Auszug von S. 29:
Direkte Pflege im Krankenhaus: „…Hilfen bei der Körperpflege, der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme, der Ausscheidung, der Mobilität sowie die Kommunikation.“
Indirekte Pflege: „…umfasst u.a. Aufgaben ärztlicher Assistenz sowie Aktivitäten der Organisation und Dokumentation. Diese indirekten pflegerischen Aufgaben nehmen im Krankenhaus einen großen Raum ein. Im Rahmen der Akutversorgung kommt den professionell Pflegenden z.B. die Aufgabe der Unterstützung und Überwachung der Vitalfunktionen (Bewusstsein, Kreislauf, Atmung) zu. Vitalfunktionen geben Hinweise auf den Status der Krankheit und auf mögliche Verlaufrichtungen. Komplikationen können hierdurch frühzeitig erkannt, verhindert oder in ihrem Auswirkungen gemildert werden……Überwachung der Wirkungen von Medikamenten und anderer therapeutischer Interventionen ….eine wichtige Funktion.“
Beim ‚drüberfliegen fällt mir hier nichts Besonderes auf. Beim auf der Zunge-zergehen-lassen schon.
Wieso diese unnötige Einteilung von „direkter Pflege“ und „indirekter Pflege“ (frage ich mich)? Ist für mich genauso schlimm wie „Grundpflege“ und „Behandlungspflege“ (beides IGITT Wörter).
Die sog. „direkte“ orientiert sich am schon damals (stark) verkürzten, ua aus wirtschaftlichen Gründen aufdiktiertem Pflegeverständnis im ambulanten Bereich, insbes. zur Planung und Erfassung von Pflegeleistungen. Der Mensch wird auf 4 Bereiche zurechtgestutzt (Waschen, Essen + Trinken, Ausscheidung und Bewegen), dazu gibt’s noch ein paar nette Worte (Kommunikation). Hier wird deutlich, was für ein Unsinn mit den ATL angestellt worden ist.
Die „indirekte P.“…hier fehlen mir die Worte. Wieso ist Krankenbeobachtung etwas „indirektes“? Wie kommt man auf solchen Schwachsinn?
Indirekt wird definiert als „nicht ausdrücklich…. nicht durch eine unmittelbare Äußerung, Einflussnahme,“ ...nicht direkt, verwirrend…auf Umwegen….nicht geradeaus…keine gerader Kurs“…..usw. ???
OK, Ich setze das jetzt mal in die Tat um:
wenn ich bei der Durchführung der sog. „Grundpflege“ mitsamt Essenstablett stolpere und bäuchlings ins Patientenzimmer stürze, dabei aber in liegender, bodenständiger Position bemerke, dass der Urinbeutel voll ist, dann ist das wahrscheinlich „indirekte Überwachung“.
Jetzt komme ich in Fahrt. Nee, besser nicht, sonst wird das alles viele zu lang.
So ganz nebenbei hätte ich Spaß daran zu erfahren was unter „Unterstützung der Vitalfunktionen“ durch Pflegende genau zu verstehen ist. Könnte interessant werden.
Was wollte ich eigentlich sagen? Ach Ja.
Pflegeverständnis haben oder nicht haben (oder Übernehmen von denen, die glauben ein Pflegeverständnis zu haben) ist wichtig. Das Pflegeverständnis entscheidet über die Inhalte des Berufs und vieles mehr. z.B. ob wir Profis sind oder nicht. Sprache ebenso.
Ich werde mir jetzt den Friesacher kaufen gehen. Zur Verfestigung meines Pflegeverständnisses.
„Theorie und Praxis pflegerischen Handelns: Begründung und Entwurf einer kritischen Theorie der Pflegewissenschaft“
holt mich hier 'raus, ich dachte ich pflege (direkt), WomBat
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