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Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

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    #31
    AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

    Hallo Elisabeth !
    Ich möchte diese Diskussion nicht ausarten lassen, da ich denke, dass die Idee Tagebuch Dich nicht überzeugt, und Du auch scheinbar keine Möglichkeit siehst, diese Sache auszuprobieren.

    Doch möchte ich noch mit wenigen Worten auf Deinen letzten Beitrag eingehen.

    Psychologen sehen die Entstehung des PTBS oft etwas mehrdimensionaler als Mediziner
    wobei Ihnen der Realitätsbezug in Hinblick auf die Intensivstation fehlen wird, da dies nicht ihr üblicher Arbeitsort ist.

    Zu deinen 5 Minuten schreiben pro Schicht- rechne das auf eine 10 Betten- Intensivstation hoch- und das ist eher noch eine kleine Einheit- da sind wir schon bei 50 min. Was kann man alles in 50 min machen um dem Pat. das Gefühl zu geben, die Situation zu verstehen
    Rechen- und/oder Denkfehler !
    5 Minuten pro Patient, ergibt pro Patient .. 5 Minuten und nicht 50.
    Du kannst nicht die Minutenzahl aller PAtienten aufaddieren, denn Du alleine betreust auf der Intensiv KEINE 10 Patienten.

    Der Mensch steht im Mittelpunkt unseres Handelns... und da steht er uns im Wege auf dem Weg zum Schreibtisch.
    ... auch wenn ich nicht mehr an der Basis arbeite.
    Dann hast Du Dich deutlich weiter vom Bett wegbewegt, wie ich ... auch ohne Tagebuch.

    Eine Vollkraft im Pflegedienst versorgte 2007 im Durchschnitt 58 Patienten und Patientinnen.
    Wenn schon Statistik, dann auch richtig :
    58 Patienten im Durchschnitt - aber im Jahr.
    Bei einer durchschnittlichen Liegedauer von 8,3 Tagen im Jahr 2007 machen das in etwa 480 Pflegetage pro Pflegekraft pro Jahr. Bei 6 Wochen Urlaub und einer 5-Tage Woche sind das 230 Arbeitstage pro Jahr, dementsprechend 2 Patienten(pflegetage) pro Pflegekraft pro Tag im Jahr 2007 (ich hoffe, ich habe das richtig gerechnet ...).Da sollten 5 Minuten kein ernsthaftes Problem darstellen.

    Im übrigen - ich habe das zwar schon erwähnt, möchte es aber nochmals hervorheben : Die "Schreiblast" liegt nicht alleine bei der Pflege. Die Pflege ist sicher Initiator und Unterstützer. Angehörige sind sehr dankbar für die Möglichkeit, sich in einem Tagebuch ausdrücken zu können. Auch andere am Bett befindliche Menschen sind jederzeit eingeladen, sich an der Schreibarbeit zu beteiligen.

    LIebe Grüsse

    Dirk

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      #32
      AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

      Zitat von Dirk Knück
      Hallo Elisabeth !
      Ich möchte diese Diskussion nicht ausarten lassen, da ich denke, dass die Idee Tagebuch Dich nicht überzeugt, und Du auch scheinbar keine Möglichkeit siehst, diese Sache auszuprobieren.
      Und ich denke, genauso sollten wir es belassen. Jeder hat seine "Wahrnehmungs-/Erfahrungsinsel" (nach Birkenbihl) und will/ kann diese nicht verlassen.
      Wir leben offensichtlich in gravierend unterschiedlichen Welten.

      Bis denne

      Elisabeth

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        #33
        AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

        Hallo Zwai´ler,

        was mich jetzt nachdem ich weiterhin auf Informationssammlung bin interessiert....

        Es gibt genug Studien aus Dänemark und UK ja... Aber wie kann ich da was in Deutschland bewegen wenn ich z.B. "nur" im Klinikum was klarmache...

        Was ist mit den Rahmenbedingungen???

        - Klär ich mit den nächsten Angehörigen ob sie das wollen und dass man evtl. auch nach der Intensiv Kontakt aufnimmt?(wäre wahrscheinlich auch ein psychologischer Pluspunkt -> wie fühlt man sich als Angehöriger wenn einem Anteilnahme entgegengebracht wird wenn es um das Leben ausserhalb der Intensiv geht etc.)
        - Wen hol ich alles ins Boot (klinikintern)? PP, Ärzte, Physios etc???
        - Schreib ich alle Hausärzte an wegen Weiterverfolgung???
        - Das Thema wäre doch wichtig für Neurologen/Psychologen/Psychiater ausserklinisch?
        - Entwerf ich einen Umfragebogen für Patienten/Angehörige & Hausärzte?
        - Muss man eine Stelle schaffen im Klinikum die die Adressen von "Intensivtagebucheintragern" verwaltet und z.B. nach 3 oder 6 oder 12 Monaten die Leute anschreibt und / oder sie persönlich befragt?
        -Wie ist dass mit dem Datenschutz???
        - Könnte man da eine Studie anleiern wenn man einen "genormten" Fragebogen mit Ärzten bespricht???

        Viele Frage... hoffe ich lebe das Thema nochmal auf 8-)))) Fast 1500 Aufrufe.... Guter Thread....


        Cengiz
        PFLESCHER AUS LEIDESCHAFT :jubel:

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          #34
          AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

          Lieber Django,
          wenn Du gerne ein Beatmungstagebuch einführen möchtest, so ist aus meiner Sicht folgendes Verfahren sinnvoll:
          1. Sprich mit Deinen unmittelbaren KollegInnen und schildere alles positiv.
          2. Hole Informationen zum thema ein, lese entsprechenden Vorträge und Artikel von Peter Nydahl.
          http://www.nydahl.de/Vortrag42.pdf
          http://www.thieme-connect.com/ejourn...s-2008-1027780
          3. Sprich mit der Stationsleitung.
          4. Gründe eine Arbeitsgruppe zur Gestaltung des Beatmungstagebuches.
          5. Erstelle ein Muster.
          6. besprechen anhand des Musters den Sinn und Zweck mit den zuständigen Ärzten/Oberärzten.
          7. Informiere die Pflegedienstleitung.
          8. Lege den Personenkreis fest, der sich um das Beatmungstagebuch kümmert.
          9. Lege in der Arbeitsgruppe den Patientenkreis fest, für den das Führen eines Beatmungstagebuches sinnvoll erscheint.
          10. Gehe mit dem Musterbuch zu Deiner Geschäftsleitung und lasse es dort offiziell als Leistung Deines Krankenhauses einbauen. Wird dann z. B. auch perfekt gedruckt usw.

          Die Reihenfolge kann natürlich abweichen, aber so ähnlich würde ich das Problem angehen.
          Viele liebe Grüße
          der hoffentlich geholfen habende
          fridolin
          immer gelegentlich manchmal
          Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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            #35
            AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

            Hallo Fridolin,

            danke erstmal für deine schnelle Antwort...

            Das werde ich auch im Rahmen meiner Facharbeit tun....

            Ich frage mich jedoch ob es was nützt das Projekt "Intensivtagebuch" zu starten BEVOR UND OHNE die Hilfe der Ärzte ausserhalb des Klinikums???

            Wird es nicht im Sand verlaufen?? Ich meine die Patienten sind ja nicht mehr in der Klinik.... Bräuchte man nicht einen engeren Kontakt zu den niedergelassenen Ärzten um sie darüber zu informieren??? Wenn die Docs Bescheid wissen über dieses Projekt sind sie eine gute Zeit lang doch etwas feinfühliger bei Patienten die aus dem Klinikum entlassen werden, oder??? Wenn sie Bescheid wissen können sie die Patienten besser unterstützen.

            Oder geh ich da zu weit.... Man sagt ja kehre vor deinem eigenen Haus....

            Mir ist schon klar dass es für die Patienten und für die Angehörigen ist was wir Pflegenden anleiern mit dem "Intensivtagebuch" Dass es was sehr persönliches ist und dass wir damit auch zum Ausdruck bringen dass uns Patienten auch als Menschen wichtig sind und wir nicht nur die Krankheit sehen...

            Aber was ist mit dem Prozentsatz die zum Psychologen / Traumapsycholgen / Psychiater etc... gehen und die wissen nix von diesem Projekt.... Würde es nicht für eine ganzheitliche Pflege sprechen wenn man die Niedergelassenen mit einbindet??? Oder zumindest ich sag mal minimum die Neurologen/Psychiater informiert???


            Cengiz
            PFLESCHER AUS LEIDESCHAFT :jubel:

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              #36
              AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

              Die ersten Ansprechpartner für jegliche Symptomatik und nicht selten gerade für psych. Probs sind Hausärzte. Zu diesen musst du Kontakt bekommen. Frag mal der Kassenärztlichen Vereinigung nach in deinem Ort- welche Unterstützungsmöglichkeiten die sehen, welches Interesse sie haben.

              Habe übrigens vor kurzem irgendwo gelesen, dass ein nicht geringer Prozentsatz von Angehörigen echte Probs hat nach Erlebnissen im Rahmen existetieller Erkrankungen beim Partner, Kindern, usw..
              Manchmal muss man ein Pferd auch von hintenaufzäumen, wenn der Bedarf nachgewiesen werden kann.

              Übrigens: Um etwas kaufen zu wollen, muss ich das Produkt erst mal kennen. Schriftliche Werbung ist zwar nett anzuschauen, aber heutzutage ist der Kunde bei hochqualitativen Produkten doch eher an einem Kontakt mit einem Spezialisten interessiert.

              Und wenn du das Tagebuch als hochqualitatives Produkt siehst, dann heißt es wohl Klinken putzen.

              Elisabeth

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                #37
                AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                Zitat von Elisabeth

                Und wenn du das Tagebuch als hochqualitatives Produkt siehst, dann heißt es wohl Klinken putzen.

                Elisabeth
                Jo stimmt... so siehts dann wohl aus... Hab mir schon gedacht dass das ein längeres Projekt gibt und nicht im Rahmen einer Facharbeit zu lösen ist *gg*...

                Dann werd ich mich wohl bald mal ans Werk machen müssen hehe.... hab nur noch bis 01.07.2010 Zeit die Facharbeit zu beenden... Danach wird wohl der schwierigere Teil beginnen...

                Ist immer wieder schön im Leben ein Ziel vor Augen zu haben....

                PFLESCHER AUS LEIDESCHAFT :jubel:

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                  #38
                  AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                  HAllo Zusammen !

                  Ich will nur kurz einige Dinge schreiben ...
                  1. Ich stelle das Tagebuch den Angehörigen vor, nicht als Frage : Dürfen wir es führen, sondern mehr als : Wir führen ein Tagebuch, und sie dürfen / können sich beteiligen.
                  Tatsache ist, dass das Tagebuch für den Patienten ist, nicht (alleine) für die Angehörigen.
                  2. Ich sehe das Tagebuch grundsätzlich als eine Pflegeintervention, also eine Sache, die aus der Initiative der Pflege erwächst. Alle beteiligten Fraktionen werden Informiert. Ich habe den Physios die Idee vorgestellt, genauso wie den Ärzten.
                  Ich glaube NICHT, dass ich die GENEHMIGUNG eines Arztes brauche, um ein Tagebuch zu initiieren.
                  Pflege ist ein durchaus autonomer Berufszweig. Wenn ich ein Intensivtagebuch als Pflegeintervention initiiere dann ist es gut den Arzt zu informieren, aber erwarte ich nicht sein ausdrückliches Einverständnis.
                  Zitat einer Ärztin bei uns - und ich verstehe es sehr gut :

                  Ich muss von Zeit zu Zeit Entscheidungen treffen, die weitreichende BEdeutungen haben (z.B. Therapieabbruch). Wenn ich mich (emotional) in ein Tagebuch einbringe, dann werde ich irgendwann Probleme haben, diese Entscheidungen zu treffen.

                  Also mein Rat : Informiere alle, und versuche möglichst viele für die Idee zu gewinnen. Sehr fruchtbaren Boden findest Du z.B. bei der Spitalseelsorge ...

                  Wichtig ist, für die Frage der Weiterverfolgung Dein Engagement. Du kannst nicht gewährleisten, dass jeder Hausarzt Dein Interesse weiterverfolgt.
                  Die sicherste Methode ist ein eigenes "Follow-Up" Konzept zu verfolgen.
                  Die Empfehlung der Leitlinie von Peter Nydahl und mir ist, nach 2 Monaten ein telefonisches Follow-Up. Es gibt dazu einen einfachen Fragebogen, mit dem sich mit einer hohen Treffsicherheit ein PTSD feststellen lässt. Im Fall einer positiven Testung ist der Verweis an einen Facharzt zwingend.
                  Viele Patienten gehen gar nicht zum Hausarzt, selbst wenn es ihnen mit den Folgen schelcht geht.
                  Oft denkt man daran, dass man zum Psychiater müsse, und wer macht das schon gerne ...
                  Du kannst gerne eine Stelle schaffen, doch die Frage ist, wie man das finanzieren will.
                  Bei mir in der Klinik ist es derzeit so, dass ich eine einfache Excel-Tabelle führe, in der ich eintrage, wann ein Patient ein Tagebuch erhält, wer von den Angehörigen informiert ist, eine Telefonnummer und wann der Patient das Tagebuch erhält.
                  Dieser EIntrag dauert in der Regel (schreibe im zweifingeradlersuchsystem) nicht ganz 2 Minuten pro Patient.

                  Empfehlung für die Implementierung :
                  INformation aller relevanten Stellen : Klinikleitung, Abteilungsleitung und Stationsleitung.
                  Gründen einer Arbeitsgruppe zur anfänglichen Betreuung der Tagebücher. Entwerfen eines "Standards" - also .. wie sieht das Tagebuch aus, wie wird es gedruckt usw.
                  Kosten : Das Tagebuch stellt einen "Mehrwert" dar - heisst, einen besonderen Service des Hauses. Bei mir ist der Druck des Tagebuches (nach einigem Verhandeln) Budgetiert, und unsere Marketingabteilung beteiligt sich dabei. Ein Tagebuch mit einem festen Pappumschlag einer 10-seitigen "Bedienungsanleitung" und 40 leeren Seiten kostet bei einer kleinen Auflage (120 Stück) etwa 7,50 Schweizer Franken pro Stück (Und kann noch Jahre später gelesen werden).
                  Eine Flasche Infusionslösung (Ringer-Lactat - 1 Liter) kostet im Vergleich etwa 8,50 Franken, und hält bei manchen Patienten nicht einmal einen Tag.

                  So .. nun wünsche ich viel Erfolg - und ... wenn Du einmal Zeit und Lust hast, dann lad mich doch mal auf einen Kaffee ein (oder komm an den schönen Zürichsee) ..

                  Liebe Grüsse

                  Dirk

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                    #39
                    AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                    Zitat von Dirk Knück
                    Ich sehe das Tagebuch grundsätzlich als eine Pflegeintervention, also eine Sache, die aus der Initiative der Pflege erwächst. Alle beteiligten Fraktionen werden Informiert. Ich habe den Physios die Idee vorgestellt, genauso wie den Ärzten.
                    Ich glaube NICHT, dass ich die GENEHMIGUNG eines Arztes brauche, um ein Tagebuch zu initiieren.
                    Pflege ist ein durchaus autonomer Berufszweig. Wenn ich ein Intensivtagebuch als Pflegeintervention initiiere dann ist es gut den Arzt zu informieren, aber erwarte ich nicht sein ausdrückliches Einverständnis.
                    Dirk
                    Hallo Dirk,

                    danke für deinen super Beitrag....

                    okay... vielleicht hab ich mich bisserl schwammig ausgedrückt.... Klinikintern ist das klar für mich nach deinen und Peter Nydahls guten Beiträgen in der intensiv und PflegenIntensiv.... Ich muss vorher alles abklären mit den "wichtigen und richtigen" Stellen und ich werde vorher eine Umfrage starten was meine Kollegen davon halten (ist momentan genau der richtige Zeitpunkt dafür -> da Fachweiterbildung hehe).

                    Ich finde es einfach und gut dem Patienten und natürlich auch seinen Angehörigen ein Mittel an die Hand zu geben dass evtl. ein PTSD lindern kann wenn es auftritt...

                    Meine Frage war jetzt eher post-Klinik-Aufenthalt.... Ich hätte das Pferd wahrscheinlich anders aufgezäumt als du....

                    Du sagtest du hast ne excel Tabelle mit Kontaktdaten und machst ne telefonische PTSD Befragung nach Breslau und rätst den Patienten dringend an zu einem Facharzt zu gehen wenn du nach dieser Liste ein PTSD-Anhalt erkennst? (wäre für mich die Frage ob ich die Kompetenz habe das zu erkennen als ganz normale Pflegekraft???)

                    Deswegen hätte ich das Pferd wahrscheinlich von hinten aufgezäumt und hätte die Ärzte ausserklinisch informiert dass wir sowas anbieten im Klinikum (wenn es denn mal soweit ist)...

                    Aber ich gebe dir Recht dass man klinikintern ne Kontaktliste der Patienten/innen die ein Buch erhalten haben führen müsste....

                    Uhiiii 8-)... Ich glaube das sprengt meine Facharbeit ehhehehe....

                    Ich wohn übrigens in Aschaffenburg, solltest du mal vorbeischluppen lad ich dich gerne zu einem Kaffee mal ein... und wenn ich in deiner Richtung mal bin schreib ich dich gerne an :jubel:

                    Schöne Grüsse aus Aschebersch 8-)


                    Cengiz
                    PFLESCHER AUS LEIDESCHAFT :jubel:

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                      #40
                      AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                      @Cengiz- lass dich nicht verunsichern. Pflegeintervention hin oder her.

                      Es ist besser, den Hausarzt als primären Ansprechpartner ins Boot zu holen. Er hat den intensivsten Kontakt postoperativ und er hat das Vertrauen des Pat.. Er kann erste Maßnahmen einleiten. Einen angemessenen Therapieplatz bekommt man in D nicht von heute auf morgen. Da gibt es Wartezeiten von bis zu einem Jahr. Ein sensibilisierter hausarzt kann diesen Prozess ggf. steuern und beschleunigen.

                      Wann lernt Pflege endlich mal, dass Grabenkämpfe zwischen Pflege und Arzt kontraproduktiv für den Pat. sein kann.

                      Elisabeth

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                        #41
                        AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                        Häää???
                        @ Django & @ Elisabeth,
                        wer sind den WIR?
                        Die Sklaven der Ärzte - oder was geht jetzt hier ab?
                        Haben wir doch mit dem Beatmungstagebuch die einmalige Chance und gegenüber dem ärztlichen Bereich zu etablieren und zu dokumentieren, dass wir auch OHNE die Ärzte gute Arbeit für den Patienten leisten können.
                        Ich verstehe nicht, wieso das auf der einen Seite geforderte eigene und unabhängige Berufsverständnis auf der anderen Seite wieder überhaupt nicht wichtig ist und erst einmal die Ärzte bzw. Hausärzte gefragt werden sollen...

                        Ich glaub´ es einfach nicht...
                        Arme Pflege.
                        Viele liebe Grüße
                        der trauernde
                        fridolin
                        immer gelegentlich manchmal
                        Wahlspruch: Dormicum macht den dicksten Bären stumm...

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                          #42
                          AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                          Hallo Fridolin... es geht um die suffiziente Nachbetreuung und die kann Pflege bei allem guten Willen nicht leisten- sie kann zuarbeiten, mehr nicht.
                          Und darum geht es- nicht um das Einholen einer Genehmigung.

                          Was wir dokumentieren und wie, hat noch nie einen Arzt interessiert. ich kann Tagebücher schreiben so viel ich will... aber es soll ja nicht eine "Freizeit"-Beschägtigung sein, sondern soll für den Pat. sein.

                          Und hier finde ich den Denkansatz von Django genau richtig- das therapeutische Team besteht nicht nur aus Pflegekräften.. oder täusche ich mich da?

                          Elisabeth

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                            #43
                            AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                            Hallo zusammen !

                            Folgende Zitate scheinen mir hier wichtig :
                            (wäre für mich die Frage ob ich die Kompetenz habe das zu erkennen als ganz normale Pflegekraft???)
                            und hätte die Ärzte ausserklinisch informiert dass wir sowas anbieten im Klinikum
                            Zitat von Elisabeth
                            Es ist besser, den Hausarzt als primären Ansprechpartner ins Boot zu holen. Er hat den intensivsten Kontakt postoperativ und er hat das Vertrauen des Pat
                            Ich möchte hier nochmal ganz klar zum Ausdruck bringen : Meine Intention ist NICHT, dass sich Pflegende als Hobby-Psychologen versuchen sollen. Auch denke ich nicht, dass ein simpler Fragebogen die kompetente Behandlung durch einen Facharzt ersetzen kann.

                            Sicher ist es gut, die Hausärzte zu informieren, da sie dann auch den "Mehrwert" des Angebotes erkennen.
                            Jedoch gebe ich folgendes zu Bedenken, wenn ich mich danach darauf verlasse, dass der Hausarzt ein Screening durchführt :
                            Es braucht einen aktiven Akt, damit der Hausarzt ALLE betroffenen Patienten erreicht. Sprich, der Arzt muss die Patienten anrufen, einladen, anschreiben, oder besuchen. Bei der Arbeitslast der Hausärzte fehlt mir momentan die Phantasie, mir vorzustellen, dass das zuverlässig klappt.

                            Fakt ist und bleibt, dass aktuell KEINERLEI Screening stattfindet. Untersuchungen zeigen, dass ein Fragebogen in der Lage ist, ein PTSD "relativ" sicher erkennen zu können. Natürlich erfasst Du nicht jedes PTSD. Jedoch erfasst Du - was sonst eben niemand macht. Somit handelst Du bereits im Patienteninteresse, und kannst die aktuelle Situation deutlich verbessern.

                            Zitat von Elisabeth
                            Wann lernt Pflege endlich mal, dass Grabenkämpfe zwischen Pflege und Arzt kontraproduktiv für den Pat. sein kann.
                            Autsch .... Wann lernt Pflege endlich, dass PFlege eine durchaus kompetente und selbstständige Berufsgruppe ist ???
                            Ist es nicht ureigene Aufgabe der Pflege, Krankheit zu verhüten ? Risiken zu erkennen ??

                            Ich begreife einfach nicht, wie man sich so sehr dagegen wehren kann, etwas "Eigenverantwortung" zu übernehmen (siehe diverse Diskussion um Delegation versus Übernahme).

                            Wenn mir die Fähigkeit abgesprochen wird, ein Erkrankungsrisiko durch Screening mittels Fragebogen durchzuführen, wer macht dann zukünftig die Erhebung des Sturzrisikos im Krankenhaus, wer macht die Einschätzung des Dekubitusrisikos, und darf ich dann z.B. Skalen wie etwa RASS, TISS, oder CAM-ICU nicht mehr ausfüllen ???
                            Soviel zur Kompetenz ....

                            Ich glaube, auch hier muss jeder selber wissen, wie sehr er Kompetent ist (oder nicht sein möchte). Auf keinen Fall will ich andere BErufsgruppen ausschliessen, doch frage ich mich, weshalb diese Berufsgruppen nicht schon lange selber auf den Gedanken gekommen sind, dass man ehemalige Patienten mal fragen könnte, wie es ihnen eigentlich nach zwei Monaten so geht.....

                            Hier nochmal die Kurzfassung :
                            Aktuell : Patient wird entlassen, und keiner kümmert sich, und fragt nach.
                            Ideal : Im Rahmen einer Intensivstationsnachsorge wird der ehemalige Patient (vollkommen egal von wem) befragt (egal mit welchem Instrument) um herauszufinden, ob er durch den Aufenthalt auf der Intensivstation (oder aus welchem Grund auch immer) traumatisiert ist.

                            Letztlich ist es egal, wer das macht, ich denke aber, um eine sichere Kontinuität zu erreichen, sollte es jemand aus dem Krankenhaus machen, denn schliesslich wissen diese Menschen, wer auf der INtensivstation gewesen ist, wie lange, und weshalb.

                            Wenn ich es ganz böse formulieren will, könnte ich sagen, dass das sogar ein dressierter Affe könnte, er macht es aber nicht so einfühlsam, wie es zum Beispiel Pflege tun könnte. (Bitte nicht auf die Goldwaage legen, oder entsetzte Antworten schreiben - Übertreibung ist ein Stilmittel zur Veranschaulichung)

                            Danke Fridolin .... You got it

                            Liebe Grüsse vom Bett

                            Dirk

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                              #44
                              AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                              Zitat von fridolin
                              Häää???
                              @ Django & @ Elisabeth,
                              wer sind den WIR?
                              Die Sklaven der Ärzte - oder was geht jetzt hier ab?
                              Haben wir doch mit dem Beatmungstagebuch die einmalige Chance und gegenüber dem ärztlichen Bereich zu etablieren und zu dokumentieren, dass wir auch OHNE die Ärzte gute Arbeit für den Patienten leisten können.
                              Ich verstehe nicht, wieso das auf der einen Seite geforderte eigene und unabhängige Berufsverständnis auf der anderen Seite wieder überhaupt nicht wichtig ist und erst einmal die Ärzte bzw. Hausärzte gefragt werden sollen...

                              Guuude 8-)

                              Also Fridolin,

                              es ging mir nicht darum dass ich denke dass die Pflege schwach ist oder die "Untergebenen" sind.... Es ging mir einzig und allein um den Patienten... Denn was wären wir alle den ohne Patienten nicht wahr???

                              Klinikintern finde ich das Intensivtagebuch sehr wichtig... Damit zeigen wir (die Pflegenden) wieder einmal unseren Einsatz AM Patienten. Ich werde wie gesagt im Rahmen meiner Facharbeit eine Umfrage starten (diese beinhaltet VOR ALLEM die Pflegekräfte, die Ärzte, die Seelsorge und ich denke ich werde die Physiotherapeuten mit ins Boot nehmen)

                              Aber wie gesagt..... Der Patient geht von der ITS auf Normalstation, danach Reha und danach nach Hause.... Dort fragt ihn dann keiner mehr wie es ihm geht ausser die Angehörigen.... Ich finde es wichtig selbständig Kontakte zu knüpfen und alles z.B. in ner Excel Datei zu speichern und SELBSTÄNDIG nachzufragen.... Aber ich bin mir sicher....zur Nachsorge werden die Patienten zu ihrem Hausarzt gehen der sie fragt wie es ihnen geht.... Und wenn dieser/diese dann weiss dass so etwas wie ein Intensivtagebuch existiert -> ist er für z.B. ein PTSD mehr sensibilisiert oder nicht????

                              Ich muss mir nicht beweisen wer ich bin in der Gesamtsituation im Klinikum.... Ich bin Krankenpfleger aus Passion, DGF Mitglied, war auch schon Jugend- und Auszubildendenvertreter etc etc.... Mir geht es um den Patienten!!!! Also ich würde nie behaupten dass die Pflege untergeordnet ist.... sondern eher dass sich Ärzte viele Infos holen über die Pflege !!!! Ich fühle mich als gleichberechtigter Teil im Grossen und Ganzen auf ITS!!

                              Wenn ich dich jetzt falsch verstanden habe dann sorry...


                              Cengiz
                              Zuletzt geändert von zwai; 21.08.2009, 10:12. Grund: Reihenfolge wiederhergestellt -Verwirrung behoben ;-)
                              PFLESCHER AUS LEIDESCHAFT :jubel:

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                                #45
                                AW: Beatmungstagebuch: Aufruf zur Studienteilnahme

                                Hallo Cengiz !

                                Ich habe mit einigen Betroffenen gesprochen, und meine Erfahrungen aus diesen Gesprächen sind, dass

                                1. Patienten nicht gerne über Ihre vollkommen unbegreiflichen Eindrücke und Wahrnehmungen nicht gerne sprechen
                                2. Die Nachsorge sich sehr häufig auf die medizinischen Fakten beschränkt
                                3. Auch Hausärzte unter Zeitmangel leiden (wer zahlt mir das, wenn ich da noch solche Fragen stellen muss ???)
                                4. Angesprochene Probleme wie etwa Schlafstörungen sehr häufig auf die Strukturvariablen der Intensivstation geschoben werden, und der umgekehrte Tag-Nacht-Rhytmus am einfachsten durch MEdikamente angegeangen wird.

                                LIebe Grüsse

                                Dirk

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