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DGF-Fachkrankenpflegestandard

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    #16
    AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

    Hallo Monty,

    im Rahmen Deiner Interpretation des Fachkrankenpflegestandards kann ich Dir in vielerlei Hinsicht nur zustimmen. Doch gernau das ist der Punkt, den ich in meinem ersten Beitrag als 'interessant' bewertet habe. Die Auslegung, dass wir als Fachkrankenpflegekräfte selbständig und eigenverantwortlich Tätigkeiten aus dem ordinären ärztlichen Bereich übernehmen, ist beim Betrachten des Fachkrankenpflegestandards möglich. Und genau wie Dich überrascht mich demzufolge die Reaktion der ärztlichen Berufsverbände nicht sehr.

    Trotzdem musst Du mir zustimmen, dass es Bereiche in der Behandlung eines Patienten gibt, die ein spezielles Augenmerk durch die Pflege erfahren- als Beispiel könnte man hier besonders die Prophylaxen und Rehabilitation nennen. Oder man macht sich die Mühe, und betrachtet die Bedürfnisse eines Patienten, die größtenteils von der Pflege wahrgenommen werden und eine oftmals nachgewiesene/evidenzbasierte entscheidende Auswirkung auf den Behandlungs- und Therapieprozess haben. Wenn Fachkrankenpflegekräfte, wie in dem Standard beschrieben, befähigt sind "einen umfassenden Status des kritisch erkrankten Patienten zu erheben und darzustellen, inklusive der Vervollständigung der klinischen Untersuchung und Anamneseerhebung", dann kann man das unter jenen Aspekten nicht von der Hand weisen. Auf diesem Weg lässt sich zudem auch der ganzheitliche Ansatz im Behandlungskonzept verankern.

    Wie Du beschrieben hast, erleben wir regelmäßig, dass die Zusammenarbeit von Ärzten und Fachpflegekräften auch hervorragend funktionieren kann- Wissen wird geteilt, Erfahrungen abgesprochen, gemeinsam Hand in Hand gearbeitet. Diese Grundlage findet sich jedoch auch in dem Fachkrankenpflegestandard wieder; Zitat: "In Verbindung mit dem intensivmedizinischen Team ist die Fachkrankenpflegekraft befähigt, beispielsweise [...]".

    Ich möchte Deine Meinung in keinster Weise kritisieren, im Gegenteil. Du stellst eine mögliche Interpretation des Standards vor. Und ich halte es für notwendig, diese Interpretationen zu diskutieren.

    Gruß
    Ole

    Kommentar


      #17
      AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

      Hallo @all,
      prinzipiell stimme ich der Kernaussage von Monty zu, dass die "monemtane Qualifikation und Ausbildung der Fachpflege" nicht ausreichend für einen derartigen Fachpflegestandard ist.
      Weiterhin gebe ich Monty recht, wenn er sagt, dass ein ausreichender Ausbildungsstand letztendlich nur über einen Studiengang zu erreichen ist.
      Die Schlussfolgerungen von Monty sind aus meiner Sicht nicht haltbar.
      zu 1.: Eine "rechtliche Festlegung der diagnostischen und therapeutischen Einflußmöglichkeiten unter dem Gesichtspunkt eines echten Heilberufes"
      wäre vielleicht wünschenswert, würde aber die Anerkennung der Krankenpflege als Beruf und nicht nur als Berufbezeichnung vorraussetzen. Die Konsequenz wäre, dass aussließlich professionell Pflegende Pflege ausüber dürfen - mit der Folge von immensen Kosten.
      zu 2.: "Einführung von Studiengängen an den Fachhochschulen für die getrennten Arbeitsbereiche Intensiv- und Anästhesiepflege".
      Auch dies ist ein wünschenwertes Ziel mit der Frage wer das Studium finanziert und wie hinterher die Eingruppierung der Fachpflegekräfte aussieht. Ebenso ist das Berufsbild als eigenständiger Beruf komplett neu zu erstellen.
      Zu 3.: "Keine Überführungsregelung für bereits fertige Fachweitergebildete. Befähigung allein durch den jeweiligen Studiengang".
      Na, dass gibt aber Ärger. Denn schließlich gibt ja auch einen nicht unerheblichen Teil von FachweiterbildungsteilnehmerInnen, die zumindest einen Teil oder ggf. die gesamte Ausbildung selbst finanziert haben. Die sollen dann alles "wegschmeißen"? Und hast Du, lieber Monty, auch an die Krankenhäuser gedacht, die dann plötzlich von heute auf morgen ohne qualifiziertes Fachpersonal dastehen? Dies sind nur zwei Gründe in Kurzform, die Übergangsregelungen zwingend notwendig machen.

      Ich persönlich halte den Fachkrankenpflegestandard der DGF zur Zeit eher für eine Stellungnahme zur Festlegung eines (noch fernen) Zieles als für einen wirklichkeitsnahmen, praktikablen Standard.
      Außerdem frage ich mich, wie sich das mit der neuen Weiterbildungs- und Prüfungsverordnung (inklusive DVO) deckt?
      http://www.bildung-essen.de/download...rdnungnrw2.pdf

      Ich hoffe, dass die "detaillierte Leseversion/Definition des
      Fachkrankenpflegestandards" von der DGF noch die Fragen beantwortet, die dr DGF-Fachkrankenpflegestandard aufwirft.
      Viele liebe Grüße
      fridolin
      immer gelegentlich manchmal
      Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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        #18
        AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

        Ich denke das Problem liegt darin, dass verschiedene Interpretationen möglich sind. Wie Ole sagt, eine Diskussion darüber ist sicher sinnvoll.

        z.B. Diagnostik: wenn hier das Abnehmen einer Blutgasanalyse oder eine ZVD Messung gemeint ist (all das, was Intensivpflegende überwachen), dann wird das bei der BDA Akzeptanz finden. Wenn Bronchoskopien, Ultraschall U usw. gemeint waren, dann kommt Monty’s Vorschlag zum tragen „Wenn wir mehr Kompetenzen haben wollen, brauchen wir eine bessere Aus-Bildung“

        z.B. Therapie: wenn es hier darum geht, bestehende ärztliche Anordnungen (z.B. schriftlich vereinbartes Protokoll mit Nennung von oberen und unteren Grenzen) durchzuführen, z.B. Weaning, Analgosedierung, Steuerung des Flüssigkeitshaushalts, E-lyt Haushalt, Gabe von Katecholamine usw. dann wird der BDA sicher zustimmen. Wenn die Interpretation in Richtung „selbständiges Anordnen von medizinischen Therapien“ geht….dann ist das schwierig und bei geltender Rechtslage eher nicht möglich.
        Unsere med. Bildung reicht dazu nicht aus und der BDA kann hier auch gar nicht zustimmen. Das wäre mehr als fahrlässig. Und widerspricht dem Professionsgedanke. In mehrfacher Hinsicht.

        Wenn hier „Pflegetherapie“ gemeint war, dann muss das eindeutig gesagt werden.
        Das G- und Krankenpflegegesetz gibt das unter §3 Ausbildungsziel her. Es unterscheidet zwischen Eigenverantwortlich und Mitwirkung.

        Was bedeutet „die Anamnese vervollständigen“? Ist eine „Vervollständigung“ der medizinischen Anamnese gemeint? Oder ist die Erhebung einer vollständigen, systematischen Pflegeanamnese gemeint (inkl. nachfolgenden individuellen [Pflegetherapie-]Plan)?
        Hier könnte es dann z.B. heißen: 1. Erheben einer Pflegeanamnese oder 2. wenn das Wort nicht gewünscht wird „Komplementierung der ärztlichen Anamnese mit pflegerelevanten Daten“.

        Nochmals bzgl. Pflegediagnostik: es sind lediglich Diagnosen, die von Pflegende festgestellt und „therapiert“ werden dürfen. (Das muss von Land zu Land angepasst werden, auch in Bezug auf die rechtliche Situation). Pflegediagnosen erlauben es auf keinen Fall, medizinische Diagnose zu erstellen oder medizinische Therapien einzuleiten. In vielen Bereichen wird es sich um originäre Pflegemaßnahmen handeln, in einzelnen Fällen wird eine Kooperation mit der Medizin nötig sein (z.B. eine zusätzliche Anordnung).

        Das sog. Bifokale Modell wird von unserer Berufsgruppe oft ignoriert, jedoch werden hier Komplikationen genannt, die eindeutig in den Bereich der Medizin fallen, die aber idR von Pflegenden im Rahmen der Krankenbeobachtung überwacht werden. Typischerweise können Pflegende diese Komplikationen nicht (immer) verhindern, wir überwachen sie allerdings und handeln oft nach von den Ärzten vorgegebene „Standards“. Das Bifokale Modell besteht aus einer Liste von Komplikationen, zu jeder K. gibt es einen „Standard“ bzw. ein Protokoll, was weiter zu tun ist - in Zusammenarbeit mit dem Arzt. (Bsp. sind z.B. Hyper-, Hypoglykämie, post-operative Nachblutungen, E’lyt Entgleisungen, Herzrhythmusstörungen, Nebenwirkungen von Medikamenten usw…) Rechtlich sehe ich hier kein Problem, es würde für mich unter „Krankenbeobachtung und Mitwirkung“ laufen.

        Bifokales Modell


        Bei der Trennung von I + A bin ich noch eher skeptisch, obwohl ich weis, dass alle Pflege-akademisierten Länder diese getan haben. Vielleicht bin ich hier altmodisch. Mein Bauch sagt mir, die Gebiete sind so eng verwandt, es kann nicht Schaden sich für entweder I oder A zu entscheiden, aber über beide etwas gelernt zu haben inkl. praktischer Erfahrung. Es tut ja nicht weh sich im andern Gebiet kurzfristig umzuschauen. Eine Trennung kann langfristig dazu führen, dass die heutigen „I + A Allrounder“ zu „I-Spezialisten“ oder „A-Spezialisten“ werden und mit vertieftem Wissen und Können ihre Praxis letztendlich auch „erweitern“ (im Sinne von mehr Kompetenzen und Verantwortung übernehmen bei entsprechender Bildung – siehe z.B. Nurse Practitioner – das ist aber noch ein weiter Weg). Was der BDA wahrscheinlich nicht unbedingt will .
        Wenn es nicht rasch zur Akademisierung in I oder A kommt, dann könnte die Trennung zu einer Verarmung (von Wissen und Können) führen. Was wiederum Tür und Tor für ATA usw. öffnen könnte…. (Auch in Wissen über den neuen Kurs in Witten – Critcal Care Bachelor).

        WomBat, ich hoffe, dass viele Mitdiskutieren…bzw. ihre Auffassungen, Meinungen usw. beim DGF abgeben bzw. ihrem DGF Regional Mensch.

        PS wäre auch sehr interessant, wenn sich das Unterschrifts-Quatro zur Sache äußert.
        Zuletzt geändert von WomBat; 14.07.2009, 20:45.
        Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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          #19
          AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

          Zitat von Monty
          Die Stellungnahme des BDA/DGAI hat mich nicht all zu sehr verwundert, denn was unter der "beispielsweisen" Befähigungen aufgeführt wird, ist schon etwas viel. Vor allem was die Befähigung bei therapeutischen Maßnahmen betrifft.
          Kompliment!
          Dieser klaren Ansage stimme ich bei.

          Ich stimme nicht überein mit der Idee dies durch ein Pflegestudium auszugleichen/anzupassen, ein Medizinstudium bietet sich an.

          Liebe Grüssse

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            #20
            AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

            Zitat von fridolin

            Zu 3.: "Keine Überführungsregelung für bereits fertige Fachweitergebildete. Befähigung allein durch den jeweiligen Studiengang".
            Na, dass gibt aber Ärger. Denn schließlich gibt ja auch einen nicht unerheblichen Teil von FachweiterbildungsteilnehmerInnen, die zumindest einen Teil oder ggf. die gesamte Ausbildung selbst finanziert haben. Die sollen dann alles "wegschmeißen"? Und hast Du, lieber Monty, auch an die Krankenhäuser gedacht, die dann plötzlich von heute auf morgen ohne qualifiziertes Fachpersonal dastehen? Dies sind nur zwei Gründe in Kurzform, die Übergangsregelungen zwingend notwendig machen.

            fridolin
            Hallo Fridolin,

            das heißt ja nicht, das die Krankenhäuser ohne Fachpersonal dastehen. Es gibt dann halt leider 2 Arten von Pflegekräften in diesen Bereichen. Jene, die das was der Fachpflegestandard beschreibt dürfen, und diejenigen, die aufgrund der fehlenden Befähigung und Wissen es halt nicht dürfen.
            Wo sollen wir uns den hinbewegen? Auf einmal dürfen dann doch Pflegekräfte ohne entsprechende Ausbildung therapeutische Maßnahmen durchführen? Hopp oder top!
            Mit Zwischenlösungen schafft man keine Sicherheit. Wenn ich etwas nicht gelernt und darin geprüft wurde, darf ich es einfach nicht machen!
            Da beißt die Maus einfach keinen Faden ab!
            Wer diese beschriebenen Kompentenzen ausüben will, der muß nochmal studieren (gemäß dem Fall, daß wir das noch erleben). Alle anderen arbeiten wie gewohnt weiter. Deshalb werden doch ja nicht die Ärzte auf der Station abgeschafft, die wir auch bisher ständig hinzu ziehen.

            zum Thema "Die Konsequenz wäre, dass aussließlich professionell Pflegende Pflege ausüber dürfen - mit der Folge von immensen Kosten."
            Ausschließlich professionell Pflegende am ITS-Bett, ja BITTE! Wer sollte den sonst an schwerstkranken Menschen arbeiten. Pflegehelfer vom Arbeitsamt???
            Kostenrechnung? Eine Fachkraft am Bett, welche direkte Entscheidungen treffen kann, sofort interveniert, ... . Wenn die Pflegekraft am Bett, gut ausgebildet durch professionelles Weaning anhand eigenen Entscheidungen einen oder zwei Beatmungstage einspart, und dazu entsprechend mehr Geld verdient, dann bitte schön, sehr gern!

            Finanzierung des Studiums: Hunderttausende studieren jährlich nur auf Selbstkosten der Studiengebühren von 500€/Semester, der Staat zahlt die Uni´s/FH´s. Soll etwa, weil die Pflege blöd genug ist, alles selber zahlen! Da lacht sich doch jeder BWL-Student einen ab, wenn er aus Faulheit noch ein Semester extra dreht. Ja geht´s noch! Scheiß genug, daß die Pflege ständig sich auf Selbstkosten weiterbildet! Da krieg ich doch langsam einen dicken Hals.

            So, genug ausgekotzt!

            Fridolin, nicht böse sein, du bist wirklich nicht gemeint.
            Du hast schon recht, aber bei manchen Sachen muß die Pflege endlich einen radikalen Schnitt machen. Falsch verstandene "soziale" Übergangslösungen, damit werden wir nicht ernst genommen.

            @Kania:
            Medizinstudium??? Wir brauchen spezialisierte Intensivpflegetherapeuten, keine vergeistigten 7jährig-Studierten Ahnungslosen!
            Ist euch schon aufgefallen, für welche teilweise obskure Fachbereiche es Studiengänge gibt (Studiengang IberoCultura, Studiengang Intercultural Communication and European Studies (ICEUS), Studiengang International Management (für Spitzensportler))?
            Und da fragen wir uns, wer ein Studium für Intensivpflege bezahlen soll???


            So, ich hoffe jetzt ist mir keiner böse.

            Grüße, Monty
            Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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              #21
              AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

              @ Monty,
              kann es sein, dass Du meine Äußerungen anders verstanden hast, als ich sie gemeint habe?
              Ich habe Deine Punkte aufgeführt, wiederholt und kommentiert. So ist meine Antwort zu verstehen.
              Als Bespiel mag der von Dir zitierte Satz gelten:
              "Die Konsequenz wäre, dass ausschließlich professionell Pflegende Pflege ausüben dürfen - mit der Folge von immensen Kosten."
              bezieht sich auf alle Pflegenden und nicht nur die Fachleute auf der ITS!
              Denk` bitte daran, dass wir zu einer großen Gruppe von Arbeitnehmern gehören, die sich als ITS`ler nur weiter (anders) qualifiziert haben!

              Außerdem wird die Berufsgruppe der jetzigen, weitergebildeten Fachpflege mit Deiner Lösung alles Andere als glücklich. Eine Beschreibung warum das so sein wir, habe ich bereits geliefert.

              Übergangslösungen sind eine gute Möglichkeit einen sanften Übergang zu ermöglichen, ohne die schon genannten Folgen zu erzeugen.

              Viele liebe Grüße
              der nicht böse
              fridolin
              immer gelegentlich manchmal
              Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                #22
                AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                Zitat von fridolin
                Übergangslösungen sind eine gute Möglichkeit einen sanften Übergang zu ermöglichen, ohne die schon genannten Folgen zu erzeugen.
                Ich kann das ja prinzipiell schon verstehen, aber wie soll das Ganze verantwortlich funktionieren? Erweitertes Tätigkeitsfeld und Verantwortung ohne entsprechende Kenntnisse und Fähigkeiten? Ich mag meine Kollegen auch, aber ich möchte von kaum jemanden eine erweiterte Intensivtherapeutische Maßnahme erhalten, wenn ich genau weiß, daß er/sie das nicht hinreichend beherrscht und sich der Konsequenzen bewußt ist.
                Wenn es eine Übergangslösung gibt, dann muß es auch eine Prüfung des Wissens und der Fähigkeiten geben. Nur weil die Pflege schon immer einen Kuschelkurs mit unfähigen, unwilligen oder unbrauchbaren Kollegen fährt, die man über Jahre mitschleppt, kann man die nicht einfach mit mehr Kompetenzen ausstatten und auf die Patienten loslassen. Wir können es uns nicht leisten!

                Beim Thema ob die jetzige weitergebildete Pflege damit glücklich ist:
                Hier gehts doch nicht um Glücklich sein! Das ist genau der o.g. Kuschelkurs!
                Harte Schnitte und definitive Schritte! Mir ist schon klar, das mich das auch selber trifft. Wenn ich aber mehr Kompetenzen will, muß ich halt wieder die Schulbank drücken. Es bekommt ja auch keine "alte" PDL einen B.sc. im Gereich Pflegemanagent gutgeschrieben, nur weil er schon so lange im Geschäft ist.

                Es würde halt über mindestens 20 Jahre eine neue Aufgabenverteilung in der Fachpflege geben. Warum nicht? In anderen Ländern gehts doch auch! Es muß ja nicht jeder studieren.
                Ein Fachpflegestandard heißt ja nicht, daß auf einmal alle so arbeiten können müssen. Es sollte lieber heißen, daß mit entsprechender Ausbildung die nächste Generation der Fachpflege diese Kompetenzen ausüben muß.

                Ganz oder gar nicht! Dann muß halt jeder der will, nochmals mind. 3 Jahre (B.sc.) die Schulbank drücken.

                Darf ich Fridolin (und mich) nochmals zitieren:
                "prinzipiell stimme ich der Kernaussage von Monty zu, dass die "monemtane Qualifikation und Ausbildung der Fachpflege" nicht ausreichend für einen derartigen Fachpflegestandard ist."

                Ergo kann die aktuelle Fachpflege nach einen entsprechenden höheren Standard nicht arbeiten.

                Wir wollen alle mehr, aber keiner will alte Zöpfe abschneiden. Dann wird uns wieder (oder immer noch) keiner im Gesundheitswesen ernst nehmen.

                Stellt euch immer die gleiche Frage:
                Möchte ich selbst von mir behandelt werden? Können wir wirklich schon die Entscheidungen treffen, die wir uns vorstellen? Und wollen wir, daß das wirklich alle durch eine Übergangslösung dürfen?

                Vor meiner eigenen FWB hätte ich vielleicht noch ja gesagt, aber danach und nach weiteren Fortbildungen muß ich jetzt sagen nein!

                Was meinst du, Fridolin? Wie gehts dir, wenn du dir die o.g. Fragen stellst?
                Bin gespannt und freue mich schon auf deine Antwort.

                Gruß,
                Monty
                Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

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                  #23
                  AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                  Oh, Monty!
                  Bist Du gerade frustriert?

                  Nein??

                  Na, dann
                  frustriere ich Dich jetzt einmal.

                  Wenn Du von "unwilligen oder unbrauchbaren Kollegen" sprichst und das ändern möchtest, musst Du 80 %der derzeitigen Pflegekräfte entlassen!

                  Rechnung:
                  80% von den ca. 350.000 Pflegekräften in der BRD = 280.000!
                  Rest: 70.000 Pflegekräfte.
                  Na, das ergibt aber einen Pflegekräftemangel.

                  In stimme Dir ja zu, dass das Niveau viele Pflegekräfte mangelhaft ist, aber ich sehe unter den derzeitigen Möglichkeiten auch wenig Chancen, eben dies zu ändern!
                  Allenfalls lässt sich hier langfristig etwas über Dinge wie Motivation, Coaching oder Ähnlichem erreichen denn es spielen hier auch Dinge wie Frustration, innerlicher Kündigung und Burn - Out eine Rolle.

                  Viele liebe Grüße
                  fridolin
                  der Rechenkünstler...
                  immer gelegentlich manchmal
                  Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

                  Kommentar


                    #24
                    AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                    Hallo,

                    so nun die Frage wie weiter.
                    Ich habe am 1.6. auf Intensiv angefangen, wollte mir erstmal 2 Jahre geben und weiter sehen. Des weiteren laufen viele Dinge bei uns sowieso wie es da steht und die Pflegekräfte mit viel Erfahrung dürfen mehr..
                    So jetzt kommt mein Berufsverband mit dem Criticale Care Bachelor, hört sich alles ganz toll an. Nur wie bezahlen, das Studium kostet laut Bibliomed newsticker 36.000 €? Wo gibt es Stellen?
                    Wie sind die Stellen bezahlt, den wer macht ein Studium für eine solchen Preis und bekommt dann nicht mehr als ein Fachpfleger??

                    LG Martin

                    Kommentar


                      #25
                      AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                      Ich muss Monty zustimmen. Eine Anerkennung/Nachqualifikation von bereits Weitergebildeten kann und darf nicht funktionieren, sollte ein erweitertes Kompetenzspektrum über ein Studium kommen.
                      Die Folge wäre vermutlich, das bei den ersten Zwischenfällen, in die diese Nachqualifizierten verwickelt werden, durchaus zu einem Scheitern des Modells führen könnten.
                      Ich persönlich finde es ja schon äusserst fragwürdig, das die deutsche Fachweiterbildung in anderen Ländern als Qualifikation zur Ausübung dienst, wo dort ein spezieller Studiengang von Nöten ist (z.B. für die selbstständige und selbstverantwortliche(!) Narkoseführung.
                      Ich bi wirklich gespannt, welche notwendigen und für uns durchaus positive Veränderungen in den nächsten Jahren zu erwarten sind.

                      Wochenende galore

                      Sebastian

                      Kommentar


                        #26
                        AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                        Hallo!

                        Frustriert? Manchmal. An gewissen Tagen öfters! Die letzten Tage besonders!

                        Und bezüglich der Zahlen der Pflegenden: Hier gehts doch erstmal über einen Fachpflegestandard. Wieviele Fachpflegekräfte gibts eigentlich? Wieviele Pflegende arbeiten insgesamt in den Fachbereichen Intensiv/Anästhesie/OP/Nephrologie/... in denen man einen solchen Standard einsetzen will?

                        Gruß,
                        Monty
                        Kein Puls, kein Ton, wir kommen schon!

                        Kommentar


                          #27
                          AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                          hallo martin

                          Zitat von martin.jentzsch
                          Des weiteren laufen viele Dinge bei uns sowieso wie es da steht und die Pflegekräfte mit viel Erfahrung dürfen mehr..
                          dürfen mehr oder machen mehr?
                          "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

                          Kommentar


                            #28
                            AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                            Hi Leute,

                            danke der nunmehr fruchtbaren Diskussion. Viele der aufgeführten Argumente werden uns sicher in den kommenden Gesprächen hilfreich sein, das zwai-Forum ist halt immer noch eine der Spitzenquellen wie ich finde.

                            Man kann sicherlich viele Teilaspekte der publizierten Version des DGF-Fachkrankenpflegestandards kritisch diskutieren. Soll man ja auch. Eine Publikation ohne folgende Diskussion wäre ja frustrierend.

                            Dennoch sollte das vorgelegte Papier immer auch in seiner Gesamtheit und Gesamtaussage betrachtet werden. Wir haben in unserer täglicen Arbeit nunmal sehr eng mit einer Berufsgruppe zu tun, die traditionell schon immer gewisse Struktur- und Qualitätsstandards für Ihre Berufsausübung festgelegt hat - und zwar selbst (Eid, Heilkunst, Abrechnungsfähigkeit, usw.)
                            Wenn wir als in Teilbereichen eng angelehnte Berufsgruppe hier nicht nachziehen und endlich Stellung bezogen hätten, würden wir in zukünftigen Diskussionen, auf welcher Ebene auch immer weiterhin über die Klinge hinweg stolpern.

                            Natürlich gehört dazu auch die Festlegung auf eine gewünschte Mindeststruktur und -qualität. Damit einhergehend müssen natürlich auch Tätigkeiten genannt werden, sonst kranken wir weiterhin daran das uns jeder fragt: was macht den die Pflege eigentlich den ganzen Tag so und was hat das mit dem Patientenoutcome zu tun.
                            Das wir das schon besser wissen steht ausser Frage, nur muss es eben artikuliert werden.
                            Sprich: Artikulation der Relevanz der fachkrankenpflegerischen Versorgung für die Bevölkerung.

                            Alle weiteren Diskussionen über Bildungsniveau, Zugangsvorraussetzungen, Ist-Zustand und Ziel schliessen sich fruchtbar an, richtig so!

                            Um es salopp zu formulieren:
                            Ich möchte gerne von einem Intensivmediziner und den kompetenten Fachkrankenpflegekräften behandelt werden, die sich gegenseitig verstehen, sich helfen und jede ihren Anteil ebenso kompetenzbasiert vertreten wie der hoffentlich bestens ausgebildete Medici.


                            herzlichen Gruß,T.

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                              #29
                              AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                              bevor ich das vergesse,
                              hier eine kleine Ergänzung, wenn auch schon sehr alt, aber informativ was die DIVI dazu auf der website stehen hat:



                              t.

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                                #30
                                AW: DGF-Fachkrankenpflegestandard

                                Lieber Tilmann Müller-Wolff,
                                auf der einen Seite ehrt es die Forumteilenehmer, dass Du die Argumente der Diskussionsteilnehmer nutzen möchtest, auf der anderne Seite frage ich mich, ob dies im Sinne der Diskussionsteilnehmer ist und ob Du, wenn Du denn die Beiträge verwenden darfst, nicht noch einige Erkärungen bzw. Hintergundinformationen benötigst, da unsere Diskussionen sich häufig kurzer Statements bedienen - deren Erklärung und Hintergründe (also - wie kamen wir zu dem Gedanken?) wir schuldig bleiben.
                                Ich hoffe, es entsteht dadurch kein "schiefes Bild".

                                Dann möchte ich gerne noch folgenden Satz von Dir kommentieren:
                                Eine Publikation ohne folgende Diskussion wäre ja frustrierend.
                                Oder die Qualität der Publikation ist eben extrem hoch.

                                Viele liebe Grüße
                                der auf die auf die in der Praxis übrig gebliebenen Reste gespannte
                                fridolin
                                immer gelegentlich manchmal
                                Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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