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Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

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    Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

    In bestimmten Fällen können Krankenhäuser offenbar einen Mehraufwand durch Isolierungsmaßnahmen gesondert verschlüsseln/abrechnen. Dazu wurde in einem Krankenhaus für die peripheren Stationen ein Dokumentationsbogen erstellt, der den nicht unerheblichen Zeitaufwand erfassen soll, im Grunde eine Strichliste pro Tag für den Zeitaufwand
    - An und Auskleiden
    - Desinfektion von patientennahen Flächen
    - aseptische Grundpflege 20 Minuten
    - lokale Wundbehandlungen
    - Angehörigengespräche
    usw.
    Daraus ergibt sich ein Zeitaufwand/Tag, der in verschiedenen Stufen abrechenbar sein soll.

    Problem: Dieser Bogen soll nun auch auf der Intensivstation verwendet werden und ich bin aus verschiedenen Gründen der Meinung, daß das der absolut falsche Weg ist, weil
    - sowieso (fast) alle Maßnahmen in der Intensivkurve dokumentiert sind, bzw. zukünftig leicht ergänzt werden können
    - es einen hausinternen Standard gibt, der die Pflege von infektiösen Pat. regelt
    - der Bogen für die Intensivpflege denkbar ungeeignet ist, weil praxisfremd, s. z.B. 20min Grundpflege.

    Leider stehe ich mit meiner Meinung allein auf weiter Flur und möchte deshalb von Euch wissen, ob es ein ähnliches Verfahren bei Euch gibt, ob ihr aus Eurer Erfahrung ein paar Tips beisteuern könnt. Was denkt Ihr darüber?

    Dankeschöön!
    EPO für alle!

    #2
    AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

    Scheint eine hausinterne Regelung zu sein. Mir ist dergleichen nicht bekannt. Bei uns wird auch auf den peripheren Stationen alles mit dem PPR- Bogen abgerechnet, welcher gleichzeitig als Planungsbogen dient.
    Als "Dokumieze" würde ich mich auch verweigern: noch ein Blatt. Meine Empfehlung für die Kollegen wäre im dem Fall: Kopieren der vorhandenen Unterlagen. Die Zeit wird für die Pat. gebraucht und nicht für kreative Aktenpflege. *grummel*

    Gibts bei euch Kodierer, die die DRG- Kodierung überwachen? Wende dich doch mal an diese.

    Elisabeth

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      #3
      AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

      Gibts bei euch Kodierer, die die DRG- Kodierung überwachen? Wende dich doch mal an diese.
      Ja, das sind genau diejenigen, die diesen Bogen haben wollen. Leider verfügen sie über keinerlei medizinische Ausbildung und brauchen diesen zusätzlichen Zettel, weil sie die Intensivkurve nicht verstehen bzw. den Zeitaufwand nicht abschätzen können. Es ist sozusagen ein Werkzeug für die Kodierer.
      EPO für alle!

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        #4
        AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

        Zitat von chin. Hamster
        Ja, das sind genau diejenigen, die diesen Bogen haben wollen. Leider verfügen sie über keinerlei medizinische Ausbildung und brauchen diesen zusätzlichen Zettel, weil sie die Intensivkurve nicht verstehen bzw. den Zeitaufwand nicht abschätzen können. Es ist sozusagen ein Werkzeug für die Kodierer.
        da wäre das einfachste ne Schulung der Kodierkräfte...
        zumindestens besser als noch nen Zettel...
        so long arnold

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          #5
          AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

          Denke ich auch, aber solange ich da allein mit meiner Meinung stehe wird gezettelt und zwar auf ausdrückliche Anweisung. Den meisten meiner Kollegen ist das auch ziemlich egal, Diskussionsbedarf scheint es nicht zu geben, nur Schulterzucken. Enttäuscht muß ich zusammenfassen: Wir haben es nicht anders verdient.
          EPO für alle!

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            #6
            AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

            Es ist tatsächlich so, dass man diese Isolierung und den damit verbundenen Aufwand verschlüsseln kann und dies für den entsprechenden Fall mehr Geld bedeutet.
            Um diesen Aufwand zu kodieren, muss aus der Dokumentation hervorgehen, dass man diesen Aufwand gehabt hat. Und da reicht es nicht in die Kurve zu schreiben, dass der Patient isoliert wurde.

            Und mal ehrlich, wenn man nach einer Tätigkeit am Patienten eben einen Strich auf der Strichliste macht ist das vergleichweise wenig Aufwand im Vergleich zur tatsächlichen Tätigkeit (z.B. An- und auskleiden) und für das zusätzliche Geld was man dafür bekommt. Es ist auch nicht so, dass dies eine Erfindung der Kodierassistenten sein muss? Es ist wahrscheinlich so, dass dies bei evtl Nachfragen des MDKs gefordert ist und die Kodierassistenten eine Möglichkeit suchen den Mehraufwand entsprechend zeitsparend zu dokumentieren. Leider ist es bei den DRGs so, dass nichts abgerechnet werden kann, was nicht entsprechend genau dokumentiert wurde.

            Wir haben auch einen solchen Bogen und ich finde den Aufwand durchaus leistbar. Es kostet mich insgesamt keine Minute diese Strichliste zu führen.

            Gruß tildchen

            PS: Die meisten Kodierassisten stammen durchaus aus dem medizinisch pflegerischen Bereich (jedenfalls in den Häusern die ich kenne) und wen es interessiert für den kann ich gerne mal nachschauen was die entsprechende Isolierung an Geld bringt? Da ich gerade die Fortbildung zum Kodierassisten mache kann ich gerne mal nachschauen in der aktuellen Software.

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              #7
              AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

              Wir dokumentieren nur "Isolation" zusätzlich zu den üblichen Pflegemaßnahmen. Alles weitere ergibt sich aus diversen Ablaufstandards. Auf den peripheren Stationen wird somit sichtbar, ab welcher Schicht bis zu welcher Schicht isoliert wurde.

              Kein Extrablatt wie diese Beispiele
              OPS-2024: 8-987 Komplexbehandlung bei Besiedelung oder Infektion mit multiresistenten Erregern [MRE] - icd-code.de



              Aber es scheint auch realistische Sichtweisen bezüglich der Dokumentationswut des Deutschen zu geben ...
              Mit den Anforderungen an diesen Prozedurenschlussel 1st die Grenze des im Klinikalltag Umsetzbaren uberschriften. Wir sehen am Klinikum Nurnberg keine Moglichkeit, einen derart diffizilen Erfassungsaufwand zusatzlich zu den ohnehin schon exzessiven Dokumentationsanforderungen zu realisieren
              http://medinfoweb.de/apps/webeditor/...e_20070426.pdf
              Wer sollte dies nicht abwehren als die Betroffenen selber... entweder Zeit für den Pat. oder Zeit für (sinnlose) Dokumentationen.

              Elisabeth

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                #8
                AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

                Zitat von Elisabeth
                Aber es scheint auch realistische Sichtweisen bezüglich der Dokumentationswut des Deutschen zu geben ...


                Wer sollte dies nicht abwehren als die Betroffenen selber... entweder Zeit für den Pat. oder Zeit für (sinnlose) Dokumentationen.

                Elisabeth

                Der finanzielle Verlust eines Mehraufwands durch Isolation, wenn nicht entsprechend und ausreichend dokumentiert (vielleicht mit einer einfachen Strichliste), rechtfertigt in meinen Augen den zeitlich geringen Aufwand (keine 5 min täglich) der Führung einer Strichliste. Der zeitliche Mehraufwand lohnt sich durchaus und zwar auch im Sinne des Patienten. Die Klinik stellt sich finanziell besser und dies macht sich doch auch in entsprechendem Personal bemerkbar...und dies käme dann dem Patienten auch wieder zugute!

                Tildchen

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                  #9
                  AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

                  Erstmal Dank an Elisabeth für die Links, die ich sonst noch nachgereicht hätte.

                  @tildchen
                  Natürlich hast Du Recht, wenn Du argumentierst, daß die paar Minuten für Dokumentationen gerechtfertigt sind, wenn am Ende dafür mal eben 1500,- € rausspringen. Da stimmt Dir auch jeder zu und ruft Hurra!, denn schneller kann kein Haus Geld verdienen. Trotzdem sollte man die Dinge aus mal aus einer anderen Perspektive betrachten. Soweit ich recherchiert habe, gibt es diese "Dokumentation" auf verbindlichen Vorschlag (herrliche Phrase!) des MDK, der natürlich gern einen Mehraufwand nachgewiesen haben möchte, wenn er ihn bezahlen soll. Soweit klar und ich kann verstehen, daß auf manchen Stationen dafür ein extra Bogen geführt werden muß. Was ich nicht verstehe: Warum muß eine Intensivstation diese Strichliste führen, wenn aus der Kurve dieser Mehraufwand ableitbar ist. Es ist alles da:
                  -Diagnose
                  -Isolation lt. Standard X
                  -Pflegemaßnahmen bei MSRA o.ä. nach Standard Y
                  -Nochmal extra wann welche Pflegemaßnahmen, z.B. Mundpflege usw.
                  -wenn was fehlt, kann es problemlos ergänzt werden - unsere Kurven geben das her
                  Nirgendwo sonst wird so genau und zeitnah dokumentiert wie auf der ITS. Deshalb bin ich der Meinung, daß diese Bögen nur einen weiteren (wenn auch kleinen), sinnlosen Mehraufwand bedeuten. Mir ist schon klar, daß das Kodieren dadurch wesentlich einfacher geht, aber warum immer zu Lasten der Pflege?
                  Auf dem Heidelberger Bogen sind unten 5min/Person für das Ein- und Ausschleusen veranschlagt. Davon ausgehend, daß allein die zuständige Pflegekraft, 2x pro Stunde bei dem Patienten ist komme ich allein schon auf 240Min/die. Soweit ich weiß sind mind. 120 Minuten nötig um einen Mehraufwand abrechnen/kodieren zu können. Wenn das nicht absurd ist, dann weiß ich es auch nicht mehr...

                  Ein ganz anderes Problem ist in unserem Fall, daß niemand über Sinn und Zweck aufgeklärt wurde und infolge dessen die ersten Bögen falsch ausgefüllt wurden.

                  Denke, insgesamt ist das ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir Pflegekräfte unausgegorene Ideen ausbaden müssen - und das haben wir uns selbst zuzuschreiben.

                  Wieso muß der MDK überhaupt einen derartigen Vorschlag unterbreiten?

                  So, Feierabend... Nachtschicht gehabt, gn8
                  EPO für alle!

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                    #10
                    AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

                    @tildchen Ich bin erschrocken. Bist du schon soweit vom Bett weg, dass du den Aufwand der mit der Doku betrieben wird, nicht mehr abschätzen kannst?

                    Es geht hier nicht um eine paar Striche- die dann eh vor dem MDK keine Beweiskraft hätten- da nicht zuordenbar.
                    Eindeutig ist ablesabr an der Dokumentationsforderung, dass man den Aufwand nicht glaubt. Das wird auch nicht besser mit einer Strichliste. Es gibt bereits Zeitvorgaben aus der Aera der PPR.

                    Es gibt in jeder Klinik Ablaufstandards. Es gibt in jeder Klinik bereits vorhandene Dokumente. Hier sollte es wohl möglich sein, dem Kodierer die Bedeutung dieser oder jener Dokumentation zu erklären.

                    Elisabeth

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                      #11
                      AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

                      Zitat von Elisabeth
                      @tildchen Ich bin erschrocken. Bist du schon soweit vom Bett weg, dass du den Aufwand der mit der Doku betrieben wird, nicht mehr abschätzen kannst?

                      Es geht hier nicht um eine paar Striche- die dann eh vor dem MDK keine Beweiskraft hätten- da nicht zuordenbar.

                      Liebe Elisabeth,

                      ich steh noch ganz nah am Bett und zwar jeden Tag seit fast 25 Jahren und ich verstehe die Aufregung nicht. In meinem Bereich ist es beispielsweise so, dass Frühgeborene wie die meisten wissen häufig stimulationsbedürftige (oder sie erholen sich selbstständig ohne Stimulation) Apnoen Bradycardien oder So2-Abfälle machen. Wenn ich also vor dem Zimmer stehe und mich aufmache reinzugehen und sehe, dass das Kind doch alleine zurechtkommt trage ich zwar die Bradycardie in der Kurve ein habe aber ansonsten keinen Aufwand gehabt. Und dies ist weder für den Kodierer noch für den MDK sichtbar. Trotz Standard der Isolierung usw. ! Wenn ich aber reingehe und vorher die Schutzmaßnahmen treffe, geht das aus der Kurve nicht hervor.

                      Wenn dem MDK eine solche Strichliste genügt um den Aufwand sichtbar zu machen, dann halte ich dies für machbar. Und der Aufwand, liebe Elisabeth, halte ich (auch wenn ich dafür geköpft werde) durchaus für vertretbar und leistbar. Da rege ich mich lieber darüber auf, dass wir immer noch schmutzige Inkubatoren auswischen und desinfizieren und die Pampers und Kompressen in die Pflegewagen auffüllen.... das nimmt nämlich richtig Zeit in Anspruch.

                      Liebe Grüße
                      Tildchen

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                        #12
                        AW: Dokumentation von Isolierungsmaßnahmen, Kodierung

                        So, nochmal der aktuelle Stand nach mehreren Gesprächen:

                        - der Bogen wird 1x/24h ausgefüllt und es wird 1 Strich gemacht für die allgmeinen Tätigkeiten, nicht für jeden Handschlag, bzw. jedes Ein- und Ausschleusen, plus für die speziellen Dinge wie z.B. Verbandswechsel.
                        s. Bsp.: http://www.klinikum.uni-heidelberg.d...MDKKonsens.pdf
                        Ein Intensivpatient kommt dabei locker über die geforderten 120 Minuten. Dauer der Dokumentation ca. 1 Min./Tag

                        - der Bogen wird auf Verlangen des MDK geführt. (Ein Kodierer meinte, daß nur Kliniken, die nicht über eine gesonderte Isolierstation verfügen, diesen Mehraufwand geltend machen können - kann ich nicht verifizieren)

                        - Unsere Hygienefachkraft ist der Meinung, daß dieser Mehraufwand bei Intensivpatienten nicht extra nachgewiesen werden müßte. Es gibt also immer noch unterschiedliche Informationen zu dem Thema.


                        Insofern ist dieser Post auch eine Richtigstellung meinerseits, wobei ich trotzdem finde, daß diese Regelung unsinnig ist. Und gegen Unsinn sollte sich jeder wehren (dürfen). Tildchen gebe ich Recht, es gibt Wichtigeres, Vorrangigeres in der Pflege, aber Kleinvieh macht auch Mist und es würde mich nicht wundern, wenn das nicht der letzte Zettel vom MDK gewesen ist.

                        Fazit für mich/uns: Solche und andere Dinge müßten zwischen den Abteilungen besser kommuniziert werden.
                        EPO für alle!

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