Forum zwai AI Top

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    #61
    AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

    Bildzeitungsniveau?

    Hoppla - starke Worte!

    Dem ist mitnichten so. Warum der DPR Auskünfte verweigert, bleibt einzig sein Geheimnis.
    Aber wir wollen in diesem Zusammenhang stehend nicht vergessen, dass der DPR vollmundig die Offensive und zur Generaldebatte im Superwahljahr aufgerufen hat und da findet ich es schlicht kleinlich, wenn der DPR nicht zur Auskunft bereit ist. Und mit Verlaub - dies nicht nur mir persönlich gegenüber, sondern in aller Regel werden auch Anfragen von StudentInnen nicht positiv beschieden.

    Dies hat mit einer Diskussionskultur nichts gemein. Und ich denke nicht, dass ich den DPR "verunglimpfe", sondern allenfalls versucht habe, zu einer Stellungnahme zu bewegen, die eigentlich auch in seinem Interesse liegen dürfte.

    Auffällig muss sein, dass es offensichtlich nicht ohne Zwang geht, so wie bereits jetzt der Ruf nach einer verbindlichen Registrierung erschallt! Wie, bitte schön, will man/frau dies erklären?

    Hier spricht doch einiges dafür, dass der DPR und seine Mitgliedsverbände um die bescheidene Legitimation weiß und ganz bewusst darauf drängt, die Pflichtmitgliedschaft "einzuführen".

    Gruß L.B.

    Kommentar


      #62
      AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

      @ Arnold, ich denke, er meint deinen Einwand zur Meinungsfreiheit. *fg* Gegenwind verträgt er net so gut, wie es scheint.

      Elisabeth

      Kommentar


        #63
        AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

        Dem Statement von Arnold!

        Kommentar


          #64
          AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

          Liebe KollegInnen,
          ich glaube, das Thema "Kammer" haben wir hier schon öfter diskutiert.

          Hier liste ich einmal ein paar Diskussionen auf:

          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer
          http://forum.zwai.net/showthread.php...ghlight=kammer

          Wow - was haben wir hier schon unter den unglaublichsten Überschriften über die Pflegekammer diskutiert.
          Ich hoffe, die zwaiSuchmaschine hat nur sinnvolle Links zu Tage gefördert - habe sie nur stichprobenartig überprüft.

          Selbst beim "Port" geht es am Ende um die "starke berufspolitische Interessenvertretung".....

          @Elisabeth,
          vielleicht erinnerst Du Dich: auch ich bin ein Kammergegner. (Gründe schon öfter diskutiert)
          @Lutz,
          höre ich da etwa Gewerkschaftsfeindlichkeit?

          Ich glaube mittlerweile, die Diskussion ob Kammer ja/nein, ob Registrierung ja/nein bringt uns so lange nicht vorwärts wie es gaaaanz viele einzelne Gruppen gibt, die einen (berufs-)politischen (Allein-)Vertretungsanspruch für die Pflegenden haben.
          Und Zwang ist noch nie eine Lösung gewesen.
          In diesem Sinne
          viele liebe Grüße
          fridolin
          immer gelegentlich manchmal
          Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

          Kommentar


            #65
            AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

            Mit "Zwang" habe ich auch so meine Probleme.

            Lutz, was sind die anderen Nachteile einer "Verkammerung" für den Pflegeberuf?

            WomBat, gerne bereit, andere Meinungen zu hören (lesen)
            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

            Kommentar


              #66
              AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

              Guten Abend.

              Ich werde mich dazu noch gesondert positionieren. Aber eines vorweg: Gewerkschaftsfeindlich bin ich nicht, wenngleich auch hier eine Differenzierung geboten ist. Die weitere Nachteile einer Verkammerung ergeben sich aus meinem Verständnis von Freiheit und der Tatsache, dass wir in unserem Berufsstand des Öfteren mit Erfolg beim BVerfG vorstellig werden mussten, um etwa die rigiden Vorschriften des Standesrechts ad absurdum führen zu können.

              Außerdem sprechen gewichtige aktuelle Entwicklungen gegen die Verkammerung; sollte es tatsächlich zur Neuordnung der Gesundheitsberufe kommen, spricht einiges dafür, für eine gemeinsame Kammer zu werben. Derzeit wäre m.E. eine Pflegekammer kontraproduktiv, mal davon abgesehen, dass ich angesichts der Verbandspolitik der Pflegeberufsverbände Zweifel daran habe, dass diese es schaffen, sich entsprechend Gehör zu verschaffen. Dort, wo es bisher darauf ankam, haben nicht nur meines Erachtens nach die Verbände mehr leere Worthülsen produziert denn sich sachgerecht in der Debatte zu Wort gemeldet. Das Pflege-Weiterwentwicklungsgesetz und die Stellungnahmen des DPR sind hierzu beredtes Beispiel. Problematisch erscheint mir allerdings der durchaus vermessene Anspruch, über die Köpfe der Basis hinweg entscheiden zu wollen. Dass hierbei unisono unterstellt wird, dass die Pflegenden politisch nicht interessiert seien, ist schon abenteuerlich und da finde ich es persönlich gut, wenn sich auch Widerstand aus den eigenen Reihen formiert. Vielleicht liegt es auch daran, dass eine junge Generation von Pflegewissenschaftler unverkrampft sich der Problematik widmet, während demgegenüber sich die (ohne Frage) verdienten Funktionäre noch in den bürgerlichen Tugenden wähnen und zwar nach dem Motto: Wir wollen helfen und können das! Professionalität bedeutet ein stückweit mehr, als sich selbst ein Zeugnis durch eine Satzung und Berufsordnung auszustellen, wobei hier natürlich nich verabsäumt werden soll, darauf hinzuweisen, dass es auch namhafte Stimmen in der Literatur gibt, die zumindest noch Zweifel anmelden, wenn es darum geht, von einer Profession zu sprechen. Dies erschließt sich - je nach Standpunkt und Professionstheorie - auch einem interessierten Juristen und da erscheint es mir allemal zielführender, zunächst einmal die eigene Berufsgruppe für die Idee zu gewinnen. Es kommt nicht von ungefähr, dass vielfach auf Kongressen die Frage aufgeworfen wird, was eigentlich die Pflege will und wohin ihr Weg sie führen soll. Das dieser Weg nun allerdings durch einige Funktionäre bestimmt wird und zudem über den Weg einer Zwangsmitgliedschaft, erscheint mir nun ganz und gar nicht plausibel, zumal ein entscheidender Nachteil der Verkammerung wohl darin zu erblicken ist, dass man/frau eben nicht "frei" ist, sondern Aufgaben unter der Rechtsaufsicht des Staates wahrzunehmen hat, die gleichsam im öffentlichen Interesse und damit im Gemeinwohl zu liegen scheinen. Hierdurch begibt sich der Berufsstand ein stückweit der Mobilität und mit Verlaub - sollte es wie bei den Vertragsärzten darauf hinauslaufen - eine pflegerische Grundversorgung absichern zu wollen und damit zu müssen, scheint auch der machtvollen Durchsetzung materieller Berufsinteressen ganz entscheidende Grenzen gesetzt zu werden. Erinnern wir uns bitte daran: die in der vertragsärztlichen Versorgung engagierten Ärzte haben z.B. kein Streikrecht - und hier schließt sich dann in der Tat die Brücke zu den Gewerkschaften, die ihre Freiheiten u.a. aus Art. 9 III GG aktivieren können.

              Ich bin also eher skeptisch, zumal die Pflegeverbände eben keine (!) Aufgaben wahrnehmen, die nicht auch in privater Regie wahrgenommen werden können und seien wir doch mal ehrlich: auf die Sanktionsgewalt in Form eines Berufsgerichts durch besonders engagierte Funktionäre kann durchaus verzichtet werden. So gesehen befürchte ich eine Überregulierung des Pflegeberufs und - daraus mache ich keinen Hehl - eine ausufernde Funktionärskultur, die sich mit zunehmender Etablierung immer weiter von der Praxis entfernen wird. Hierzu gibt es beredte Beispiele aus der Praxis und da stimmt es mich schon nachdenklich, wenn mit Macht auf eine Verkammerung gedrängt wird.

              Gruß L.B.

              Kommentar


                #67
                AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                *grübel* In der Argumentation kommt häufig das Wort Basis vor. Aber bin ich noch "Basis"?
                Ich arbeite (auch wenn ich gesund bin) kaum noch am Bett. Ich beschäftige mich viel mit Fachwissen und der Vermittlung desselbigen. Mein Weg aus dem ewigen Jammern war und ist: Verändern kann man nur sich selbst. Um sich verändern zu können und Akzeptanz in der Ärzteschaft zu erringen bedarf es Fachwissen. Dieses Fachwissen sollte nicht medizinspezifisch sein, sondern pflegespezifisch.
                Ich befürchet, ich habe mich mit meiner Entwicklung- auch ohne Stdudium- schon weit von der Basis entfernt und werde von dieser als Bedrohung der Gruppenwerte wahrgenommen: Helfen um des Helfens willen.

                Welche Erfahrung hat die Basis mit der "studierten Elite" gemacht? Sie reden eine andere Sprache. Sie beantworten Fragen nur unzureichend. Sie verstehen die Probleme der täglichen Routine nicht mehr. Sie zeigen kein Interesse an Kommunikation mit der Basis. Es scheint als wollen sie die Basis beschützen vor???

                Unter diesem Aspekt betrachtet ist die Entwicklung einer Pflegekammer wirklich mit Vorsicht zu genießen aus Sicht der Basis. In den entsprechenden Gremien finden sich kaum bis keine Mitglieder der Basis. Die Fördervereine werden initiiert von Mitgliedern aus dem Management, der Wissenschaft, der Pädagogik.

                Bleibt die Frage: warum klappt es in anderen Ländern mit der Organisation in Verbänden bzw. "Kammern"?

                Elisabeth

                Kommentar


                  #68
                  AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                  "Ich befürche, ich habe mich mit meiner Entwicklung- auch ohne Studium- schon weit von der Basis entfernt und werde von dieser als Bedrohung der Gruppenwerte wahrgenommen: Helfen um des Helfens willen", so Elisabeth in ihrem heutigen Statement.

                  Nun - die persönliche Situation einzelner Pflegefachkräfte vermag ich nicht einzuschätzen, wenngleich der "Gruppenwert" in der Manisfestation eines "Helfersyndroms" m.E. doch längst überwunden zu sein scheint. Der ehrwürdige Geist der Florence Nigthingale scheint nur noch in einigen Köpfen der Funktionäre zu "wirken", während demgegenüber die Basis schlicht und ergreifend mit ihrem Beruf auch die Möglichkeit zur Daseinsvorsorge erblickt. Dies ist natürlich begrüßenswert, denn vielfach ist Undank der Welten Lohn und in erster Linie geht es freilich darum, hier auf Erden seine Existenz absuchern und dies richtet aus meiner Sicht den Fokus auf die Frage, wodurch sich denn tatsächlich nun die Kammern von den Gewerkschaften unterscheiden sollen. Geht es der Basis um bessere Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen, dann zeigt uns doch der Bick in das Grundrecht der Koalitionsfreiheit, dass dies ein historisch gewachsenes Betätigungsfeld eben der Gewerkschaften ist. Oder geht es der Pflege um "Machtzuwachs" - sowohl nach Innen als auch nach Außen? Dies setzt aber dann voraus, die hinreichenden Unterschiede zur "Medizin" zu identifizieren, denn offensichtlich geht es doch derzeit darum, im Zuge der geplanten Neuordnung der Gesundheitsfachberufe genuin ärztliche Aufgaben wahrzunehmen, obgleich es auch heute noch nicht überzeugend gelungen ist, den Begriff der "Pflege" von dem der "Therapie" überzeugend abzugrenzen, sondern dass vielmehr eine Harmonisierung beobachtet werden kann.

                  Ich hege die Befürchtung, dass die Pflege trotz aller Akademisierungsbemühungen ihre eigentlichen Probleme erkannt hat: sie steckt mit ihrem emanzipatorischen Anspruch, als eine Wissenschaft anerkannt zu werden, immer noch in den Kinderschuhen, zumal es noch nicht gelungen ist, der Fachöffentlichkeit überzeugend darzulegen, dass die Pflege(wissenschaft) eine Wissenschaft ist.

                  Vielfach bedient sich die Pflege (und hier sind ausdrücklich die Pflegerechtler eingeschlossen) allzu gerne bei der Medizin(Recht) als Wissenschaft bestimmter Denk- und Handlungsmuster, die aber im Kern als eine Ideen-Plagiat-Kultur zu entarnen ist, da es ja wohl vornehmlich darauf ankommen muss, dass die Pflege sich ihr eigenes wissenschaftliches Profil zu geben in der Lage ist. Da hilft es auch wenig, den erreichten Grad von Akademisierungsbemühungen dadurch beschleunigen zu wollen, in dem - wie Übrigens in keiner anderen Wissenschaft - geradezu inflationär Doktoranden und Professoren wie am Laufband "produziert" werden, um so sich vielleicht mit dem Deckmäntelchen von Wissenschaft und Forschung umgeben zu können.
                  Martha Rogers Denkansatz ist hierfür geradezu paradigmatisch: eine Pflegewissenschaft oder Theorie wird nicht dadurch zu einer Wissenschaft, in dem man/frau sich zu einem Mixed aller großen Wissenschaften durchringt, in dem man/frau sich besonders eindrucksvoller Elemente der Elementarphysik, der Quantenphysik, der Relativitätstheorie, der Systemtheorie, der Medizin, ggf. auch der Theologie und einiges mehr bedient. Dieser Gedankenansatz mag zwar revolutionär erscheinen, entbindet aber freilich nicht davon, der Pflege ein eigenständiges (!) Profil auch auf dem Weg zu einer "Wissenschaft" zu geben.

                  Die Basis allerdings - so darf ich hier einfach mal unterstellen - wünscht sich bessere Arbeitsbedingungen zu einem fairen "Preis" und da hilft es wenig bis gar nicht, wenn Pflegeberufsverbände mit dem Slogan antreten "Wir wollen helfen und wir können das". "Gebt uns das Vertrauen"? Ja - wofür denn? Erkennt die Pflege nicht, dass Gesundheitsökonomen und freilich auch die große Schar der Politiker die (berechtigte?) Hoffnung an die Berufsgruppe der Pflegenden knüpft, in ihr auf Verhandlungspartner zu treffen, die nicht so kompliziert wie die der Ärzteschaft zu sein scheint und vor allem zu einem "günstigeren Preis" genuin ärztliche Leistungen zu übernehmen bereit ist?

                  Wenn dies gewollt ist, mag dies auch in der Debatte so benannt und vor allem auch auf die weitergehenden Konsequenzen hingewiesen werden. Ist es nicht erstaunlich, dass gerade die Funktionäre es tunlichst vermeiden, sich mit haftungsrechtlichen Fragen auseinanderzusetzen? Die "Arbeit auf gleicher Augenhöhe" führt zum gleichen Haftungsregime, unter denen die Ärzte arbeiten, so dass perspektivisch eine Risikoerhöhung eintritt. Will das die Pflege, zumal wenn die Funktionäre künftig "weit weg von der Praxis" sind und im Zweifel über die zu errichtenden Pflegeberufskammern zugleich auch "Gerichtshöfe" etablieren, in denen dann über berufsrechtliche Verfehlungen judiziert werden soll?

                  Freilich - all dies bleibt der Pflege unbenommen und da darf denn doch darauf gedrängt werden, dass eine, den vielfältigen Belangen (!) gerechtwerdende Informationspolitik gerade seitens der Berufsverbände stattfindet.

                  Hier scheint mir allerdings noch - gelinde ausgedrückt - ein großer Bedarf zu bestehen und da finde ich es persönlich nicht gerade die vornehme Art und Weise, über den Weg der Zwangsmitgliedschaft die große Gruppe der Nichtorganisierten "an sich zu binden", in dem ganz bewusst und phantasievoll auf der schier endlosen Klaviatur der "Gemeinwohlbelange" gespielt wird.

                  Gruß L.B.

                  Kommentar


                    #69
                    AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                    wie auch immer wir es machen...
                    hoffen wir, dass das Vertrauen in unsere Berufsgruppe nicht sinkt!


                    so long arnold

                    Kommentar


                      #70
                      AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                      Manchmal kommen wahre Beweggründe schneller zum Vorschein als beabsichtigt- gelle?

                      Wissenschaftliche Grundlagen kann man von mehreren Seiten beleuchten und dies kann durchaus sinnvoll sein für den Patienten: siehe Psychiologie und Psychiatrie- um mal nicht im Pflegebereich zu bleiben.

                      Gesundheitsökonomen haben schon vor Jahrzehnten nicht begriffen, dass es bei der Pflege nicht nur um satt, sauber und sicher geht. Warum sollten sie es heutzutage tun?

                      Das die Basis sich nicht selten als Lückenbüsser für eine verfehlte Gesundheitspolitik fühlt, dafür sprechen die Überstundenzahlen ein beredtes Zeugnis. Im Gegensatz zu den Ärzten sehe sie keine Möglichkeiten sich abzugrenzen. Ich habe bis dato nur Ausnahmen erlebt, wo Kollegen sofort streikbereit waren. Eher kam die Aussage: ... aber die Patienten.

                      Womit sie recht haben: wir sind eine leicht zu beeinflussende Masse. Schon die alten Römer vertraten den satz: Teile und Herrsche.

                      Und es tut mir furchtbar leid für sie, wenn sie sich durch Pflegerechtler in ihrem Berufsstand gekränkt sehen. Was sagt denn ihre Kammer zu dem Status?

                      Elisabeth

                      Kommentar


                        #71
                        AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                        also, ich fühle mich persönlich weder durch eine Kammer noch durch Kollegen, auch nicht durch solche, die sich speziell dem Pflegerecht widmen, "gekränkt".

                        Maßgeblich ist allein, dass hier und da ein stückweit mehr "Wissenschaftlichkeit" einzufordern ist und da muss es nachdenklich stimmen, wenn zunehmend Pflegewissenschaftler ein Terrain besetzen und mit ihren Publikationen innerhalb der Pflegeprofession versuchen, so etwas wie "herrschende Lehre" zu produzieren und zwar gerade mit Blick auf die junge Disziplin "Pflegerecht", dass ebenfalls im Begriff ist, sich innerhalb der Rechtswissenschaften zu emanzipieren. Da reicht es nicht zu, schlicht die Rechtsverhältnisse der Arzt - Patienten - Beziehung auf das Pflegerecht zu übertragen.

                        Im Übrigen darf daran erinnert werden, dass gerade die berufsständischen Kammern der Rechtsanwälte nicht selten durch das Bundesverfassungsgericht "eingebremst" wurden - um das einmal salopp zu formulieren - und zwar durch Verfassungsbeschwerden gerade durch die verkammerten Mitglieder. Nun - in der Tat bin ich kein "Freund" von Kammern im Allgemeinen, da sich hier vielfach ein exklusiver Bereich für die Funktionäre eröffnet hat, der jedenfalls nicht immer den Interessen der Berufsangehörigen entspricht.

                        In der Sache selbst streiten allerdings auch verfassungsrechtliche Gründe dafür, eben nicht in der Verkammerung die Lösung der anstehenden Probleme zu sehen. Dies hängt maßgeblich mit dem eigenen grundrechtstheoretischen Standpunkt zusammen, wonach Grundrechte in erster Linie subjektive Grundrechte sind und dieser Charakter auch nicht dadurch verloren geht, wenn sich einzelne Akteure zu Gruppen zusammenschließen, um gemeinsam für Ziele zu streiten. Dieser Aspekt ist denn m.E. auch verkürzt in dem Rechtsgutachten von Igl thematisiert worden, denn die von ihm eingeführten Entscheidungen können - je nach Favorisierung eines bestimmten grundrechtstheoretischen Ansatzes - auch genau für das Gegenteil streiten.

                        Und gerade diesbezüglich darf denn darauf hingewiesen werden, dass das BVerfG in einer nahezu unüberschaubaren Anzahl von Entscheidungen keinen Zweifel daran aufkommen lässt, dass Grundrechte eben subjektive Grundrechte sind. Wenn also, wie von Igl vertreten, eigentlich die Aufgaben einer "Pflegekammer" auch in "privater Regie" wahrgenommen werden können, fragt sich, warum es dann einer Pflegekammer bedarf?

                        Gruß L.B.

                        Kommentar


                          #72
                          AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                          Zu deinem "persönlichen" Problem: Ich sehe eher eine Subspezialiserung im Pflegerecht, die sich dadurch auszeichnet, dass sie zusätzlich zum juritischen Wissen über vermehrtes pflegerelevantes Grundlagenwissen verfügt.

                          In Deutschland bezeichnen wir die nicht vorhandene Struktur als Kammer. Als Vorbild stehen aber bereits vorhandene Strukturen im Ausland. Ohne eine Registrierung und einen regelmäßigen Nachweis von Weiterbildungen geht da eher nix. Welche Struktur würde dieser Sache in D am nächsten kommen?

                          Elisabeth
                          Zuletzt geändert von Elisabeth; 08.04.2009, 17:08. Grund: Ergänzung/ Nachtrag

                          Kommentar


                            #73
                            AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                            nochmals: ich habe kein "persönliches Problem" mit einer wie auch immer gearteten Subspezialisierung im Pflegerecht, wenn es sich denn um "Recht" i.w.S. handeln würde. Andererseits hege ich Zweifel daran, ob sich die "Subspezialisierung" dauerhaft durchhalten lässt, da in aller Regel intraprofessionelle Lösungen zwar schnell angeboten werden, aber vielfach bei einer interprofessionellen Betrachtungsweise sich in Wohlgefallen auflösen dürften. Dass hierbei durchaus auch namhafte Rechtswissenschaftler dem Charme der Pflege manchmal erliegen, wird besonders deutlich in der Debatte um die Aufsichtspflichten eines gerontopsychiatrisch erkrankten Bewohners. Es erscheint mir völlig abwegig zu sein, wenn Juristen meinen, "Juristen belasten gleichsam den interprofessionellen Diskurs". Um so problematischer erachte ich es, wenn jemand Aussagen zum Pflegerecht trifft, bei denen ein pflegerelevantes Grundlagenwissen festgestellt werden mag, aber im Übrigen die Normexegeten kaum die mit ihren Aussagen verbundenen Rechtsfolgen, geschweige denn die rechtlichen Systemfragen zu überblicken vermögen. Jüngst hat ein Pflegerechtler die Frage formuliert, ob sich die Pflegenden im Zweifel von ihm katherisieren lassen würden? Die Antwort dürfte wohl auf der Hand liegen und da macht es denn auch Sinn, schlicht an den Volksmund zu erinnern: Schuster bleib bei Deinen Leisten!

                            Insofern ist es also ein allgemeines Problem, was dankenswerter Weise mittlerweile auch in der Fachliteratur so angespochen wird: die Trivialisierung gewichtiger Rechtsfragen, die sich eben nicht durch einen Blick in ein pflegekundliches Lehrbuch - auch nicht solchen zur Rechtskunde - erschließen lassen.

                            Ungeachtet der "Strukturen" im Ausland drängt der DPR auf eine öffentlich-rechtliche Körperschaft. Dies wohl auch deshalb, weil hiermit die Frage der Pflichtmitgliedschaft verbunden ist. Der DPR und die ihm zugehörigen Mitgliedsverbände sind angetreten, eine im öffentlichen Interesse liegenden Gemeinwohlaufgabe künftig wahrnehmen zu wollen. Dies setzt allerdings voraus, dass der Staat eine per se ihm zufallende Aufgabe "delegiert" und ob dies tatsächlich im Interesse der Politik liegt, vermag ich nicht einzuschätzen, wenngleich doch die häufig ins Spiel gebrachten "Patienteninteressen" eher etwas anderes gebieten: nämlich keine Verkammerung. Das Pflege-Weiterentwicklungsgesetz hat in einem ersten, freilich zentralen Schritt, den Weg zu Modell-Vorhaben geebnet. In diesem Sinne wird sich die Praxis bewähren müssen, zumal einiges dafür spricht, dass im Rahmen der Modellklausel die Organisationspflichten des Trägers - und zwar auch differenziert nach den einzelnen Versorgungssektoren - ungleich stärker ausgeprägt sein werden, so dass - mit Verlaub - eine "Selbstverwaltung" im Modellversuch wohl eher kontraproduktiv sein dürfte. Dies gilt insbesondere auch vorbehaltlich der Frage, ob die Neuordnung der Gesundheitsberufe tatsächlich dazu führen wird, dass genuin ärztliche Aufgaben dauerhaft übertragen werden.

                            Insofern bedarf es nicht eines Blickes über den "Teich" hinweg und wenn, dann dürfte die Pflege als Profession zur Erkenntnis gelangen, dass gerade in den Ländern ein Ausbildungsniveau vorausgesetzt wird, dass in Teilen einem Medizinstudium nahe kommt.

                            Zu fragen bliebe dann eigentlich nur noch, ob dies wirklich von der Pflege gewollt ist und wenn ja, hat man/frau dann vielleicht den falschen Beruf ergriffen?

                            Die Frage nach der "Struktur" kann also m.E. nur dann adäquat beantwortet werden, wenn die Pflege selbst sich dazu äußert, was sie denn nun eigentlich will. Geht es um Arbeitsbedingungen im weitesten Sinne, dann könnte über die Gründung einer Gewerkschaft - vorbehaltlich der Prüfung der sog. "sozialen Mächtigkeit" - nachgedacht werden. Ob dies allerdings Sinn macht, mag ebenfalls die Pflege für sich alleine entscheiden, zumal es bereits "mächtige Gewerkschaften" gibt, die auch bis dato die Interessen der Pflegenden wahrgenommen haben. Die Interessenwahrnehmung im Gewande einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft scheint mir allerdings ein schlechte Alternative zu sein, da auch die Pflegekammer unter der staatlichen Rechtsaufsicht stehen würde - die wohlverstandene "Freiheit der Pflege" ist dann beschnitten, wie dies etwa bei den "Gewerkschaften" nicht der Fall ist. Außerdem sollte ein Aspekt nicht vernachlässigt werden und im Übrigen zum weiteren, intensiven Nachdenken anregen: warum gibt es trotz Ärztekammern gleichwohl eine Vielzahl von sehr rührigen Interessenverbünden, die losgelöst von staatlicher Reglementierung für die Interessen der Ärzteschaft eintreten?

                            Geht es darum, sich im "Haifischbecken" entsprechendes Gehör zu verschaffen, sollte man/frau sich nicht leichtfertig probater Koalitionsmittel aus der Hand begeben!

                            Gruß L.B.

                            Kommentar


                              #74
                              AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                              Danke für Deinen Beitrag, Lutz (etwas länger her inzwischen). Ich hätte noch ein paar Fragen. Welche gewichtige aktuellen Entwicklungen sprechen gegen die Verkammerung? Und wenn es zu einer Neuordnung der G. Berufe kommt, was spricht für die Kammer aus Deiner Sicht? Welche namhafte Stimmen melden Zweifel an?

                              Wenn Pflege ein wichtige, gesellschaftlich gebrauchte und erwünschte personenbezogene Dienstleistung erbringt, was spricht dagegen, eine pflegerische Grundsicherung für jedes Mitglied der Gesellschaft absichern zu wollen? Zur Zeit könnte „die Pflege“ dieses aus eigener Kraft wahrscheinlich nicht leisten, siehe Stellensituation. Ein Verzicht auf das Streikrecht wäre sicher unproduktiv, es sei denn, die Gesellschaft ist dazu bereit, Pflege sinnvoll zu honorieren.

                              Eine Überregulierung ist sicher nicht sinnvoll, Du vermittelst den Eindruck, es wird dann so kommen. Welche Gedanken führen Dich dorthin? Hast Du den Eindruck oder harte Daten dafür, dass es zu einer „ausufernden Funktionärskultur“ kommen wird, die sich immer weiter von der Praxis entfernen wird? Geschichtlich gesehen, ist das in anderen Länder so passiert, allerdings hat die sich „professionalisierende“ Pflege relativ rasch wieder davon distanziert und beide Füße wieder auf die Erde gesetzt. Warum glaubst Du, die Pflege hier könnte das nicht?

                              Du hast vieles angesprochen, für mich leider zu wenig konkret besprochen. Dann muss ich darauf warten, bist Du Dich gesondert positionierst?

                              Upps! Ich war zu langsam! Die Diskussion ist inzwischen viel weiter gegangen. Es scheint darum zu gehen, Was ist Pflege? Für Wen bringt Pflege Was? Und Wer weis darüber bescheid und möchte auf diese Dienstleistung im Falle von "Pflegebedarf" nicht verzichten?

                              Ich hab's weder mit den Funktionären, noch mit Martha's Science of Unitary Human Beings. Die "Theorie", die die gesamte Pflege beschreiben könnten, gab es nie. Zumindest bis heute nicht. Überm Teich spricht man von den "New Age Theorien", zu denen ich keinen besonderen Draht habe. Mehr bekannt ist mir der pflegerisch Alltag mit pflegebedürfigen Menschen. Ich habe eine hohe Meinung von dem, was "Pflege" tut, leider ist es schwierig, uns abzugrenzen, zumal wir immer wieder gerne in die Haushaltsecke und Pflege-kann-Jeder verschoben werden. Ich bin überzeugt, es ist nicht so. Siehe internationale Studien in der Pflege, evidenz-basiertes, Best Practice usw. Ich weis nicht, was uns auf kurz oder lang allen (den Patienten und meiner Berufsgruppe) helfen könnte, es ist nur seltsam seltsam, dass die Pflege gerade in Deutschland so abhängig ist - von vielen. Alle, die noch nie "gepflegt" haben, erlauben sich, mitzureden. Ärzte, Psychologen, Soziologen, Rechtswissenschaftler, Politiker... Das verstärkt sicher den Wunsch nach "Selbstverwaltung".

                              Wenn Pflege als Disziplin so gar nicht ernst genommen wird, wenn die Pflegewissenschaft noch in den Kinderschuhen steckt, ist das eine Rechtfertigung, Stellen so weit abzubauen, dass viele darunter leiden? Damit meine ich nicht Pflegende, sondern Pflegebedürftige. Heute brauchen wir beständig neue Studien, um zum Teil Dinge zu "untersuchen", die wie eh schon wissen. Leider ist Pflege so vielfältig und arbeitet so interdisziplinär, dass wir noch Jahre brauchen werden, um alles beweisen zu können.

                              So schlimm wie sich das anhört, wenn alle Pflegende in Deutschland 72 Stunden lang mal nicht pflegen würde - Ja, was würde dann passieren? Das Szenario wäre evtl. zunächst unauffällig, aber in Kürze würden sich katastrophale Zustände zeigen. Komplikation nach Komplikation. Wir sind halt die, die sogar im chronischen Fall präventiv arbeiten, nur das weis keiner so richtig. Ergo, wenn wir keine wissenschaftlichen Theorien anbieten können, wäre das genannte Szenario (nur so gedacht) eine Möglichkeit, klar zu machen, Was Pflege tut. Seid aber beruhigt, Pflegende würden das nie tun. Dafür ist unsere Verantwortungsbewußtsein zu hoch. Und unser Wissen, für was wir zuständig sind - leider fehlt's noch an der Sprache, der Formulierung, was auch immer.

                              Die "Neuordnung" unter dem Aspekt, ärztliche Aufgabe zu übernehmen ist ein unaussprechlich wunder Punkt für viele in der Pflege. Wir tun das schon sehr, sehr lange. Nun wird so getan, als wäre das alles neu -, noch schlimmer, als könnte das so kommen. Das ist absurd. Völlig absurd. Wir tun es schon so lange, weil wir sehen, das wenn wir es nicht tun, dann gibt's Komplikationen. Der neue Punkt daran ist, dass es "endlich offiziell" würde. (ich spreche nicht für alle Bereiche der Pflege, denn wir haben eine unglaublich differenzierte Landschaft - machen tun es schon immer, andere haben es noch nie getan - kommt auf den Arbeitsplatz an. Siehe oben, "wer alles mitredet"). Wenn es dann "offiziell" würde, folgt daraus, dass es nötig wäre, "Recht" anzupassen. Ergo, das "Recht" hinkt verdammt hinterher. Das ist keine Kritík an denen, die sich darum kümmern, sondern Kritik am gesamten System, innerhalb dessen die Pflege arbeitet. Die sog. Neuordnung ausschließlich unter dem Aspekt "Übernahme" von delegierbaren ärztlich Aufgaben zu diskutieren ist nach meiner Meinung wenig sinnvoll (außer unter finanziellen Aspekten) für die Beschreibung von "Pflege" und für die Entwickling bzw. Weiterentwickling einer Pflegewissenschaft. Florence hat nicht nur elegantes Tee-Eingießen gekonnt, sie hatte eine klare Vorstellung davon was Pflege von Medizin unterscheidet. Sie erkannte rasch, dass ein Patient mit verfetzem Bein mehr als nur die Amputation braucht und welcher Bedeutung der Pflege nach dem Eingriff zukommt. Offenbar ist das bis heute all denen, die nicht-pflegen, immer noch nicht klar genug. Pflege muss ein Spagat machen, zwischen Pflege und Medizin (und manchmal noch anderen Berufsgruppen). Seltsam, keiner würde dem Übersetzer unterstellen, es sei nur für den Hausgebrauch und für die sprachliche Pflege zuständig. Bei der Pflege ist es offenbar entweder nur "Grundpflege" (sehr schlechtes Wort zudem vor Jahren von einem berufsfremden falsch übersetzt) oder "Medizin". Das Pflege genuin pflegt, dabei zusätzlich die Medizin unterstützt und auch noch erklären muss, was ihre Daeinsberechtigung ist, macht mir wütend.

                              Zurück zur Kammer. Ich möchte nicht noch mehr fremdbestimmt werden, also wo ist der Weg?

                              WomBat
                              Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                              Kommentar


                                #75
                                AW: Pflegeassistenten statt Krankenpfleger/innen

                                Zitat von WomBat
                                Das Pflege genuin pflegt, dabei zusätzlich die Medizin unterstützt und auch noch erklären muss, was ihre Daeinsberechtigung ist, macht mir wütend.

                                Zurück zur Kammer. Ich möchte nicht noch mehr fremdbestimmt werden, also wo ist der Weg?

                                WomBat
                                Um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: es geht nicht um die Frage der "Daseinsberechtigung" der Pflege - diese ist unbestritten, sondern letztlich um die gewichtige Frage, ob die Pflegewissenschaft eine Wissenschaft ist.

                                Wo der Weg ist, vermag ich nicht beurteilen zu wollen. In einem aber bin ich mir sicher: der derzeitige Ruf nach einer Verkammerung erscheint mir verfrüht zu sein, zumal sich die große Basis hierzu noch nicht geäußert hat. Da würde ich mir wünschen, dass zunächst um Akzeptanz bei den eigenen Berufsangehörigen nachgesucht wird, bevor zum Mittel der "Zwangsmitgliedschaft" gegriffen wird.

                                Dass aber im Übrigen "viele mitreden", ist doch nicht nicht nur begrüßenswert, sondern vor allem auch geboten: die Pflege bewegt sich nicht nur in einem abgeschotteten intraprofessionellen Raum, sondern ist in unsere Gesellschaft eingebunden und insofern "konkurriert" sie in gewisser Weise mit anderen Disziplinen, die eine Bewertung - wie etwa die Tendenz zur Verkammerung - vornehmen. Insofern meine ich nicht, wenig Konkretes ausgeführt zu haben. Auf den Punkt gebracht: die insbesondere von Igl angeführten Entscheidungen des BVerfG streiten nach meinem Grundrechtsverständnis eher dafür, dass eine Verkammerung verfassungsrechtlich nicht zulässig ist - auch wenn ich weiß, dass dem Gesetzgeber hier wohl ein beachtlicher Beurteilungs- und damit Ermessensspielraum eingeräumt ist.

                                Letzte Klarheit werden wir hier natürlich nicht schaffen können, denn dieses würde voraussetzen, dass eine Kammer errichtet wird und hiergegen sich einzelne Berufsangehörige mit einer Verfassungsbeschwerde wenden. Ob es hierzu kommt, steht noch in den Sternen.

                                Euch allen hier ein schönes Osterfest gewünscht.

                                Gruß L.B.

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X