels ist es nur mehr als logisch, dass jetzt das Sparen im Intensivbereich fortgesetzt wird.
      Das Outcome des Pat. spielt in der Peripherie nur eine mehr als untergeordnete Rolle- warum soll dieser Standpunkt in der Intensivpflege anders sein?

      Es ist eine bitterböse Entwicklung für alle- und da meine ich auch ALLE- hochegagierten Pflegekräfte... egal ob Intensiv oder Peripherie. Aufzuhalten ist dieser Trend nur, wenn ... tja wenn... aber das habe ich schon so oft geschrieben... wie eigentlich alles andere in diesem Post auch.

      *grübel* Nach zuviel Hintergrundsinfos und dem darausfolgendem Pessimismus scheint irgendwann wohl eine Phase des Unmuts zu kommen... oder der Resignation?

      Elisabeth

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        #18
        AW: Intensivstationen und peripheres Personal

        @monty
        ja, ich habe schon oft überlegt wo anders hin zu gehen, bzw. etwas ganz anderes zu machen. Die Frage ist nur wohin oder was. Außerdem habe ich Zweifel, ob es "wo anders" auch wirklich besser ist. Gespart wird doch überall - bei dem Einen sicher mehr als bei dem Anderen. Vielleicht kommt man aber am Ende auch nur vom Regen in die Traufe. Ich höre jedenfalls, dass diese Zustände, wie sie bei uns herrschen, nicht unbedingt eine Ausnahme darstellen, oder?

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          #19
          AW: Intensivstationen und peripheres Personal

          Mir sind ITS bekannt, die haben z.Z. nicht nur genügende "Köpfe", dabei auch genügend Fachpflegende. Leider sind mir auch ITS bekannt, die, wie oben beschrieben, schon mit Hilfskräften verschiedener Art arbeiten - dort wird von der Pflegedirektion nur nach Anzahl der Köpfe gefragt, nicht nach Qualifikation.
          Es scheint Ecken in der BRD zu geben...da ist der "Markt" leergefegt, lt. Aussagen, keine Fachpflegende zu bekommen.

          Wann wird die Gesundheitspolitik reagieren? Haben die überhaupt Daten dazu? Sind Ihnen die Konsequenzen klar?

          Vielleicht kann jemand hier eine (anonyme) Umfrage starten. Mal sehen, was eine Analyse hier zeigt. (bin nicht darin bewandert, Umfragen zu starten).

          WomBat
          Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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            #20
            AW: Intensivstationen und peripheres Personal

            Zitat von Elisabeth
            "Frischfleisch" ist billig, billiger als ein Fachkraft A/I...
            Wenn nur die puren Personalkosten gesehen werden, vielleicht. Ich denke wenn Folgekosten wie längere Beatmungszeiten durch nicht erkannte Weaning- Ressourcen, nicht adäquate Notfallversorgung etc. eingerechnet werden sieht das anders aus.
            Gruß morgenmuffel

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              #21
              AW: Intensivstationen und peripheres Personal

              Hast du jemals erlebt, dass Gesundheitsökonomen soweit denken können? Mir ist da nicht ein einziger bekannt.

              Die DRGs belohnen eine verlängerte Beatmunszeit. Jede Klinik wird daran interessiert sein, nicht zuwenig Beatmungstage zu haben.
              Auf der anderen Seite werden aufwendige Prozeduren zu gering vergütet. Da ist bei den Einnahmen sozusagen eine Ausgleichsmöglichkeit gegeben.

              Money makes the world go round. Auch und gerade im Gesundheitswesen.

              Elisabeth

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                #22
                AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                Da hast recht, Elisabeth.

                Das gesamte Gesundheitswesen ist für den Mißbrauch offen, Krankenhäuser, niedergelassene Ärzte, Apotheker, Pharmaindustrie,...

                Kontrollinstanzen ??? Unterwandert. Lobbyismus. Bestechung.

                Nur, würde es anders sein, wenn die Pflege mehr Entscheidungen fällen dürfte? Wenn schon die besser Bezahlten nur auf die Kohle schauen, was würden dann die Armen tun?

                Zurück zum Personalproblem:
                Kann das Abwandern von Personal zu besseren Arbeitgebern denn gar nix bewirken? Wird ein Arbeitgeber, der die personelle Qualität hochhält und damit die Behandlung verbessert oder gar verkürzt, nicht davon merklich profitieren?

                Monty
                Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                  #23
                  AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                  Ich weis nicht so recht, ob das sinnvoll ist...

                  Fehlen uns die "Magnet Hospitals"? (z.B. http://www.nursingadvocacy.org/faq/magnet.html)

                  Leider fällt mir nichts Besseres ein.

                  So langsam wird es mülmig. Dunkel, unklar, unsicher, nebulös, gefährlich, weit über Risiko-freudig. Das beliebte Wort "Herausforderung" wirkt da schon zynisch.

                  WomBat,
                  Zuletzt geändert von WomBat; 06.10.2009, 21:46.
                  Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                    #24
                    AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                    @all,
                    so ganz kann ich nicht mehr folgen. Die Urasachen sind nach meiner Meinung andere. Bei uns zählt Ausbildung und Erfahrung. Wir würden auch zu 100% Fachpflege beschäftigen. Es sind jedoch 99% der Bewerber für ITS Krankenpflegeschüler. Wir haben Dauerstellenangebote. Wir stehen also im Zwang, versuchen nicht alle Betten zu fahren. Wenn jedoch die gesamte Belegung runter geht, ist die Existenz des Hauses und aller Arbeitsplätze gefährdet. Das liegt an der Politik. Ich kenne kein Haus im Umfeld, dass Personalkosten durch geringere Qualifikation im ITS Bereich erreichen will. Abwanderungen bei schlechteren Arbeitsbedingungen kenne ich kaum. Ich frage bei Vorstellungen immer danach.

                    Sören
                    wat mut dat mut

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                      #25
                      AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                      Sören, ich bin sicher, die Ursachen sind verschiedentster Art (neu-deutsch: multifaktoriell).

                      Du musst auch nicht folgen, ich auch nicht. Ob ich dem "folgen kann" oder nicht, sprich, betroffen bin mit allen Konsequenzen, halte ich Solidarität mit den Betroffenen für Bedeutungsvoll. Stichwort: Realität.

                      Schön, das es bei Sören die "wunderbare Pflegewelt" gibt.

                      WomBat, bin nicht der "neidige Typ" und freue mich für die, die einen guten Arbeitsplatz haben

                      PS es gibt víele Realitäten
                      Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                        #26
                        AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                        Zitat von Sören Lösche
                        Es sind jedoch 99% der Bewerber für ITS Krankenpflegeschüler.
                        Aber warum ist das so?

                        Trauen sich die Kollegen von den "Normalstationen" nach ein paar Jahren Arbeitsalltag dort nicht mehr zu, sich auf ITS einzuarbeiten?

                        Oder sind solche internen Bewerbungen gar nicht gewünscht, da dieses eingearbeitete Personal dann den Normalstationen fehlen würde?

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                          #27
                          AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                          Zitat von Frogger
                          Aber warum ist das so?

                          Hat keiner eine Idee dazu?

                          Mich beschäftigt das Thema nämlich sehr.

                          Wenn ich die vielen neuen Kollegen anschaue, die wir in letzter Zeit bekomen haben (was ja grundsätzlich schon mal gut ist), gibt es da zwischen ein paar alten Intensiv-Hasen und vielen Berufsanfängern nichts...

                          Und in kann irgendwie nicht glauben, dass es da auf den "Normalstationen" keine Leute gibt, die nach ein paar Jahren mal einen Schritt weiter gehen wollen...!?

                          Kommentar


                            #28
                            AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                            Ich glaube der Schritt weiter ist der Schritt aus dem Beruf heraus.

                            Sören
                            wat mut dat mut

                            Kommentar


                              #29
                              AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                              Frogger, nach gut einem Jahr Pause das Thema wieder aufgenommen...

                              Meine Meinung:
                              1.: ich hasse den Ausdruck "peripheres Personal" - impliziert er doch ein gewisses Elite-Denken der "Benutzer" hier = Intensivpersonal!
                              2.: Eben das "elitäre Denken und Handeln" der Intensivler schreckt doch mögliche Bewerber ab. (z.B. die "Übergabe" eines Pat. an die Normalstation mit vielen Fachausdrücken und Details aus dem Verlauf gespickt, die für die KollegInnen oft unverständlich sind)
                              3.: Oft werden "Fremdlinge", also Mitarbeiter die nicht zum ITS-Personal gehören, angemacht nach dem Prinzip: "...was willst Du Würstchen denn hier...)
                              4.: Viele KollegInnen wissen so gar nicht, was hinter den verschlossenen Türen einer ITS so vorgeht - sie sehen nur den Patienten, der nach 3 Wochen ITS auf die Station mit einem Dekubitus verlegt wird, was für eine Schande! Wissen sie doch gar nicht einzuschätzen, dass dieser Pat. von den 3 Wochen auf der ITS zweieinhalb Wochen hochdosiert Katecholmine bekommen hat und eine regelmäßige Lagerung erkrankungsbedingt erst in der letzten Woche möglich war... (Dies war nur ein Beispiel, ich glaube hier kann jeder viele Beispiele bringen.)

                              Viele liebe Grüße
                              fridolin

                              P.S.: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit...
                              immer gelegentlich manchmal
                              Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                                #30
                                AW: Intensivstationen und peripheres Personal

                                Deshalb möchte ich bei uns die Rotation unterstützen. Das Thema ist bei uns schon mal angesprochen worden. Ich stelle mir vor, dass jeder, der Interesse hat mal bei uns "reinschnuppern" kann. Die Leute "laufen mit" und können sich so mal ein Bild von unserer Arbeit machen. Auf der anderen Seite besteht auch bei unseren Leuten das Angebot, mal in die Arbeit der Allgemeinen Pflegestationen reinzuschauen. ( Ich mag den Ausdruck "Peripherie" auch überhaupt nicht) Auch unsere Leute können sich nach vielen Jahren (leider auch schon nach wenigen Jahren....) Intenisvpflege nicht mehr vorstellen, was es für ein Stress bedeutet, den Überblick über 20 Patienten zu haben bzw. mal wieder die nicht immer kollegiale Zusammenarbeit mit den ärztlichen Kollegen zu spüren.

                                Gruß
                                Heike
                                Wer zuletzt lacht stirbt fröhlich

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