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Anästhesie-Assistent?

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    AW: Anästhesie-Assistent?

    hallo!

    in der neuen intensiv ist ein artikel zum mafa von Henrik Adam, der anästhesiepflege am HELIOS Klinikum Erfurt gemacht hat und dann dort die mafa-ausbildung mitgemacht hat. (intensiv 2005; 13: 209-210 - Die Fortbildung zum Medizinischen Assistenten für Anästhesie (MAfA) aus pflegerischer Sicht - Henrik Adam - Helios Klinikum, Erfurt ).

    Sind ein paar interessante aussagen drin:


    ... Im Laufe der Jahre wurden dieLerninhalte der bisherigen Anästhesie-und-Intensivpflege-Fachweiterbildung immer mehr zugunsten der Intensivmedizin verschoben. Während der Ausbildung absolviert die zukünftige Fachschwester für Anästhesie mehrmonatige Praktika auf verschiedenen Intensivstationen. Sicherlich sind beide Fachbereiche eng verwandt, weisen aber auch besondere Eigenheiten auf. Für viele Anästhesiepflegende ist die derzeitige Form der Fachweiterbildung deshalb eher uninteressant. Eine Trennung von Anästhesie- und Intensivpflegeweiterbildung erscheint mir sinnvoll.

    ...

    Selbstverständlich leitet ein MAfA eine Narkose nur unter fachärztlicher Aufsicht ein oder aus. Der geübte Umgang mit Guedel- und Wendl-Tubus durch Pflegefachpersonal kann sicherlich so manche brenzlige Situation im AWR bis zum Eintreffen eines Arztes entschärfen

    ...

    Ziel der Ausbildung ist es, Pflegekräfte in Anaesthesia-Care-Teams einzusetzen. Unsere Aufgaben als MAfA innerhalb dieser Anaesthesia-Care-Teams sind die Überwachung und Aufrechterhaltung der Narkose. Ein zuständiger Fach- oder Oberarzt befindet sich immer in Rufweite, supervidiert aber insgesamt 2 - 4 Narkosen

    ...


    Da wir uns nicht um das Aufräumen des Einleitungsraumes oder das Nachfüllen von Verbrauchsmaterialien kümmern müssen, ist es möglich, täglich mehrere Narkosen unter Aufsicht eines erfahrenen Facharztes von Anfang bis Ende durchzuführen.

    ...

    In Arbeitsbereichen mit einem großen Personalaufwand, wie dem OP-Saal, sind die Abgrenzungen der einzelnen Berufsgruppen oft fließend. Diese enge Zusammenarbeit von Pflegenden und Ärzten macht die Arbeit in der Anästhesie für uns Schwestern und Pfleger sehr attraktiv


    ...

    Für mich stellt sich aber auch die Frage, wie eine Pflegekraft notfallmäßig eine Narkose übernehmen soll, ohne in der täglichen Arbeit Erfahrungen erworben zu haben.

    ...

    Gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Anästhesie ist es aber wichtig, dass Pflegekräfte mit langjähriger Berufspraxis ihre Erfahrungen mit Wissen hinterlegen.
    "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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      AW: Anästhesie-Assistent?

      Ist ja alles logisch, klar und verständlich und auch richtig.

      Dass aber der Anästhesieanteil zugunsten der Intensivpflege zurückgedrängt wurde, hängt an der Einflussnahme von Kliniken. Zu jeder Zeit war es schwer, die Teilnehmer genügend Zeit in der Anästhesie einzusetzen, da die Stellen häufig fest besetzt waren und die Kollegen nicht bereit waren, zugunsten der Fachweiterbildung zu rotieren. Dies ausführlich zu diskutieren ist sehr komplex aber durchaus notwendig. Klar ist aber, dass eine Anästhesieausbildung allein nur sehr wenig Überlebenschancen hat, da die Stellen schnell besetzt und so eine wirtschaftliche Kursgröße unmöglich wäre. Weiterbildung wäre nur noch an wenigen Zentren in Deutschland möglich. Wollen wir das?

      Zu den weiteren Auszügen ist zu sagen, dass sich alles sehr plausibel anhört, jedoch mit der aktuellen Rechtssprechung nicht vereinbar ist. -Leider , Rechtssprechung zu ändern ist nur möglich, wenn viele Personen dies zum Ausdruck bringen, zum Beispiel durch einen starken Organisationsgrad bei einem Berufsverband - dies ist leider im Bereich der Anästhesie nicht der Fall
      Zuletzt geändert von Klaus Notz; 04.10.2005, 15:46.
      Klaus Notz
      1. Vorsitzender der DGF

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        AW: Anästhesie-Assistent?

        Zitat von Klaus Notz

        Zu den weiteren Auszügen ist zu sagen, dass sich alles sehr plausibel anhört, jedoch mit der aktuellen Rechtssprechung nicht vereinbar ist.
        ..., aber trotzdem werden doch MAFAs ausgebildet und arbeiten fröhlich vor sich hin?! wie ist das möglich, wenn es mit der rechtsprechung nicht vereinbar ist?

        am 12.07.2005 um 17:11 hatte dieser thread übrigens einjährigen Geburtstag - und keiner hat gratuliert!
        "Ich heiße Superfantastisch. Ich trinke Schampus mit Lachsfisch."

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          AW: Anästhesie-Assistent?

          Unwissenheit, falsche Aufklärung, vorspielen falscher Sicherheit....
          Klaus Notz
          1. Vorsitzender der DGF

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            AW: Anästhesie-Assistent?

            Danke Klaus!

            Klare Worte sind heutzutage wertwoll.

            WomBat

            PS Wird die Akademisierung uns eine andere Anästhesie Pflege in der Zukunft bringen? Back to the future? Natürlich im Rahmen der zukünftigen Gesetzgebung
            Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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              AW: Anästhesie-Assistent?

              Schöner Artikel. Neue Welt? Was ist jetzt anders?Wieso die Schweiz?
              Ich habe keine neuen Erkenntnisse aus dem Artikel.

              Wir arbeiten mit einem großen Anteil an Fachpflegepersonal. Diese Mitarbeiter verfügen über praktische Erfahrung. Wer sich zur Fachausbildung entschließt und an einem Kurs teilnimmt hat meist schon ein gutes Jahr im Fachbereich hinter sich. Die Ausbildung dauert dann bekanntermaßen nochmal 2 Jahre.
              Gehen wir davon aus, daß ein Kollege nach 3 Jahren seine Fachanerkennung bekommt. Dann ist er kein Anfänger mehr.
              Wer bis dahin nicht intubiert hat, keine Maskenbeatmung durchgeführt hat, keine Venenzugänge gelegt hat, keine LAMA eingeführt hat, keine laufende Narkose übernommen hat, keinen Zwischenfall erlebt hat, keine Narkoseausleitung durchgeführt hat, niemals sich berufen fühlte eine Narkose zu beurteilen, ja wo arbeitet der denn?
              Alles was dort beschrieben ist ist gängige Praxis!
              Und jeder der im Anästhesiebereich arbeitet weiß das.
              Daß die gesetzliche Grundlage fehlt ist auch bekannt.
              Also, wo soll das hinführen?
              Ein paar MAFAS oder so fürs Tolle und die pflegerischen Mitarbeiter fürs Grobe?
              In der Schweiz finden derzeit einige erfahrene Kollegen ihre Erfüllung. Die Entlohnung scheint besser zu sein, dafür werden ärztliche Tätigkeiten übernommen für die Ärzte in denselben Krankenhäusern entlohnt werden.
              Ist das erstrebenswert?
              Statt futuristischer Parallelausbildungen zur Fachweiterbildung sollten besser vernünftige Fortbildungskonzepte, regelhaft, kontinuierlich, verbindlich und verpflichtend eingeführt werden.
              Denn, was kommt nach der Fachausbildung??

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                AW: Anästhesie-Assistent?

                Hier noch zwei Zitate aus dem schon oben genannten Artikel:
                Ein zuständiger Fach- oder Oberarzt befindet sich immer in Rufweite, supervidiert aber insgesamt 2 - 4 Narkosen. Ein Anaesthesia-Care-Team besteht aus einem Facharzt, zwei oder drei Assistenzärzten und einem MAfA.
                und weiter:
                Mit steigendem Ausbildungsstand wuchsen auch die Abstände der Facharztbesuche während der Narkoseüberwachung durch uns MAfA. Natürlich befindet sich der verantwortliche Facharzt immer in Rufnähe und übernimmt notfallmäßig in Sekunden seine Anästhesie selbst. Im Regelfall ist es dem narkoseführenden Anästhesisten möglich, junge ärztliche Kollegen anzuleiten oder einen reibungslosen OP-Tag zu organisieren. Nominal steht dieser Facharzt auf dem OP-Plan, hat aber durch uns MAfA die Möglichkeit, sich zeitweise anderen Aufgaben zu widmen. Auf jeden Fall bis zur Narkoseausleitung, denn hier ist wie beim Beginn der Narkose die Anwesenheit eines Arztes zwingend erforderlich.
                und nun ein link zum Berufsbild Anästhesiepflege der Schweiz



                den Artikel aus der ‚Intensiv’ kann man wunderbar mit dem schweizerischen Berufsbild vergleichen.
                Für mich wird immer klarer, dass Helios viel von dort übernimmt, allerdings ohne rechtliche Absicherung, und wie man im Beitrag von Holger Beuse weiter oben nachlesen kann:

                "Es ist überhaupt nicht interessant und überhaupt nicht attraktiv eine
                Anästhesie von vorne bis hinten auszusitzen. Ein Akademiker hat andere
                Aufgaben, als Dinge zu machen, die er delegieren kann. Wir sind der
                Meinung wir qualifizieren unsere Ärzte weiter und bieten einen attraktiveren
                Beruf."

                mit völlig anderer Motivation.

                Andreas Uhl kann ich nur beipflichten, tagtäglich sind wir in Parallelnarkose-situationen, entweder handle ich selber, wenn zb der OA einen jüngeren Assistenten supervidiert, und nicht rechtzeitg zur Ausleitung präsent sein kann, oder wir bilden ein Team mit dem jungen Assi, helfen ihm mit unserer Erfahrung und ermöglichen so dem Supervisor einen nicht zu anstrengenden Arbeitstag.

                Wir werden für den Erhalt der gemeinsamen Weiterbildung sorgen müssen, und vielleicht doch ernsthaft über die positiven Aspekte des Rotierens zwischen A und I auch für die Anästhesiepflegenden nachdenken müssen.

                Gruss vom Rhein, madi
                Die Absicht bestimmt die Sicht.

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                  AW: Anästhesie-Assistent?

                  Madison, Andreas, Wertes Forum,

                  Ditto. "Nichts Neues im Westen..."

                  Heute sehe ich, dass ich viel zu many years mit two feet im Gefängnis stand...
                  An der Bereitschaft, so zu arbeiten (wie immer), oder wie in der Schweiz, oder MAFA-ähnlich fehlt mir nun wirklich nix. Sozialisation ist sozialisation.

                  Es gibt einen kleinen Punkt den ich kritisieren möchte:

                  das "Inoffizielle" daran.
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                  Ich kenne die "Arbeit" wie beschrieben (arbeite also nicht wesentlich anders im Vgl. zu einem MAFA), also, das ist nun schwer zu sagen bzw. tippen, von uns wird das schon seit eh und je verlangt, wird auch mehr oder weniger öffentlich/heimlich so gemacht (Ausnahmen bestätigen die Regel) und trotzdem weder gesetzlich noch positiv sanktioniert. Nicht das ich wild auf Geld wäre, meine Höhle gefällt mir sehr gut, es ist so das.. ."Inoffizielle" daran was ich bis heute nicht gut heißen kann. Ich trauere weder darüber noch bin ich sauer - die Coping Strategien sind in meinem Fall wohl effektiv - Gedanken mache ich mir über den Nachwuchs.

                  WomBat, so ganz Inoffiziell

                  PS Werden die Youngster sich wehren gegen das Inoffizielle?

                  PS2 die inoffizielle Scheidung läuft. die nettere* Ehefrau ist schon gefunden, wenn ich mir erlaube, das auch Madison's Bericht (Zitate eines MAFA) so heraus zulesen

                  *"die gefügigere Ehefrau", Vorschlag von Madi, ich stimme zu, WomBat
                  Zuletzt geändert von WomBat; 17.10.2005, 18:19.
                  Pflegefachkräfte sind nicht teuer, sie sind unbezahlbar!

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                    AW: Anästhesie-Assistent?

                    Ein Artikel darüber steht ürigens in er neuen "Intensiv". ist eigentlich ganz interessant.

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                      AW: Anästhesie-Assistent?

                      Über diesen Artikel haben wir uns unterhalten. Davon bin ich ausgegangen.

                      Grüße
                      Klaus Notz
                      Klaus Notz
                      1. Vorsitzender der DGF

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                        AW: Anästhesie-Assistent?

                        Zitat von Klaus Notz
                        Über diesen Artikel haben wir uns unterhalten. Davon bin ich ausgegangen.

                        Grüße
                        Klaus Notz
                        Ups. Sorry.

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                          AW: Anästhesie-Assistent?

                          Eine Trennung von Anästhesie- und Intensivpflegeweiterbildung erscheint mir sinnvoll.
                          ...
                          Der geübte Umgang mit Guedel- und Wendl-Tubus durch Pflegefachpersonal kann sicherlich so manche brenzlige Situation im AWR bis zum Eintreffen eines Arztes entschärfen
                          ...
                          Unsere Aufgaben als MAfA innerhalb dieser Anaesthesia-Care-Teams sind die Überwachung und Aufrechterhaltung der Narkose.
                          ...
                          In Arbeitsbereichen mit einem großen Personalaufwand, wie dem OP-Saal, sind die Abgrenzungen der einzelnen Berufsgruppen oft fließend.
                          Diese enge Zusammenarbeit von Pflegenden und Ärzten macht die Arbeit in der Anästhesie für uns Schwestern und Pfleger sehr attraktiv
                          ...
                          Gerade in einem so sensiblen Bereich wie der Anästhesie ist es aber wichtig, dass Pflegekräfte mit langjähriger Berufspraxis ihre Erfahrungen mit Wissen hinterlegen.



                          Also an diesem Artikel fällt mir folgendes auf:

                          einerseits scheint der Autor nicht sonderlich geübt im Bereich des fachlichen Schreibens (warum sonst 1. springt er immer wieder in die Darstellung aus der "ich" Form, 2. verlässt diese dann aber regelmäßig wieder und 3. kehrt wieder dazu zurück)
                          andererseits lesen sich Passagen des Textes wie professionelle Pressemitteilungen an...

                          ...nur mal so vor sich hin gedacht,

                          Gruß, Tilmann

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                            AW: Anästhesie-Assistent?

                            Im direkten Vergleich dazu mal ein Bericht über die Narkose an sich bei pnp.de:

                            -> http://www.pnp.de/lokales/news.php?id=31992

                            Nur mit einem Klinikhemd und einer Kopfhaube bekleidet liegt der Patient sichtlich angespannt auf dem OP-Tisch. »Ganz ruhig atmen, gleich ist alles vorbei«, redet Krankenpfleger Raimund Sagner beruhigend auf den Patienten ein und setzt den Venenzugang.
                            In der Anästhesie-Abteilung sind fünf Ärzte und sieben Pfleger beschäftigt. Auch die Schmerztherapie, die Eigenblutspende und alles, was mit Beatmung zu tun hat, fällt in ihr Aufgabengebiet. Ein Arzt und ein Pfleger bilden während der Operation immer ein Team. Ihre Einsatzbereitschaft ist rund um die Uhr gewährleistet.
                            Für Pfleger Raimund Sagner, der diesen Job schon 23 Jahre erledigt, sind die meisten Eingriffe Routinefälle. »Wenn‘s brenzlig wird, ist ja der Arzt da«, hat er zur eigenen Beruhigung immer im Hinterkopf.

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                              AW: Anästhesie-Assistent?

                              guten morgen....

                              den letzten artikel könnte man genüsslich zerlegen, aber dann gäbs wohl bald wieder einen neuen thread...

                              'gleich ist alles vorbei'... geht jedenfalls gar nicht, und das sollte man in 23 jahren gelernt haben. und noch ein bisschen mehr....

                              servus + grüss gott....

                              madi
                              Die Absicht bestimmt die Sicht.

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                                AW: Anästhesie-Assistent?

                                Liebe Kollegen!

                                Lustige Zitate, nicht wahr?

                                "Wenn's brenzlig wird, ist ja der Arzt da." Hi, hi, hi- und wenn der Arzt ein Jungspund (sozusagen frisch von der Uni) ist? Da heißt es ja dann wohl: "Wenn's brenzlig wird ist ja die Pflegekraft noch da."

                                Aber @Madison: "gleich ist alles vorbei" geht schon - kommt halt auf die Narkose und den Operateur an .....
                                ....aber man sagt sowas naturellement niemals!!!

                                Grüße aus Schwaben von Rainer.
                                ...not sleeping...but relaxed...

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