Manche Erkrankungen machen eine Beatmung und damit einen Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig. Während dieser Krise werden die Patienten in der Regel sediert und ihre bewusste Wahrnehmung unterdrückt. Nach überstandener Krise werden sie wieder wach und können meist extubiert und verlegt werden. In den letzten Jahren wurde immer deutlicher, dass zahlreiche Patienten später über Alpträume und Stress klagten, deren Beginn mit dem Intensivaufenthalt zusammen hängt. Sie äußern Erinnerungen und Träume, die sie nicht verstehen können und die ihre Lebensqualität deutlich schmälern (Stichwort: posttraumatisches Stresssyndrom PTSD).
Damit Patienten ihre verlorene Zeit wieder finden können, gibt es u.a. das Beatmungstagebuch.
Das Beatmungstagebuch ist ein Tagebuch, das während der Zeit der Sedierung und Beatmung eines Patienten geführt wird. Es hat zum Ziel, dem Patienten später zu ermöglichen, die Situation während seiner Bewusstlosigkeit zu rekonstruieren und zu verstehen. In Skandinavien wurde das Beatmungstagebuch auf vielen Intensivstationen bereits als therapeutisches Instrument etabliert, eine dänische Studie wurde hierzu gerade abgeschlossen. Obwohl das Beatmungstagebuch dort verbreitet scheint, sind die einzelnen Tagebücher sehr unterschiedlich gestaltet und basieren auf dem Engagement einzelner Pflegenden. Wir vermuten, dass es in Deutschland nicht anders ist. Um die dänische Studie zu unterstützen, führen wir nun in Kooperation mit dem Kopenhagener Zentrum der Universitätskliniken für Pflege- und Versorgungsforschung eine entsprechende Studie in Deutschland durch.
Hierzu suchen wir Pflegende, die in irgendeiner Form ein Beatmungstagebuch für sedierte und beatmete Patienten (mit-)entwickelt haben und es praktisch anwenden, um sie telefonisch eine halbe Stunde interviewen zu können. Entsprechende Interviewpartner melden sich bitte per email oder telefonisch bei Dirk Knück (dirk@knueck.de, Tel: 07745-927220) oder Peter Nydahl (peter@nydahl.de, Tel: 0431-9709352). Die Datenanonymisierung ist hierbei gewährleistet! Vielen Dank für Eure und Ihre Mitarbeit!
Dirk Knück, Peter Nydahl
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