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"Krankenhaussterben"

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    AW: "Krankenhaussterben"

    Moin,
    unser Gesundheitsminister Gröhe möchte weniger Krankenhausbetten - eine Auswahl an Artikeln:
    Für kranke Leute gibt es zu viele Betten in Deutschlands Krankenhäusern, findet Gesundheitsminister Hermann Gröhe. Er will die Kliniken verkleinern.

    Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) sich dafür ausgesprochen, die Zahl der Krankenhausbetten in Deutschland abzubauen.

    Fast jedes vierte der halben Million Krankenhausbetten steht leer. Das will Gesundheitsminister Gröhe nicht länger hinnehmen. Er plant eine Klinikreform – mit konkreten Folgen für die Patienten.

    Gruß

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      AW: "Krankenhaussterben"

      und eine Insolvenz:
      Das Sankt-Franziskus-Krankenhaus in Eitorf hat ein Insolvenzverfahren in die Wege geleitet und nach dem neuen Insolvenzrecht ein Verfahren in Eigenverwaltung beantragt. Jetzt sucht man einen Weg aus der finanziellen Krise.


      hoffen wir für die Kollegen!

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        AW: "Krankenhaussterben"

        Wer leidet bei Krankenhausinsolvenzen am Meisten?

        Aus meiner Sicht sind das die KollegInnen vor Ort, deren Arbeitsplätze gefährdet sind und die möglicher Weise für einige Monate Ihr Gehalt nicht bezahlt oder nicht in voller Höhe bezahlt bekommen.

        Was mich sehr nachdenklich stimmt, ist das auch kommunale Kliniken am Rande des finanziellen Abgrundes tanzen - sollte man doch meinen, dass hier die Kommunen ggf. zusätzlich Geld geben um Insolvenzen zu verhindern - aber nein, dem ist nicht so.

        Politiker stehen nicht zu Ihrer Verantwortung!

        Das ist unserem politischen System geschuldet - und wer badet es aus?
        Wir, die Arbeitnehmer!

        Ein Grund mehr sich zu angagieren - zumindest auf unterster politischer Ebene, d.h. in den Personalvertretungen, Mitarbeitervertretungen, Betriebsräten.
        Nur da gibt es eine kleine Chance auch etwas zu ändern.

        Wenn NIEMAND sich wehrt, glauben die Politker doch, alles was sie machen sei gut für die Menschen - oder wie sind sonst die Wahlergebnisse der AfD bei den Landtagswahlen zu erklären?

        Viele liebe Grüße
        fridolin
        immer gelegentlich manchmal
        Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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          AW: "Krankenhaussterben"

          @fridolin

          Es ist doch indessen so, es sind Wahlen und keiner geht hin.
          Bei Nachfrage an unsere Landespolitiker hier zur Personalbemessungsgrenze, glänzten sie alle mit Schulterzucken und keine Ahnung.
          Ich träume nachts von einem Generalstreik in der Pflege, nur einen Tag, wäre das schön.
          Unsere kommunalen Krankenhäuser werben gerade um einen starken Partner, weil Ihnen der andere abgesprungen ist und ein Millionenloch hinterlassen hat.
          Da eiern dann die Politiker rum und würden sich freuen, wenn es dann auch noch zum Personalaustausch kommt. Unser Träger scheint gerne dabei zu sein, dann heißt dass aber für uns, das einige fahren dürfen, sind nur 40 km, natürlich auf eigene Rechnung.
          Bei uns geht es personell gerade steil bergab, wir haben plötzlich 4 Planstellen weniger. Die Kollegen, die gerade neu sind, keine Intensiverfahrung haben, sollen nach 6 Wochen fit sein in allem, können aber gar nicht richtig eingearbeitet werden. Sind dann aber voll verantwortlich für das was sie tun, burnout ich komme.

          Gleich wieder in so eine toll besetzte Schicht gehende Anke F.

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            AW: "Krankenhaussterben"

            Liebe Anke F.,
            in Lüneburg suchen sie dorch gerade Pflegekräfte für die große ITS... Auch wenn das von Deinem Wohnort weit entfernt sein kann...

            Leider sind auch Arbeitswege von 40 Km durchaus zumutbar - und "eigenes Bier". Soll bedeuten: es gibt keinen Cent Fahrtkosten. Ist leider so. Wenn Du aber innerhalb der Arbeitszeit Deinen Standort wechseln musst - also 40 Km von einem Standort zun Anderen fahren musst - dann stehen Dir Fahrtkosten zu.

            Bedeuten die 4 Planstellen weniger, dass es Euren KH finanziell schlecht geht?

            Und es bleibt die Frage wer die Kostenverursacher sind - die ITS spätestens dann nicht, wenn sie ausreichend Beatmungspatienten hat. Die werden durch das DRG-System besonders gut vergütet.

            Stellen im Pflegebereich zu streichen ist immer über - und geht mit Sicherheit auf die Qualität.
            Alle Verantwortlichen wissen das - es will bloß keiner hören.
            Und wer sagt, dass bei uns Gesundheit im Vergleich sehr teuer sei?
            Gemessen am BIP sind die Ausgaben in etwa gleich geblieben - die Schwanken sind teilweise auf die wirtschaftliche Lage (Bankenkrise) zurück zu führen. Hierzu sind die Erklärungen zu lesen...

            Was in der BRD mit der ganzen "Kohle" im Gesundheitswesen geschieht? Das scheint ein Verteilungsproblem zu sein.
            Und ein Problem der Ehrlickeit der Politiker. Die Entscheidung hätte lauten müssen: in der Region xy gibt es gemessen an internationalen Standards (o.ä.) zu viel Krankenhausbetten. Das Kh yz wir´d geschlossen!
            Was aber machen unsere Politiker?
            Sie sagen: der Markt soll es regeln.
            Dies hat aber noch nie funktioniert - weil Menschen eben so sind wie sie sind.
            Hier braucht es zwingend der regulierenden Eingriff staatlicher Behörden und nicht den des Marktes.

            Oh, ich glaube ich habe genug politisiert.

            Viele liebe Grüße
            der sich über den Sektor Gesundheitspolitik stark ärgernde
            fridlin
            immer gelegentlich manchmal
            Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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              AW: "Krankenhaussterben"

              Unserem Krankenhaus Fridolin ging es schlecht, jetzt haben wir einen Sanierer, der spart und spart, als Maximalversorger werden wir nicht untergehen, eher die Kleinen im Umkreis, es sei denn die werden von uns mit "bespart".
              Lüneburg ist von mir sehr weit entfernt.
              Die Schicht hat heute wieder gezeigt, Pflege nicht möglich, sondern sehen, das die Apparate laufen. Wir könnten mehr Betten aufmachen im ITS Bereich, aber die Ärzte fehlen, Pflegepersonal braucht man dafür eher wenig oder gar nicht, das wuppen wir noch mit.
              Die Rente kommt etwas näher, noch 7 Jahre.

              Bin platt wünsche Euch Allen ein schönes sparsames WE
              Anke F.

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                AW: "Krankenhaussterben"

                Das ist so traurig, Anke. Leider ist das hier auch so.


                WomBat
                Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

                Kommentar


                  AW: "Krankenhaussterben"

                  Die Rente kommt etwas näher, noch 7 Jahre.
                  Liébe Anke,
                  geht mir auch so...
                  ...und dann: wollen wir die "Jungen" in das Messer bzw. die Tretmühle laufen lassen?

                  Lüneburg war auch nur als Beispiel gedacht, es gibt also Kliniken die Personal suchen...

                  Der größere Anteil der Kliniken spricht in Wörtern wie "Sparen", "Konsolidierung" und "neue Einnahmefelder erschließen".

                  Die "Schuld" müssen wir in erster Linie bei den Politikern suchen, in zweiter Linie auch bei uns. Warum hat Pflege es nie zu Wege gebracht, eine Berufs(stände)Organisation ins Leben zu rufen, die alle Pflegenden vertritt?

                  Ich habe schon vor 22 Jahren (ich darf erinnern, da gab es noch die PPR...) prophezeit, dass bald eine examinierte Pflegekraft für ca. 35 Patienten und Pi mal Daumen für 4 bis 6 "Pflegehelfer ohne Examen" und Praktikantinnen zuständig sein wird - die Entwicklung hat zwar etwas länger gedauert, wir sind aber genau an diesem Punkt in Bezug auf die "Normalstationen".
                  Das Personal sparen schlägt auch voll auf die intensivstationen durch - dort wo noch nicht so am Personal gespart werden muss, dort gibt es Probleme Pflegefachkräfte für den Bereich ITS/ANA zu bekommen.

                  Wenn Ihr zuwenig Hände und Köpfe habt und Euch alleine auf die korrekte Arbeitsweise von Maschinen verlssen müsst...dann muss erst ein Patient zu Schaden kommen, dessen Angehörige einen Fehler wegen Personalmangel nachweisen und dies öffentlich machen - armer Patient!

                  Die Gesundheitsausgaben in % des BIP schwankeninnerhalb von 20 Jahren um max. 2,2% trotz Wirtschaftskrise und und und...
                  Und warum kommt das Geld dann nicht an den Khs an bzw. wird es nicht für Personal ausgegeben?

                  Viele liebe Grüße
                  der relativ nahe dem Ende seines Arbeitslebens stehende
                  fridolin

                  P.S.: eigentlich sehr schade - ist doch unser Beruf mehr als "nur" den Lebensunterhalt verdienen und selbst sehr agagierte KollegInnen warten schon Jahre im Voraus auf die Rente... Eine fatale Fehlentwicklung.
                  immer gelegentlich manchmal
                  Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                    AW: "Krankenhaussterben"

                    @fridolin
                    Bei uns werden jetzt im 4 Wochen Schnellkurs Pflegeserviceassistenten ausgebildet und als tolle Hilfen verkauft.
                    Habe gerade mitbekommen wie in einem Krankenhaus in Osnabrück, solche Helferlein, dann sagen: bin ich nicht zuständig, aber die Pflegefachkraft weiss nicht wo sie zuerst aufschlagen soll.
                    Da werden dann die Patienten gebeten in den "Nässeschutz" zu sch......, weil keiner Zeit hat rechtzeitig zur Klingel zu eilen.
                    Wie erniedrigend das ist spielt keine Rolle. Ich wünsche jedem Politiker und Krankenhaussparwuchs, so eine Windel, aber ich glaube die merken es dann immer noch nicht, auch wenn sie zum Himmel stinken.
                    Aber ich habe nur wenig Aufschrei von unseren Fachkräften gehört.
                    Du hast recht eine Berufsständevertretung wäre ein Weg, ich hoffe nur die Kammern sind dann auch so besetzt, dass sie uns vertreten und kein Wasserkopf, der sich selbst darstellen will. Bei der IHK erlebe ich das zwischenzeitlich, das sie sehr langsam mahlt.
                    Nach fast 40 Jahren im Krankenhauswesen bin ich immer wieder erstaunt wie wenig Rückgrat und Selbstbewusstsein meine KollegInnen haben, da hustet eine eine PDL oder ein Arzt, die Anweisung wird nicht reflektiert, sondern gemacht und hinterher gemeckert.

                    WE frei hurra
                    Anke F.

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                      AW: "Krankenhaussterben"

                      Liebe Anke F.,
                      Ich wünsche jedem Politiker und Krankenhaussparwuchs, so eine Windel...
                      Ich würde gerne den von Dir gewindelten Politkern literweise Laxanien und Diuretika einflößen - und damit der Kreislauf nicht schlapp macht, gibt es auch noch Infusionen.
                      Aber die Windeln - und seinen sie auch noch so schwer - werden eine Woche lang nicht gewechselt. Was dann wohl passiert?
                      Davon einmal ab: Windel stinken nicht zum Himmel, das sind die Politiker. Windeln riechen höchstens würzig.

                      bin ich immer wieder erstaunt wie wenig Rückgrat und Selbstbewusstsein meine KollegInnen haben
                      Ich auch, ich auch. Frage sie doch einmal, ob sie für die PDL, den OA oder gar Chefarzt auch aus dem Fenster im 6. Stock springen würden?:wow:

                      Solche "Helferlein" wie in Osnabrück gibt es hier auch - Servicekräfte genannt. Stellen kommen aus der Pflege und das Aufgabenspecktrum besteht aus Essen verteilen, Material bestellen und wegräumen sowie Aufräumarbeiten in der Patientenküche. Was sie nicht in ihrer Arbeitszeit schaffen, wird den Pflegekräften wieder überlassen.
                      Und man staune und wundere sich: diese Servicekräfte sind über eine Fremdfirma angestellt und sollen nun nach und nach wieder als eigene KollegInnen mit Arbeitsvertrag mit dem Kh angestellt werden. D.h. sie werden teurer, dürfen aber auch mehr, z.B. mit am Patientenbett únter Aufsicht arbeiten.

                      Bin einmal gespannt, wie es weitergeht.

                      Viele liebe Grüße
                      und für Anke F. ein ganz besonders erholsamens WE
                      der gut riechende
                      fridolin
                      immer gelegentlich manchmal
                      Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                        AW: "Krankenhaussterben"

                        Danke Fridolin, danke
                        ich wünsche allen Kolleginnen Gesundheit und nicht einen Krankenhausaufenthalt ohne Fürsprecher, sonst bekommt man das Pflegedesaster noch am eigenen Leib zu spüren.

                        Anke F.

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                          AW: "Krankenhaussterben"

                          Ich hab noch locker 27 Jahre vor mir...:jubel:

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                            AW: "Krankenhaussterben"

                            [QUOTE=fridolin]Wenn Ihr zuwenig Hände und Köpfe habt und Euch alleine auf die korrekte Arbeitsweise von Maschinen verlssen müsst...dann muss erst ein Patient zu Schaden kommen, dessen Angehörige einen Fehler wegen Personalmangel nachweisen und dies öffentlich machen - armer Patient!
                            QUOTE]

                            Wie viele Patienten kommen denn jetzt schon zu Schaden? Wenn ich darüber nachdenke, wie oft wir noch vor 5-6 Jahren mobilisiert haben - teilw. saß nachmittags die halbe Station im Rolli - und wie viel wir jetzt noch mobilisieren können (gar nicht, d.h. die Pat. sitzen vielleicht morgens mit den Physios für 5 Min. an der Bettkante, Rolli ist gar nicht mehr drin) und dann unsere Rate an Pneumonien anschaue...
                            Es wäre so viel mehr möglich, und wir haben oft Patienten, die von einer Mobilisation profitieren würden, aber bei 2 PP im Dienst setze ich niemanden in den Stuhl.
                            Gruß Katrin
                            (die noch 29 Jahre bis zur Rente hat...)

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                              AW: "Krankenhaussterben"

                              @neucat
                              Gut das die Patienten und Angehörigen so wenig Ahnung haben, die Rate der Patienten die indessen fahrlässig versorgt wird, ist nicht zu unterschätzen.
                              Der ärztliche Bereich ist bei uns zusätzlich so ausgedünnt, dass bei uns die Unerfahrenen auf sich alleine gestellt sind, nicht ausgebildet werden,
                              das Schultern wir noch mit.
                              Anordnung wie Beatmungseinstellungen und Medikamenteneinstellung wird indessen zunehmend von uns übernommen.
                              Die Krankenhäuser sterben scheinbar nicht nur weil sie pleite sind, sondern weil bald keiner mehr da ist der die Patientenversorgung übernimmt.
                              .

                              Liebe Grüße Anke F.

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                                AW: "Krankenhaussterben"

                                Zitat von Anke F.
                                Anordnung wie Beatmungseinstellungen und Medikamenteneinstellung wird indessen zunehmend von uns übernommen.

                                ...und teilw. müssen wir sogar das Denken übernehmen...
                                Da werden stupide BGAs eingetragen (die unsere Akademiker immerhin noch machen), mit Werten, bei denen sich mir die Zehennägel aufrollen, ohne dass reagiert wird oder die PK informiert wird (schönes Beispiel ist bei uns immer wieder der BZ: Insulinperfusor am Anschlag, BZ niedrig, abei nein, der Perfusor läuft schön so weiter. Und sich dann wundern, warum es dem Pat. auf einmal schlecht geht...).

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